Sonntag, 28. Oktober 2007
Woodstage-Trockenkonzert - 29.09.2001
Woodstage-Trockenkonzert
Chemnitz Eisporthalle
29.09.2001
Untertitel ”Ey, haste ma`n Klo?

Bericht Lilith & Milk
Samstag

Das große Trockenkonzert in Chemnitz. Seit Wochen planten verschiedene Foren und Gästebücher Fanmeetings und Weinverkostungen.

Lilith:
Trau‘ niemals einer Batterie!

Endlich, endlich war es soweit, der 29.09.01 war gekommen, der Tag des lange ersehnten Woodstage-Nachholkonzertes.

Allerdings wurde mir der erste Schreck schon eingejagt, bevor die ganze Sache überhaupt richtig losgegangen war: daheim (d. h. eigentlich daheim bei meinen Eltern :o) ) wollte ich kurz vor Abfahrt nach Chemnitz schon mal vorsorgetechnisch einen Film in meine Kamera einlegen. Gemeinerweise hatten aber just in dem Moment die Batterien beschlossen, den Geist aufzugeben und das, wo ich, als ich in Berlin losgefahren bin, mich extra noch mal vergewissert hatte, dass sie noch voll waren.

Natürlich war ich völlig von der Rolle und überlegte krampfhaft, wo ich jetzt noch solche speziellen Fotobatterien herbekommen könnte. (man muss wissen, in der Provinz schließen die Geschäfte samstags bereits um 12:00 und das auch nur, wenn sie an dem Tag überhaupt offen haben. Aber es war bereits kurz nach 13:00)

Da Milk ja immer so gute Ideen hat, hab ich sie gleich angerufen und mir den Tipp mit der Tankstelle geholt. Nach dem 2. Versuch hat‘s dann auch geklappt (DANKE Euch blauen Aral-Engeln!!!).

An der Eissporthalle angekommen fand ich dann erstaunlicherweise auch sofort Milk, die zusammen mit Stephan und Simone angereist war.
So warteten wir also dann gemeinsam auf Andrea und den Rest der Bande. Zwischendurch mussten wir uns immer wieder gegen die insektische Penetranz zur Wehr setzen, denn die Chemnitzer Wespen wollten uns an diesem Nachmittag einfach nicht in Ruhe lassen. Nachdem wir dann so mehr oder minder komplett waren hieß es “Aufbruch zum Eingang”. Allzu viel war dort noch nicht los und so ließ uns die Securitiy sogar mal durch und aufs Klo gehen.

So nach und nach wurde es aber wie erwartet immer voller vor der (abgetauten) Eissporthalle. Auch immer mehr Leute vom Pitchfork-Forum tauchten auf und die Weinflaschen kreisten und kreisten... was zur Folge hatte, das wir – mal wieder – die lautesten und furchtbar ungotisch lustigsten in der ganzen Warteschlange waren... aber ich würde mal sagen, das erwartet man mittlerweile schon von uns... und man will ja dann auch die Massen nicht enttäuschen ;o)

Tja, und so kam es, wie es kommen musste, der Wein musste schien einen ziemlichen Freiheitsdrang zu haben und demzufolge hatten wir (vor allem die Mädels... wer hätte das gedacht) einen ziemlichen Aufs-Klo-geh-Drang. Mandy und ich probierten es noch mal mit unserem zuckersüßesten Lächeln und Augenaufschlägen, bei denen selbst Marilyn Monroe neidisch geworden wäre, an einem der Securitys vorbei aufs Töpfchen zu kommen. Aussichtslos... denn mit einem leicht belustigten Blick auf die Uhr meinte selbiger, dass es doch nur noch eine halbe Stunde bis zum Einlass sei. SADIST!!!

So zogen wir uns also wieder zurück und warteten, trampelten von einem Bein aufs andere, warteten, zählten immer wieder diejenigen durch, die auch so dringend mal mussten (und das wurden ständig mehr), warteten weiter und inzwischen war auch die besagte halbe Stunde vorbei und an Einlass noch nicht zu denken. Eher an Wasserlass. Und auf den Schlachtruf von Chick hin “Es geht echt nicht mehr, ich geh jetzt da rüber in den Wald.” stürmten so um die 8 Mädels gleichzeitig in den nahegelegenen Nordchemnitzer Forst. Dass man von unserer Freilicht-Toilette aus sogar schon die vorbeifahrenden Autos auf der B95 zählen konnten, war uns in diesem Moment herzlich egal.

