Samstag, 8. November 2008
ZMR HEIDELBERG 27.02.2002
Team 1 on tour

27. Februar 2002

Heidelberg - Schwimmbad

Bericht: Milk

Mittwoch! Weder Sonja noch ich hatten Urlaub oder sind offiziell krank geschrieben worden. Trotz anstrengendem Büroalltag (hö hö) machten wir uns relativ zeitig auf in Richtung Süden. Es ging einfach nicht mehr. Diese Qualen waren nicht länger auszuhalten. Undergod... ähm ich meine Zeromancer sind immer noch in Deutschland aber für uns war für kein weiteres Konzert geplant. Jedoch war die Pleite mit Wien und meinem Geburtstag vom vergangenen Wochenende ein gutes Argument nach Heidelberg zu fahren. Sind wir Mädchen?! NEIN!

Oder doch? Den extra ausgedruckten Anfahrtsbeschreibungen trotzend fuhren wir erst einmal eine dreiviertel Stunde um Köln herum. Jeder mit einem Autoatlas und mind. einer 3 in Geographie wird jetzt sicher wissen, dass Köln überhaupt nicht auf der direkten Route Bonn-Heidelberg liegt. Wissen wir jetzt auch.

Die Autobahn Richtung Basel ( Hey! Ist ja doch nicht so weit weg!) war eine Herausforderung für Sputniks japanische Reisschüssel. Wird Zeit das der Süden ins Aufbau-Ost-Programm integriert wird, bei Zwickau gibt’s nämlich herrlich neue Autobahnen mit sehr schön geschwungenen Auf und Abfahrten (Radius 6 km, Fliehkraft 3 G)

Eine weiter Folge der bisherigen Supporttour ist: astronomische Verwirrtheit.

Ich: „ Oh Sputnik guck mal, hinter dem Berg da, die Sonne.... hach wie romantisch. Wenn wir jetzt Mädchen wären, müssten wir heulen, wa?“

Sputnik: „ hey cool, und so gelb! Sieh lustisch aus!“

Ich : „Sach mal, wenn die hinter den Bergen verschwindet, ist es dann eher Nacht bei denen als bei Leuten ohne Berge?“

Sputnik: „ öööhm... ja! Na ja gleich müsste ja der Mond rauskommen, da drüben...“

Ich: „ Das wo der Himmel so rot und hell ist?“ *stutz* „ ähhhm kann es sein, dass das da der Sonnenuntergang ist und wir grad den Mond bejubelt haben? Ne oder?!“

--- peinliches Schweigen im Auto bis Wiesbaden ----

Kurz vor Heidelberg gab’s neue Fragen. Solcher Art: war das grad ein Ortschild? Sind wir schon in Heidelberg? Ähm kann ich mal Licht machen, ich seh den Anfahrtsplan nicht mehr... nein? Wieso denn nicht... ach dann siehst du die Schilder nicht mehr... hm, reich mal das Feuerzeug rüber... au! Mist... fahr doch mal nicht so schnell.... aber da geht’s lang...

Ging es nicht!

Der Zielpunkt war die Tiergartenstraße. Aber da wir nicht kapierten, dass ZOO und TIERGARTEN das gleiche bedeutete und demzufolge sich diese Straße beim super ausgeschildertem Zoo befand, fuhren wir eine weitere Stunde durchs geliebte Heidelberg. Mistige Einbahnstraßen!

Super pünktlich waren wir 20:10 Uhr da! Jetzt bloß schnell umziehen in dem kleinen Auto, verdammt... Reißverschluss kaputt... doch wieder die alten Klamotten, die Farbe auf die Augen und sonst wo hin malen und ab... nicht das wir Conetik verpassen ... *g*

Da bestand allerdings keine Gefahr. Beginn war hier 21:30 Uhr. Na super... und nun? Wir setzten uns erst mal an die Bar und ich ließ mir von Sputnik noch mal in ruhe erklären, woran ich mich in Hannover nicht mehr erinnern konnte. Nach einiger Zeit rätselten wir, was sich hinter uns in dem kleinen Raum befand, in dem immer wieder mal Pärchen verschwanden und ne weile nicht wiederkamen... Singles kamen gleich wieder raus.. ein Darkroom? Ne Hochzeitskapelle? Nein! Ein Kino! Und wie passend, es lief „Verschollen“ mit Tom Hanks. Wir ließen Conetik allein spielen und feuerten lieber Willson (den Ball) an:“ Flieh! Du schaffst es!“ Sputnik hat übrigens nicht ein bisschen Einfühlvermögen in verschollene Männer! Du würdest auch mit 'nem Ball reden wenn du allein auf 'ner Insel stranden würdest. Interessanterweise wuchsen dem Typen nur die hinteren Haare, seine Stirn blieb kurzbewachsen... oder kann auch sein, dass sie durch den Kopf brachen, weil am Kinn hatte der wieder Haare... wer weiß wie das auch so’ner Insel funktioniert. Als der Ball endlich frei und der Typ gerettet und nach ewigen rumzickens geküsst war, gingen wir dann mal zu Stuntfrau Sandra. (Insider) Bei ihr lag ein Apfel auf dem Verkaufsstand und eigentlich erwarten wir jederzeit Chris vorbei tänzeln... war aber nicht so... :)

