Sonntag, 28. Oktober 2007
Zeromancer - 02.10.2002 Duisburg
Duisburrrrg- the Stage burrrrrns

Dienstag der 02.10.2002, ein Tag vor einem Feiertag. Das heißt: Partyoverkill-Angebote aus allen Ecken des Landes. Meine Entscheidung war allerdings bereits festgelegt worden ( siehe Trockenkonzert in Chemnitz)

Etwas sehr müde und nicht ganz topfit fuhr ich meinem letzten Zeromancerkonzert diesen Jahres entgegen. Duisburg - wieso auch immer dort.

Auf der Fahrt zum Stahlwerk unterhielt ich mich mit einem sehr netten Taxifahrer, der 7 Kinder hat von denen aber nur noch 2 bei ihm auf dem 100 Jahre alten Bauernhof leben, wo es Ziegen, Hühner, Katzen, Kaninchen gibt ( genaue Stückzahl wurde mir zwar gesagt, hab ich aber vergessen) und er hat vor vier Jahren erst seine Frau verloren aber nun neu geheiratet... ( erzähl mir noch mal einer was von Liebe bis über den Tod hinaus)

Ich hätte ja sehr gern noch die Verwandtschaft zweiten Grades kennen gelernt aber wir waren mittlerweile am Ziel angekommen. Nix wie raus aus dem Auto.

Sputnik und Nina wollten etwas später auftauchen, also setzte ich mich vor den Eingang, in mitten der erst 20 Anwesenden und las Provokanterweise den neusten Orkusbericht über Zeromancer, anstatt den neuesten Sonic Seducer- die ja hier die Party auf die Beine gestellt hatten. Aus dem Inneren der Halle erklang passend dazu der Soundcheck von den Norwegern. Hörte sich doch schon sehr gut an... wieso verzögerte sich dann der Einlass? So langsam begann es nämlich zu regnen und das musste ja nicht sein....

Sonja und Nina kamen noch pünktlich um mitzuerleben wie aus dem erst ungeordneten Haufen anstehender Geburtstagsgäste durch präzise Anweisungen eines Ordners: „Jetzt alle mal nach LINKS“ *nachrechtszeig* (und das ganze machte er noch einige Male) eine lange Schlange entstand. Vor den Türen wurde noch einmal streng nach Geschlecht sortiert. Nur stand ich dann doch nicht richtig, Leute mit Spendeneintritt hatten einen Extraeingang an dem zwar weniger anstanden, es aber wegen Rechtschreibdiskrepanzen zu erheblich Verzögerungen kam. Konnten die nicht einfach auf irgendeinen Namen zeigen und „das bin ich“ sagen? Iss doch egal ob Marko mit K oder mit C.

Nach 10 min und kurz vor dem Wasserfallregen waren wir alle drei drin. Allerdings mit meiner riesigen unpraktischen Tasche, denn wenn Frauen irgendwo geplant übernachten, geht das ja nicht unter 3litern Stauraum. So bat ich Sonja mich eben zum weit draußen geparkten Auto zu begleiten.

Der Regen stoppte uns nach 15 Metern. Nee, dann doch lieber Taschen schleppen. Jetzt hatten wir die Rechnung aber ohne die Security gemacht, die

A drauf bestand, dass wir uns trotz Stempel und Karte brav in die normale Openair-Gästereihe einfügen

und

B nochmals alle Taschen kontrollieren lassen. ( Nächstes mal lege ich ne Inhaltsliste und 5 Kopien bei) ((und was ist bitte daran so verwirrend, wenn man Katzentrockenfutter mit hat? Das werd ich schon nicht auf die Bühne werfen...))

Wir haben uns konsequent vorgedrängelt, ich steh wohl noch im Regen an, oder was?

Es wurde Zeit für’n Drink. Die Bestellung ging im Lärm unter und ich weiß nicht was ich da getrunken hab, Ballentines-Cola war’s jedenfalls schon von der Farbe her nicht. Die Zero-Babes machten den Anfang der Drei-Band-Show. (Zeromancer - Within Temptation - VNV Nation) Natürlich wieder begleitet von Mastermischer Jürgen Jansen und mit Argusaugen beobachtet von Tourmanager Kai Lotze.

Da! Mitten in der vordersten Line: der blonde Engel vom Pitchfork /Hannoverkonzert! Jetzt hieß es: einen ungefährlichen Platz in ihrer Nähe ( und vor Kim) suchen denn ihre Haare waren wieder perfekt geflochten und zum Einsatz bereit.

Und man glaubt es nicht: Kai kannte ihren Namen- und jetzt alle man Luft anhalten, Hände verkrampft auf die Sessellehnen legen... es war Dorit! Ihres Zeichens D. from Tyskland, Berlin – unser Gegenpol im Kampf um die Gunst der Band.

Aber wir trauten uns nicht sie anzusprechen, vielleicht nach der Show wenn sie geschwächt vom mittanzen zu nicht mehr all zu gefährlichen Attacken in der Lage sein würde. Sonnie und Nina blieben 5. Reihe stehen, ich stellte mich in D.‘s Nähe.

Links unten von mir bewegt sich etwas, es war ein Mensch. Ein 1.50 m Mensch. Ich machte das Mädel freundlich drauf aufmerksam in welcher unmittelbaren Gefahr sie sich befand und riet ihr, die Todeszone Milk-Dorit lieber zu verlassen. Sie hat es nach den ersten Klängen von Zeromancer auch eingesehen. Im allgemeinen betrachtet, war das Publikum in Duisburg unsportlich. Chick war diesmal nicht dabei. Leider. Ihr Einsatz fehlte doch erheblich.

Sputnik und Nina taten ihr bestes um auch die hinteren Reihen zu bewegen. Ab Mitte des Konzertes war aber schon um mich je einen halber Meter Freiraum... also muss das von der Bühne aus, ziemlich leer ausgesehen haben. D. konnte mich daher auch nicht lebensbedrohlich verletzen oder mir schwere, irreparable Augenschäden mit ihrer Zigarette zu fügen.

So nach 20 min zog ein leichter Brandgeruch nach schmelzendem Plastik durch die Halle... oh oh hatte D. mich doch noch erwischt?! Nein, ... der Geruch hatte eine andere Ursache. Chris’ Gitarren Verstärker hatte den Geist aufgegeben und noch schnell in Amokläuferart ein paar unschuldige Kabel mit ins Verderben gerissen. Zuerst wollten die Musiker es ignorieren. Dann durch kurzes draufschauen wieder zum laufen kriegen... aber nichts zu machen. Die defekte Technik musste ausgetauscht werden. Chris warf seine Klampfe kurz mal in Richtung Kim, hat ihn aber zum Glück nicht getroffen, sonst wär ich aber sauer gewesen. Nun gab es noch einen Song ohne Chris unterstützende Hand an der Gitarre und nach kurzer Pause und um/ab/anklemmen von neuen Drähten und Kabeln wurde es doch was mit Zugaben. Auf Eurotrash haben wir aber vergebens gewartet.

Als nach 5 min warten keiner mehr rauskam und das Licht anging, beschlossen Sputnik, Nina und ich zum Merchandisingstand aufzubrechen um noch etwas interne News zu erfahren. Das ging allerdings nur mit einem Deal: Infos gegen Geld ( bzw. T-Shirt + Infos gegen Geld) Nach dem großzügigen Obolus und einer kleinen Bestechung durch ostdeutsche Süßigkeitenimitate ( im Osten gab’s doch niemals Kakao und Milch war auch nur gefärbtes Wasser) kamen wir mit Sandra vom Merchandisestand ins Gespräch. Interessant interessant... ;)

Als sich dann noch Noralf unvorsichtigerweise an selbigen Stand stellte, war schon mal klar, dass wir hier längere Zeit bleiben werden.

Sputnik betätigte sich nach einiger Zeit als angriffslustiger Zusatz-Verkäufer. Ich denke schon drüber nach, sie QVC vorzuschlagen. Wer kriegt einen ausgewachsenen Heavymetal-Shirt Träger schon dazu, stehen zu bleiben und ernsthaft sein Geld zu zählen ob es denn für ein Zeromancer-Shirt reichen könnte, dass seine Augenfarbe doch soo gut unterstreichen würde und total trendy wäre und was weiß ich, was Sputnik ihm noch so erzählt hat.

Um uns herum wurde es belebter. Der Altersdurchschnitt sank. Natürlich kam ich mit einigen der Mädels ins Gespräch.

Eine Namensvetterin von mir verpflichtete mich dann auch gleich mal, sie mit Kim, der bald erscheinen sollte, abzulichten. Ja ok, gern doch...

Ich hab jetzt übrigens ne Brieffreundin, da die Mädels, die ich mit den Jungs ablichtete keine PCs haben, muss man sich mal vorstellen!!!!

