Donnerstag, 15. Januar 2009
Nie beendete VNV CD Besprechung
Beim aufräumen grad gefunden, eine begonnene Rezession
Geschrieben: 21.06.2005

Diese Rezension war schwerer als gedacht.
Ich saß mehrere geschlagene 8 Minuten vor meinem Monitor, hatte die Windows Media Player-Untermalungsgrafik-Matrix auf „zufällig“ und Vollbildmodus 17 Zoll und lächelte ins Nirvana. Um mich herum farbige Kugel, Linien und „Perpetual“, einen Song der aktuellen CD VNV Nation „Matter + Form“. Let it flow Baby!
Vielleicht fragt sich jetzt der eine oder andere (alle?) ob ich jetzt komplett austicke...
Nein ich nehme keine Drogen.
Aber probiert das mal aus... Let there be, let there always be never ending light!

Da man eigentlich jede CD von A nach Z, also von Anfang an durchhören sollte und ich doch so etwas wie Willensstärke habe, läuft jetzt der Mediaplayer unter der Word-Anwendung und nur bei jedem dritten Nachschlagen im Regelwerk der Deutschen Grammatik werfe ich einen tiefen Blick in die wabernden Farbübergänge und semi-geometrischen Figuren. Und ich lasse die Finger vom SKIP Button.

Das Intro überspringe ich trotzdem. Das ist mir eindeutig zu leise... ich weiß ja was mich als nächster Track erwartet und da muss ich jetzt nicht ein sich über 1:27 ziehendes Klangarrangement abwarten... obwohl ... Zeit für die Farben... aber da passiert nix und es hat auch überhaupt keine Verbindung zum zweiten Song „Chrome“ , also WIESO? *fragender Blick gen Hamburg äh - USA*
Trommel- Fanfare-Vorhang- und da ist er, der neue Sound of VNV Nation. Perfekt für die Tanzflächen dieser Welt, bereits als offizielle Internetsingle erwerbbar (Copy kills Music) und ...

Zu mehr Worten kam es nicht.
Seltsam....

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NCN Festival I - Deutzen - 08.07.2005
NCN Deutzen

Freitag 08.07.2005

Mein Plan sah vor nach der Ankunft am Bahnhof Deutzen-City ein Taxi zu nehmen und bequem bis Eingang „Kulturpark“ gefahren zu werden.
Nun, das Vorhaben löste sich schnell in Luft auf, als ich aus dem Zug stieg. An einer wettergegerbten grünlichen Holzhütte stand noch halb lesbar der Dorfname und links führte eine altersschwache Asphaltstraße über die Schienen. Mehr Zivilisations-Bekenntnisse sah man nicht.
Dank der großzügig Beschilderung mit Richtungspfeilen und den Depeche Mode-Klängen folgend erreichte ich ohne Umwege über einen schmalen Feldweg das Festivalgelände auf dem sich schon einige Leute versammelten hatten. Das ganze Gelände machte einen vertrauten Ferienlager-Eindruck auf mich und ich hätte zu gern ein paar „Wetter gut, Essen auch, bin bald zurück und grüß Bimbo!“ Postkarten gen Hause geschrieben.
Mit dem ersten Becher voll Wodka-Redbull stellte ich mich strategisch an den kleinen Kiosk, unterhielt mich mit Bekannten, übte mich in Song-und-Bandnamen erraten (auf einer Depeche Mode Party wahnsinnig schwer) und nahm Dankbar das Mückenschutzmittel an. Mit Insektenspray, Zigaretten und Süßigkeiten hätte man an diesem Wochenende reich werden können.
Als die Auftrittzeit für Conetik in absehbare Nähe rückte, hatten sich auch alle vermissten Partypuppen zumindest per Telefon schon einmal gemeldet. Swanni und Synke schickten seit 21 Uhr ununterbrochen „sind unterwegs“ und auch Steffi und Lilith waren der Meinung „sind in der Nähe“. Jörg und Heini waren überraschend ebenfalls vor Ort.
Punkt elf Uhr leuchteten auf der Videoleinwand die langerwartete Buchstabenkombination CONETIK. Stian und Andreas stiegen die eine Stufe zur Bühne hoch und passten so unglaublich gar nicht in das ganze Ferienlager-DepecheMode-Ambiente, dass ich das schon wieder „Ganz große Klasse“ fand. Ihre Musik ist so schon schwer einzuordnen aber auch ihr futurmäßiges Outfit, die weißgesprayten Haaren, drei Uhren pro Armgelenk und „Wir sind eigentlich Aliens, weißt du“ Style war alles andere als gewöhnlich für Deutschland. Und das war gut so.
Während des zweiten Songs tanzten fast alle Conetik-Fans vollzählig vor der Bühne herum. Lilith, Caro, Steffi und der offizielle Conetikfanclub aus Magdeburg. Seit dem Support 2002 für Zeromancer hatten die beiden Norweger treue Fans in uns gefunden, die auch den musikalischen Stilwechsel von Synthiepop zu triphop/breakbeat-electropop-Hybriden mit Mid-Tempi ohne Problem übernommen hatten. Natürlich kamen bei den älteren Stücken wie „superfluous“ wieder Erinnerungen auf und das Jubilieren wurde lauter. Die neuen Songs machten deutlich, dass man sich bald wieder das dritte Album zulegen sollte.

