Montag, 22. Oktober 2007
Glauchau Filmdreh 2002
Voulez vous coucher avec moi?
oder
Das genialste Project-Pitchfork-Konzert überhaupt
Bonjour mes ami! `eute isch möschte berischten von die geilste Pitschfork-Konzert, die isch je erlebt `abe.

Bericht Grit:
‚Wie jetzt... französisch?!‘ wird sich der werte (unwissende) Leser fragen. Das kam daher, dass dieses Konzert kein reeguläres war, sondern eins, bei dem Szenen für einen französischen Kinofilm mit dem klangvollen (Arbeits)-Titel ”Mic Dans Tous Ses Etats”(...wir haben immer noch niemand gefunden, der uns das so übersetzen konnte, dass was vernünftiges bei rauskommt :o) ) gedreht wurden.Um bei der ganzen Sache dabei sein zu können, mussten vorerst noch ein paar Hürden genommen werden, auf die jetzt näher einzugehen den Rahmen sprengen würde (Insider lächeln jetzt und nicken). :o)
In Glauchau angekommen, nachdem ich die Umleitung gemeistert hatte, OHNE mich zu verfahren, erfolgte zuerst einmal die mobilfunktechnische Kontaktaufnahme zu Carina und Sabine, die sich noch irgendwo im Glauchauer Kaufland rumtrieben. Allerdings dauerte es dann nicht mehr lange, bis sie da waren.
Nach herzlicher Begrüßung- sowie gegenseitiger Klamotten-begutachtungs-und-für-cool-befindungs-Zeremonie, gings im Fußmarsch Richtung Spinnerei.

Unterwegs trafen wir auf Andrea, die Carina aus dem Pitchfork-Forum kennt.
So ließen wir vier Mädels uns dann also im Schatten eines großen Baumes direkt vor dem Eingang der Spinnerei nieder, und als dann Scheubi kurz rauskam und über den Parkplatz latschte, konnte ich sogar noch ein hübsches Foto von ihm machen... obwohl es mir eigentlich ein bisschen peinlich war, danach zu fragen.

Dann wurden erstmal französische Namen verteilt... der von Sabine erinnerte mich irgendwie immer an’s auf’s Klo gehen :o) Anschließend vertrieben wir uns die Zeit bis zum Einlass mit erzählen und Rotweintrinken... und hatten so eine Menge Spaß... die einen, je höher der Alkoholpegel stieg und die anderen (also ich, weil ich nix trinken konnte, da ich nach dem Konzert wieder nach hause fahren wollte) beim dabei zuschauen. Ich muss sagen, eine angetüdelte Carina ist echt ein Erlebnis: Der Alkoholgehalt des Blutes verhält sich bei ihr proportional zum Sarkasmusgehalt ihrer Aussagen. So waren wir wohl letztendlich die lustigsten 4 in der ganzen Warteschlange am Einlass und zogen schon einige skeptische Blicke auf uns. Hey Leute nicht so bierernst, wo steht, dass Grufties keinen Spaß haben dürfen?? :o)Der Einlass begann übrigens ca. 1 Stunde später als die angekündigte Uhrzeit. Als es dann ENDLICH reinging, stellte sich ein kleines Problem: Wohin mit der Flasche Weißwein, die noch übrig war und die wir hätten bestimmt nicht mit reinnehmen dürfen. So entschied man sich, besagte Flasche in einer der da so rumstehenden Mülltonnen (Plastik-Müll und so) zu parken. *igitt* In dem Moment war ich dann doch ganz froh, heut eine plausible Ausrede zu haben, nichts trinken zu können. :o)
Es folgten dann ein paar Sekunden des Bangens, ob ich nun meine Spiegelreflexkamera - trotz positiver Aussagen vorab - doch nicht mit reinnehmen darf... aber es ging alles glatt und es wurden noch nicht mal eine Taschenkontrollen gemacht.
Drinnen angekommen, gings natürlich erstmal zur Toilette, wohin auch sonst :o) und der übliche Weiberkram wie kämmen und nachschminken wurde erledigt. UND ICH BIN SCHON WIEDER AUF DER HERRENTOILETTE GELANDET!!! Déjavu!
Dann hieß es, sich erstmal einen gemütlichen Platz zu suchen, irgendwo zwischen Bühne und Bar. Da die Menschenmenge im Saal gerade mal Hannoveraner Ausmaße angenommen hatte, war dies auch überhaupt kein Problem. (Insgesamt waren 400 Leute angemeldet...letztendlich dürften es aber nicht mehr als 250 gewesen sein.) Nach anderthalb Stunden Verspätung ging es dann endlich los.
Vorab sagte Peter durch, was wir tun und nicht tun sollten (z. B. nicht in die Kamera winken und so *grins*)
Zuerst gab es dann eine halbe Stunde Warmup (und ich hab fotografiert ohne Ende). Was diese kleine Einlage dieser einen Zöpfchen-Tussi sollte, die sich auf einmal mitten im Konzert auf die Bühne Peter zu Füßen legte, darüber rätsle ich jetzt noch. Auch Peter war dies wohl etwas schleierhaft, seinem fragenden Gesichtsausdruck nach zu urteilen. :o) ...so hat halt jeder Sänger seine ganz eigene Angie...