Kim kam auch wenige Augenblicke später vorbei und blieb erwartungsgemäß unfreiwillig hängen im Knäuel der Fans. Als kleine Aufmerksamkeit bekam er dort Anhänger, durfte viele Hände drücken und Küsschen geben, ich denke das wird ihn schon entschädigt haben. Die Rechnung von Lilith und mir ging allerdings nicht auf, von wegen die erkennen uns nicht mehr wenn 'se besoffen mit uns Fotos machen...

Nachdem Erik sich der gleichen Prozedur aussetzte aber mit nur halb soviel Beteiligung, verabschiedeten wir uns von Sandra und Warenangebot und fuhren in die „Matrix“.

Dort legt nämlich Ausnahme-DJ Steve Naghavi auf.

Aber zuvor hatten wir noch eine Kleinigkeit zu erledigen. D. stand an der Bar und ahnte scheinbar nichts. Als wir ihr laut und deutlich ein GUTEN ABEND entgegenschmetterten und ihr das Händchen schüttelten, musste sie uns doch beachten. Sie sah gefasster aus als ihre Freundinnen. Denen erschienen lustige Fragezeichen um den Kopf. Dorrit wollte dann auch mal gern wissen, woher wir wussten, dass sie sie ist. Mit der Antwort war sie noch überraschter.

Wir ließen sie in Ruhe den Schock verarbeiten.

Als wir gegen 23:00 ankamen hatten wir noch ne Menge Zeit bis zum Ereignis. Sevenofnine, Guste, Mike und Neuro waren ebenfalls da. Irgendwann schien es loszugehen, die Mädels tanzten ausdruckstärker und ständig mit Blickrichtung zum DJ-Pult. Ein Hinweis auf Anwesenheit des Stargastes! Musikmäßig unterschied sich erst mal nichts vom gewohnten Programm.

Ich möchte hier noch die Frau grüßen, die immer alle Termine für Steve vorbereitet und organisiert, ich vergesse immer noch deinem Namen zu fragen!!!

Nach einiger Zeit teilte ich die And One-Forumgruppe in 2 Lager und begann die Audienzzeiten mit unserem Meister auszuhandeln. Auf Seven freute Steve sich besonders, wo sie ja schon im Forum als erste und einzige die „Panzermensch –Gold“Auszeichnung für die meisten Beiträge erhalten hatte. Guste wurde gleich erkannt und mit Namen angesprochen, na hey gratuliere ;). Neuro schien sich mehr für die Lichtanlagen-Bedienerin als für den DJ zu interessieren. Ihren Namen konnten wir leider leider nicht in Erfahrung bringen, aber ich glaube, er hat es mittlerweile selber geschafft.

Die zweite Gruppe bestand aus eigentlich nur Super-Fan Sputnik. *Fg * Hervorzuheben durch den Aufruf an Steve : „Hey kennste Zeromancer?“ „Ja, find ich geil!“ „Warum spielste sie dann nicht?“ unsere Sonja, immer im Dienst.

Gegen 3:00 Uhr war seine Arbeit getan, der Sekt alle und die Zigaretten geraucht. Angeblich hatte er vergessen, „Dr. Online“ zu spielen, großes Sorry... egal, da hätten eh nur wieder Weiber getanzt und das wollte ich nach den drei Stunden nicht mehr sehen.

Nach einer Weile gingen auch wir. Vor der „Matrix“ wartete immer noch Herr Naghavi auf sein Taxi. Ja ja, in der heutige Zeit ist mehr denn je von Vorteil wenn man lange Haare hat. Als er seine Begleitung für einen Augenblick alleine am Straßenrand auf ein freies Taxi warten ließ um uns was über Kaffee und Telefon zu erzählen, hielt auch sofort ein Wagen bei ihr an. Er durfte dann auch mit fahren.

Na Gott sei dank ;)

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Dienstag, 23. Oktober 2007
Zeromancer - ZZYZX - 13.09.03 Rostock
Mitteleuropa im September des Jahres 2003 n. Chr.: They are back!!!

Rostock, 13.09. – 15.09.2003
(Konzert am 14.09. im M.A.U.-Club)

Lilith:
Da man sich den deutschen Tourauftakt in Rostock keinesfalls entgehen lassen wollte, machte sich unsere kleine Reisegruppe auf den Weg in die Hansestadt.

„Teamies und Sympathisanten aller Bundesländer vereinigt Euch!“ hieß wieder einmal die Devise. Und so trafen wir uns bereits am Vorabend des Konzertes um schon mal gewohnt feuchtfröhlich in ein anderes großartiges Event hineinzufeiern: den Geburtstag von unsrer Andrea. Nach diesem Abend konnte (bis auf den Fahrer) wahrscheinlich keiner von uns mehr so richtig geradeaus laufen und sah die roten (und grünen... und gelben... und blauen... und pinkfarbigen...) Sternchen schon heute.

Zitat des Tages: „In Geburtstage reinfeiern ist toll. Man wacht dann morgens auf und hat immer noch Geburtstag.“ [Andrea]

Der Samstag begann mit Kopfschmerzen und einem ausgedehnten Spät-Frühstück im 5 Sterne (...da wars wieder) Plattenbau-Luxus-Bunker.

Nachdem Nachzüglerin Stef von Bahnhof abgeholt und der gemeinsame Treffpunkt am Hafen gefunden war (natürlich nicht ohne obligatorisches Verfahren), trennte man sich auch schon wieder: die einen brachen auf zum Meerluft schnuppern und Touristen erschrecken in Richtung Strandpromenade und die, die nicht so viel Glück hatten, zum Verwandtschaftsbesuch.

Unterwegs machten wir einige Entdeckungen, die verrieten, dass sich die Stadt wirklich schon ganz und gar für den Besuch der norwegischen Girl-Band gerüstet hatte.

Später fielen uns beim Bummel über den fast menschenleeren Strand sogar noch ein paar Ideen für die diesmaligen Wurfgeschosse in Richtung Bühne ein...

...die allerdings ersteinmal wieder verworfen wurden... aber ZZYZX wird ja wohl nicht die letzte Tour sein. *fg*

Nun mussten wir also unseren angeborenen Sadismus anderweitig ausleben und somit wurde die arme Stef von den Fotografinnen zum Balance-Akt verdonnert. Ihr bewiesenes schauspielerisches Talent bei der Demonstration von Entspannung und Gelassenheit war wirklich bemerkenswert.

Aber alle Spielereien haben einmal ein Ende und somit wurde es nun langsam ernst: das Konzert rückte näher.

Nach rituellem Anlegen der Gefechts-Uniformen und Auftragen der Kriegsbemalung hieß es „in Formation vorwärts, MARSCH!“ in Richtung M.A.U.-Club, wo auch sogleich einige Verbündete begrüßt werden konnten. Der heutige Schlachtplan lautete:

1. Besetzung der Bar und Erbeutung von alkoholhaltigen Erfrischungsgetränken
2. den nicht ernstzunehmenden Gegner „Terminal Choice“ ignorieren
3. Ausspähung und Einstufung des noch unbekannten Faktors „//delaware“ und
4. Main-Target - Zeromancer: Präsentation der Truppe, Begrüßung mit lauten Applaus- und Jubel-Salven

Der ausführliche Bericht über diese Schlacht:

War der Gig in der Hansestadt bei der Eurotrash-Tour der Abschied von good old Germany gewesen, so starten ZEROMANCER dieses Jahr hier ihren Feldzug durch die deutschen Landen.

Für dieses Konzert hatte man sich neben dem Tour-Support DELAWARE ebenfalls noch TERMINAL CHOICE zur Unterstützung auf die Bühne geholt. Somit konnte man ein ziemlich gemischtes Publikum beobachten, dessen Spektrum von „buntem Jeans-Style“ bis „tiefschwarzem Depri-Look“ reichte.

Den Auftakt des Abends machte auch die eben genannte Berliner Band, welche im Übrigen dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert.

Im Gepäck dabei hatten die fünf ihr neues Album „Menschenbrecher“ und somit fehlten natürlich die allseits bekannten Songs „She’s The Devil“ und „Eiszeit“ sowie eben auch der Titeltrack „Menschenbrecher“ nicht im Programm. Alles in allem muss man aber leider sagen, dass nun gerade diese Art von düsteren Electro- und Gitarren-Sounds so gar nicht zum übrigen Programm des Abends passend wollten. Aber sei es drum, wenn es denn half, den Club noch mehr zu füllen...

Als nächstes wartete eine sehr positive Überraschung auf mich: DELAWARE, die wie ZEROMANCER ebenfalls in Norwegen beheimatet sind.

