Dienstag, 23. Oktober 2007
Zeromancer - ZZYZX - 13.09.03 Rostock
Mitteleuropa im September des Jahres 2003 n. Chr.: They are back!!!

Rostock, 13.09. – 15.09.2003
(Konzert am 14.09. im M.A.U.-Club)

Lilith:
Da man sich den deutschen Tourauftakt in Rostock keinesfalls entgehen lassen wollte, machte sich unsere kleine Reisegruppe auf den Weg in die Hansestadt.

„Teamies und Sympathisanten aller Bundesländer vereinigt Euch!“ hieß wieder einmal die Devise. Und so trafen wir uns bereits am Vorabend des Konzertes um schon mal gewohnt feuchtfröhlich in ein anderes großartiges Event hineinzufeiern: den Geburtstag von unsrer Andrea. Nach diesem Abend konnte (bis auf den Fahrer) wahrscheinlich keiner von uns mehr so richtig geradeaus laufen und sah die roten (und grünen... und gelben... und blauen... und pinkfarbigen...) Sternchen schon heute.

Zitat des Tages: „In Geburtstage reinfeiern ist toll. Man wacht dann morgens auf und hat immer noch Geburtstag.“ [Andrea]

Der Samstag begann mit Kopfschmerzen und einem ausgedehnten Spät-Frühstück im 5 Sterne (...da wars wieder) Plattenbau-Luxus-Bunker.

Nachdem Nachzüglerin Stef von Bahnhof abgeholt und der gemeinsame Treffpunkt am Hafen gefunden war (natürlich nicht ohne obligatorisches Verfahren), trennte man sich auch schon wieder: die einen brachen auf zum Meerluft schnuppern und Touristen erschrecken in Richtung Strandpromenade und die, die nicht so viel Glück hatten, zum Verwandtschaftsbesuch.

Unterwegs machten wir einige Entdeckungen, die verrieten, dass sich die Stadt wirklich schon ganz und gar für den Besuch der norwegischen Girl-Band gerüstet hatte.

Später fielen uns beim Bummel über den fast menschenleeren Strand sogar noch ein paar Ideen für die diesmaligen Wurfgeschosse in Richtung Bühne ein...

...die allerdings ersteinmal wieder verworfen wurden... aber ZZYZX wird ja wohl nicht die letzte Tour sein. *fg*

Nun mussten wir also unseren angeborenen Sadismus anderweitig ausleben und somit wurde die arme Stef von den Fotografinnen zum Balance-Akt verdonnert. Ihr bewiesenes schauspielerisches Talent bei der Demonstration von Entspannung und Gelassenheit war wirklich bemerkenswert.

Aber alle Spielereien haben einmal ein Ende und somit wurde es nun langsam ernst: das Konzert rückte näher.

Nach rituellem Anlegen der Gefechts-Uniformen und Auftragen der Kriegsbemalung hieß es „in Formation vorwärts, MARSCH!“ in Richtung M.A.U.-Club, wo auch sogleich einige Verbündete begrüßt werden konnten. Der heutige Schlachtplan lautete:

1. Besetzung der Bar und Erbeutung von alkoholhaltigen Erfrischungsgetränken
2. den nicht ernstzunehmenden Gegner „Terminal Choice“ ignorieren
3. Ausspähung und Einstufung des noch unbekannten Faktors „//delaware“ und
4. Main-Target - Zeromancer: Präsentation der Truppe, Begrüßung mit lauten Applaus- und Jubel-Salven

Der ausführliche Bericht über diese Schlacht:

War der Gig in der Hansestadt bei der Eurotrash-Tour der Abschied von good old Germany gewesen, so starten ZEROMANCER dieses Jahr hier ihren Feldzug durch die deutschen Landen.

Für dieses Konzert hatte man sich neben dem Tour-Support DELAWARE ebenfalls noch TERMINAL CHOICE zur Unterstützung auf die Bühne geholt. Somit konnte man ein ziemlich gemischtes Publikum beobachten, dessen Spektrum von „buntem Jeans-Style“ bis „tiefschwarzem Depri-Look“ reichte.

Den Auftakt des Abends machte auch die eben genannte Berliner Band, welche im Übrigen dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert.

Im Gepäck dabei hatten die fünf ihr neues Album „Menschenbrecher“ und somit fehlten natürlich die allseits bekannten Songs „She’s The Devil“ und „Eiszeit“ sowie eben auch der Titeltrack „Menschenbrecher“ nicht im Programm. Alles in allem muss man aber leider sagen, dass nun gerade diese Art von düsteren Electro- und Gitarren-Sounds so gar nicht zum übrigen Programm des Abends passend wollten. Aber sei es drum, wenn es denn half, den Club noch mehr zu füllen...

Als nächstes wartete eine sehr positive Überraschung auf mich: DELAWARE, die wie ZEROMANCER ebenfalls in Norwegen beheimatet sind.

Vom ersten Augenblick an vermochten sie mich mit ihrem melancholischen und zutiefst sehnsuchtsvollen Indie-Rock in den Bann zu ziehen. Der etwas an Coldplay erinnernde Sound, welcher von den Stimmen Richard Holmsen’s (vocals, guitar) und Jon Fredrik "Joffe" Torgersen’s (guitar) nicht besser untermalt werden könnte, rief einen Gänsehautschauer nach dem nächsten bei mir hervor. Ganz besonders das bereits als Single erschienene „Always“ blieb mir als absoluter Ohrwurm im Gedächtnis haften.

Auch die Reaktionen des Publikums lassen den Schluss zu, dass diese Support-Band eine sehr, sehr gute Wahl war.

„...and everything reminds me“ heißt im Übrigen das 1. Album der vier, welches selbstverständlich auch auf dieser Tour am Merchandise-Stand erhältlich ist.

Und dann war es endlich soweit: angekündigt wurden die Stars des Abends durch ein über die Leinwand flimmerndes Intro, welches aus Szenen der Ankunft der Band in Rostock bestand und musikalisch effektvoll-brachial durch Ravel’s „Bolero“ untermalt wurde. Die Spannung stieg so ins unermessliche. Dann endlich nahmen die fünf unter frenetischem Applaus ihre Plätze auf der Bühne ein, zuerst Noralf Ronthi und Erik Ljunggren, komplett in weiß, denen die beiden schwarz gekleideten Kim Ljung und der neue Gitarrist Dan Heide Syversen folgten, bevor schlussendlich ein ebenfalls uni schwarz (mit Krawatte!) bekleideter Alex Moklebust auf die Bühne sprang, sich sein Mikro schnappte und man nun gemeinschaftlich mit „Stop The Noise“ das Programm eröffnete.

Bereits beim Opener war die Stimmung der Anwesenden schon phantastisch und das ganze ließ sich noch von Song zu Song steigern. Vom neuen Album „Zzyzx“ gab es unter anderem die Stücke „Mosquito Coil“ „Feed You With A Kiss“, „Teenage Recoil“ unser geliebtes „Hollywood“ und natürlich nicht zuletzt „Famous Last Words“ zu hören. Auch der we-always-tryed-to-make-it-harder-Song “Erotic Saints” welcher mit dieser kleinen ‚Entschuldigung’ angekündigt wurde, war Teil des insgesamt etwa anderthalbstündigen Sets. Übrigens muss man sagen, dass er live doch auf jeden Fall rockiger als auf der Platte selbst daherkommt.

Aber auch auf altbekannte Smasher musste man nicht verzichten: So wird man sich also auf dieser Tour weiterhin zu „Fade To Black“ (...entschuldigung, live ja immer noch „Fade To Smack“), „Clone Your Lover“, „Chrome Bitch“ und „Dr. Online“ - bei welchem die Menge dann völlig ausrastete und pogte was das Zeug hielt - austoben und kräftig die Feuerzeuge zu „Cupola“ und „Houses Of Cards“ schwenken können. Sehr interessant fand ich dabei die Feststellung, wie man sich doch plötzlich wieder an die jeweiligen Einsätze und Bewegungsabläufe erinnert, welche man schon vergessen geglaubt hatte.

Viel zu schnell war leider alles wieder vorbei und statt rauschender Aftershow-Party gab’s leider nur in-der-Kälte-stehen-und-blödlabern vorm Club, bei welchem allerdings ganz unerwartet neue Freundschaften und Bündnisse geschlossen werden konnten... *hochzeitsmarscheinspiel*

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Zeromancer - ZZYZX - 24.09.03 Leipzig
Leipzig - Moritzbastei, 24.09.2003


Lilith:
Nach zehn Tagen Abstinenz wurde es aber auch wieder höchste Zeit, dass das nächste Konzert anstand. Gut, dass es den Connex gibt und gut, dass die Toiletten im Leipziger Bahnhof so viel Platz für Styling-Aktionen bieten (welcher auch im vollsten Umfang genutzt wurde). In der Moritzbastei traf man auch sofort auf den Rest der Truppe, welcher sich schon mal hinreichend für den heutigen Abend bewaffnet hatte und diese taktische Überlegenheit auch diversen prominenten und nicht-prominenten Anwesenden präsentierte.
Natürlich wars wieder stickig und voll in der MB (wenn auch nicht ausverkauft), aber das kennt man ja schon und abschrecken lässt man sich davon gar nicht abschrecken. Ab an die vorderste Front und los gerockt!

Milk:
Mein erstes Konzert der ZZYZX-tour, mein zweiter Tag nach einer Woche Folterei in der Uniklinik LE, ohne Mandeln, ohne funktionierender Stimme, mit erhöhter Temperatur und geringer Kondition aber 100%tig überzeug dabei sein zu müssen, so stand ich aufgrund eines Kompromisses am Eingang der Konzerthalle. Wie ich meiner Mama versprochen hatte, hielt ich mich fern von der verbrauchten-verrauchten Luft vor der Bühne und begnügte mich mit der Super-Rock’nRoll-Hintergrundbeschallung. Wenigstens hatte ich Starrocker Alex bereits beim Geldholen in der Innenstadt gesichtet. Manchmal ist es von Vorteil die Mitmenschen zu beachten. Aber nur manchmal... Leipzig und er machten eine gute Figur, ja diese Stadt stand ihm. ZIEH UM!

Während ich Darkflower-Flyer an den Mann bzw. größtenteils Frau brachte, unterhielt ich mich mit Sandra über alles was so seit der letzten Tour passiert war. Sie war auch bereits in der Lage mir Taktgenau die Videoszene zu den Songs erklären zu können. Ich wurde ziemlich neugierig und freute mich zunehmend auf Magdeburg. Ab und an kam Sputnik aus den Showräumen und berichtete von Vorkommnissen abseits des gewohnten Ablaufes. Susi alias Gänselieschen und ich testeten zwischendurch die alkfreien Cocktails, noch so ein Kompromiss mit Mami, und lauschten weiter den alten und neuen Zeromancersongs. Man ich wäre schon gern mal dabei gewesen.

Stef:
Schon auf der Eurotrash-Tour beherbergte Leipzig definitiv die lauteste und mitreißendste Crowd in der ausverkauften MB. Das die "Zzyzx"-Tour irgendwie nicht an die zahlenmäßigen Erfolge anknüpfen kann bekamen wir bereits deutlich zu spüren, jedoch war die Norwegeneuphorie der Leipziger Fanbase ungebrochen.

Und nicht nur ZEROMANCER konnten auf die gute Stimmung der Ossis bauen, auch DELAWARE gewannen viele neue Freunde auf diesem Konzert.

Und im Nachhinein rutscht einem ein "Bloß gut" über die Lippen, fiel doch mitten im Song "Hollywood" Alex' Micro aus. Während dieser mit Unterstützung der ersten Reihe ein verkabeltes Micro irgendwo aus den Tiefen der Bühnenkante zu angeln versuchte, dem Backliner die Schweißtropfen die Sicht nahmen und auch der Rest der Band etwas verwirrt und ratlos (aber immerhin) weiterspielte, nahm das Publikum die Führungsrolle an sich und sang beherzt und hammerlaut den Refrain "When all this is over..." bis zum Ende. Sichtlich gerührt und auch ziemlich überrascht von der Stimmgewaltigkeit und Textsicherheit bedankten sich Alex und Kim für diese unerwartete "Showeinlage". Leider konnte das Problem nicht gleich behoben werden und zog eine mehrminütige Pause nach sich, die ZEROMANCER kurzerhand Backstage verbrachten, um, laut Kims Aussage nicht "dumm herumzustehen". Später erzählte uns selbiger Bassist, dass ein technischer Ausfall dieser Art wirklich nur, wenn denn überhaupt, in Leipzig hätte passieren dürfen, weil die Fans dort einfach in einer anderen Liga spielen und sie irgendwie nichts umhauen kann - unkaputtbar eben.