Danach folgte eine Pause, in der ich Peter mit den 2 Grazien, die neben mir standen, ein Foto machen sah. Natürlich schnappte ich mir sofort meine Kamera... so eine Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. :o) Als er das sah, kam er zu mir rüber, fragte erstmal, wo ich herkomme und erklärte mir detailliert den weiteren Ablauf des Abends und dass er jetzt gleich weiterspielen müsse und wir die Sache mit dem Foto auf eine der nächsten Pausen verschieben müssen.
Ich wundere mich irgendwie immernoch, dass ich bei diesem 45-Sekunden-Gespräch (in der Zeit hätte man mind. 5 Fotos machen können, aber egal :o) ) so cool geblieben bin und auch irgendwie hinterher erst richtig realisiert habe, WER da gerade mit mir gesprochen hatte.
Es folgte dann der erste Song - Timekiller - bei dem regulär gefilmt wurde. Er wurde dann noch 2 x wiederholt, in anderen Kameraperspektiven. Danach passierte das selbe noch mit Existence, Conjure, und Rescue Me. Die Pausen dazwischen waren alles andere als lanweilig. Mal gab Drummer Achim eine kleine Extra-Einlage, Peter stellte dem Publikum Manager Kai Lotze vor, später setzte sich Peter an den Bühnenrand und schrieb Autogramme, Scheubi fing auf einmal an zu singen ”Voulez vous coucher avec moi?” und der Rest der Band freestylte mit, später als er so verlassen an seinem Keyboard rumstand meinte er dann: ”ich komm jetzt mal zu Euch” und setzte sich ebenfalls an den Bühnenrand um mit den Leuten zu plaudern. Und in wiederum einer anderen Pause meinte Peter dann: ”So ich hab gerade gehört, wir haben jetzt ein bisschen Zeit um was zu spielen... was möchtet Ihr denn gern hören?” Nach einigen Rufen aus der Menge las er dann einfach mal vor, was für’ne Songs die Band für den Abend denn so im petto hatte. Man entschied sich für ”En Garde!” ...”Orange Moon” hätt ich auch nicht schlecht gefunden :o)