Vom ersten Augenblick an vermochten sie mich mit ihrem melancholischen und zutiefst sehnsuchtsvollen Indie-Rock in den Bann zu ziehen. Der etwas an Coldplay erinnernde Sound, welcher von den Stimmen Richard Holmsen’s (vocals, guitar) und Jon Fredrik "Joffe" Torgersen’s (guitar) nicht besser untermalt werden könnte, rief einen Gänsehautschauer nach dem nächsten bei mir hervor. Ganz besonders das bereits als Single erschienene „Always“ blieb mir als absoluter Ohrwurm im Gedächtnis haften.

Auch die Reaktionen des Publikums lassen den Schluss zu, dass diese Support-Band eine sehr, sehr gute Wahl war.

„...and everything reminds me“ heißt im Übrigen das 1. Album der vier, welches selbstverständlich auch auf dieser Tour am Merchandise-Stand erhältlich ist.

Und dann war es endlich soweit: angekündigt wurden die Stars des Abends durch ein über die Leinwand flimmerndes Intro, welches aus Szenen der Ankunft der Band in Rostock bestand und musikalisch effektvoll-brachial durch Ravel’s „Bolero“ untermalt wurde. Die Spannung stieg so ins unermessliche. Dann endlich nahmen die fünf unter frenetischem Applaus ihre Plätze auf der Bühne ein, zuerst Noralf Ronthi und Erik Ljunggren, komplett in weiß, denen die beiden schwarz gekleideten Kim Ljung und der neue Gitarrist Dan Heide Syversen folgten, bevor schlussendlich ein ebenfalls uni schwarz (mit Krawatte!) bekleideter Alex Moklebust auf die Bühne sprang, sich sein Mikro schnappte und man nun gemeinschaftlich mit „Stop The Noise“ das Programm eröffnete.

Bereits beim Opener war die Stimmung der Anwesenden schon phantastisch und das ganze ließ sich noch von Song zu Song steigern. Vom neuen Album „Zzyzx“ gab es unter anderem die Stücke „Mosquito Coil“ „Feed You With A Kiss“, „Teenage Recoil“ unser geliebtes „Hollywood“ und natürlich nicht zuletzt „Famous Last Words“ zu hören. Auch der we-always-tryed-to-make-it-harder-Song “Erotic Saints” welcher mit dieser kleinen ‚Entschuldigung’ angekündigt wurde, war Teil des insgesamt etwa anderthalbstündigen Sets. Übrigens muss man sagen, dass er live doch auf jeden Fall rockiger als auf der Platte selbst daherkommt.

Aber auch auf altbekannte Smasher musste man nicht verzichten: So wird man sich also auf dieser Tour weiterhin zu „Fade To Black“ (...entschuldigung, live ja immer noch „Fade To Smack“), „Clone Your Lover“, „Chrome Bitch“ und „Dr. Online“ - bei welchem die Menge dann völlig ausrastete und pogte was das Zeug hielt - austoben und kräftig die Feuerzeuge zu „Cupola“ und „Houses Of Cards“ schwenken können. Sehr interessant fand ich dabei die Feststellung, wie man sich doch plötzlich wieder an die jeweiligen Einsätze und Bewegungsabläufe erinnert, welche man schon vergessen geglaubt hatte.

Viel zu schnell war leider alles wieder vorbei und statt rauschender Aftershow-Party gab’s leider nur in-der-Kälte-stehen-und-blödlabern vorm Club, bei welchem allerdings ganz unerwartet neue Freundschaften und Bündnisse geschlossen werden konnten... *hochzeitsmarscheinspiel*

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Zeromancer - ZZYZX - 24.09.03 Leipzig
Leipzig - Moritzbastei, 24.09.2003


Lilith:
Nach zehn Tagen Abstinenz wurde es aber auch wieder höchste Zeit, dass das nächste Konzert anstand. Gut, dass es den Connex gibt und gut, dass die Toiletten im Leipziger Bahnhof so viel Platz für Styling-Aktionen bieten (welcher auch im vollsten Umfang genutzt wurde). In der Moritzbastei traf man auch sofort auf den Rest der Truppe, welcher sich schon mal hinreichend für den heutigen Abend bewaffnet hatte und diese taktische Überlegenheit auch diversen prominenten und nicht-prominenten Anwesenden präsentierte.
Natürlich wars wieder stickig und voll in der MB (wenn auch nicht ausverkauft), aber das kennt man ja schon und abschrecken lässt man sich davon gar nicht abschrecken. Ab an die vorderste Front und los gerockt!

Milk:
Mein erstes Konzert der ZZYZX-tour, mein zweiter Tag nach einer Woche Folterei in der Uniklinik LE, ohne Mandeln, ohne funktionierender Stimme, mit erhöhter Temperatur und geringer Kondition aber 100%tig überzeug dabei sein zu müssen, so stand ich aufgrund eines Kompromisses am Eingang der Konzerthalle. Wie ich meiner Mama versprochen hatte, hielt ich mich fern von der verbrauchten-verrauchten Luft vor der Bühne und begnügte mich mit der Super-Rock’nRoll-Hintergrundbeschallung. Wenigstens hatte ich Starrocker Alex bereits beim Geldholen in der Innenstadt gesichtet. Manchmal ist es von Vorteil die Mitmenschen zu beachten. Aber nur manchmal... Leipzig und er machten eine gute Figur, ja diese Stadt stand ihm. ZIEH UM!

Während ich Darkflower-Flyer an den Mann bzw. größtenteils Frau brachte, unterhielt ich mich mit Sandra über alles was so seit der letzten Tour passiert war. Sie war auch bereits in der Lage mir Taktgenau die Videoszene zu den Songs erklären zu können. Ich wurde ziemlich neugierig und freute mich zunehmend auf Magdeburg. Ab und an kam Sputnik aus den Showräumen und berichtete von Vorkommnissen abseits des gewohnten Ablaufes. Susi alias Gänselieschen und ich testeten zwischendurch die alkfreien Cocktails, noch so ein Kompromiss mit Mami, und lauschten weiter den alten und neuen Zeromancersongs. Man ich wäre schon gern mal dabei gewesen.

Stef:
Schon auf der Eurotrash-Tour beherbergte Leipzig definitiv die lauteste und mitreißendste Crowd in der ausverkauften MB. Das die "Zzyzx"-Tour irgendwie nicht an die zahlenmäßigen Erfolge anknüpfen kann bekamen wir bereits deutlich zu spüren, jedoch war die Norwegeneuphorie der Leipziger Fanbase ungebrochen.

Und nicht nur ZEROMANCER konnten auf die gute Stimmung der Ossis bauen, auch DELAWARE gewannen viele neue Freunde auf diesem Konzert.

Und im Nachhinein rutscht einem ein "Bloß gut" über die Lippen, fiel doch mitten im Song "Hollywood" Alex' Micro aus. Während dieser mit Unterstützung der ersten Reihe ein verkabeltes Micro irgendwo aus den Tiefen der Bühnenkante zu angeln versuchte, dem Backliner die Schweißtropfen die Sicht nahmen und auch der Rest der Band etwas verwirrt und ratlos (aber immerhin) weiterspielte, nahm das Publikum die Führungsrolle an sich und sang beherzt und hammerlaut den Refrain "When all this is over..." bis zum Ende. Sichtlich gerührt und auch ziemlich überrascht von der Stimmgewaltigkeit und Textsicherheit bedankten sich Alex und Kim für diese unerwartete "Showeinlage". Leider konnte das Problem nicht gleich behoben werden und zog eine mehrminütige Pause nach sich, die ZEROMANCER kurzerhand Backstage verbrachten, um, laut Kims Aussage nicht "dumm herumzustehen". Später erzählte uns selbiger Bassist, dass ein technischer Ausfall dieser Art wirklich nur, wenn denn überhaupt, in Leipzig hätte passieren dürfen, weil die Fans dort einfach in einer anderen Liga spielen und sie irgendwie nichts umhauen kann - unkaputtbar eben.

Dann kehrte die Band zurück auf die Bühne ohne ihren Sänger, der sich nach einigen lachsalvenauslösenden Rufen und Gesten der Teammember aus dem Hintergrund meldete: "I'm here, I'm ready..." Entertainment hoch 3.

Das Set wies keine Änderungen auf, wie uns ja prophezeit wurde (leider). Gassenhauer wie "Dr. Online", "Stop The Noise" und "Fade To Smack" ließen die Haare wehen und den Boden beben. Besonderes Highlight bei "Houses Of Cards" waren Unmengen an Wunderkerzen, die die treuen Fans den Anweisungen der Videoleinwand folgend anzündeten und extra breite Smilies in die Gesichter der Agierenden zauberten.

In Leipzig boten ZEROMANCER wieder einmal eine Hammershow von der sie nach eigenen Aussagen, stimmungstechnisch keine Steigerung mehr erwarten.