Dann kehrte die Band zurück auf die Bühne ohne ihren Sänger, der sich nach einigen lachsalvenauslösenden Rufen und Gesten der Teammember aus dem Hintergrund meldete: "I'm here, I'm ready..." Entertainment hoch 3.

Das Set wies keine Änderungen auf, wie uns ja prophezeit wurde (leider). Gassenhauer wie "Dr. Online", "Stop The Noise" und "Fade To Smack" ließen die Haare wehen und den Boden beben. Besonderes Highlight bei "Houses Of Cards" waren Unmengen an Wunderkerzen, die die treuen Fans den Anweisungen der Videoleinwand folgend anzündeten und extra breite Smilies in die Gesichter der Agierenden zauberten.

In Leipzig boten ZEROMANCER wieder einmal eine Hammershow von der sie nach eigenen Aussagen, stimmungstechnisch keine Steigerung mehr erwarten.

Big Up for Leipzig!!

Milk:
Als es dann wirklich längere Zeit still blieb und die Leute verschwitzt und ausgelaugt in die Räume der MB strömten, half ich doch gern bei der Abkühlung. Ich hatte aus Jux drei Wasserpistolen mit, die in Nullkommanix auf die ganze MB verteilt wurden. Leider waren die Wasserhähne schlecht zu erreichen und so konnten wir nicht alle so nass machen wie wir es gern getan hätten und manches mal wurde dann auch mit Bier nachgeladen. Es dauerte auch nicht lange und eine dieser Wasserpistolen gelangte in nordische Hände und brach kurz darauf unter massiver Gewaltanwendung in zwei Teile. Sputnik muss dabei ebenfalls diverse Schäden an Körper und Geist erlitten haben. Da sah man mal wieder wie stark das alte WikingerGen noch aktiv war. Wir suchen immer noch das norwegische Vokabel für Entschädigungsklage.

Lilith:
Danach hieß es gemütlicher Chillout im Darkflower und der MB, Klamottentausch inklusive, wie das halt bei echten Mädchen so ist.

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Zeromancer - ZZYZX - 25.09.03 Dresden
Dresden - Starclub, 25.09.2003

Lilith:
Nach kurzer Nacht wieder zusammengefunden, machte sich eine Splittergruppe, bestehend aus Sputnik, Stef und mir, auf den Weg nach Dresden... leider ziemlich planlos diesmal, da wir in diesem Jahr nicht wirklich mit der gleichen gründlichen Vorbereitung an die Sache herangingen, wie im letzten... naja... sagen wir einfach... wir sind cooler geworden. ;)

Aber da auch Tankstellen Straßenkarten im Angebot haben und man ja doch etwas Gnadenfrist hat, bis einem selbige vom Personal wieder brutal entrissen wird, wenn man sie denn nicht kaufen möchte, fanden wir letztlich doch den StarClub in der sogenannten Landeshauptstadt Sachsens. Eine gehörigen Portion Glück und Zufall taten ihr übriges zu dieser Zielerreichung. Und da wir wiedereinmal viel zu früh an Ort und Stelle waren und anstehen sowieso uncool ist, begaben wir uns zwecks Versorgung mit Mädchenalkohol an die nächste Tanke und suchten uns danach ein gemütliches Plätzchen zur Vernichtung des Flascheninhalts – ganz im Grufti-Stil zwischen zahlreichen Spinnennetzen und noch zahlreicheren lebenden oder schon toten Bewohnern dieser. ...lecker!

Mit etwa einer halben Stunde Verspätung konnte die Party dann auch beginnen.

Etwas enttäuscht waren wir über das vielgelobte Dresdner Publikum, welches uns vom Hörensagen doch immer als eins der besten in Erinnerung ist. Leider war das heute nicht so wirklich der Fall. Bei DELAWARE, die wie gewohnt den Auftakt machten, war kaum Bewegung vor der Bühne zu verzeichnen. Dabei gaben die drei Norweger plus Nord-Norweger wieder einmal gehörig Gas, und boten den Anwesenden eine spitzenmäßige Show. Einzig und allein der Lichttechniker schien heute über seinen Knöpfen und Reglern eingeschlafen zu sein und nur in etwa zehnminütigen Abständen für ein paar Sekunden aufzuwachen und selbige auch einmal zu betätigen. Die Gründe dafür dürften wohl in der vergangenen Nacht zu suchen sein…

Als nach kurzer Umbaupause dann ZEROMANCER die Bühne betraten, hatte sich der Platz davor dann glücklicherweise noch ganz gut gefüllt und man (sowie auch frau) schien nun auch endlich etwas bewegungsfreudiger. Der moshende Kern befand sich heute im hinteren Mittel-Teil: die Jungs dort sprangen sich schier die Seele aus dem Leib und feierten aufs heftigste. Dafür von uns ein „big thumbs up“!

Überraschungen in der Setlist gab es auch heute nicht, man startete wie gewohnt mit „Stop The Noise“ und spielte sich durchs altbekannte Programm. Die Band wirkte überaus fit und gutgelaunt und heizte ihrem Publikum kräftig ein, forderte es immer wieder auf, alles zu geben und stachelten es vor „Dr. Online“ nochmals kräftig zu Höchstleistungen an, indem sie von Vortags-Gig in Leipzig schwärmten. Die Rechnung ging auf: Ab jetzt gab es absolut kein Halten mehr und so war die Stimmung am Ende bei diesem Song und dem nachfolgenden „Fade To Smack“ auf dem absoluten Siedepunkt bevor man diesen gelungenen Konzertabend mit dem finalen „Houses Of Cards“ träumerisch-gemütlich ausklingen ließ. Die Wunderkerzen-Anzahl in den Händen der Fans hat sich hier im Übrigen schon vermehrt, vielleicht wird man es am Ende der Tour ja im gesamten Publikum funkeln und glitzern sehen, bloße Feuerzeuge sind ja nun auch wirklich ein wenig langweilig.
Anschließend verabschiedete sich eine ziemlich geschaffte, klitschnasse Band von ihrem letztendlich dann doch noch großartigen Leip… äh Dresdner Publikum.

Aftershow-Party-mäßig sah es dann heute eher lau aus. Also machten wir uns schon recht bald auf den Weg ins heutige Basislager, und chillten ganz gemütlich beim ausgedehnten Mitternachtsmahl.

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Zeromancer - ZZYZX - 26.09.03 Glauchau
Glauchau – Alte Spinnerei, 26.09.2003

Lilith:
Auch heute verkleinerte sich unser Grüppchen noch ein weiteres Mal. Da Stef an diesem Tag Seeed den Norwegerinnen vorzog, wurde sie kurzerhand am Chemnitzer Bahnhof ausgesetzt. Das Duo Sputnik & Lilith machte sich anschließend auf zum Plünderungszug durch die örtlichen Supermärkte. Die Beute bestand aus reichlich Flüssignahrung, Unmengen an pyrotechnischem Material der Klasse I und Waffennachschub, da es doch bei letzterem in Leipzig schon zu Verlusten gekommen war. Somit waren wir nun bestens gerüstet für den Rest der Tour.

Der Weg in die Alte Spinnerei fand sich schließlich fast wie von selbst. Einfach nur genial, wenn irgendwie immer irgendjemand über Ortskenntnisse der jeweiligen „Stadt“ verfügt. (...und in Dresden lernen wir das auch noch!)

Und wiedereinmal erreichten wir das Ziel viel zu früh, „ERSTER!“ zu schreien, blieb uns allerdings verwehrt. *grins* Trotzdem blieben uns noch Unmengen an Zeit bis zum Einlass.

Die Kontrollen waren heute strenger aber mit der scheinheiligen Erklärung, unterstrichen mit unschuldigem Blick und Augenaufschlag, dass es sich bei den Knarren um ein Geschenk für jemand handle, konnten wir die leichtgläubige Security sehr schnell überzeugen. *harrharr*

Aber so wirklich gelogen war das ja auch wieder nicht, denn ein Geschenk wurde letztendlich doch noch verteilt... wenn auch nur ein ganz, ganz kleines, pinkfarbiges, zu leicht wollte man es dem Gegner dann ja auch nicht machen.

Als obligatorisch erstes wurde unsere Lieblings-Merch-Nurse begrüßt, die uns ihr Herz über die heutigen Verständigungsprobleme mit der hier heimischen Bevölkerung ausschüttete und sich schon mal eine Wasserpistole für den morgigen Magdeburg-Gig reservieren ließ (zweimal hätte es sicher nicht mit der Augenaufschlags-Überlistung am Einlass geklappt )

Doch nun zum Konzert, welches auch heute wieder mit der gewohnten halbstündigen Verspätung begann:

Eine drastische Veränderung hatte es seit meinem letzten Besuch in dieser Location gegeben. Diese nannte sich „Klimaanlage“ und diese lief heute auf Hochtouren. (artgerechte Haltung von Skandinaviern?) *g*

Egal, für uns jedenfalls viel zu KALT! Und das blieb es auch eine ganze Weile, zumal heute bei DELAWARE auch kaum Bewegungen im Publikum zu verzeichnen waren. Sehr schade, denn die Jungs um Frontman Richard Holmsen gaben wieder einmal alles. Ich muss wirklich sagen, dass meine Begeisterung von Konzert zu Konzert immer noch ein Stück mehr an Zunahme erfährt. Egal, ob sie nun mit ihren sehnsuchtsvollen Melodien die Herzen ihres Publikums schmelzen lassen oder mit kraftvollen Gitarrensounds ordentlich Rock’n’Roll auf die Bühne bringen, es macht einfach immer wieder Spaß, die vier live zu erleben.

ZEROMANCER schafften es heute relativ schnell, ihr bei „Stop The Noise“ doch noch relativ lahmes Publikum aus der Reserve zu locken. So besserte sich die Stimmung angestachelt von Kim’s und Alex’ Zurufen doch schlagartig mit dem zweiten Song „Need You Like A Drug“, der den Anwesenden dann wohl auch textlich viel bekannter als der Opener war. Mit den neuen Songs scheint es da wohl generell noch etwas Schwierigkeiten zu geben…
Trotz der ziemlich kühlen Temperaturen spielte sich die Band so schnell warm, dass bereits bei „Clone Your Lover“ Alex’ Hemd schon lange gefallen war, was ja zugegebenermaßen auch mehr Bewegungsfreiheit verschafft. ;)
Ebenfalls wurden heute einmal mehr die Deutschkenntnisse am „Glaaauchaaauer“ Publikum getestet, man wurde aufgefordert, den A… zu bewegen, die Hände wollten gesehen werden und als dies alles auch prompt funktionierte, fanden die auf der Bühne stehenden das sehr „geeeil!“. Alles in allem war dieses wiedereinmal ein sehr gelungenes Konzert: Technik top, Sound top und auch keine sonstigen Pannen waren zu verzeichnen. Das wurde natürlich mit gebührendem Applaus und Zugaberufen vom Publikum hononiert und somit gab es auch heute wieder extrem rockenden Nachschlag mit „Something For The Pain“, „Dr. Online“ und „Fade To Black“ und natürlich durfte als krönender Abschluss „Houses Of Cards“ nicht fehlen, bei welchem in den ersten Reihen selbstverständlich auch wieder die Wunderkerzen aufflammten, was wiederum von Alex mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis genommen wurde.

Feiertechnisch wurde auch heute wieder ziemlich abgeloost, so dass wir und recht bald aus dem Staub machten und nun begleitet von zwei disconekted Magdeburgerinnen den ortsansässigen Burgerking lautstark unterhielten und als dieser auch geschlossen wurde, einfach ins Auto umsiedelten um dort noch die Zeit bis zum ersten Zug nach MD zu überbrücken.