Nachdem wir dann alle mindestens um 5 Liter leichter geworden waren reihten wir uns wieder brav in die Schlange ein.

MIL K:

Ich musste immer noch, weil ich der freien Natur nicht soviel abgewinnen kann... meine flehentlichen SMSe ins innere der Halle blieben auch erfolglos, einzig die Info: das dauert noch! war hilfreich, weil man so seine Kräfte einteilen konnte. Irgendwann konnten wir rein. Vor der Bühne war noch nicht viel los, in lockerer Formation standen einige rum und hörten der ersten Band zu. Chick und ich drängelten uns kurzer Hand bis zur dritten Reihe. Stephan und Lilith kamen dann nach einigem überlegen auch mit vor. Sputnik machte den Backgrounddancer. ;)

Rechts und links neben Chick und mir gab es endlich mal Action, es wurde geschubst und „hey du spinnst wohl“ gerufen. Von hinten sprangen auch ab und zu mal einer einen Meter zu weit, alles im allen schön viel Bewegung in der Menge. Chick musste nach einer Weile Sauerstoff tanken gehen....

LILITH:

...Du hast die beiden ooooooobercoolen Mädels links von uns vergessen, deren Devise es wohl gewesen sein muss, die Mundwinkel bloß nicht auch nur einen Millimeter nach oben zu verziehen, weil das ja tooootal ungruftig ist und die alle diejenigen, die bei den Zerobabes ein bisschen Action brachten (also auch uns) Blicke zuwarfen, als würden sie ein besonders ekliges Insekt betrachten. ...da machte das Rumspringen doch gleich doppelt soviel Spaß *evilgrin*

MILK:

Das Konzert war fast so gut wie das erste in Köln.
Es wurde immer enger vor der Bühne denn Project Pitchfork spielten anschließend. Chick, Sputnik und ich verzogen uns auf die hinteren Sitzplätze, natürlich ließen wir die Fotoapparate in den begabten Händen von Lilith zurück, die tapfer vor der Bühne stehen blieb. Sicher ist das nicht gerade nett, einfach so nach hinten zu gehen... Pitchfork nicht anzufeuern.... nur war es vor der Bühne mittlerweile so voll, dass Lilith beim Versuch ihrer Freude durch Arme-hochreißen Ausdruck zu verleihen, ihre Arme nicht wieder runter kriegte. Daher sind auch die Anzahl der Fotos sehr sehr spärlich ausgefallen.

LILITH:

Sobald die ersten Pitchfork-Akkorde aus den Boxen dröhnten, schien es, als würde sich die Publikumsmasse schlagartig zu einem einzigen Knäuel zusammenziehen. Mir wurde regelrecht die Luft aus den Lungen gepresst und ein paar Mal verlor ich für ein paar Sekunden den Boden unter den Füßen, und da standen wir schon ziemlich „abseits“ rechts vor der Bühne. So krass hab ich’s echt auf noch keinem Konzert erlebt. (JETZT war ich richtig froh, dass meine Kamera mal wieder keinen Einlass gefunden hatte.) Im 10-Sekunden-Takt wurden abklapp-gefährdete Leute von der Security aus der Menge gezogen. Und nach 4 Liedern wurde es auch mir dann zu viel. Raus aus der Masse, hieß die Devise. Stephan kam auch mit, der liebe. :o) Den Rest des Konzerts schauten wir uns dann in sicherer Entfernung (vom Technik-Stützpunkt aus) an. Dort waren auch Andrea und viele anderen unserer Forums-Truppe und man hatte wenigstens Platz zum Tanzen. Allerdings war die Akustik ziemlich mies... trotzdem immer noch besser als zermanscht zu werden.

MILK:

Team 1 war in der Zwischenzeit an den Tribünen angekommen und hatte sich schon einige Freigetränke organisiert. Nach 10 min Mitfeierns und Versuchen, trotz der Entfernung auf der Bühne gehört zu werden, waren rings um uns auch etliche Plätze frei geworden. Den meistens war’s wohl zu peinlich oder aber sie hatten keinen Bock mehr, getreten zu werden... sorry, das war mein Fehler! Wir haben da oben dermaßen wild rumgestikuliert dass z. bsp. die, netterweise von Sputnik besorgten, Würstchen schnell unter den Bänken verschwanden --- so etwa in 1 Meter Entfernung ...