Big Up for Leipzig!!

Milk:
Als es dann wirklich längere Zeit still blieb und die Leute verschwitzt und ausgelaugt in die Räume der MB strömten, half ich doch gern bei der Abkühlung. Ich hatte aus Jux drei Wasserpistolen mit, die in Nullkommanix auf die ganze MB verteilt wurden. Leider waren die Wasserhähne schlecht zu erreichen und so konnten wir nicht alle so nass machen wie wir es gern getan hätten und manches mal wurde dann auch mit Bier nachgeladen. Es dauerte auch nicht lange und eine dieser Wasserpistolen gelangte in nordische Hände und brach kurz darauf unter massiver Gewaltanwendung in zwei Teile. Sputnik muss dabei ebenfalls diverse Schäden an Körper und Geist erlitten haben. Da sah man mal wieder wie stark das alte WikingerGen noch aktiv war. Wir suchen immer noch das norwegische Vokabel für Entschädigungsklage.

Lilith:
Danach hieß es gemütlicher Chillout im Darkflower und der MB, Klamottentausch inklusive, wie das halt bei echten Mädchen so ist.

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Zeromancer - ZZYZX - 25.09.03 Dresden
Dresden - Starclub, 25.09.2003

Lilith:
Nach kurzer Nacht wieder zusammengefunden, machte sich eine Splittergruppe, bestehend aus Sputnik, Stef und mir, auf den Weg nach Dresden... leider ziemlich planlos diesmal, da wir in diesem Jahr nicht wirklich mit der gleichen gründlichen Vorbereitung an die Sache herangingen, wie im letzten... naja... sagen wir einfach... wir sind cooler geworden. ;)

Aber da auch Tankstellen Straßenkarten im Angebot haben und man ja doch etwas Gnadenfrist hat, bis einem selbige vom Personal wieder brutal entrissen wird, wenn man sie denn nicht kaufen möchte, fanden wir letztlich doch den StarClub in der sogenannten Landeshauptstadt Sachsens. Eine gehörigen Portion Glück und Zufall taten ihr übriges zu dieser Zielerreichung. Und da wir wiedereinmal viel zu früh an Ort und Stelle waren und anstehen sowieso uncool ist, begaben wir uns zwecks Versorgung mit Mädchenalkohol an die nächste Tanke und suchten uns danach ein gemütliches Plätzchen zur Vernichtung des Flascheninhalts – ganz im Grufti-Stil zwischen zahlreichen Spinnennetzen und noch zahlreicheren lebenden oder schon toten Bewohnern dieser. ...lecker!

Mit etwa einer halben Stunde Verspätung konnte die Party dann auch beginnen.

Etwas enttäuscht waren wir über das vielgelobte Dresdner Publikum, welches uns vom Hörensagen doch immer als eins der besten in Erinnerung ist. Leider war das heute nicht so wirklich der Fall. Bei DELAWARE, die wie gewohnt den Auftakt machten, war kaum Bewegung vor der Bühne zu verzeichnen. Dabei gaben die drei Norweger plus Nord-Norweger wieder einmal gehörig Gas, und boten den Anwesenden eine spitzenmäßige Show. Einzig und allein der Lichttechniker schien heute über seinen Knöpfen und Reglern eingeschlafen zu sein und nur in etwa zehnminütigen Abständen für ein paar Sekunden aufzuwachen und selbige auch einmal zu betätigen. Die Gründe dafür dürften wohl in der vergangenen Nacht zu suchen sein…

Als nach kurzer Umbaupause dann ZEROMANCER die Bühne betraten, hatte sich der Platz davor dann glücklicherweise noch ganz gut gefüllt und man (sowie auch frau) schien nun auch endlich etwas bewegungsfreudiger. Der moshende Kern befand sich heute im hinteren Mittel-Teil: die Jungs dort sprangen sich schier die Seele aus dem Leib und feierten aufs heftigste. Dafür von uns ein „big thumbs up“!

Überraschungen in der Setlist gab es auch heute nicht, man startete wie gewohnt mit „Stop The Noise“ und spielte sich durchs altbekannte Programm. Die Band wirkte überaus fit und gutgelaunt und heizte ihrem Publikum kräftig ein, forderte es immer wieder auf, alles zu geben und stachelten es vor „Dr. Online“ nochmals kräftig zu Höchstleistungen an, indem sie von Vortags-Gig in Leipzig schwärmten. Die Rechnung ging auf: Ab jetzt gab es absolut kein Halten mehr und so war die Stimmung am Ende bei diesem Song und dem nachfolgenden „Fade To Smack“ auf dem absoluten Siedepunkt bevor man diesen gelungenen Konzertabend mit dem finalen „Houses Of Cards“ träumerisch-gemütlich ausklingen ließ. Die Wunderkerzen-Anzahl in den Händen der Fans hat sich hier im Übrigen schon vermehrt, vielleicht wird man es am Ende der Tour ja im gesamten Publikum funkeln und glitzern sehen, bloße Feuerzeuge sind ja nun auch wirklich ein wenig langweilig.
Anschließend verabschiedete sich eine ziemlich geschaffte, klitschnasse Band von ihrem letztendlich dann doch noch großartigen Leip… äh Dresdner Publikum.

Aftershow-Party-mäßig sah es dann heute eher lau aus. Also machten wir uns schon recht bald auf den Weg ins heutige Basislager, und chillten ganz gemütlich beim ausgedehnten Mitternachtsmahl.

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Zeromancer - ZZYZX - 26.09.03 Glauchau
Glauchau – Alte Spinnerei, 26.09.2003

Lilith:
Auch heute verkleinerte sich unser Grüppchen noch ein weiteres Mal. Da Stef an diesem Tag Seeed den Norwegerinnen vorzog, wurde sie kurzerhand am Chemnitzer Bahnhof ausgesetzt. Das Duo Sputnik & Lilith machte sich anschließend auf zum Plünderungszug durch die örtlichen Supermärkte. Die Beute bestand aus reichlich Flüssignahrung, Unmengen an pyrotechnischem Material der Klasse I und Waffennachschub, da es doch bei letzterem in Leipzig schon zu Verlusten gekommen war. Somit waren wir nun bestens gerüstet für den Rest der Tour.

Der Weg in die Alte Spinnerei fand sich schließlich fast wie von selbst. Einfach nur genial, wenn irgendwie immer irgendjemand über Ortskenntnisse der jeweiligen „Stadt“ verfügt. (...und in Dresden lernen wir das auch noch!)

Und wiedereinmal erreichten wir das Ziel viel zu früh, „ERSTER!“ zu schreien, blieb uns allerdings verwehrt. *grins* Trotzdem blieben uns noch Unmengen an Zeit bis zum Einlass.

Die Kontrollen waren heute strenger aber mit der scheinheiligen Erklärung, unterstrichen mit unschuldigem Blick und Augenaufschlag, dass es sich bei den Knarren um ein Geschenk für jemand handle, konnten wir die leichtgläubige Security sehr schnell überzeugen. *harrharr*

Aber so wirklich gelogen war das ja auch wieder nicht, denn ein Geschenk wurde letztendlich doch noch verteilt... wenn auch nur ein ganz, ganz kleines, pinkfarbiges, zu leicht wollte man es dem Gegner dann ja auch nicht machen.

Als obligatorisch erstes wurde unsere Lieblings-Merch-Nurse begrüßt, die uns ihr Herz über die heutigen Verständigungsprobleme mit der hier heimischen Bevölkerung ausschüttete und sich schon mal eine Wasserpistole für den morgigen Magdeburg-Gig reservieren ließ (zweimal hätte es sicher nicht mit der Augenaufschlags-Überlistung am Einlass geklappt )

Doch nun zum Konzert, welches auch heute wieder mit der gewohnten halbstündigen Verspätung begann:

Eine drastische Veränderung hatte es seit meinem letzten Besuch in dieser Location gegeben. Diese nannte sich „Klimaanlage“ und diese lief heute auf Hochtouren. (artgerechte Haltung von Skandinaviern?) *g*

Egal, für uns jedenfalls viel zu KALT! Und das blieb es auch eine ganze Weile, zumal heute bei DELAWARE auch kaum Bewegungen im Publikum zu verzeichnen waren. Sehr schade, denn die Jungs um Frontman Richard Holmsen gaben wieder einmal alles. Ich muss wirklich sagen, dass meine Begeisterung von Konzert zu Konzert immer noch ein Stück mehr an Zunahme erfährt. Egal, ob sie nun mit ihren sehnsuchtsvollen Melodien die Herzen ihres Publikums schmelzen lassen oder mit kraftvollen Gitarrensounds ordentlich Rock’n’Roll auf die Bühne bringen, es macht einfach immer wieder Spaß, die vier live zu erleben.