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Zeromancer - ZZYZX - 27.09.03 Magdeburg
Magdeburg – Factory, 27.09.2003

Lilith:
Wie so oft in Magdeburg: das Team ist vollständig und zahlreiche Sympathisanten geben Rückendeckung. Die hineingeschmuggelten Waffen werden verteilt und geladen. (Zitat des Tages kommt heute von Sputnik und war ein gebrülltes: „Vorsicht, ich bin voller Knarren!“ bei der Begrüßung in Hörweite der Einlasser *g*)

Und dann hieß es auch schon „Showdown in der Factory“.

Milk:
Moment.. ich muss ja voller Verärgerung erwähnen dass ich meine Lieblingsberliner rund um meinem Lieblingsgruftiimitierer Chris-Spikeme-Pohl diesmal nicht zu Gesicht bzw zu Ohr bekam. Obwohl ich bereits seit 17:00 vor den Toren der Factory vegetierte, mich an Sekt aufputschte und mit Dorit und Jörg quer durch den skandinavischen Electrowald sang, passierten einige Dinge die mich schlussendlich erst wieder gegen 22:00 zurück zur Bühne brachten.

Wer hat den Eingang auf die andere Seite des Gebäudes verlegt? Wenn Digi-Kim nicht auf dem Weg zu irgend einer Bank gewesen wäre und uns aufgeklärt hätte, hätten wir da noch Stunden gestanden... nee wie peinlich.
Warum kann man September nicht einfach im Auto schlafen? 4 Grad na und?! Aber nein, ich musste doch noch zu dem Hotel außerhalb der Stadtgrenze und unser Zimmer bestätigen. Danke an Jörg und Doro fürs hinfahren!

Sputnik kam einfach nicht vorbei um mich wieder abzuholen. Da saß ich nun eine Stunde fertig gestylt in einem DriveinHotel und schaute Popeye der Seefahrer feat. Bernd das Brot- SCHLEEECHT! ESST DAS BROT!- und erhielt alle 10 min ne SMS: Jetzt fahren wir gleich los! Nee aber jetzt gleich! Warte, gleich! Ähm einer muss sich noch schminken! Jetzt aber wirklich!

Als wir dann endlich zum bereits erklingenden TC-Konzert ankamen, hatte ich auch keinen Bock mehr. Entweder alles oder nichts! *BockigdieArmeverschränk* Saßen wir eben die gesamte Pohlshow draußen und tranken hingebungsvoll einen Rigo nach dem anderen.

Und ja, der Einlass mit 10 in den Klamotten versteckten Wasserpistolen, die im halbdunklen wie echte aussahen, war auch ohne Sputtis Kommentar aufregend genug.

Lilith:
Zur Strafe, da sie sich am Vortag gedrückt hatte, musste Steffi den heutigen Bericht schreiben ;)

Steffi:
Nachdem es für mich zuvor einen Tag aussetzen auf der "Zzyzx-Ostblockrunde" aus seeedischen Gründen (hier gehts zum Bericht) hieß, liefen wir fanwise in Magdeburg wieder als geschlossenes Team auf und das nicht ohne böse Hintergedanken :-)
Für einen Samstag Abend und die Tatsache, dass wir uns in Magdeburg und zudem noch in der Factory befanden war diese wirklich gut gefüllt. Nicht das wir uns für genügend Bewegungsfreiraum hätten prügeln müssen, aber für die Buffalostadt war es echt 'knorke'.

Als erste Band spielte heute TERMINAL CHOICE, die sich an einem treuen Fankreis laben konnten. Musikalisch passten sie zwar überhaupt nicht zum Pop-Rock-Mix von DELAWARE und ZEROMANCER, aber sie zogen doch noch einige Leute, was man gerade in Magdeburg nur begrüßen kann.
Da wir uns aber nicht als ausgesprochene TC Fatanisten betiteln können (und wollen), verbrachten wir den Großteil der Show am Merch bei Sandra um zu quatschen. Oder an der Bar um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und um dort zu quatschen. Weiber eben.

Milk:
Ihr wisst doch gar nicht was ihr verpasst!

Steffi:
DELAWARE halfen die TC-Fans aber leider trotzdem nichts und wären wir nicht von diversen Spirituosen hemmungslos unterschwellig entspannt gewesen, hätte das echt traumatisch für unsere neuen Freunde werden können. Da wir DELAWARE aber in unsere Herzen geschlossen haben wurde lauthals mitgesungen, soweit man nach 3-4 Konzerten von wirklicher Textsicherheit sprechen konnte und selbstverständlich wurde gerockt. Das machte nicht nur uns Spass, nein, der lustige Nebeneffekt, es stupste auch andere Konzertbesucher an. "Wenn sich da schon welche zum Affen machen, dann kann ich mich auch bewegen." Super!!

Dann wurden in Windeseile die Vorbereitungen für das ZEROMANCER Konzert getroffen, sollte doch heute die Wasserpistolengroßoffensive gestartet werden. Also alle man aufs Klo Munition tanken. Auf Funktionstüchtigkeit hatten wir die superstylischen Geräte zuvor schon im Selbsttest überprüft, dementsprechend feucht war es bereits vor der Bühne. Ob aus Angst vor uns, schlichtweg Unverständnis oder Glück blieb die sonst so begehrte Kim-Seite rechts 'recht' leer. Na traurig waren wir deswegen nicht.

Milk:
Darf ich erwähnen dass ich in der Umbaupause und während des Delawareauftritts, die mich noch nicht so richtig vor die Bühne zogen, endlich mit meinen verpassten Berlinern spielen durfte? Allerdings vergaß ich die Sensibilität diverser Bandmitglieder und als ich in Gegenwehr – ich schwöre! Gegenwehr! - jemandem meinen Wodkaredbull über den Kopf goß, er aber nur dieses eine saubere Shirt mithatte (hey als wenn am Merch nicht noch 100 neue hängen würden...) und ich dann erfahren musste, dass man sich mit mir nicht auf Konzerten unterhalten könne, da ich ja IMMER blau wäre... also da war ich irgendwie mehr als mies drauf. Ab da hielt ich nur noch Redbull pur in den Händen und fungierte als Wasserboy fürs Team und Dorit, die hingebungsvoll die Wasserpistolen nutzten. Gordon und Jens wurden übrigens schunkelnd vor der Bühne gesichtet... *petz* Und Gordon trägt gelbe Strumpfhosen.

Steffi:
Nicht schlecht waren dann auch die ersten Reaktionen von Alex und Kim, als ihnen die pistolenhaltenden Arme zur Begrüßung entgegengestreckt wurden - ein überraschtes und Böses-ahnendes Lächeln schlich über ihre Gesichter.
Alex, wie immer in bester und geliebter Poserlaune kassierte dann auch, nachdem er sich von Hemd und Krawatte befreit hatte die erste Breitseite. Aber ZEROMANCER wären nicht ZEROMANCER und unsere Lieblinge, wenn sie deswegen ausrasten würden. Stattdessen drehte sich der Frauenschwarm Richtung Schussbahn und forderte meeehr. Konnte er haben.

Stimmungstechnisch war Magdeburg nicht so schlecht wie ich es erwartet hatte. Bei "Dr. Online" gaben die Fans alles und erzeugten eine nette Geräuschkulisse. Auch sonst wurde das ganze Konzert über gut gerockt und gefeiert.
Sehr erfreulich für die bisher schon mehrmaligen Konzertbesucher und natürlich auch für alle anderen: "Opelwerk" trat dem Set bei. Da war die Kacke richtig am Dampfen. Wunderbar.
Sonst das Übliche, Lethargie und Raucherpause bei "Cupola", Wunderkerzen und das letzte gesangliche "Trust-Me-Aufbäumen" bei "Houses Of Cards".

Nach der Show hieß es dann ungeduldig auf Abholen warten, stand doch noch das berühmt berüchtigte "Chair-Game" - die Reise nach Jerusalem an. 2maliger Titelverteidiger: Alex. Kim und Kelly an der Musi (Britney und Kylie plärrten). DELAWARE, ZEROMANCER und Crew an den Stühlen.

Milk:
... und TC als Zuschauer ( und Bierklauer was ihnen nicht grad viel Freunde brachte...)

Steffi:
Wetten wurden abgeschlossen und lautstark angefeuert.
Und dann das Desaster. Alex, als letzer verbliebener Zeromaniac (der Rest hatte wirklich einen schwachen Tag) flog raus. Schreie des Entsetzens und der Enttäuschung erfüllten den Raum, es ist wirklich auf nichts mehr Verlass.

Milk:
ich hab eigentlich nicht aus Entsetzen geschrieen, ick fand ditt jut!

Steffi:
Das Geburtstagskind Morten schaffte dann den Clou und riss die Trophäe an sich. Glückwunsch.

Lilith:
Den Rest des Abends kann und muss man als kindisch, komplett bescheuert, streckenweise echt brutal, hemmungslos und vor allem nass zusammenfassen. Hätten ich und die anderen geahnt, was Wasserpistolen für ein Chaos anrichten und Auswirkung auf angeblich erwachsene Menschen haben, dann würde ich heute nicht keuchend an diesem Bericht sitzen und andere sich die schmerzendenen Hände reiben...

Steffi:
Cruel Bastards you - Kinder!!!
Naja, wenigstens bleibt uns die Gewissheit einer gewonnenen Schlacht. Girls against boys und das 'schwache' Geschlecht blieb eisenhart :-)Die Herrlichkeiten werden es zwar leugnen, aber wir wissen es besser. YES!!!

Milk:
P.S. die Geschminkten haben nicht mitgemacht. Fanden alles unter ihrem Niveau. Deutsche Gruftis sind Ober-Mädchen!

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Zeromancer - ZZYZX - 28.09.03 Berlin
Berlin – Columbia-Fritz, 28.09.2003

Stef:
Was genau konnte man von Berlin erwarten? Zum letzten Mal TERMINAL CHOICE im Vorprogramm, ein in Minuten geräumtes Fritz nach der Show und eine Aftershowparty im Sage mit anschließendem Day off. Viel zu tun also...

Zum Vorprogramm:
TERMINAL CHOICE beriefen sich wieder auf ihre eigene Fanbase, die von den 3 Supportgigs hier verständlicher Weise am Ausgeprägtesten war. Ein Fan werde ich definitiv nie werden, aber ab einem gewissen Pegel erscheint einem und so auch mir bekanntlich alles als 'ganz nett'... "Menschenbrecher" - mein erklärter Lieblingssong.

Milk:
Eigene Fanbase ist gut... ! Das war eigentlich leerer als in Magdeburg. Man sagt ja auch, im eigenen Land gelten die Propheten wenig... Und das obwohl die Eltern meines Lieblingsberliner zum ersten Mal anwesend waren. Was mich übrigens wieder einmal über Vererbungslehre grübeln ließ, denn 1,60 + 1,50 ( grob geschätzt) ergeben doch niemals 1,93 ?! Na wer weiß, welche nordischen Wurzeln der Familie Pohl zugrunde liegen.

Endlich konnte ich auch mal die gesamte TC-Show verfolgen. Wenn auch aus etwas sehr großem Abstand da meine Begleitung einfach nicht von den Stufen runter wollte. So hatte man dann auch eher Gelegenheit schon anwesende Hamburger und eingereiste Kalifornier zu begrüßen. Ja der Herr Schleyer war auch da, logo, war er ja gestern erst in der großen Halle am arbeiten gewesen.

Stef:
DELAWARE konnten in Berlin ebenso wenig punkten wie in Magdeburg tags zuvor. Aber als Berliner kennt man ja die Macken der Einheimischen und deren Reserviertheit gegenüber allem Neuen und Unbekannten, so dass wir wiederrum alles gaben. Und Tatsache, ähnlich wie in der Factory schwing sich so Mancher in unserer Umgebung ein, denn es kucken ja eh alle auf die tollwütigen Hühner davor.
Ach Leute, wir kriegen euch doch alle!!!

Milk : Ja stimmt.
Ich will die CD ! Ich will die CD!!! Und ich hab kein Geld! Verdammt!