LILITH:

In der Pause beschloss man dann, noch ein paar Wolfsheimlieder lang zu bleiben und dann die Location in Richtung Brixen-Nite-Club zu verlassen, wo die Aftershowparty steigen sollte.
Der eine Teil beschloss dann mit dem Taxi, der andere mit Andreas Auto hinzufahren. Dabei muss ich anmerken dass die Konstellation „Steuerfrau Andrea und Navigator Lilith“ mittlerweile richtig ausgezeichnet funktioniert. ...wenigstens gab es kein Wundern mehr, warum denn alle anderen Autos falsch fahren und uns dann auch noch die Busse auf unserer Spur entgegenkommen. ;o)

Im Brixen hieß es erstmal ‘aufwärmen’ (die Ideen mit den Wärmestrahlern war einfach genial) und dann kräftig ‘einheizen’ mit Flüssigdrogen verschiedenster Art. Die Musik war klasse: viel EBM und Electro und eigentlich auch nur das, was Milk sich wünschte :o)

Natürlich gabs auch die 2 bekanntesten Zeromancer-Hits... Ihr wisst schon, den mit dem Liebhaber-klonen und den anderen mit den suizidalen Ansätzen ;o)
Die Jungs von Zeromancer waren auch da... natürlich dicht umschwärmt von Heerscharen ihrer Groupies. Herrn Lotze und Herrn Scheuber konnte man auch ausmachen, insofern man letzteren unter seiner Mütze denn erkannte. Na ja, die Wärmestrahler waren ja auch nicht überall. :o)

Zu fortgeschrittener Stunde beschlossen Milk und ich dann unter Aufzählung vier dafür-sprechender Gründe, doch noch die Zerobabes wegen eines Fotos anzulabern:

1. Wir waren betrunken genug, um die Peinlichkeits-Hemmschwelle soweit überschritten zu haben.

2. Die waren betrunken genug, dass sie es wahrscheinlich eh gar nicht mehr richtig mitkriegten.

3. Das können die sich eh nicht merken, wer wir sind und haben das beim nächsten Konzert längst vergessen.

4. Milk meinte, sie machen gerne Fotos.

Also dann. Milk voraus, ich (zugegebenermaßen doch noch etwas schüchtern) mit der Kamera hinterher. So wurden die Jungs dann auch gleich mit vor die Tür ins Freie „gezerrt“, weil, ist ja auch viel besser, ein Foto zu machen, ohne andere störende Leuts mit drauf :o)

MILK:

Einmalt tief durchgeatmet und Alex angequatscht - er war auch gleich einverstanden und holte sich Kim zur Unterstützung. (jaaaaa! Gute Idee!)

Nach dem Lilith und ich jeder einmal zwischen den beiden stehen durfte, konnte ich mich nicht zurückhalten und fragte mal eben, ob sie ne ungefähre Ahnung hätten, wer ich denn sei. Ich hab schon auf dem MeraLuna die Erfahrung gemacht, dass es Leute gibt, die die 20 Cm großen weißen Buchstaben auf den Shirts völlig übersehen können. (Gruß an T.O.Y.-Volker) Nachdem der Name MILK verklungen und verarbeitet war, schaute Alex breitgrinsend zu Kim und der meinte: Wir haben schon viel von dir gehört! (mit ebenfalls breitem Grinsen)

Tja... viel hab ich darauf nicht erwidern können und nach dem Versprechen meinerseits in Duisburg dabei zusein und erst später zur Front-Party zu gehen, ließen wir die beiden wieder „frei“. :)

LILITH:

Um ca. 4:30 wurde die Party beendet und wir sozusagen „rausgeschmissen“. Solidarisch warteten Andrea und ich noch mit den anderen auf deren Taxi und fuhren dann in meine alte Heimat zum Übernachten.

Am nächsten Morgen gegen 11:30 aus den Federn gequält und kurz gefrühstückt, hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Allerdings musste vorher noch die Frage „Wie verstecke ich meinen Autoschlüssel am besten so, dass ich ihn auch ganz bestimmt nicht wiederfinde?“ geklärt werden, aber das ist eine andere Geschichte... ;o)

Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Alles in allem war’s ein echt grandioses Wochenende. Ich bin begeistert vom gesamten Forums-Clan, und der Selbstverständlichkeit und Freundlichkeit, mit der ich, die bis dato eigentlich noch keinen außer Milk und Andrea richtig kannte, aufgenommen wurde. Ehrlich jetzt, ganz ohne Schleim!

Ich freu mich schon riesig auf das nächste Event in genau der Zusammensetzung!

MILK:

Genau, das wird in Hannover sein. :) ich freu mich auch schon darauf.

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