ZEROMANCER schafften es heute relativ schnell, ihr bei „Stop The Noise“ doch noch relativ lahmes Publikum aus der Reserve zu locken. So besserte sich die Stimmung angestachelt von Kim’s und Alex’ Zurufen doch schlagartig mit dem zweiten Song „Need You Like A Drug“, der den Anwesenden dann wohl auch textlich viel bekannter als der Opener war. Mit den neuen Songs scheint es da wohl generell noch etwas Schwierigkeiten zu geben…
Trotz der ziemlich kühlen Temperaturen spielte sich die Band so schnell warm, dass bereits bei „Clone Your Lover“ Alex’ Hemd schon lange gefallen war, was ja zugegebenermaßen auch mehr Bewegungsfreiheit verschafft. ;)
Ebenfalls wurden heute einmal mehr die Deutschkenntnisse am „Glaaauchaaauer“ Publikum getestet, man wurde aufgefordert, den A… zu bewegen, die Hände wollten gesehen werden und als dies alles auch prompt funktionierte, fanden die auf der Bühne stehenden das sehr „geeeil!“. Alles in allem war dieses wiedereinmal ein sehr gelungenes Konzert: Technik top, Sound top und auch keine sonstigen Pannen waren zu verzeichnen. Das wurde natürlich mit gebührendem Applaus und Zugaberufen vom Publikum hononiert und somit gab es auch heute wieder extrem rockenden Nachschlag mit „Something For The Pain“, „Dr. Online“ und „Fade To Black“ und natürlich durfte als krönender Abschluss „Houses Of Cards“ nicht fehlen, bei welchem in den ersten Reihen selbstverständlich auch wieder die Wunderkerzen aufflammten, was wiederum von Alex mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis genommen wurde.

Feiertechnisch wurde auch heute wieder ziemlich abgeloost, so dass wir und recht bald aus dem Staub machten und nun begleitet von zwei disconekted Magdeburgerinnen den ortsansässigen Burgerking lautstark unterhielten und als dieser auch geschlossen wurde, einfach ins Auto umsiedelten um dort noch die Zeit bis zum ersten Zug nach MD zu überbrücken.

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Zeromancer - ZZYZX - 27.09.03 Magdeburg
Magdeburg – Factory, 27.09.2003

Lilith:
Wie so oft in Magdeburg: das Team ist vollständig und zahlreiche Sympathisanten geben Rückendeckung. Die hineingeschmuggelten Waffen werden verteilt und geladen. (Zitat des Tages kommt heute von Sputnik und war ein gebrülltes: „Vorsicht, ich bin voller Knarren!“ bei der Begrüßung in Hörweite der Einlasser *g*)

Und dann hieß es auch schon „Showdown in der Factory“.

Milk:
Moment.. ich muss ja voller Verärgerung erwähnen dass ich meine Lieblingsberliner rund um meinem Lieblingsgruftiimitierer Chris-Spikeme-Pohl diesmal nicht zu Gesicht bzw zu Ohr bekam. Obwohl ich bereits seit 17:00 vor den Toren der Factory vegetierte, mich an Sekt aufputschte und mit Dorit und Jörg quer durch den skandinavischen Electrowald sang, passierten einige Dinge die mich schlussendlich erst wieder gegen 22:00 zurück zur Bühne brachten.

Wer hat den Eingang auf die andere Seite des Gebäudes verlegt? Wenn Digi-Kim nicht auf dem Weg zu irgend einer Bank gewesen wäre und uns aufgeklärt hätte, hätten wir da noch Stunden gestanden... nee wie peinlich.
Warum kann man September nicht einfach im Auto schlafen? 4 Grad na und?! Aber nein, ich musste doch noch zu dem Hotel außerhalb der Stadtgrenze und unser Zimmer bestätigen. Danke an Jörg und Doro fürs hinfahren!

Sputnik kam einfach nicht vorbei um mich wieder abzuholen. Da saß ich nun eine Stunde fertig gestylt in einem DriveinHotel und schaute Popeye der Seefahrer feat. Bernd das Brot- SCHLEEECHT! ESST DAS BROT!- und erhielt alle 10 min ne SMS: Jetzt fahren wir gleich los! Nee aber jetzt gleich! Warte, gleich! Ähm einer muss sich noch schminken! Jetzt aber wirklich!

Als wir dann endlich zum bereits erklingenden TC-Konzert ankamen, hatte ich auch keinen Bock mehr. Entweder alles oder nichts! *BockigdieArmeverschränk* Saßen wir eben die gesamte Pohlshow draußen und tranken hingebungsvoll einen Rigo nach dem anderen.

Und ja, der Einlass mit 10 in den Klamotten versteckten Wasserpistolen, die im halbdunklen wie echte aussahen, war auch ohne Sputtis Kommentar aufregend genug.

Lilith:
Zur Strafe, da sie sich am Vortag gedrückt hatte, musste Steffi den heutigen Bericht schreiben ;)

Steffi:
Nachdem es für mich zuvor einen Tag aussetzen auf der "Zzyzx-Ostblockrunde" aus seeedischen Gründen (hier gehts zum Bericht) hieß, liefen wir fanwise in Magdeburg wieder als geschlossenes Team auf und das nicht ohne böse Hintergedanken :-)
Für einen Samstag Abend und die Tatsache, dass wir uns in Magdeburg und zudem noch in der Factory befanden war diese wirklich gut gefüllt. Nicht das wir uns für genügend Bewegungsfreiraum hätten prügeln müssen, aber für die Buffalostadt war es echt 'knorke'.

Als erste Band spielte heute TERMINAL CHOICE, die sich an einem treuen Fankreis laben konnten. Musikalisch passten sie zwar überhaupt nicht zum Pop-Rock-Mix von DELAWARE und ZEROMANCER, aber sie zogen doch noch einige Leute, was man gerade in Magdeburg nur begrüßen kann.
Da wir uns aber nicht als ausgesprochene TC Fatanisten betiteln können (und wollen), verbrachten wir den Großteil der Show am Merch bei Sandra um zu quatschen. Oder an der Bar um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und um dort zu quatschen. Weiber eben.

Milk:
Ihr wisst doch gar nicht was ihr verpasst!

Steffi:
DELAWARE halfen die TC-Fans aber leider trotzdem nichts und wären wir nicht von diversen Spirituosen hemmungslos unterschwellig entspannt gewesen, hätte das echt traumatisch für unsere neuen Freunde werden können. Da wir DELAWARE aber in unsere Herzen geschlossen haben wurde lauthals mitgesungen, soweit man nach 3-4 Konzerten von wirklicher Textsicherheit sprechen konnte und selbstverständlich wurde gerockt. Das machte nicht nur uns Spass, nein, der lustige Nebeneffekt, es stupste auch andere Konzertbesucher an. "Wenn sich da schon welche zum Affen machen, dann kann ich mich auch bewegen." Super!!

Dann wurden in Windeseile die Vorbereitungen für das ZEROMANCER Konzert getroffen, sollte doch heute die Wasserpistolengroßoffensive gestartet werden. Also alle man aufs Klo Munition tanken. Auf Funktionstüchtigkeit hatten wir die superstylischen Geräte zuvor schon im Selbsttest überprüft, dementsprechend feucht war es bereits vor der Bühne. Ob aus Angst vor uns, schlichtweg Unverständnis oder Glück blieb die sonst so begehrte Kim-Seite rechts 'recht' leer. Na traurig waren wir deswegen nicht.

Milk:
Darf ich erwähnen dass ich in der Umbaupause und während des Delawareauftritts, die mich noch nicht so richtig vor die Bühne zogen, endlich mit meinen verpassten Berlinern spielen durfte? Allerdings vergaß ich die Sensibilität diverser Bandmitglieder und als ich in Gegenwehr – ich schwöre! Gegenwehr! - jemandem meinen Wodkaredbull über den Kopf goß, er aber nur dieses eine saubere Shirt mithatte (hey als wenn am Merch nicht noch 100 neue hängen würden...) und ich dann erfahren musste, dass man sich mit mir nicht auf Konzerten unterhalten könne, da ich ja IMMER blau wäre... also da war ich irgendwie mehr als mies drauf. Ab da hielt ich nur noch Redbull pur in den Händen und fungierte als Wasserboy fürs Team und Dorit, die hingebungsvoll die Wasserpistolen nutzten. Gordon und Jens wurden übrigens schunkelnd vor der Bühne gesichtet... *petz* Und Gordon trägt gelbe Strumpfhosen.