(Einzig und allein die Fragen, wo die Schamhaare in Peters Mikro herkamen, welche Farbe sie hatten und wer das gute Stück denn zuletzt gehabt hatte konnte an dem Abend wohl nicht mehr so richtig geklärt werden :o) )
Bei Conjure sah man dann auch endlich mal die Hauptdarsteller des Films, die sich vorher recht gut versteckt gehalten hatten. Jetzt weiß ich dann auch, warum ich in Paris keine Gothics gesehen habe! Es gibt sie, ich hab sie nur nicht erkannt... wie auch, wenn sie mit nacktem Oberkörper, halboffener 2-Streifen-Hose aus der eine karrierte Boxershort rauskuckt und Sneakers rumlaufen (so wie der Hauptdarsteller)?! Okay, die Mädels waren besser gestylt. Jedenfalls sollten die dann von der Bühne stagediven während Peter runter in die Menge geht und von dort aus singt. Ich fand das echt realistisch, muss ich sagen... und wir stellten schon Mutmaßungen an, dass wohl beim nächsten Pitchies-Konzert, nachdem der Film draußen ist, viele Leute geben könnte, die auch mal von der Bühne stagediven wollen... weil, ”die im Film, die durften das ja auch!”... Die eine Darstellerin zog sich dazu dann auch noch ihr T-Shirt aus... hätte sie nicht tun müssen, zu sehen gabs eh nix... so bei 60a (wohlgemerkt klein a!) *grins*Noch authentischer allerdings war dann allerdings die Szene, in der der Hauptdarsteller zusammen mit Peter ”Rescue Me” sang... Die PP-Konzerte, in denen irgendein Fan das getan hat, muss ich wohl alle verpasst haben.Tja, und dann kam noch, was ich nie erwartet hätte: Ich hatte mich im Vorab noch für eine Statistenrolle "beworben", für Szenen, die nachmittags bereits gedreht werden sollten... in der Bar oder im Vorraum. Leider haben sie mich nicht genommen und ich war doch etwas enttäuscht. Dann waren die “Bewerbungs-Fotos” halt doch nicht gruftig genug...In einer der besagten Pausen saß ich dann so ganz arglos auf dem Bühnenrand und hab mit Carina, Sabine und Andrea geplaudert, als plötzlich die eine Produzentin mir gestikulierte, dass ich von der Bühne runter soll. Gut, dachte ich, dann werden die wohl jetzt gleich weiterspielen wollen. Sie hörte allerdings nicht mit winken auf, als ich wieder auf dem Boden stand und aus ihrem gebrochenen Englisch (war 'ne Französin) hörte ich heraus, dass ich doch bitte mal mitkommen soll. Mit fragendem Blick zu meinen Mädels bin ich ihr dann gefolgt... bis in die Mitte des Saals vor der Bühne... da hatten die sich also ein paar richtig aufwendig aufgestylte Leute (und das war ich wohl... zumindest so sehr, dass mich meine Mutter geschockt angeschaut hat und mein Bruder nur noch "oh scheiße! " meinte, als ich daheim losgefahren bin :o) ) rausgepickt, die da um die 2 der Hauptdarsteller, die sich während des Konzertes auf dem Boden wälzten und wild rumknutschten, drum herumstellen und tanzen sollten (wir sollten sehr nahe um die beiden rumstehen, nur drauftreten durften wir nicht *g*). Auch wieder eine von den realistischen Szenen...


Allerdings: sollte diese Knutschszene vollständig auf dem Film sein, bin ich da wohl so ca. 3 Minuten lang zu sehen. Ich dachte echt, ich schnalls nicht... der Wahnsinn. Auch als die Szene dann abgedreht war und ich wieder zurück zu meinen Mädels gegangen war (wir standen ganz rechts vor/neben der Bühne), durfte ich bei der nächsten Klappe nicht auf diesem Platz bleiben, sondern wurde von dem anderen Produzenten wieder in Richtung Bühnenmitte geschickt... mannomann. Da dann beim folgenden Song aber keiner mehr auf dem Boden lag, somit auch kein Springverbot mehr herrschte und Peter die “Massen” anfeuerte, nochmal ALLES zu geben, wurde es mir dann echt heftig. Zu allem Übel blieb der Typ vor mir mit seinem T-Shirt an meinem Bauchnabel-Piercing hängen und ich bekam mit voller Wucht zu spüren, was für spitze Beinchen die kleine Silberspinne doch hat. Heilfroh war ich, dass es mir das Teil wenigstens nicht rausgerissen hat. ... `eiter wird’s auf jeden Fall noch werden!Danach reichte es mir und ich trat den Rückzug nach hinten an. Meinen Bauchnabel verstümmeln und meine geliebten Lackschuhe zertrampeln lass ich mir nämlich für keinen Kinofilm der Welt! So! :o)
Nachdem alles abgedreht war, legten Pitchfork, die nicht minder fix und fertig waren als das Publikum, noch mal 2 Songs nach. Dann allerdings wars das. Immerhin war es bereits 1:30 Uhr und Peter erzählte den nach Zugaben Schreienden was von bestehenden Gesetzen hier usw. Okay, 1:30 reicht ja dann irgendwie auch.
Danach gings dann für mich wieder heimwärts. Todmüde bin ich gegen 3:30 in mein Bettchen gefallen und hab auch erst am nächsten Tag so langsam realisieren können, WO ich eigentlich gewesen war. Jedenfalls war das echt das beste Pitchfork-Konzert was ich bisher erleben durfte, einfach was ganz besonderes. Ein riesengroßes Danke an Peter, Scheubi, Jürgen und Achim... und nicht zuletzt Kai. ;o)
ENDE
Milk - ein paar Anmerkungen:
Der Tag begann mit einem Fahrrad namens Ville, dass vor der Bäckerei stand. Gutes Ohmen, dachten wir.
Ein schwarzes Fahrrad namens Ville... das macht munter und heiter am frühen Morgen (nach nur 4 Stunden Schlaf). ((und Rauschmitteln verschiedenster Konsistenz))