Stef:
ZEROMANCER selbstredend hatten keine Berührungsängste; sie ja sowieso nicht wie wir jetzt wissen, aber auch das Publikum nicht mit ihnen. Und so nahm ein weiterer genialer Abend der "Zzyzx - Tour" seinen Lauf.
Alex tanzte gewohnt ausdrucksstark, Dan wurde auf seine ganz eigene Art mit der Musik eins, Kim behielt seinen Titel als Schreihals Nr. 1, Noralf konnte ich nur erahnen und Erik fand zur Freude aller bei "Houses Of Cards" den Weg zum Bühnenrand dank seiner genialen Technikkonstruktion.
Außerdem wurde heute wieder mal festgestellt, dass wir keine weiteren Entschuldigungen für "Erotic Saints" hinnehmen werden. "Rock Or Die" heißt die Devise und "Erotic Saints" passt wirklich super zu all den anderen lowtuned Songs wie "Mosquito Coil", "Cupola" oder "Feed You With A Kiss".
"Be trashy" hieß es bei "Eurotrash" und dieser charmanten Aufforderung kommt man doch gerne nach.

Heute vielleicht noch ein Wort zur Videoleinwand im Hintergrund. Abwechselnd und immer genial stimmungserfassend und -unterstreichend sorgte sie für den passenden optischen Kick (von den Jungs mal abgesehen). Es flimmerten Landschaften, Großstädte, Naturbilder und auch die "Sing along - Variante" von "Clone Your Lover" vorüber. Und zu Beginn ein Intro passend zur Stadt von der Location und den sich auf den Gig vorbereitenden ZEROMANCERs.

Beendet wurde das Set wieder mit "Houses Of Cards" und dann hieß es schnell die Sachen greifen bevor man vom Räumungskommando überrollt wurde. Soweit alles laut Plan.

Im Sage war für uns dann saufen zu unmenschlichen Preisen und tanzen, soweit man es ab einer gewissen Stunde noch so bezeichnen mochte angesagt. Ab und an gesellten sich Alex, Matte, Joachim und Sandra zu den Verbliebenen auf den Dancefloor.
Dachten wir das "das Mädchen" immer als erstes abkacken würde (man denke an die Bilder im Booklet und das Introfilmchen), so war er tatsächlich immer derjenige, der am Längsten durchhielt. Und das nicht nur zeitlich. Alex schien alle anderen zu überleben, aber vielleicht hatte das auch etwas damit zu tun, dass er für gewöhnlich die Drinks mixte...

Als der Independent Floor dann geschlossen und wir zum House Floor zwangsweise übergesiedelt wurden, die Bandschlaffies sich bis auf Alex und Eric auf ZEROMANCER Seite und Ricard und Matte auf DELAWARE Seite bereits in den Bus verkrochen hatten, traten auch wir den Heimweg an. Mit einem wohligen Kribbeln in der Magengegend, dass morgen ein Day off anstehen würde und einer kleinen Träne im Knopfloch, denn nur noch 2 Konzerte waren auf übrig geblieben.

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Zeromancer - ZZYZX - 29.09.03 Berlin
Berlin – Off Day – diverse Locations 29.09.2003

Lilith:
Wie ich am frühen Morgen dieses Tages aus dem Sage nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Alles was ich nach dem Erwachen wahrnahm, war mein Kopf... in der mindestens doppelten Größe als gewohnt. ...Hölle, wo sind meine Aspirin?!

Der Rest des Tages verging im Dämmerzustand... zumindest bis zum Nachmittag, denn dann fielen lautstark Stef und Yvonne ein. Die Arbeit rief: Hardcore-Bastelstunde. In Hannover sollte es noch mal richtig krachen und so ging es an die Vorbereitungen. Deren Ergebnis waren unter anderem ein sternchenbedeckter Fußboden sowie eine parfumverpestete Raumluft, welche einem Bordell zur Ehre gereicht hätte und mit den Worten „Wir geh’n dann mal.“ ließ man mich mit dem Mief und einem nicht gerade geringen Brechreiz allein.

Milk:
Sputti und icke waren auch schon in Berlin und dank einer nette Spende durften wir uns ein Liveconcert der Sonderklasse geben (also noch eins) nämllich der Deftones! Ich weiß dass auch die Vorgruppe, bestehend aus einem Teil Ex-manson, Ex-Smashing Pumpkins und noch sowas Psyeudoevil-iges wichtig zu sein schien aber ich kannte die nicht.
Ausserdem hätten wir die beinah auch nicht gesehen. Ich durfte nämlich wiedermal entscheiden, wohin wir fahren sollten. Sputnik hatte nichts dazugelernt. Und so verfuhren wir uns gnadenlos auf dem Weg zur Columbiahalle. Nach einer Stunde waren wir wieder in F-hain. Wortlos nahm Sputti mir die Straßenkarte aus der Hand, warf einen finsteren Blick darauf und 20 min parkten wir vor der Konzerthalle.

Ich wagte nichts zu sagen bis wir auf Doro und Moni stießen und uns in das Massenvergnügen warfen. Die kommenden 2 Stunden schwankten wir irgendwo in den Hallen umher, geschoben von mind. 4000 jugendlichen Obercoolen die alle mit dem Kopfnickend und JO JO rufend, irgendwohin traben mussten.
Stehen bleiben war unmöglich, aber auch gut, so sah man mal die Bühne von allen drei - öffentlich zugänglichen- Seiten.

Das Konzert war NATÜRLICH Hammer!!! Sputnik war ausser Kontrolle. Hüpfte mit, sang den Text, Hände in die Luft...
Total ausgepowert fuhren wir dann zurück in meine Wohnung (Sputti ließ mich nicht zu Wort kommen, darum klappte auch alles ohne Zwangsumfahrungsstraßen). Am nächsten Tag plünderten wir einige Spielzeugabteilungen. Die kommenden Konzerte würden sehr speziell werden. *fieses Lachen*

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Zeromancer - ZZYZX - 30.09.03 Hannover
Hannover – Faust, 30.09.2003

Lilith:
Burgerking hat verkackt bei mir... ein für alle Mal! Da fährt man schon extra in den Wedding (das ist im WEST-Teil Berlins!!!) und muss sich dann folgendes Szenario geben: Country-Potatoes sind aus, O-Saft auch, wie sich nach etwa 10 Minuten warten herausstellt. Deckel für die Kaffeebecher gabs auch gerade keine und Becherhalter sowieso schon mal nicht. Hmm, ich entschied mich letzten Endes für eine Fanta... „aber wirklich nur, wenn Sie die auch haben!“

Trotz allem, wir waren heute viel zu gut gelaunt, um uns darüber wirklich zu ärgern. Mit dem Ärzte-Frühstück im Radio und reichlich Amüsement über Klugscheißerman, Besserwisserboy und Rechthabewoman gings auf in Richtung des von Chick so liebevoll betitelten größten Dorfes Niedersachsens.

Ohne Verfahren fanden wir den Weg diesmal sogar sofort!

Nach freudiger Begrüßung folgte, was an einem Konzerttag unweigerlich folgen muss: das obligatorische Stylen und der Warm-Up mit ethanolhaltigem.

So waren wir bereits im Taxi schon wieder in allerbester Stimmung, die auch durch den Schock, den wir beim Betreten der „Faust“ erlebten, nicht geschmälert werden konnte: es war leer, RICHTIG leer! Aber weniger Leute bedeutete mehr Platz für uns und so wurden nach überschwänglicher Begrüßung alter Bekannter unsere Special-Effects-Materialien für den späteren Abend ersteinmal sicher neben der Bühne geparkt bevor es dann hieß „Rockenrohl, MoFu’s!“

Leider füllte sich der Platz vor der Bühne auch dann kaum mehr, als DELAWARE auf dieser erschienen. Bewegungen von publikumsseiten waren ebenfalls nicht auszumachen. Egal, auf unsere Unterstützung konnten sich die vier auf jeden Fall verlassen: Unsere Versuche, als Stimmungsanheizer zu fungieren, wurden wiedereinmal mehr durch lauthals herausgebrüllte „Rock’n’Roll“-Schreie untermalt. Leider war diese Aktion heute nicht von Erfolg gekrönt, der Nachahmer-Trieb des örtlichen Publikums schien bedauerlicherweise eher schwach ausgeprägt zu sein.

Das änderte sich dann aber glücklicherweise, als ZEROMANCER die Bühne betraten. Die Zuschauermasse verdichtete sich zusehends und erwies sich letztlich doch noch als durchschnittlich rockbar. Na bitte, es geht doch!

Und der erste Teil unserer heutigen Überraschung folgte nun umgehend: Kaum hatte Alex zu den ersten Tönen von „Stop The Noise“ angesetzt, flogen unsere Hände in die Höhe, in welchen sich buntbemalte, auf eine etwas ironische Weise zuneigungsbekundende Plakate befanden. Ein breites Grinsen vom Vokalisten folgte, nachdem er die Aufschriften entziffert hatte. Aber war noch längst nicht alles gewesen. Die fünf sollten sich heute einmal wie eine wahre Boy-Band fühlen dürfen. Dank eines kleinen Tipps aus Richtung Merch-Stand (DANKE Sandra! ;) ), gab es noch kuscheligen Nachschlag in Form von unzähligen kleinen, mehr oder minder hübschen Stofftierchen. Exakt in dem Moment, als Frontman Alex’ Hemd fiel, startete ein etwa halbminütiges Bombardement nach welchem die Backliner ersteinmal ein Weilchen mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren bis es mit dem nächsten Song weitergehen konnte.

Dass die Setlist wiedereinmal die gleiche wie schon an den Tagen zuvor war, brauche ich wohl gar nicht mehr gesondert erwähnen.

Einzig und allein mit den Wunderkerzen klappte es heute einmal nicht. Aber dafür würde es am Folgetag beim Finale um so spektakulärer werden, wie wir uns schworen.

Milk:
Ich hatte null Bock. Ich hatte ausserdem mein Geld in Berlin vergessen. Ich war mies drauf. Ausserdem war es kalt. Ich stand also, bis auf wenige Ausnahmen zwecks "Treff das Mädchen" spielens, im hinteren Teil des Raumes und schaute auf die Videoleinwand oder unterhielt mich mit Sandra. Der Merch stand im zugigsten Winkel den man dort finden konnte. Wir froren im Duett und einzig die Sonnenstrahlen der Leinwand-Szenen und ein paar nette Worte von der Bühne erwärmten unsere Gemüter.

Lilith:
Dem Gig folgte eine Aftershow-Party, die wiedereinmal bis in die frühen Morgenstunden andauerte und trotz des heutigen Mangels an hochprozentigem ziemlich ausgelassen war.

Ob nun der Vergleich mit Johnny Depp ein Kompliment ist oder eher weniger, wissen wir allerdings bis heute noch nicht. Aber auf jeden Fall sind gewisse Drummer einer Haarverlängerung bei der nächsten Tour nicht abgeneigt.

Milk:
Ich hatte null Bock. Ich hatte mein Geld in Berlin vergessen. Ich war mies drauf. Ausserdem war es kalt.
Alles wie gehabt. Da änderte auch der Talk über Haarverlängerungen nichts. Ich verschwand kurz in einen ruhigeren Winkel der Halle und telefonierte mit Jette. Eine Stunde später, nur wesentlich besser gelaunt, zwang ich verschüchterte Norweger, die Gästeliste in Kopenhagen zu verlängern und beobachtete Köperbemalungen, Keramikverschönerungen und Vandalismus an Garderobendecken. Obermädchen Alex hatte sich netterweise aus dem Haufen der arg lädierten Stofftiere zielsicher den MC-Stern mit "Super star" Aufschrift und nerv-Girlie-Schmuse-Hit inside um den Hals gehängt, somit hatte ich wenigstens was zum lästern.

Lilith:
So verließen wir teilweise taumelnd gegen 4:00 Uhr die Location und das, was danach noch in Chick’s Wohnzimmer folgte, hätte man wirklich prima als Warnungsvideo gegen Alkoholmissbrauch verwenden können: lautstarkes und teilweise megaschiefes Mitgegröle bei den Hits von... hmm, mir fällt jetzt nur noch Evanescence ein (wahrscheinlich, weil ich da am lautesten und falschesten war *g*). Und irgendwann gab's dann noch Weihnachtslieder... aber da war ich längst auf meinem Stuhl eingeschlafen... Rockenrohl vom allerfeinsten, dieser Abend...

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Zeromancer - ZZYZX - 31.09.03 Hamburg
Hamburg – Markthalle, 31.09.2003

Lilith:
Ich muss wohl gar nicht mehr erwähnen, mit was ich wieder aufwachte. *aua*

Den heutigen Tag gingen wir sehr entspannt mit einem fürstlichen Frühstück und anschließendem Begutachten eines schwuchteligen Piraten-Johnny’s im gemütlichen Heimkino... so gemütlich, dass die allgemeine Erschöpfung rasch ihre Opfer forderte und recht bald von der Couch ein entspanntes Schnarchen herüberdrang.