Steffi:
Nicht schlecht waren dann auch die ersten Reaktionen von Alex und Kim, als ihnen die pistolenhaltenden Arme zur Begrüßung entgegengestreckt wurden - ein überraschtes und Böses-ahnendes Lächeln schlich über ihre Gesichter.
Alex, wie immer in bester und geliebter Poserlaune kassierte dann auch, nachdem er sich von Hemd und Krawatte befreit hatte die erste Breitseite. Aber ZEROMANCER wären nicht ZEROMANCER und unsere Lieblinge, wenn sie deswegen ausrasten würden. Stattdessen drehte sich der Frauenschwarm Richtung Schussbahn und forderte meeehr. Konnte er haben.

Stimmungstechnisch war Magdeburg nicht so schlecht wie ich es erwartet hatte. Bei "Dr. Online" gaben die Fans alles und erzeugten eine nette Geräuschkulisse. Auch sonst wurde das ganze Konzert über gut gerockt und gefeiert.
Sehr erfreulich für die bisher schon mehrmaligen Konzertbesucher und natürlich auch für alle anderen: "Opelwerk" trat dem Set bei. Da war die Kacke richtig am Dampfen. Wunderbar.
Sonst das Übliche, Lethargie und Raucherpause bei "Cupola", Wunderkerzen und das letzte gesangliche "Trust-Me-Aufbäumen" bei "Houses Of Cards".

Nach der Show hieß es dann ungeduldig auf Abholen warten, stand doch noch das berühmt berüchtigte "Chair-Game" - die Reise nach Jerusalem an. 2maliger Titelverteidiger: Alex. Kim und Kelly an der Musi (Britney und Kylie plärrten). DELAWARE, ZEROMANCER und Crew an den Stühlen.

Milk:
... und TC als Zuschauer ( und Bierklauer was ihnen nicht grad viel Freunde brachte...)

Steffi:
Wetten wurden abgeschlossen und lautstark angefeuert.
Und dann das Desaster. Alex, als letzer verbliebener Zeromaniac (der Rest hatte wirklich einen schwachen Tag) flog raus. Schreie des Entsetzens und der Enttäuschung erfüllten den Raum, es ist wirklich auf nichts mehr Verlass.

Milk:
ich hab eigentlich nicht aus Entsetzen geschrieen, ick fand ditt jut!

Steffi:
Das Geburtstagskind Morten schaffte dann den Clou und riss die Trophäe an sich. Glückwunsch.

Lilith:
Den Rest des Abends kann und muss man als kindisch, komplett bescheuert, streckenweise echt brutal, hemmungslos und vor allem nass zusammenfassen. Hätten ich und die anderen geahnt, was Wasserpistolen für ein Chaos anrichten und Auswirkung auf angeblich erwachsene Menschen haben, dann würde ich heute nicht keuchend an diesem Bericht sitzen und andere sich die schmerzendenen Hände reiben...

Steffi:
Cruel Bastards you - Kinder!!!
Naja, wenigstens bleibt uns die Gewissheit einer gewonnenen Schlacht. Girls against boys und das 'schwache' Geschlecht blieb eisenhart :-)Die Herrlichkeiten werden es zwar leugnen, aber wir wissen es besser. YES!!!

Milk:
P.S. die Geschminkten haben nicht mitgemacht. Fanden alles unter ihrem Niveau. Deutsche Gruftis sind Ober-Mädchen!

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Zeromancer - ZZYZX - 28.09.03 Berlin
Berlin – Columbia-Fritz, 28.09.2003

Stef:
Was genau konnte man von Berlin erwarten? Zum letzten Mal TERMINAL CHOICE im Vorprogramm, ein in Minuten geräumtes Fritz nach der Show und eine Aftershowparty im Sage mit anschließendem Day off. Viel zu tun also...

Zum Vorprogramm:
TERMINAL CHOICE beriefen sich wieder auf ihre eigene Fanbase, die von den 3 Supportgigs hier verständlicher Weise am Ausgeprägtesten war. Ein Fan werde ich definitiv nie werden, aber ab einem gewissen Pegel erscheint einem und so auch mir bekanntlich alles als 'ganz nett'... "Menschenbrecher" - mein erklärter Lieblingssong.

Milk:
Eigene Fanbase ist gut... ! Das war eigentlich leerer als in Magdeburg. Man sagt ja auch, im eigenen Land gelten die Propheten wenig... Und das obwohl die Eltern meines Lieblingsberliner zum ersten Mal anwesend waren. Was mich übrigens wieder einmal über Vererbungslehre grübeln ließ, denn 1,60 + 1,50 ( grob geschätzt) ergeben doch niemals 1,93 ?! Na wer weiß, welche nordischen Wurzeln der Familie Pohl zugrunde liegen.

Endlich konnte ich auch mal die gesamte TC-Show verfolgen. Wenn auch aus etwas sehr großem Abstand da meine Begleitung einfach nicht von den Stufen runter wollte. So hatte man dann auch eher Gelegenheit schon anwesende Hamburger und eingereiste Kalifornier zu begrüßen. Ja der Herr Schleyer war auch da, logo, war er ja gestern erst in der großen Halle am arbeiten gewesen.

Stef:
DELAWARE konnten in Berlin ebenso wenig punkten wie in Magdeburg tags zuvor. Aber als Berliner kennt man ja die Macken der Einheimischen und deren Reserviertheit gegenüber allem Neuen und Unbekannten, so dass wir wiederrum alles gaben. Und Tatsache, ähnlich wie in der Factory schwing sich so Mancher in unserer Umgebung ein, denn es kucken ja eh alle auf die tollwütigen Hühner davor.
Ach Leute, wir kriegen euch doch alle!!!

Milk : Ja stimmt.
Ich will die CD ! Ich will die CD!!! Und ich hab kein Geld! Verdammt!

Stef:
ZEROMANCER selbstredend hatten keine Berührungsängste; sie ja sowieso nicht wie wir jetzt wissen, aber auch das Publikum nicht mit ihnen. Und so nahm ein weiterer genialer Abend der "Zzyzx - Tour" seinen Lauf.
Alex tanzte gewohnt ausdrucksstark, Dan wurde auf seine ganz eigene Art mit der Musik eins, Kim behielt seinen Titel als Schreihals Nr. 1, Noralf konnte ich nur erahnen und Erik fand zur Freude aller bei "Houses Of Cards" den Weg zum Bühnenrand dank seiner genialen Technikkonstruktion.
Außerdem wurde heute wieder mal festgestellt, dass wir keine weiteren Entschuldigungen für "Erotic Saints" hinnehmen werden. "Rock Or Die" heißt die Devise und "Erotic Saints" passt wirklich super zu all den anderen lowtuned Songs wie "Mosquito Coil", "Cupola" oder "Feed You With A Kiss".
"Be trashy" hieß es bei "Eurotrash" und dieser charmanten Aufforderung kommt man doch gerne nach.

Heute vielleicht noch ein Wort zur Videoleinwand im Hintergrund. Abwechselnd und immer genial stimmungserfassend und -unterstreichend sorgte sie für den passenden optischen Kick (von den Jungs mal abgesehen). Es flimmerten Landschaften, Großstädte, Naturbilder und auch die "Sing along - Variante" von "Clone Your Lover" vorüber. Und zu Beginn ein Intro passend zur Stadt von der Location und den sich auf den Gig vorbereitenden ZEROMANCERs.

Beendet wurde das Set wieder mit "Houses Of Cards" und dann hieß es schnell die Sachen greifen bevor man vom Räumungskommando überrollt wurde. Soweit alles laut Plan.

Im Sage war für uns dann saufen zu unmenschlichen Preisen und tanzen, soweit man es ab einer gewissen Stunde noch so bezeichnen mochte angesagt. Ab und an gesellten sich Alex, Matte, Joachim und Sandra zu den Verbliebenen auf den Dancefloor.
Dachten wir das "das Mädchen" immer als erstes abkacken würde (man denke an die Bilder im Booklet und das Introfilmchen), so war er tatsächlich immer derjenige, der am Längsten durchhielt. Und das nicht nur zeitlich. Alex schien alle anderen zu überleben, aber vielleicht hatte das auch etwas damit zu tun, dass er für gewöhnlich die Drinks mixte...

Als der Independent Floor dann geschlossen und wir zum House Floor zwangsweise übergesiedelt wurden, die Bandschlaffies sich bis auf Alex und Eric auf ZEROMANCER Seite und Ricard und Matte auf DELAWARE Seite bereits in den Bus verkrochen hatten, traten auch wir den Heimweg an. Mit einem wohligen Kribbeln in der Magengegend, dass morgen ein Day off anstehen würde und einer kleinen Träne im Knopfloch, denn nur noch 2 Konzerte waren auf übrig geblieben.

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Zeromancer - ZZYZX - 29.09.03 Berlin
Berlin – Off Day – diverse Locations 29.09.2003

Lilith:
Wie ich am frühen Morgen dieses Tages aus dem Sage nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Alles was ich nach dem Erwachen wahrnahm, war mein Kopf... in der mindestens doppelten Größe als gewohnt. ...Hölle, wo sind meine Aspirin?!

