Sonntag, 28. Oktober 2007
DM-Fanzelten - 19.-21.07.2002 Meltwitz/Wurzen/Leipzig
DM-Fanzelten
19.-21.07.2002 Meltwitz/Wurzen/Leipzig

Von Fans - für Fans. Schönes Motto für ein Festival. Und eine ( meiner Meinung) sehr schöne Zusammenstellung lange und/oder noch nicht gesehener Bands.
Wenn man auf der A14 war, fand man auch ohne große Schwierigkeiten zum Festivalgelände und fuhr die angegebenen 700 Meter weiter, bog bei den (laut Vorschriften verbotenen) Kühen links ein und begann eiligst alle Glasflaschen und Nutellabecher zu verstecken oder aber mit hilfreichen Schon-Anwesenden zu vernichten. Ab da wurde es gleich viel lustiger und wärmer.
Für das Parken direkt neben dem Zelt mussten jedoch noch mal 10 Euro bezahlt werden, was manchem zusammen mit dem grad ge-exten Kaltgetränk bitter aufstieß.

Freitag:

Ich bin erst mitten im Vortrag von Technoir auf dem „700“ Meter entfernt liegenden Wald-Bühnenplatz angekommen, schon von weitem mitsingend, und musste leider feststellen, dass entweder Sachsen keinen Regen vertragen oder aber keine Ahnung von den Highlights des Festivals hatten. Technoir ist eine der wenigen Bands mit weibl. Leadstimme, die mir ausnahmslos gefallen.
Leider war es ziemlich leer vor der Bühne, was aber wohl an der frühen Stunde des Abends lag. Chick und ich versuchten durch platzeinnehmende Tanzbewegungen die Lücken zu schließen. Ein Versuch war’s Wert.

Während der Umbaupause setzte das Programm der zweiten, zu nah liegenden Bühne ein. Zeitweise überlagerten sich die Musik mit dem Sound der Hauptbühne, was man ja sicher das nächste Mal (?) besser machen wird.

Days of Fate waren die zweite Band, die sich meiner vollen Aufmerksamkeit sicher sein durfte. Vor einigen Jahren wurden sie schon bei meinem Ex-Arbeitgeber Radio NRJ gefördert und es war schön zu sehen/hören, dass es bei ihnen weiter vorwärts gegangen ist. Und sicher wird.... die Jungs haben wirklich Potential es all den gleichklingenden Futurepop-Bands zu zeigen.

Nach einigem Erkunden des umfangreichen Warenangebots mit Tattooständen, Emso-Stand und DM-Plattenbörsen sowie ausgiebiges testen des Getränkeangebots (Pluspunkt für die Vielfalt und die Preise), war es Zeit für Welle Erdball. Die Fläche vor der Bühne füllte sich rasch. Das war heute mein erstes WE-Konzert, die restlichen 2 Jahre hab ich sie entweder ignoriert oder war grad was trinken oder hab keine Luft bekommen (grüße an den Secret Garden ;) ). Im Endeffekt hatte ich es mir dann doch dynamischer vorgestellt. War ganz ok, die Leute blieben trotz einsetzendem starken Regen da.

Zu Camouflage sei gesagt, es hat einen Grund wieso ich keine Fotos gemacht habe, trotz reichlich freiem Blickfeld. Von De/Vision hab ich nämlich schon genug. *g* War ein gemütlicher Ausklang.

Für alle wahren Depeche Mode-Fans begannen nun endlose Stunden mit den alten und neuen und geremixten Songs der Lieblingsband, für den Rest der Tanzwütigen begann ein warten und DJ-voll-labern.

Gegen 03:30 Uhr zurück zum Zelt. Es regnet dann endlich nicht mehr.

Samstag:

Die Sonne brennt bereits 9:00 morgens unerbittlich, das Gras schwitzt, man wird oben verbrannt und unten bedampft, Kreislauf am Ende, alle verkriechen sich im Schatten der Zelte und warten auf den Beginn des Programms. Es war wohl noch zusätzliches geplant, bspw. ein Fußballspiel ... aber davon wusste keiner mehr was, und einen Ablaufplan - wie versprochen- gab’s ja nicht am Eingang.

Funker Vogt war unser Startsignal. Mein off. zweites Konzert der Jungs und auch diesmal wieder Top! Die Hardcore-Fans eroberten sich in null-komma-nichts ihren Tanzraum, wobei ich erwähnen muss, wenn jemand die „Kurve“ nicht mehr bekam, wurde ihm freundlich aufgeholfen.
Ja ja die harten Electros :) .
Optisch wie akustisch wurde wieder alles geboten. Ich freu mich schon auf Hildesheim!

S.P.O.C.K. konnten sich nicht gegen mein Dusch-Bedürfnis durchsetzen, aber ich denke mal, sie waren wieder spritzig-witzig-außerirdisch wie immer in den letzten 50 tausend Konzerten. BIG THUMBS UP für die Auswahl der Garderobe des Sängers nach seinem Auftritt, ein MOBY-Shirt sollte jeder tragen!
Covenant machten den Abschluss und viele warteten gespannt auf ihre neuen Songs des kommenden Albums. Wird wohl ein gutes Album werden. Die Menge feierte die bekannten Clubhits eben so wie die neue Single „Call The Ships To Port“.
Die anschließende Disco sprengte wieder alle Zeitrekorde.

Insgesamt gesehen war das Festival gut gemeint und ordentlich vorbereitet gewesen aber viele schreckte wohl der Ort ab. Oder man hätte es VNV-Fanzelten genannt, dann wären vielleicht 5000 man gekommen. Der Name reicht ja immer aus.

P.S.: Leider ereignete sich auf dem Zeltplatzgelände am Samstag ein Unfall, Rettungswagen und Hubschrauber kamen zum Einsatz. Dem 20. jährigen Security konnte leider nicht mehr geholfen werden, er verstarb auf Grund eines Herzinfarkts und wenn man so etwas unmittelbar aus der Nähe sieht, hätte man durch aus auch Verständnis für den Abbruch des Festivals gehabt.

pix @ Milk, Polle & GunGirl

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