Gegen Nachmittag ging es nun auf in den Norden.

Auch die Markthalle war relativ schnell gefunden, die „verlorengegangenen“ Teamies nicht ganz so schnell, sondern erst, als DELAWARE schon spielten...

Der Zuschauerraum der Markthalle füllte sich nun recht zügig und somit wurde schnell klar. Die Hansestadt wird rocken. Definitiv!

Wir sollten Recht behalten. Bereits bei DELAWARE waren deutlich mehr Tanzwütige auszumachen als bei vielen vorangegangen Konzerte.

Die vier Norweger rockten einmal mehr, was das Zeug hielt und auch die während „Both Sides“ plötzlich gerissene Seite von Richard’s Gitarre konnte weder die Stimmung der Band noch die des Publikums trüben. Ersatz war zum Glück schnell beschafft und somit ließ es sich nach instrumentaler Überbrückung pannenfrei weiterspielen. Neben unseren inbrünstigen „Rock’n’Roll“-Rufen, gab es auch heute wieder einen kleinen Crash-Kurs in New Yorker Ghetto-Slang - keine Tour ohne ihre Running Gags. ;)

Bevor man nun schlussendlich zum letzten Stück „Last Night“ ansetzte, bedankte sich Joffe im Namen der ganzen Band beim deutschen Publikum, von welchem man während der vergangenen Tour so großartige Unterstützung erfahren hatte und zeigte sich sehr traurig über den schon baldigen Abschied.

Milk:
Natürlich. Wie immer viel zu spät hatte auch ich das Delaware-Virus inhaliert. Was konnte man schön rumjaulen und dahin schweben bei diesen Balladen. Und immer noch keine CD-Kauf-Möglichekeit in Sicht.

Lilith:
Nach kurzer Pause waren dann auch ZEROMANCER an der Reihe, den doch ziemlich schweren Gang zu gehen und ein letztes Mal hierzulande die Bühne zu entern.

Leider wie man sagen muss, mit einem ziemlich schwachen Auftakt, denn entweder die Kamera oder der Kameramann hatte am heutigen Tage den Dienst verweigert, flimmerte da als Intro doch nicht etwa die Ankunft in Hamburg sondern die (zugegebenermaßen witzige und mit schauspielerischem Talent präsentierte) Ankunft in Magdeburg vom vergangenen Samstag über die Leinwand.

Aber dieser „Patzer“ war schnell vergessen (wenn er denn überhaupt aufgefallen war), denn als die fünf ihre Plätze auf der Bühne einnahmen, ging davor von einer Sekunde auf die andere die sprichwörtlich wilde Luzi ab: Hamburg erhält hiermit den ersten Preis für den höchsten Kreisch-, Anschmacht- und Zwischenruf-Faktor, was sich Sänger Alex natürlich zunutze machte und die Stimmung mit diversen hart an der Grenze zum FSK 18 – befindlichen Posen noch mehr anheizte. (diesmal leider nicht auf Foto gebannt.Verdammt! ;) )

Auch die anderen Bandmitglieder zeigten sich äußerst gutgelaunt, und zu Gitarrist Dan lässt sich letzten Endes sagen, dass er seine anfängliche Schüchternheit im Laufe der Tour doch recht gut abgelegt hat und man während der letzten Shows sogar den einen oder anderen Flirt mit dem Publikum beobachten konnte. Nur Bassist Kim war heute augenscheinlich so ganz und gar nicht auf der Höhe des Geschehens, teilweise schien er so abwesend und mit der eigenen Fassung ringend, dass man wirklich schon ernste Befürchtungen um sein Durchhalten dieses Gigs haben konnte.

Trotzdem lieferte man insgesamt eine einem „Abschiedskonzert“ absolut würdige Show welche die Anwesenden auch mit entsprechend großer Resonanz honorierten: es wurde getanzt und lauthals mitgebrüllt, die Arme flogen nur so in die Luft, „mosh Dich tot!“ bei Dr. Online und last but not least ein wahres Meer von Wunderkerzen bei „Houses of Cards“: die gesamten ersten Reihen funkelten und glitzernden während man auf der Bühne in fünf strahlende Gesichter blicken konnte.

Die heutige Aftershow-Party fand in der berühmt-berüchtigten Scandia-Bar statt. Die Ausführungen von Stef über das dort zu erwartende Publikum möchte ich dem werten Leser an dieser Stelle lieber ersparen. ;-)

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Zusammenfassend bleibt zu sagen: laut war es und extrem metallig, aber alles in allem doch recht nett und da heute der letzte Tourabend für uns war, wurde natürlich bis zum schließungsbedingten Rausschmiss durchgehalten, nach welchem noch in irgendeine Bar auf der Reeperbahn weitergezogen wurde, in der es zumindest am Wochenende laut Sandra’s Aussage „richtig toll“ sein sollte. Heute allerdings tummelten sich eher diverse Abgestürzte und anderes zwielichtiges Volk im schmuddeligen Etablissement. Aber was solls, wir suchten uns draußen ein ruhiges Plätzchen zum sitzen und späteren fast-von-der-Bank-kippen, als wir Alex’ Ausführungen zur perfekten Namensgebung eines Sex-Shops lauschten. *lol*

Milk:
Wie ich mein Augenlicht behalten habe, weiß ich bis heute nicht. Nachdem ich arme Mitreisende Webmaster verbal untergebuttert, Merch-Nurses mit Drinks versorgt und einheimische DJs dazu brachte, Schweizer Undergoth-Musik zu spielen, wurde ich kurz eingeladen, mal durch die hintere Tür einzutreten. Cool, dachte ich, vielleicht gibts da noch ein paar herrenlose Flaschen Alk?
Als ich endlich durch den dichten Nebel blinzeln konnte, sah ich einen nordischen Leadsänger seine Klamotten ordnen, eine mitreisende Brittin im Handtuch da sitzen und ansonsten nicht wirklich berauschendes für mich. Es war eine Sauna. Aha. Als es dann hieß, Achtung Noralf kommt gleich und hat sein Handtuch draußen liegen lassen, war es Zeit wieder zur Bar zu RENNEN. Später wurde mir bewusste, wieso Kim der Song writer war. Siehe Foto:

Fh000024.jpg (39647 Byte)

Nach dem alle wieder trocken und bekleidet waren, trennten sich die Anwesenden in zwei Tourigruppen.
Reisegruppe ALEX verzog sich weiter ins Zentrum Reeperbahn. Reisegruppe KIM hatte Hunger und stoppten 50 meter weiter an einem Dönerladen. Swanni und ich knabberte an einer gemeinsamen Teigtasche und warteten auf etwas TOLLES, Rockstarmäßiges... nichts passierte. Wir hätten im Minutentakt : IST DAS ALLES? von den 'Ärzten' anstimmen können. Nun ja. Hätte man ja nicht denken können, dass ausgerechnet Kim sich den Titel Obermädchen verdienen könnte.

Lilith:
Aber irgendwann geht alles einmal zu Ende, so auch diese lange Partynacht und es kam zum „difficult part of the show“, den „famous last words“. Reihum brach die große Verabschiedungszeremonie aus und allem Alex bedankte sich wortreich und sichtlich gerührt für unsere Unterstützung während allen Shows, was eine selten erlebte Sprachlosigkeit anstatt der gewohnten Schlagfertigkeit bei uns auslöste.

Auch für uns war der Monat September des Jahres 2003 es eine unvergesslich geniale Zeit gewesen.

So traten wir nun gegen 6:00 Uhr morgens die Rückfahrt in die Hauptstadt an, von der ich nicht wirklich etwas mitbekommen habe, da die Müdigkeit mich dampfwalzenhaft überfuhr, sobald ich es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht hatte.

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Zeromancer - ZZYZX - 01.10.03 Kopenhagen
Zeromancer Kopenhagen 2003
01.10.03
(Bericht Milk)

Normalerweise ist Dänemark für Janet, Swantje und nun auch für mich maximal einen Zwischenstopp auf dem Weg zur Partywelt des hohen Nordens wert, heute jedoch durfte Kopenhagen uns als Touristen willkommen heißen.

Nach dem ich den Weg und die Zeit Hamburg/Kopenhagen großzügig berechnet hatte und die jungen Damen aus Potsdam einverstanden waren, doch schon vor 18:00 aufzubrechen, bahnte sich das dunkle Tourmobil beständig den Weg gen Küste.

Auf der Fähre entdeckte Swantjes geschultes Auge diverse Bandmitglieder als Stofftierkopie, natürlich begleitet uns ein Exemplar den weiteren Weg und wurde während der Fahrt durch Nähkenntnisse, Wollfäden und Silberpapier dem Orginal weiter angepasst. Ich hoffe, Foto folgt.

In Kopenhagen dank dreifacher weiblicher Orientierungsfähigkeit größere Kreise gefahren, dann doch die richtige Straße gefunden, betrat man ein von Außen sehr gepflegtes und von Innen sehr verbautes Hotel, direkt in der Nähe zur Konzertlocation, was zu einem ausgedehnten Vorfeiern mit Mädchenalkohol führte. Da das Zimmer nur für max. zwei Reisende ausgelegt aber für mind. Drei geplant war, wurden die zusätzlichen Schlafutensilien heimlich durch das Fenster befördert, Erdgeschoßlage machte es möglich. Nachdem dann auch alle drei Damen trotz des fehlenden Bewegungsraum ausgehfertig zu sein schienen und Delaware bestimmt schon bei Titel 3 waren ( Und ich wollte die doch EINMAL komplett sehen) schunkelten wir durch den recht frischen dänischen Abend los.
Was mir auffiel: Ein Fortbewegungsmittel scheint hier all gegenwärtig: Der Kinderwagen. Noch nie habe ich mehr bemannte Kinderwagen in so hochkonzentrierter Anzahl in einer Stadt gesichtet wie hier. Sehr viele Hobbys scheint die Bevölkerung hier nicht zu haben. Wir waren gewarnt und aufmerksam. Diversen Menschenansammlungen vor Opernausgängen und Theatertüren wurde geschickt ausgewichen, nach einigem raten auch die richtige Straße gefunden, der Bus gesichtet und hinein ins... ähm naja hab schon vollere Konzerte in kleineren Räumen gesehen.

Der erste optische Eindruck der anwesenden Großstadt(oder doch Land ?)bevölkerung ließ auf ein Verehren ältere Künstler a la Robert Smith und David Bowie schließen, wobei 80% des Publikums sicherlich diverse Konzerte live miterlebten hatten. Sprich: weite Tüllröcke, dunkle Tourpierfrisuren und Spitzenschuhe waren Trumpf. Einige langhaarige Kuttenträger aus der Ozzy Osbourne Ära schienen ebenfalls nichts Besseres vor gehabt zu haben. Besorgt suchten wir Zuspruch und Vertrautheit bei Sandra. Sehr zu meiner Freude erfuhr ich von diversen Verschiebungen des Zeitplanes und das ich Delaware doch noch zu hören bekommen würde. Nett lächelnd begrüßte uns auch der nordische, kontaktfreudige Teil am Lichtpult, stand aber allein und hatte beide Hände am Mischpult, sehr zu unserer Verwunderung. Stammgast Nr. 1 der ZZYZX-Tour, heute wieder in Lack und Mieder, war ziemlich angepisst und bezeichnete die Anwesenden Dänen durchgehenden als „ Assholes“. Dänemark schien nicht viele Freunde gewonnen zu haben. Nach einigen Schlucken weiteren Mädchenalks begaben wir uns in die ersten Reihen. Hier warteten bereits extra aus Norwegen angereiste Alleinunterhalterinnen, die dann auch von Anfang an den Auftritt der Supportband Gesten- und Stimmgewaltig begleiteten. Nicht ohne Charme, muss ich zugeben. TK und Freundin gaben sich alle Mühe, das stehende Publikum zu animieren. But noway outside Norway. Delaware hielten sich extakt an altbekannten Ablauf und nach „....“ übergaben sie die Bühne und miese Akustik an Zeromancer.