Der Rest des Tages verging im Dämmerzustand... zumindest bis zum Nachmittag, denn dann fielen lautstark Stef und Yvonne ein. Die Arbeit rief: Hardcore-Bastelstunde. In Hannover sollte es noch mal richtig krachen und so ging es an die Vorbereitungen. Deren Ergebnis waren unter anderem ein sternchenbedeckter Fußboden sowie eine parfumverpestete Raumluft, welche einem Bordell zur Ehre gereicht hätte und mit den Worten „Wir geh’n dann mal.“ ließ man mich mit dem Mief und einem nicht gerade geringen Brechreiz allein.

Milk:
Sputti und icke waren auch schon in Berlin und dank einer nette Spende durften wir uns ein Liveconcert der Sonderklasse geben (also noch eins) nämllich der Deftones! Ich weiß dass auch die Vorgruppe, bestehend aus einem Teil Ex-manson, Ex-Smashing Pumpkins und noch sowas Psyeudoevil-iges wichtig zu sein schien aber ich kannte die nicht.
Ausserdem hätten wir die beinah auch nicht gesehen. Ich durfte nämlich wiedermal entscheiden, wohin wir fahren sollten. Sputnik hatte nichts dazugelernt. Und so verfuhren wir uns gnadenlos auf dem Weg zur Columbiahalle. Nach einer Stunde waren wir wieder in F-hain. Wortlos nahm Sputti mir die Straßenkarte aus der Hand, warf einen finsteren Blick darauf und 20 min parkten wir vor der Konzerthalle.

Ich wagte nichts zu sagen bis wir auf Doro und Moni stießen und uns in das Massenvergnügen warfen. Die kommenden 2 Stunden schwankten wir irgendwo in den Hallen umher, geschoben von mind. 4000 jugendlichen Obercoolen die alle mit dem Kopfnickend und JO JO rufend, irgendwohin traben mussten.
Stehen bleiben war unmöglich, aber auch gut, so sah man mal die Bühne von allen drei - öffentlich zugänglichen- Seiten.

Das Konzert war NATÜRLICH Hammer!!! Sputnik war ausser Kontrolle. Hüpfte mit, sang den Text, Hände in die Luft...
Total ausgepowert fuhren wir dann zurück in meine Wohnung (Sputti ließ mich nicht zu Wort kommen, darum klappte auch alles ohne Zwangsumfahrungsstraßen). Am nächsten Tag plünderten wir einige Spielzeugabteilungen. Die kommenden Konzerte würden sehr speziell werden. *fieses Lachen*

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Zeromancer - ZZYZX - 30.09.03 Hannover
Hannover – Faust, 30.09.2003

Lilith:
Burgerking hat verkackt bei mir... ein für alle Mal! Da fährt man schon extra in den Wedding (das ist im WEST-Teil Berlins!!!) und muss sich dann folgendes Szenario geben: Country-Potatoes sind aus, O-Saft auch, wie sich nach etwa 10 Minuten warten herausstellt. Deckel für die Kaffeebecher gabs auch gerade keine und Becherhalter sowieso schon mal nicht. Hmm, ich entschied mich letzten Endes für eine Fanta... „aber wirklich nur, wenn Sie die auch haben!“

Trotz allem, wir waren heute viel zu gut gelaunt, um uns darüber wirklich zu ärgern. Mit dem Ärzte-Frühstück im Radio und reichlich Amüsement über Klugscheißerman, Besserwisserboy und Rechthabewoman gings auf in Richtung des von Chick so liebevoll betitelten größten Dorfes Niedersachsens.

Ohne Verfahren fanden wir den Weg diesmal sogar sofort!

Nach freudiger Begrüßung folgte, was an einem Konzerttag unweigerlich folgen muss: das obligatorische Stylen und der Warm-Up mit ethanolhaltigem.

So waren wir bereits im Taxi schon wieder in allerbester Stimmung, die auch durch den Schock, den wir beim Betreten der „Faust“ erlebten, nicht geschmälert werden konnte: es war leer, RICHTIG leer! Aber weniger Leute bedeutete mehr Platz für uns und so wurden nach überschwänglicher Begrüßung alter Bekannter unsere Special-Effects-Materialien für den späteren Abend ersteinmal sicher neben der Bühne geparkt bevor es dann hieß „Rockenrohl, MoFu’s!“

Leider füllte sich der Platz vor der Bühne auch dann kaum mehr, als DELAWARE auf dieser erschienen. Bewegungen von publikumsseiten waren ebenfalls nicht auszumachen. Egal, auf unsere Unterstützung konnten sich die vier auf jeden Fall verlassen: Unsere Versuche, als Stimmungsanheizer zu fungieren, wurden wiedereinmal mehr durch lauthals herausgebrüllte „Rock’n’Roll“-Schreie untermalt. Leider war diese Aktion heute nicht von Erfolg gekrönt, der Nachahmer-Trieb des örtlichen Publikums schien bedauerlicherweise eher schwach ausgeprägt zu sein.

Das änderte sich dann aber glücklicherweise, als ZEROMANCER die Bühne betraten. Die Zuschauermasse verdichtete sich zusehends und erwies sich letztlich doch noch als durchschnittlich rockbar. Na bitte, es geht doch!

Und der erste Teil unserer heutigen Überraschung folgte nun umgehend: Kaum hatte Alex zu den ersten Tönen von „Stop The Noise“ angesetzt, flogen unsere Hände in die Höhe, in welchen sich buntbemalte, auf eine etwas ironische Weise zuneigungsbekundende Plakate befanden. Ein breites Grinsen vom Vokalisten folgte, nachdem er die Aufschriften entziffert hatte. Aber war noch längst nicht alles gewesen. Die fünf sollten sich heute einmal wie eine wahre Boy-Band fühlen dürfen. Dank eines kleinen Tipps aus Richtung Merch-Stand (DANKE Sandra! ;) ), gab es noch kuscheligen Nachschlag in Form von unzähligen kleinen, mehr oder minder hübschen Stofftierchen. Exakt in dem Moment, als Frontman Alex’ Hemd fiel, startete ein etwa halbminütiges Bombardement nach welchem die Backliner ersteinmal ein Weilchen mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren bis es mit dem nächsten Song weitergehen konnte.

Dass die Setlist wiedereinmal die gleiche wie schon an den Tagen zuvor war, brauche ich wohl gar nicht mehr gesondert erwähnen.

Einzig und allein mit den Wunderkerzen klappte es heute einmal nicht. Aber dafür würde es am Folgetag beim Finale um so spektakulärer werden, wie wir uns schworen.

Milk:
Ich hatte null Bock. Ich hatte ausserdem mein Geld in Berlin vergessen. Ich war mies drauf. Ausserdem war es kalt. Ich stand also, bis auf wenige Ausnahmen zwecks "Treff das Mädchen" spielens, im hinteren Teil des Raumes und schaute auf die Videoleinwand oder unterhielt mich mit Sandra. Der Merch stand im zugigsten Winkel den man dort finden konnte. Wir froren im Duett und einzig die Sonnenstrahlen der Leinwand-Szenen und ein paar nette Worte von der Bühne erwärmten unsere Gemüter.

Lilith:
Dem Gig folgte eine Aftershow-Party, die wiedereinmal bis in die frühen Morgenstunden andauerte und trotz des heutigen Mangels an hochprozentigem ziemlich ausgelassen war.

Ob nun der Vergleich mit Johnny Depp ein Kompliment ist oder eher weniger, wissen wir allerdings bis heute noch nicht. Aber auf jeden Fall sind gewisse Drummer einer Haarverlängerung bei der nächsten Tour nicht abgeneigt.

Milk:
Ich hatte null Bock. Ich hatte mein Geld in Berlin vergessen. Ich war mies drauf. Ausserdem war es kalt.
Alles wie gehabt. Da änderte auch der Talk über Haarverlängerungen nichts. Ich verschwand kurz in einen ruhigeren Winkel der Halle und telefonierte mit Jette. Eine Stunde später, nur wesentlich besser gelaunt, zwang ich verschüchterte Norweger, die Gästeliste in Kopenhagen zu verlängern und beobachtete Köperbemalungen, Keramikverschönerungen und Vandalismus an Garderobendecken. Obermädchen Alex hatte sich netterweise aus dem Haufen der arg lädierten Stofftiere zielsicher den MC-Stern mit "Super star" Aufschrift und nerv-Girlie-Schmuse-Hit inside um den Hals gehängt, somit hatte ich wenigstens was zum lästern.