Nach einer Stunde Frühstück ging's dann endlich los: Willkommen in der Wirklichkeit, nach 14 km schon wollte Sabine uns mal locker in die Leitplanken setzen. Also wieder anhalten und Wasser, Süßigkeiten und weiteren Nervenkram holen.
Auf der butterweich geschmolzenen Nordrheinwestphälischen Autobahn durften wir uns entscheiden zwischen Hitzetod oder fehlende Musik wegen geöffneten Fenstern, wir entschieden immer 50:50 . Sobald Sabine wieder die Leitplanke ansteuerte, wurde das Fenster geöffnet...




Hier hab ich mal ein paar Landschaftsaufnahmen aus Sachsen und Thüringen... und dank eines Vogels kann man wohl behaupten: Ich fotografiere Sch...e! ja ja haa haa ... also am Freitag war der Witz ein Running Gag... muss man wohl dabei gewesen sein.




Dann waren wir noch eine Stunde in der Weimarer Medien-Uni und bestaunten Roboterkonstruktionen. Als wir endlich in Glauchau ankamen, blieb nur noch die dringende Entscheidung zu klären, wo wir uns umziehen sollten. Die Wahl fiel auf "Kaufland". Und diese Idee hatten noch andere, stimmt`s Andre und Simone? :)
Die Umkleidekabinen wurden für eine halbe Stunde besetzt, als Alibi hingen grässlich grüne Stoffhosen raus ... falls doch mal einer Zweifel an unseren Kaufabsichten hegen würde... dann noch schnell den Vorglüh-Wein geholt und ab zur Spinnerei.
Wein und direkte Sonnenbestrahlung ergaben eine wunderbare Mischung:
Der Beweis!!!! Lulu, Celeste und Chantal... und Yvette ( nicht im Bild), wir waren wohl ne zeitlang für die Unterhaltung des kompletten Geländes zuständig, egal ob gewünscht oder nicht.


Ungeduldig warten wir nun auf den Beginn des Warm up. Warm war uns ja schon reichlich, nur noch nicht ums Herz.

Und dann endlich gaben sich noch mehr Leute zu erkennen.
Wie man es gewohnt ist, gab es eine super Show...
...unterbrochen von einigen Umbaupausen, die Zeit ließen zum reden und andere-besser-kennen-lernen.

Nachdem sich nun alle verausgabt hatten und die Gesetze Glauchaus eingehalten wurden,
gab es noch einige Obdachlose die sich bis früh in den Tag hinein wach hielten und den vorbei kommenden Autos zuwinkten. Ich darf die Filmcrew zitieren: You are fantastic, thank you so much for this evening... und ein langgezogenes BYE!

Der Morgen brach an, ich brach fast durch auf dem Autositz und Sabine brachte mich etwas aus der Fassung, weil egal wie laut ich war und wie oft ich die Autotüren zu schmiss... sie schlief tief und fest und träumte ( so ihre Angaben dann um 08:00) von Autounfällen. Ah ja.... Andrea war dafür sofort bereit mit mir zusammen wach zu bleiben. Das war richtig nett von ihr ... isse ja sonst nicht, weiß man ja. ;)

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