Kim und Alex begannen mit mir unverständlichen Aufrufen, um die Stimmung im Saal anzuheizen, doch erst zu den älteren Songs regte sich der Bewegungswille und die Lautstärke im Raum. Das kann zum einen daran liegen, dass „ZZYZX“ bislang in dänischen Läden nicht erhältlich war aber auch hierzulande sollte MP3 und Tauschbörse bekannt sein. Jedenfalls wirbelten bald mehr Haar vor der Bühne als auf ihr. Manch einer nutzte die niedrige Bühnenhöhe um die Musiker direkt, Auge in Auge, an zu singen oder durch Zwischenrufe seine Anwesenheit bekanntzugeben. Unsere Dreiergruppe wurde wiederholt durch Platzwechsel verschiedener Personen in Landestracht getrennt. Da aber die Kopenhagener nicht all zu viel Kondition und/oder Liedgut-Kenntnisse besaßen, brauchten wir uns keine Sorgen machen und aller 5 min saßen äh standen Swantje, Jette und ich wieder nebeneinander. Dan überraschte heute mit einem spontanen Lächeln während der Show, Alex blieb wie immer dem Motto treu „ close your eyes....“ und Kim verlangte wie immer nach mehr Action. Noralf und Erik hielten ihre Stellung im Hintergrund. Bis zur obligatorischen Schminkpause alles wie gehabt, nach ---- zückte ich mein Handy um in Deutschland stationierten Mitfans „houses of cards“ zu widmen . Jedoch kamen die Fünf nicht zurück auf die Bühnenähnliche Erhebung, da half kein intensives „nach vorne gucken“ der Dänen oder der spärliche, multikulturelle Applaus. Keine Zugaben. Das war’s. Verständlicherweise etwas betrübt begaben wir uns wieder zum Merch und hofften auf etwas entschädigende Party und Musikvielfalt des sofort agierenden Club-DJs. Nach dem fünften, noch nicht einmal annähernd Partyfeelingverbreitenden 80‘ger Jahre Schmus, gaben wir unsere Hoffnung auf und widmeten unsere Aufmerksamkeit Sandra, dem Merch und der Theke nebenan. Während Janet einige wichtige Unterredungen führte und Sandra mit Abbauen beschäftigt war, versuchte ein sehr seltsam aussehender Einwohner eine Kontaktaufnahme mit Swantje und mir. Zitat: „ you have to... to have.... you have... you have... haa ha have to....“ begleitet mit sehr eindringlichen Blick. Die Fragezeichen um unsere Köpfe drehten lustige Kreise. „Was will der?!“
Diese Frage wich einige Minuten später einem genervten „Wollen wir gar nicht wissen!“ und wir ließen den Sprachkünstler mit seinem dritten angefangen Satz kommentarlos im Raum stehen. Im Vorraum begannen in Ermangelung eines Backstage-Ausgangs erste Verabschiedungszeremonien. Die Norwegische Variante des „War schön das ihr uns so die Treue haltet- wir sehen uns bestimmt bald wieder- wir würden uns wahnsinnig freuen-und vergesst unsere nächste CD nicht zu kaufen!“ lautet : „See you. Bye!“ bzw. ein Augenniederschlagens und mit Koffer vorbei huschens. Damit lassen sich aber nicht alle abspeisen und so warteten wir noch ein paar Viertelstunden lang in der kühlen dänischen Nachtluft auf speziellere Grüße. Ich nutzte die Wartezeit und versuchte einem recht nett aussehenden jungen Stadtbewohner das tolle Burger-Lied von Chartsstürmer DJ Ötzi bei zu bringen, jedoch ohne Erfolg und Gegenliebe. Daraufhin folgte eine angespannte Konversation über Politik und Nationalstolz der einzelnen Teilnehmerländer, worauf Dänemark zum „Durchreiseland Nr. 1“ erklärt wurde und die Deutschen „hier eh keiner leiden kann! Piss off!“ Weitere Viertelstunden später verabschiedete sich dann auch der stillere Teil der Technik in alter deutschen Schule ( sogar fast freiwillig) und zusammen mit Janet waren wir versöhnt und zur Trennung bereit.
Und mit einem letzten langen Blick auf den roten Bus begaben wir uns auf den Weg zurück in unser überbuchtes Nachtlager.

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Zeromancer - 2002 Deutschland Tour - Vorbereitungen
Team 1 on tour
Die Vorbereitungen

9. Januar 2002
Eintrag: Andrea

Hallo liebes Tagebuch!

Das Team plant seine Zeromaniac-Tour. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst hat Milk mal wieder die Organisation übernommen (ungarischer Führungsstil ! ;-) und schickt mit Hilfe des Wörld Weid Wäp wüste Excel-Tabellen mit allen Tour-Daten durch die Gegend (wo ich doch in Excel so schlecht bin *schäm*).

Jedes Team-Mitglied macht seine sauberen Kreuzchen in den dafür vorgesehenen Kästchen (und versieht die Hälfte davon mit kleinen verwirrenden Fragenzeichen).

Das Ergebnis: Planlosigkeit.

Ein Chat muss her!

13. Januar 2002
Eintrag: Andrea

Salve liebes Tagebuch!

Nach diversen Komplikationen, einen würdigen Chat-Room ausfindig zu machen, landet das Team an einem gemütlichen Sonntag-Abend im Chat4Free / Channel "Ost-West-Konflikt". Die uns glücklicherweise zugeteilten 2 Quoten-Wessis machen diesen Raum für uns perfekt.

Letzte Unstimmigkeiten hinsichtlich diverser Übernachtungsmöglichkeiten werden so gut wie es geht ausgeräumt. Lästige (erst) verirrte (dann) verwirrte Chat-Room-Eindringlinge werden mit bösartigen Beschimpfungen und Drohungen vergrault. Ich glaube, den einen oder anderen Fan haben wir dazu gewonnen, liebes Tagebuch. *grins*

14. Januar 2002
Eintrag: Andrea

Sei gegrüßt liebes Tagebuch!

Nun geht es ans Karten bestellen.

Wie nicht anders zu erwarten war, herrschen auch diesmal Chaos und Durcheinander. Nachdem sich erst dazu entschlossen wurde, dass jeder seine Tickets selbst bestellt, fallen die Ersten aus der Reihe (*anmirrunterguck* ähm... ja) und die Kartensicherung wird örtlich aufgeteilt.

Milk versucht es auf gut Glück beim sagenumwobenen und allseits für schickes Ticket-Artwork bekannten CTS-Clan. Vergebens...

14. Januar 2002
Eintrag: Milk

Waaahhhhh!
da hab ich endlich (dank Tormi) die Nummer von CTS, ruf da an... mach der netten Dame Hoffnung auf den großen Deal... sie guckt bei Bielefeld, Hannover hattse nicht, Bochum....Leipzig.... aber überall das gleiche Spiel: vom "obersten Veranstalter" wurde vorgegeben, dass es nur per Kreditkarte Karten auf Bestellung gibt (zumindest bei Eventim.de) so der O-ton der Dame. Vielleicht bestehe die Band darauf?! meint sie noch.

ich versuch jetzt mal bei Andreas rausgesuchten Ossi-firmen...

14. Januar 2002
Eintrag: Andrea

Besonders hart scheint es die südliche Ost-Zone getroffen zu haben. Milk, die versucht, bei City-Ticket, Chemnitz fette Geschäfte zu machen und somit ein paar Arbeitsplätze im Osten zu sichern, droht kläglich zu scheitern.

14. Januar 2002
Eintrag: Milk

Die wollen uns nicht... *lach*

Chemnitz-Hotline: Nü, mir ham da die Karden für de Ostdermine doa, aber die Agendur hat uns noch nüsch bestättigt wie datt mit de Westdermine iss.
Ruf am besten Morschen nochema an, dann kannsch dir das och sagen ob mir de Westdermine och mach'n.

Ich: Kann ich da schon mal die Karten für die Osttermine bestellen? Damit das wenigstens feststeht.

Chemnitz-Hotline: Nö, das machen mir Morschen. KLICK *tuuut tuuut tuuut tuuut*

Fazit: Und ich sage dir, liebes Tagebuch: in jeder Vorverkaufsstelle steht ein Stimmenerkennungsgerät und eine Liste mit unseren Namen und dahinter ein fettes rotes NEIN!

14. Januar 2002
Eintrag: Andrea

Wenn Du das Elend mal selbst fernmündlich erleben möchtest:

PRESS: 0371/6945702

Letztendlich dürften wir die Kartenbestellung aber sicher über die Bühne bringen. Wir sind schließlich Profis!

Und wer weiß, vielleicht haben wir ja Glück und können alle nebeneinander sitzen... *löckchendreh*

25. Januar 2002
Eintrag: Lilith

Oh shit, meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet:
Ich bekomme eine Erkältung! Und das so kurz vor der Tour! Das darf doch einfach nicht wahr sein.

Wenigstens der Teil der Vorbereitungen ist so gut wie abgeschlossen, alle Karten sind komplett, das Outfit auch (naja fast) und die Übernachtungen geklärt.

Werde Mama Sputniks Rat befolgen und mich betäubt durch diverse Anti-Influenza-Drogen ins Bett packen.

Öhm... wieso um alles in der Welt war dieser Eintrag jetzt so trocken und sachlich??? *verängstigtbin*
Ich hoffe, das sind nur die Auswirkung des kleinen Medi-Cocktails, den ich nun mehrmals täglich schlucke... und was zur Hölle macht eigentlich dieser rosa Elefant da draußen auf meinem Fentsterbrett???

28. Januar 2002
Eintrag: Milk

Liebes Tagebuch,

die Karten sind noch nicht bei mir angekommen, aber das Geld ist von meinem Konto runter. Wieder hat es sich bewiesen, dass elektronische Überweisungen den schmerzlichen Verlust des Zahlungsmittels etwas abschwächen können. Man stelle sich vor, ich hätte die zig 20 EUR-Scheine persönlich aus der Hand geben müssen. Ich wäre total fertig gewesen. Außerdem soll ich nicht so oft mit dem neuen nickelhaltigen Geld in Berührung kommen, sagte mein Arzt, ich bin nämlich drauf allergisch (psychisch wie physisch) also nur weg damit!

Des weiteren kann ich stolz verkünden, dass mein Werbefeldzug erfolgreich verläuft. In Bielefeld, Bremen, Bochum und Leipzig wird auch der eine oder andere Mann im Publikum zu sehen sein. Wir wollen ja das ganze nicht zu einem Bravo-Teeny-Erlebnis verkommen lassen. Auch erste Gegenwehr in Form von Sprüchen wie: "Tut mir Leid aber diesen "Crossover Retorten" Bands kann ich nicht haben. DR. Online, Ich bitte Dich!!!" wurde von mir systematisch abgebaut.

Wenn ich will dass man zu einem Konzert geht, dann hat das auch so zu sein!
Team 1 verweigert man sich nicht!

30. Januar 2002
Eintrag: Milk

Liebes Tagebuch,

die Karten sind da. Ordentlich verpackt, als Einschreiben deklariert und mit einem zweiseitigen Flyer (Lakaien/Wolfsheim) ((*abwink*)) versehen.
Alle Tickets sehen erfreulicher Weise gültig aus. Nach dem Gama-Drama 2000 in Hamburg muss mich der visuelle erste Eindruck sofort überzeugen. Der rosa Klopapierzettel damals tat es nämlich nicht... anderes Thema, zurück zum aktuellen.

Nun zu einigen Auffälligkeiten:

Die Tickets für den Ostteil des Landes bestechen durch ihr güldenes Design und den handgeschriebenen Einträgen: ein persönlich, luxuriöses Gesamtbild. Der Westen warten mit seinem altbekannten maschinellen hellblauen CTS-Druck auf, der in 2 Jahren verblassen wird. Minuspunkt für WEST.

Die Konzerte im Osten sind 1,66 > EUR> günstiger. OST führt mit schon 2 Punkten.

Der Beginn im Westen ist mit 20:00 Uhr eine Stunde eher als im Osten. Wie soll ich mir das erklären? Vielleicht ne neue Zeitzone die nahe Fulda verläuft? Die Sonne scheint im Westen auch länger, Angst im-Dunkeln-warten-zu-müssen kann es auch nicht sein...

Bin gespannt wie sich das Aufklären wird.

P.S.: Andrea, wir dürfen nebeneinander sitzen!