In der Umbaupause für Mr. Data kramte ich aus meiner Überlebenstasche zwei Packungen Partyluftballons hervor und begann die Ballons einzeln aufzupusten. Rasch musste ich einsehen, dass es doch noch Dinge gibt, wo ich gnadenlos versage. Trotz dem ich Nichtraucher bin bekam ich keine der Ballonhüllen auch nur annähernd in die gewünschte Form. Bei Steffi dagegen lag in kürzester Zeit mehr als 8 Luftballons auf dem Tisch. Ich übernahm den Hilfsarbeiterjob des „Zuknoters“ und hielt meine Ego mit den Gedanken aufrecht, dass ich immerhin der Initiator des Ganzen bleiben würde. Swanni und Synke erreichten nun auch endlich das Gelände, nachdem sie bereits bei Altenburg gewesen waren, da die schwarzen Schilder im Dunkeln logischerweise ihre Eindeutigkeit bezüglich der Richtungsangabe verloren hatten. Und auch Agro wurde kurz gesichtet, der gar nicht fassen konnte, dass so viele bekannte Gesichter den Weg nach Deutzen gefunden hatten.

01:00 Uhr - Durch die übersichtliche Publikumsansammlung schritt ein blonder Herr mit Moby-Brille und weißem Arbeitskittel. Mit Bierflasche und Arbeitsmappe mit Aliendesign bewaffnet begann MR. DATA im schönsten Schwedisch/Deutsch Mix seinen Vortrag und begrüßte die Anwesenden mit „liebe Maschinen, Frauen und Menschen“. Es dauerte eine Zeit bis man den fragenden Blick aus dem Gesicht schütteln konnte um einem breiten Grinsen Platz zu machen. Wie Liliths Gesichtsausdruck war konnte ich leider nicht sehen. ;) Mit ihrer Monsterschweren Digi-Spiegelrefelx-Cam bewaffnet warf ich mit vor die Bühne und versuchte, den wilden Bewegungen des Künstlers zu folgen, der mit seiner Maschine im Hintergrund kämpfte und bald zu Breakbeat Einlagen vor der Bühne überging. Seine Hommage an XXX, einem schwedischen Songwriter mit Britney Spears „..... „ wurde einstimmig das Highlight des Abends. Trotz Zugabewünschen wurde gegen halb Zwei morgens die Bühne geräumt und auf der Tanzfläche konnte man seine angestaute Bewegungsenergie bei viel Weiberelctro freisetzen. Im Hintergrund lief mal wieder die VNV-DVD aber auch das hinderte uns nicht mehr und selbst Lilith war wieder fit genug und dreht fröhlich mit uns Schleifen auf den Steinplatten.
Nachdem der letzte Song ausklang verabschiedeten wir uns von allen Freunden und den, von der Abreise nach LE abgehaltenen Norwegern und Schweden und fuhren für eine kurze Erholungspause in unsere überdachten Behausungen rund um Leipzig.