E.L.K. begrüßte wieder freudig das Rot-Kreuz-Bärchen und wir kauften uns ein offizielles Bekenntnis: JA WIR SIND UNDERGOD FANS! Danke an denjenigen der mitgedacht hat und die Girlie-Shirts in XL geordert hat. Ihr wisst wie ihr Fans glücklich macht. Dann sprach ein Mädchen Sputnik an. Hey, Respekt! Ganz schön mutig, so von der Seite! :) Hiermit geht ein Gruß an Cougar aus dem PP-Forum! Hättest du Sputti auch ohne ihre Kampfbrille erkannt? Ich kann das nämlich nicht... :)

Nun zum Konzert. Heidelberger sind sehr groß und wahrscheinlich leiden sie an Gleichgewichtsstörungen und vermeiden jegliche heftige Bewegung, weil sie ja sonst umfallen würden und aus der Höhe kann man sich bestimmt ganz doll weh tun. Nur eine Gruppe körperbetont gekleideter Hardcore-Seigmenfans, die zudem gern auf Treppen tanzen und schreien, zeigten ihre Ausdauer und sprangen schon bei Undergod rum. Klar das wir uns zu denen stellten. Thommy hatte irgendwie keinen Bock auf singen, schien mir. Seine gekürzten Textversionen und special Heidelberg-remixe der Songs waren sehr lustig. Auch war er wohl von den beiden kleinen Scheinwerfern vor der Bühne und dem Nebel auf der Bühne so stark im Sehen behindert, dass er uns trotz Aufruf nicht fand. Sound mäßig war es in etwa wie in Sputniks Auto... alle die da schon mal drin waren, wissen was ich meine. :) Fran kann übrigens was tolles, er kann rauchen und spielen... wahrscheinlich muss er nicht mal an der Zigarette ziehen sonder inhaliert den Rauch der durch das heftige Auf und Ab bewegen seines Kopfes entsteht.

Zeromancer stellten uns diesmal vor eine schwere Entscheidung. Durch die abgeknickte Bühne stand Kim etwas abseits, mit der Frontseite und Gitarre zu einem Haufen starr rumstehender Leute. Da wollten wir nicht hin! Bei Chris war zwar Platz auf den Stufen und auch davor aber dort war man selber so dermaßen im Blickpunkt - das widersprach unserem Schamgefühl. NEEEEE! Blieb also nur ... ALEX. Nun gut... Augen zu und durch. War vielleicht doch ganz gut dass die Leute vor uns so groß waren. *g* Nach anfänglicher Schüchternheit tobten Sputti und ich uns doch aus. Bis Neon Geisha kam ... ich stellte mich schon mal mit beiden Beinen sicher auf den Boden, sagte mir nochmal: hier kommste eh nicht wieder hin, also kannste die Leute auch ruhig zusammenbrüllen... und fing Einsatzgerecht an: plaaaaayyyyy, lets plaaaaaahhaaaaay.... bis ich merkte, dass irgendwas nicht stimmte...

Alex sang den Part von Kim gefühlvoll und sanft vor sich hin. MOMENT MAL! Entweder oder! Gut ich seh ja ein wenn Kim krank ist und seine Stimme schonen soll aber wenn DAS die Alternative ist, dann haltet bitte das nächste mal das Micro in meine Richtung oder Pappschilder hoch... aber nicht so!

Bei Cupola sieht das natürlich anders aus... ich liebe “Stripped”... da darf Alex alles in seine Stimme legen was ihn grad bewegt. Da ist das völlig o.k., finde ich.

Trotz der mässigen Stimmung im Raum, die Kim sehr treffend mit: Are you guys alive? beschrieb, kamen alle Zugaben. Mehr aber auch nicht. :)

Sputti und ich hatten es nun eilig. Sie musste noch was für ihren Zensurenspiegel tun und ich etwas gegen oder für (wie mans nimmt) mein Knie. Gibt’s eigentlich Knie-Pest? Ich hatte so komische schmerzhafte Beulen drauf, die allmählich jegliche Bewegung verhinderten. Zuätzlich begannen meine Augen zunehmend heftiger auf all zu helles Licht zu reagieren... oh mist Bindehautentzündung... Aber krank werden vor dem letzten Konzert gilt nicht! Schnell bewarfen wir Patrick mit den bestellten Knusperflocken, sagten Cougar noch schnell tschüß und fuhren los, den Schlaglöchern entgegen.

Nur raus hier und rüber machen!

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