01. Februar 2002
Eintrag: Lilith

Dear Diary,

ich bin wieder fit! *harrharr* Habe die Killer-Erkältungs-Viren erfolgreich niedergekämpft und werde ab Sonntag richtig Vollgas geben können *jumpjump*. Zu früh gefreut, wer dachte, dass sich die Lilith durch so'n paar lächerliche Kleinstlebewesen fertigmachen lässt und sich während der Zerotour kränkelnder- und weiße-Fahne-schwenkender-weis' in die letzten Reihen zurückziehen oder gar ganz aufsfallen wird!

Dafür hat sich jetzt 'ne andere bösartige Krankheit in meinem Körper ausgebreitet... akute Strumpf-Manie, jawohl!
Es ist schon sehr bedenklich wenn man (bedingt durch die letzte Woche) an keinem Strumpfhosenregal mehr einfach so vorbeigehen kann ohne plötzlich wie angewurzelt stehenzubleiben und hektisch zu schauen, ob die denn wirklich keine reinweißen glatten Strümpfe ohne Glanz haben. *aarrgghh*
Heute nachmittag bei Kaufland (!) musste mich mein Darling regelrecht mit sanfter Gewalt von besagtem Regal wegzerren.

Ich hoffe nur, das legt sich wieder und es bleiben keine Schäden zurück (jedenfalls nicht mehr als die, die eh schon vorhanden sind ;) )

AUF ZUR TOUR!!!

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Zeromancer - 03. Feburar 2002 Bielefeld
03. Februar 2002

Bielefeld

Eintrag: Milk & Lilith

An diesem wunderschönen Sonntag machte sich Team 1 auf den Weg in Richtung Bielefeld... Lilith mit Zwischenstop in Burg, wo sie von Andrea aufgesammelt wurde und die beiden dann mit Zwischenstop in Hannover, wo sie Chick aufsammelten. Der andere Team-Teil (bestehend aus Sputnik und Milk) startete aus Richtung Pott.

Ich darf mal so bemerken, dass Bielefeld ein -vorsichtig ausgedrückt- ziemlich Sch...-Nest ist. Was anderes als Einbahnstraßen scheint es da wohl nicht zu geben. Dafür haben wir das örtliche Kino bestimmt drei Mal gesehen... viel mehr als uns lieb war. Nach dreimaligem Nachfragen und so tollen Antworten wie: "Ey mussu korrekt geradeaus und dann links an die Ampel, weissu?" und "Waaas? Forum? Was soll'n das sein?" haben wir's dann letztendlich doch gefunden. Und der Parkplatz neben dem roten Bus war sogar noch frei! *ironicgrin*

Nachdem dann Sputnik und Milk auch zu uns gefunden hatten, hieß es erstmal noch etwas planlos rumstehen, bis wir ohne uncooles Anstehen die Halle enterten. Immerhin konnten wir währenddessen so seltene Tierarten wie das Norwegische Fjordpferd beobachten, die wohl extra aus Skandinavien angereist sein mussten. Sowas nenn ich doch mal 'Fan'!

Zuerst wurde natürlich die Bar gestürmt. So richtig traute sich dann auch irgendwie keiner, von da weg zu gehen... wir mussten eh noch warten bis sich Sputnik einen von allen beneideten Wasserbauch angetrunken hatte, wie sie es sich vorgenommen hatte. (Don't drink and drive.)

Schließlich wurde dann doch ein Stehtisch mit gutem Blick auf die Bühne besetzt und da uns irgendwie langweilig war, mussten diverse Sklaven und Elche als Modelle für Fotos herhalten.
Sputnik plauderte derweil mit Simone.

Die Show startete mit Confetti... äh Conetic. Okay, okay... Vorbands haben es immer etwas schwer. Deswegen will ich da jetzt auch gar nicht genauer drauf eingehen. Wir beobachten das noch im laufe des Monats. Es folgten Undergod aus der Schweiz und jetzt konnte man schon einige Zuschauer dabei beobachteten, wie sie sich langsam aus dem Publikumsknäuel lösten, welches konsequent seinen Sicherheitsabstand von 15 m zur Bühne hielt.

Mastermind Jürgen wurde sofort nach seinem Erscheinen die Aufsichtspflicht über das E.L.C.H.erteilt.

Als Zeromancer dann endlich auf die Bühne kamen, erlebten wir unsere erste Überraschung. Das Budget fürs Bühnenoutfit schien nur für Alex gereicht zu haben.
Der Rest musste die alten Klamotten wieder anziehen.

Sobald die ersten Akkorde erklangen, begann Team 1 zu hüpfen, der Rest schien Alleskleber unter den Sohlen zu haben.

Andrea, Chick und Lilith bezogen alsbald ihre Plätze in der 2. Reihe... es war - aufgrund der Publikumszahl - auch gar nicht schwer, dahinzukommen :)
Milk und Sputnik waren die klamottenbewachenden Backgrond-Dancer an diesem Abend.

Gegen Ende des Konzerts hatten wir dann wohl den Fußboden schon so weit in Schwingungen versetzt, dass auch die anderen sich bewegten, ob sie nun wollten oder nicht.

Alles in allem ein geiler Auftakt. Looking forward to Hannover!

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Zeromancer - 04. Feburar 2002 Hannover
04. Februar 2002

Hannover - Off-Day auch für Team 1

...und zwar so richtig off:

- pennen
- fernsehen
- wieder pennen
- Mails checken
- Lebensmittelgeschäft überfallen
- Überraschungs-Menü für Chick kochen (guuut, so überraschend war's dann letztendlich nicht mehr)
- fernsehen
- pennen

05. Februar 2002

Hannover - Vegetarier und And One Style

Eintrag: Lilith

Heute hatte Team 1 seinen großen Auftritt. Time for White Wedding!!! Leider gabs nur ein kleines Problem zu bewältigen und dieses Problem hieß B.Ü.G.E.L.N, und zwar Extrem-Hardcore-Bügeln!

Um ca. 19:00 trudelten wir beim Easy Tiger ein, der unsere Shirtaufdrucke noch sauber zusammengerollt auf dem Küchentisch liegen hatte. Es wurden Küchenmesser verteilt und jeder schnippelte sein Logo plus Schrift aus. Dann folgte das Aufbügeln, welches sich teilweise echt nicht einfach gestaltete. Um kurz vor 21:00 hatten wir es dann endlich geschafft. Schnell wurde ein Großraumtaxi geordert und so düsten wir im Eiltempo in Richtung "Faust"... naja, fast Eiltempo... manch einer wird vielleicht das hannoversche Ampelsystem kennen und manch anderer erinnert sich vielleicht noch an den Pitchfork-in-Hannover-Bericht auf Milk's Seite.

Conetic haben wir so verpasst. Das will ich fairerweise mal erwähnen. :)

Ihr ahnt es schon, was jetzt kommt, stimmts? Richtig, zuerst wurde die Bar geentert. Leider gabs hier nicht so viel Auswahl wie in Bielefeld. Aber in der Not trinkt Team 1 auch Bier. :)

Nachdem wir Gambit getroffen und begrüßt hatten, nahmen Chick und ich unsere Plätze in der zweiten Reihe ein (kann man mittlerweile schon sagen Stammplätze oder sollten wir damit bis Leipzig warten??? *grins*). Hier trafen wir dann auch endlich die Sonne, welche uns Chicki schon angekündigt hatte. *zusonnewink* Nett, Dich mal kennengelernt zu haben.

Als die Show dann begann powerten wir sofort wieder hoch von null auf dreihundert Prozent. War uns doch so sch... egal, ob da irgendwer blöd guckt ;o) Btw... bevor man lästert sollte man doch gelegentlich auch selbst mal 'nen Blick in den Spiegel werfen und die Pickel im Iro ausdrücken. (DAS konnt' ich mir jetzt nicht verkneifen. *fg*)

Im Gegensatz zu Bielefeld ging das Publikum hier mordsmäßig ab. Hammer, ich hätt nie gedacht, dass Hannover so feiern kann!!! Nicht nach dem letzten Pitchfork-Konzi!

Chris' doppel-Daumen-nach-oben am Ende war mehr als gerechtfertigt.

Nach der Show Whiskey fürs Team und Obst für andere.
Öhm... Milk... wir werden Deinen Alkohol demnächst sorgfältig rationieren... und exen is' nicht mehr, auch wenn's Beifall und Respekt einbringt!

Das einzigste, was es an dem Abend zu bemängeln gab: in Hannover scheint's wohl keinen Laden zu geben, in dem man 'ne Security beschäftigt, die mit mehr als nur 'nem Vakuum im Kopf ausgestattet ist.
Ansonsten keine Anlässe zum meckern ;o)

Und dann muss ich noch anmerken: Evil Sputnik war meine Heldin des Abends. Ihr durch blutige OP auf 120% geschärftes Sehvermögen ließ sie meinen Ohrring auf Anhieb wiederfinden - hatte ihn im Laufe des Konzertes durch zu heftige Bewegungen verloren und schon fast aufgegeben, nachdem ich bereits eine Viertelstunde auf 2 qm ergebnislos nach ihm gesucht hatte.

06. Februar 2002

Hannover, Berlin und irgendwo dazwischen - Off-Day fürs Team

Eintrag: Milk

Ich bin heute schlagartig aufgewacht. Kerzengerade saß ich im Bett. Mein Gehirn folgte mir 10 min später - in stand by. Gegen Mittag war mein Alk-Level auf And One-Limit. Das heißt: so wie es vor den And One-Gigs bei mir ist, damit ich dann bedenkenlos alles nach gröhlen kann was Steve vorsagt. Bedeutet: der neue Höchst-Alk-Pegel ist ab sofort das ZEROMANCER-LEVEL. Was soll danach folgen?!

Anmerkung Lilith: ...der Hirntod! *fg*

Im Bad gab's ne kleine Panne: das Klo war verstopft. Nach einigem rumfragen im Haus (war mir das peinlich!) stellte sich raus, nur bei uns. Konnte sich von uns keiner erklären und vor allem, konnte auch keiner beheben. Aber Easy Tiger war der Held des Tages! Auch wenn er erst 21:00 kam und wir uns bis dahin jegliches heftige Lachen verkniffen... besser war das...

Andrea und Lilith machten sich schnell abreisebereit.

Anmerkung Lilith: Auf in den Stau!

Leider sind sie erst wieder in Leipzig bei uns. Das wird echt ne Umstellung, so allein. Eigentlich wollte ich auch noch mal nach Hause, immerhin wartet mein Kater auf Futter aber: no way... keine Chance. Bewegen war nicht.

Anmerkung Lilith: ich schreib jetzt mal lieber dazu, dass Milk ihren Schlüssel 'ner Freundin geschickt hat, die sich jetzt rührend um die Kater-Stroh-Weise kümmert, sonst werden wir demnächst auch noch vom Tierschutzbund verfolgt. Also nochmal Klartext: für diesen Bericht wurden keine Tiere gequält!

Chick, Sputnik und icke gingen nachmittags los: Wein kaufen, Satans Huldigung in Bremen vorbereiten und endlich was essen, by the way den besten Döner Hannovers. Abends wurde Sputnik gezwungen "Verbotene Liebe" und "Marienhof" anzusehen, ebenso noch "Buffy" und "Angel-Jäger der Finsternis". Sie sagt, es wäre geistige Folter und was Ärzte im Obstladen zu suchen haben. Aber wir wissen ja nun was man alles so mit Äpfeln anstellen kann.

Ganz spät am Abend kam noch ein Bericht über Norwegische Unis und ihre "Parties". Wusstet ihr, dass Eisbären Freundinnen von deutschen Studentinnen zum Fressen gern mögen? Und am besten rettet man sich, wenn man dann von steilen Klippen springt und sich beide Beine bricht?

Anmerkung Lilith: klingt stark nach 'Norwegen für Survival-Touristen'
Sollte Team 1 vielleicht für den nächsten Urlaub einplanen. *g*

Fahren Donnerstag nachmittag los Richtung Bremen und werden bei Satan
einfallen. Er weiß nicht, auf was er sich da einlässt!

Karneval sucks...

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Zeromancer - 07. Feburar 2002 Bremen
07. Februar 2002

Bremen, Tower - Let's celebrate the birthday of Höllenfürst!