Samstag 09.07.2005

Mit Mousekiller unterm Arm und schrecklich belegten Tomatenbagel (No-matoes forever!) in der Hand traf ich bei Synke zu Hause ein. Kater Socke hatte noch Zeit sich kurz zu zeigen und schon saßen wir mit Swantje und festem Vorsatz, diesmal Altenburg keinen Besuch abzustatten, in ihrem Auto gen Deutzen. Das Tageslicht half und gegen 18:00 Uhr stellten wir das Auto am VIP-Parkplatz zu den anderen Wagen, da der gestrige kleine Feldweg zu viele Lackkratzer an Synkes Wagen hinterlassen und der gut ausgebaute Betonplatz noch genügend freie Fläche bot.
DESTROID hatten wir natürlich verpasst, aber wieso spielten die auch schon so früh. Man berichtete uns nur Gutes vom Auftritt und den neuen Haarkreationen, was unser Bedauern über den verpassten Auftritt nur noch mehr anfachte. Jetzt sollten die kommenden Bands diesen Zwischenfall wieder gut machen, hofften wir.
INVISIBLE SPIRIT halfen da leider nicht. Mit dem Vorsatz „kennen wa nicht, also schauen wir’s uns an!“ Setzten wir uns auf eine der Bänke vor der etwas größeren Bühne des Tages. Immer noch war die Zahl der Anwesenden leider unter dem gewünschten Wert des Veranstalters. Ein paar wenige Fans der Band schwangen direkt vor der Bühne ihre Körper und somit hatten Steffi und ich wenigsten etwas Unterhaltung. Denn ab dem dritten Song der Band fingen wir an uns Gedanken zu machen, wie man der Band nur helfen könnte mit neuen Präsentationsformaten aber leider kamen wir nur auf :
Mehr Emotionen bitte, mehr Nebel und etwas mehr Mut zur Farbe.
Die Songs waren nicht mein Fall und boten nicht viel Fläche zur Aufmerksamkeit, sie zogen sich recht zäh dahin und ähnelten sich auffällig. Text, soweit ich es verstand, bot ebenfalls wenig Neues. Nein, das würde nicht den Weg in meine Überwachungsliste der Zukunft finden.
Zusammen mit Aline, welche endlich angereist war und einigen neuen Bekannten warteten wir in der lauen Juliluft auf den nächsten Programmpunkt namens ROTER SAND. Von dem wurde schon viel positives berichtet und als ich die E-Gitarre sah, war auch ich guter Hoffnung. Nun ja. Man sah die Gitarre wenigstens. Und als der Frontmann pausenlos die sitzende Füllmenge aufforderte, den Arsch zu heben um entweder nach vorn zu kommen oder aber bitte besser draußen Bier holen zu gehen, war wieder Ende mit meinem guten Willen. Der nächste bitte.
ARMAGEDDON DILDOS hatten da schon einen besseren Start bei mir, immerhin gehören sie zu den Bands die ich seit 94 ab und an zu Gesicht und Gehör bekam. Positiver Nebeneffekt: man sieht es keinem an (weder ihnen noch mir) und am Keyboard steht seit einiger Zeit ein guter Freund von mir. Das gab wieder ein nettes Familiengefühl.
Zudem ist die Show jedes Mal mit viel Adrenalin verknüpft, denn Sänger Uwe musste sicher schon als Kind alles anfassen. Sobald er von der Bühne springt, gehen wir immer in Hab-Acht-Stellung, man weiß nie von welcher Seite es einen diesmal erwischen kann. Lilith war nicht so vorsichtig und konnte am eigenen Leib spüren, wovor ich seit 1945 warne. Was bei Goethes Erben die Götterspeise, ist bei Armageddon D. der Körperkontakt. Vor der Bühne waren einige Fans vor Ort um dem Ganzen noch etwas Mosh-Pit-Stimmung zu geben und das bereitwillig hingehaltene Mikrofon zu nutzen. Tina sah übrigens wieder umwerfend aus. Ja das muss man auch als Frau sagen können. Agro sowieso. ;) Und endlich wurde die Gitarre auch mal wahr genommen auch wenn man grad dabei war, den Sänger zu suchen. Sehr gute Performance, Danke schön!!!
Headliner waren heute MESH. Es wunderte schon, dass trotzdem wo wenig Leute nach Deutzen gekommen waren. Aber wie sagte Swanni so schön: so bleibts ein Festival zum üben und vorbereiten. Einmal bei Mesh in der ersten Reihe stehen, wo kann man sich das sonst noch zutrauen? Wenn man drauf steht...
Zwischen den Umbauarbeiten stand ich mit Susi und einer weiteren Forum-Freundin am Getränkestand und tauschten neuste Promi-Meldungen aus. Die Hintergrundmusik wurde derzeit immer besser. Nach Oomph kam die neuste Hammersingle vom Chemical Brohters, gefolgt von Iris zu dem gleich Steffi angesprungen kam um mit mir verzückt in Erinnerungen zu schwelgen und ich halblaut hoffte, wenn jetzt noch Coldplay oder Keane kommen würde, das wäre ja nicht auszuhalten... und Coldplay begannen... Jubel Jubel TANZ total… Steffi rief noch schnell, ein Mobysong würde jetzt alles toppen oder? Und Mobys „It’s raining again“ setzte ein. Wer immer uns da diese beste Umbaupause des Jahres beschert hat : ein riesen DANKE! Es hätte von mir aus ewig so weiter gehen können aber die Bühne leuchtete auf, es wurde ein kleiner, guter Scherz mit den Anwesenden Leuten gemacht und nach einer Schrecksekunde begannen Mesh mit ihrer Show.
Ja, die Songs sind schön. Aber in geballter Ladung wird es mir dabei sehr schnell langweilig. Trotz Videoshow. Auf Dauer kann ich Mesh nun mal nicht hören, da gibt es andere Bands der gleichen Musikart die ich lieber höre und sehe und so nutzte ich die Zeit um das Catering auszutesten (sehr lecker diese Hallumi-Brötchen) und mit den befreundeten Barkeeper zu reden, die sich auf einen letzten Ansturm nach dem Hauptakt vorbereiteten und dann sehnlichst nach Hause wollten.
Zu den letzten Harmonien des Festivals übte ich noch etwas mit meiner neuen Digicam und nach den Zugaben und Beifallstürmen für die Engländer versammelten wir uns um die Technik um allen noch einmal Aufwiedersehen zu wünschen. Das Wochenende war sehr angenehm und wie gesagt, eine recht gute Vorbereitung auf kommende chaotisch-überlaufende Standartevents des Sommers.

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