Lilith:
So verließen wir teilweise taumelnd gegen 4:00 Uhr die Location und das, was danach noch in Chick’s Wohnzimmer folgte, hätte man wirklich prima als Warnungsvideo gegen Alkoholmissbrauch verwenden können: lautstarkes und teilweise megaschiefes Mitgegröle bei den Hits von... hmm, mir fällt jetzt nur noch Evanescence ein (wahrscheinlich, weil ich da am lautesten und falschesten war *g*). Und irgendwann gab's dann noch Weihnachtslieder... aber da war ich längst auf meinem Stuhl eingeschlafen... Rockenrohl vom allerfeinsten, dieser Abend...

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Zeromancer - ZZYZX - 31.09.03 Hamburg
Hamburg – Markthalle, 31.09.2003

Lilith:
Ich muss wohl gar nicht mehr erwähnen, mit was ich wieder aufwachte. *aua*

Den heutigen Tag gingen wir sehr entspannt mit einem fürstlichen Frühstück und anschließendem Begutachten eines schwuchteligen Piraten-Johnny’s im gemütlichen Heimkino... so gemütlich, dass die allgemeine Erschöpfung rasch ihre Opfer forderte und recht bald von der Couch ein entspanntes Schnarchen herüberdrang.

Gegen Nachmittag ging es nun auf in den Norden.

Auch die Markthalle war relativ schnell gefunden, die „verlorengegangenen“ Teamies nicht ganz so schnell, sondern erst, als DELAWARE schon spielten...

Der Zuschauerraum der Markthalle füllte sich nun recht zügig und somit wurde schnell klar. Die Hansestadt wird rocken. Definitiv!

Wir sollten Recht behalten. Bereits bei DELAWARE waren deutlich mehr Tanzwütige auszumachen als bei vielen vorangegangen Konzerte.

Die vier Norweger rockten einmal mehr, was das Zeug hielt und auch die während „Both Sides“ plötzlich gerissene Seite von Richard’s Gitarre konnte weder die Stimmung der Band noch die des Publikums trüben. Ersatz war zum Glück schnell beschafft und somit ließ es sich nach instrumentaler Überbrückung pannenfrei weiterspielen. Neben unseren inbrünstigen „Rock’n’Roll“-Rufen, gab es auch heute wieder einen kleinen Crash-Kurs in New Yorker Ghetto-Slang - keine Tour ohne ihre Running Gags. ;)

Bevor man nun schlussendlich zum letzten Stück „Last Night“ ansetzte, bedankte sich Joffe im Namen der ganzen Band beim deutschen Publikum, von welchem man während der vergangenen Tour so großartige Unterstützung erfahren hatte und zeigte sich sehr traurig über den schon baldigen Abschied.

Milk:
Natürlich. Wie immer viel zu spät hatte auch ich das Delaware-Virus inhaliert. Was konnte man schön rumjaulen und dahin schweben bei diesen Balladen. Und immer noch keine CD-Kauf-Möglichekeit in Sicht.

Lilith:
Nach kurzer Pause waren dann auch ZEROMANCER an der Reihe, den doch ziemlich schweren Gang zu gehen und ein letztes Mal hierzulande die Bühne zu entern.

Leider wie man sagen muss, mit einem ziemlich schwachen Auftakt, denn entweder die Kamera oder der Kameramann hatte am heutigen Tage den Dienst verweigert, flimmerte da als Intro doch nicht etwa die Ankunft in Hamburg sondern die (zugegebenermaßen witzige und mit schauspielerischem Talent präsentierte) Ankunft in Magdeburg vom vergangenen Samstag über die Leinwand.

Aber dieser „Patzer“ war schnell vergessen (wenn er denn überhaupt aufgefallen war), denn als die fünf ihre Plätze auf der Bühne einnahmen, ging davor von einer Sekunde auf die andere die sprichwörtlich wilde Luzi ab: Hamburg erhält hiermit den ersten Preis für den höchsten Kreisch-, Anschmacht- und Zwischenruf-Faktor, was sich Sänger Alex natürlich zunutze machte und die Stimmung mit diversen hart an der Grenze zum FSK 18 – befindlichen Posen noch mehr anheizte. (diesmal leider nicht auf Foto gebannt.Verdammt! ;) )

Auch die anderen Bandmitglieder zeigten sich äußerst gutgelaunt, und zu Gitarrist Dan lässt sich letzten Endes sagen, dass er seine anfängliche Schüchternheit im Laufe der Tour doch recht gut abgelegt hat und man während der letzten Shows sogar den einen oder anderen Flirt mit dem Publikum beobachten konnte. Nur Bassist Kim war heute augenscheinlich so ganz und gar nicht auf der Höhe des Geschehens, teilweise schien er so abwesend und mit der eigenen Fassung ringend, dass man wirklich schon ernste Befürchtungen um sein Durchhalten dieses Gigs haben konnte.

Trotzdem lieferte man insgesamt eine einem „Abschiedskonzert“ absolut würdige Show welche die Anwesenden auch mit entsprechend großer Resonanz honorierten: es wurde getanzt und lauthals mitgebrüllt, die Arme flogen nur so in die Luft, „mosh Dich tot!“ bei Dr. Online und last but not least ein wahres Meer von Wunderkerzen bei „Houses of Cards“: die gesamten ersten Reihen funkelten und glitzernden während man auf der Bühne in fünf strahlende Gesichter blicken konnte.

Die heutige Aftershow-Party fand in der berühmt-berüchtigten Scandia-Bar statt. Die Ausführungen von Stef über das dort zu erwartende Publikum möchte ich dem werten Leser an dieser Stelle lieber ersparen. ;-)

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Zusammenfassend bleibt zu sagen: laut war es und extrem metallig, aber alles in allem doch recht nett und da heute der letzte Tourabend für uns war, wurde natürlich bis zum schließungsbedingten Rausschmiss durchgehalten, nach welchem noch in irgendeine Bar auf der Reeperbahn weitergezogen wurde, in der es zumindest am Wochenende laut Sandra’s Aussage „richtig toll“ sein sollte. Heute allerdings tummelten sich eher diverse Abgestürzte und anderes zwielichtiges Volk im schmuddeligen Etablissement. Aber was solls, wir suchten uns draußen ein ruhiges Plätzchen zum sitzen und späteren fast-von-der-Bank-kippen, als wir Alex’ Ausführungen zur perfekten Namensgebung eines Sex-Shops lauschten. *lol*

Milk:
Wie ich mein Augenlicht behalten habe, weiß ich bis heute nicht. Nachdem ich arme Mitreisende Webmaster verbal untergebuttert, Merch-Nurses mit Drinks versorgt und einheimische DJs dazu brachte, Schweizer Undergoth-Musik zu spielen, wurde ich kurz eingeladen, mal durch die hintere Tür einzutreten. Cool, dachte ich, vielleicht gibts da noch ein paar herrenlose Flaschen Alk?
Als ich endlich durch den dichten Nebel blinzeln konnte, sah ich einen nordischen Leadsänger seine Klamotten ordnen, eine mitreisende Brittin im Handtuch da sitzen und ansonsten nicht wirklich berauschendes für mich. Es war eine Sauna. Aha. Als es dann hieß, Achtung Noralf kommt gleich und hat sein Handtuch draußen liegen lassen, war es Zeit wieder zur Bar zu RENNEN. Später wurde mir bewusste, wieso Kim der Song writer war. Siehe Foto:

Fh000024.jpg (39647 Byte)

Nach dem alle wieder trocken und bekleidet waren, trennten sich die Anwesenden in zwei Tourigruppen.
Reisegruppe ALEX verzog sich weiter ins Zentrum Reeperbahn. Reisegruppe KIM hatte Hunger und stoppten 50 meter weiter an einem Dönerladen. Swanni und ich knabberte an einer gemeinsamen Teigtasche und warteten auf etwas TOLLES, Rockstarmäßiges... nichts passierte. Wir hätten im Minutentakt : IST DAS ALLES? von den 'Ärzten' anstimmen können. Nun ja. Hätte man ja nicht denken können, dass ausgerechnet Kim sich den Titel Obermädchen verdienen könnte.

Lilith:
Aber irgendwann geht alles einmal zu Ende, so auch diese lange Partynacht und es kam zum „difficult part of the show“, den „famous last words“. Reihum brach die große Verabschiedungszeremonie aus und allem Alex bedankte sich wortreich und sichtlich gerührt für unsere Unterstützung während allen Shows, was eine selten erlebte Sprachlosigkeit anstatt der gewohnten Schlagfertigkeit bei uns auslöste.

Auch für uns war der Monat September des Jahres 2003 es eine unvergesslich geniale Zeit gewesen.

So traten wir nun gegen 6:00 Uhr morgens die Rückfahrt in die Hauptstadt an, von der ich nicht wirklich etwas mitbekommen habe, da die Müdigkeit mich dampfwalzenhaft überfuhr, sobald ich es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht hatte.

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