Eintrag: Milk

Ich bin wieder nüchtern. Was ein großartiges Gefühl... aber wenn ich dran denke, was ich wohl so alles gesagt und getan hab... ich such mir ne neue Band! *verlegenguck* Hätte nur noch gefehlt das ich vor der Bühne mein Shirt hochgerissen hätte.

Den Spruch des Tages brachte Sputnik: „ Chick, versuch bitte möglichst viele Haare mit rein zu bekommen – auch gleich von hinten!“ Es ging aber nur ums Zöpfe binden... aber ich war erst mal 5 min am luftholen und lachen.

Nun ja... Nach dem wir am Mittwoch unseren persönlichen Off-Day hatten, standen die Signale auf PARTY in Bremen. Da waren wir ja nun auch lange nicht mehr, Chick sagt, das letzte Konzert hier für sie war mit New Kids on the Block. Is' ja nun fast das gleiche?! *fg* Ob Happy Kid oder New Kid, wo iss’n da der Unterschied?

Nach einer Stunde Hinfahrt und OHNE (!) Verfahren taten sich die Tore der Hölle auf: where Satan lives ...in Bremen. Also bitte nicht missverstehen: Carsten heißt eben so im Pitchforkforum, unser großer und schrecklicher. Er hatte zudem Geburtstag! Da gingen mit uns die kreativen Gefühle durch und ihr könnt euch auf die Fotos unseres Meisterwerks aus Marzipan freuen, was wir mit liebevollen Gedanken gefertigt haben.

Anmerkung Lilith: Andrea und ich hatten heut' mit ganz anderen Problemen fertig zu werden... Andrea mit 'ner beginnenden Grippe (Kill the big, bad virus, babe!!!) ...und ich mit arger Müdigkeit und erheblichen Konzentrationsstörungen im Büro.

Jetzt aber mal zum Boyband-Konzert: Der „Tower“ ist sehr männerfreundlich gelegen zwischen Bahnhof und Sex-shop. Auch wir Freunde der pinken Neoreklame waren begeistert. Der Raum brachte die 200 Besucher auf kleiner Fläche zusammen. Team 1 positionierte sich wieder rechter Seite und in Sichtnähe der Bar. Einige liebe Freunde gesellten sich nach und nach ebenso dazu: Gruß an Sonne, Carlo, Greg und Marius. Chick beschwert sich aber über einige Fans vor der Bühne: sehr grobmotorisch und unfreundlich. Kann ich nicht beurteilen, Sputnik und mir stellt sich eigentlich so weit hinten keiner in den Weg. Die Setlist war wieder einmal die gleiche. Hoffentlich hab ich sie auch bald mal auswendig gelernt und muss nicht immer Sputti fragen, watt datt denn nun wieder wird?!

Die Band schien zufrieden mit ihrem Erfolg zu sein. Eigentlich waren sogar schon die Vorbands recht zufrieden, Bremen ein Platz zum lieb haben. *g*

Aftershow war im „Shagall“. Da nehmt ihr bitte alle mal eure Bekannten mit die je gesagt haben, dass Grufties böse und todernst sind. Schon mal Irokesen-Punk-Gothic-Rockträger Paartänze und Rudelspringwettbewerbe zelebrieren sehen?

03:00 machten wir uns auf dem Rückweg. Die Hölle schlummerte friedlich bis 09:30. Sch... Sonnenstrahlen! Wieso hat hier keiner Gardinen?

In 7 Stunden ist das nächste Konzert...

Freuen wir uns? Glaub schon! :)

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Zeromancer - 08. Feburar 2002 Bochum
08. Februar 2002

Eintrag Lilith:

Heute passiert in der Pampa um Magdeburg:
Andrea bedröhnt sich brav weiter mit Ihren Anti-Influenza-Drogen, verpasst es aber trotzdem nicht, den örtlichen Rossmann heimzusuchen und ihre Beweisfotos von Bremen abzuholen. Selbiges tat ich in Berlin bei Mediamarkt (god bless the Mittagspause!).

Allerdings gabs hier dann einige Probleme mit dem Scannen zu bewältigen, musste sich doch dieses dämliche Scannergerät ausgerechnet an diesem Freitag gedacht haben "Heut ist ein guter Tag zum Sterben." *aaaaaarrrrrgggggghhhhh* Wiedereinmal schien sich die Welt gegen mich verschworen zu haben.

Doch die Tatsache, dass wir das meiste doppelt im Schrank haben (wie bei Oma), war meine Rettung. Also, neuen Scanner geholt und mit Aufbietung letzter Kraftreserven über den Gang geschleift, angeschlossen.... funktionierte sogar (!!) und losgescannt. Interessanterweise macht der den selben (minimalen Schönheits-)Fehler wie der alte... das mit dem Umtausch wird also keiner bemerken. *hihi*


08. Februar 2002
Bochum, Zeche

Eintrag: Milk

Von der Hölle in den Himmel, Team 1 is everywhere - so könnte man es diesmal betiteln. Nach der kurzen Nacht in Satans Ein –Zimmer-Appartement übernachtete Team ½ (es fehlen ja so viele) (( nur die drei mit dem –ik am Namens ende sind grad da)) in Evil Sputniks riesen Holzhaus mit den drei Duschen und 'ner Menge Treppen. Das ganze lag in einem Ort mit heiligen Namen – war aber auch nur Tarnung. Ruhrpott bleibt Urschrott...oder so.. ;)
Dieses Haus hatte Ähnlichkeit mit einem Adventskalender, überall kleine Türen zum aufmachen und dahinter verbarg sich immer ein Raum in dem man zumindest stehen konnte.
Das Domizil wurde liebevoll bewacht von einem riesigen Hund, der springen konnte wie ein Gummiball und deshalb wohl KIM heißt. (Anmerkung von Sputti: der hieß schon immer so)
Bei der Bestandsaufnahme der Tascheninhalte und Begutachtung der eigenen Körper bei Licht kamen wir zu folgenden Erkenntnissen:

- Sonja und ich haben Tourakne am Hals ( sch.. Nickelallergie)
- Klamotten werden nicht trocken in Plastetüten und können echt widerlich stinken
- Weiß ist eine sehr empfindliche Farbe und passt gar nicht so gut zu unseren unsensiblen Charakteren
- Blaue Flecke tun nicht weh, bekommt man sie mit 2Promille im Blut - sehen wir brutal aus... uuuaaahhh!

Für den Abend hatten wir geplant, mal wieder die Vorgruppen zu erleben. Pünktlich waren wir auch da, dank Ninas Bleifuß und sicheren Auges, doch der Hunger trieb uns in das oben gelegene Cafe. Einmal am Tag sollte man mal was essen. Also sorry an Conetic und Undergod, wir versuchens in LE noch mal!

Die „Zeche“ hat einige schöne Überraschungen parat. Sandra konnte hier endlich was von der Show sehen und gleichzeitig die Sachen verkaufen. Ich verliebte mich in den Balkon mit den drei Stufen und der Holzbank unter den Deko-Zahnrädern.

Die Fotos, die ich von da oben gemacht habe, werden hoffentlich so angemessen wie meine Erinnerungen daran sind.
Ebenfalls mit oben blieben Rolf und Michael, die netterweise trotz anderer musikalischen Vorlieben zum Konzert gekommen waren. Die Bar dürfte diesmal gut an uns verdient haben, klauten sie uns doch immer die halbvollen Gläser, schaute man nicht so genau hin. Nun ja.
Derweil bekamen Chick und Sputnik auf dem Parket vor der Bühne doppelt etwas geboten: vor ihnen die Verbiegungskünste von Chris um seine Gitarre und eine Reihe hinter ihnen 'ne real-soft-porno-show zum angucken aber nicht anfassen. Zeromancer machen wirklich Musik zum verlieben. *g*
Dieses Konzert wurde dank des Publikums zu einem der besten bislang. Wir hatten nicht gedacht, dass Bochum so dermaßen mitfeiern könnte. Bei Houses of Cards waren bis jetzt die meisten Feuerzeuge in der Luft. Bin auf die Fotos gespannt.

Als die Show mit dem letzten Ruf nach „versendeten Engeln“ beendet war, sammelte sich Team ½ an den Stufen neben unserem E.L.K.-watcher Jürgen. Wir wollten nur noch in Ruhe was trinken (Wasser!) und uns akklimatisieren. Als wir alle aufstanden und zufällig wieder auf die Stufen blickten, sicherte sich Sputnik den 1. Platz für das beste Tourfoto: Jetzt machen wir uns also schon nass bei Zeromancer, ja?! *Lach*

Spruch des Tages kam von Don C. auf die Frage von Chick:“ Du bist also beeindruckt wenn du morgens in den Spiegel schaust?“
Don C.: „Nee noch davor!“

Think about it!

Dieser Bericht entstand mit freundlicher (wenn auch unbewusster) Unterstützung des Project- Pitchfork-Forums :)

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Zeromancer - 09. Feburar 2002 Gent (B)
09. Februar 2002

Gent (Belgium), Twieoo

Eintrag: evil Sputnik

Ein neuer Tag ein neues Leid: Den totalen Hirnkollaps in der Matrix überstanden machten Chick und Little Sputnik sich auf nach Gent....das ist in Belgien! Noch schnell Nina ins Auto gepackt und Milki am Bahnhof rausgeschmissen (sie eilte zur längst überfälligen Wiederbelebung ihrer Katze).

Zu der Fahrt nach Gent sei zu sagen, dass die Mentalität der niederländischen und belgischen Autofahrer eine doch sehr merkwürdige ist! Die fahren wie Omas! Leckeres geordnetes Hintereinander Fahren auf der rechten Spur....keine Lichthupen oder Drängelorgien.....Klein Sputnik war völlig gelangweilt! Nach einer mehr oder weniger geplanten kleinen Sightseeing Tour (drei Runden à 20 min durch die Innenstadt...) durch das nette Örtchen Gent, und einer bereitwilligen Auskunft zweier junger Tankstellenmitarbeiter erfuhren wir das wir nur noch ca. 11 bis 12 Ampeln vom Ziel entfernt waren!

Aber abenteuerlustig wie wir nun mal sind, suchten wir nach der 6. Ampel und einem Hinweisschild in einem Schaufenster („60%-tot!“ Was immer das auch heißen mag...) einen herausfordernden Weg! Irgendwann leuchtete Nina ein roter Bus entgegen, zwei Straßen nach dem Rotlichtviertel.... wo sonst....das ist auf Tour ja schon obligatorisch. Gegenüber vom „Twieoo“ lag ein Waschsalon, doch unsere Hoffnung, dass sich unsere Lieblingsmusikanten vielleicht mal um ihre Klamotten kümmern würden ( Nicht das sie stinken....niemals! Wir wollen hier keine Groupieträume platzen lassen!) wurden rücksichtslos vernichtet als der Untergott Patrick schon wieder diese todschicke und modische vor Dreck schon stehende Adidashose anhatte!

Naja, jedenfalls dann irgendwann rein ins „Twieoo“! Beim Einlass wurde uns schnell klar, dass Kai nicht zählen kann...aber nun ja, darüber sehen wir mal hinweg! Hmmm, war das dunkel da.....“Onkel Jürgen mach doch mal das Licht an!“ Ne, is nicht! Das “Twieoo“ schien keine Steckdose zu haben, und Onkel Jürgen und seine Mannen mussten den ganzen Tag lang improvisieren! Zu dem belgischen Publikum sei zu sagen, dass die Leute schlimmer aussehen als sie eigentlich sind! Bei den beiden Vorgruppen schienen sie noch etwas müde, doch dies schien Strategie zu sein! Von Anfang an wurde mitgerockt und gefeiert! Kleine kreischende Mädchen in der ersten Reihe waren natürlich auch da! Selbst die so bösen guckenden „ich mal mir mal das Gesicht voll“-Grufties fuhren auf Alex’ „cheesy 80es“ Sprüche ab! Gent ging tierisch ab! Die Belgier rocken! Ein Problem hatte little Sputnik allerdings... die Decke war zu niedrig! Zweimal machte Sputniks Köpfchen Bekanntschaft mit der schimmligen Bedachung! Und Belgier sind groooß! Die Chick musste das Weite suchen zwecks Erhaltung der Gesundheit. Aber die Plätze außen vor den Boxen will ja sonst auch keiner... ;)

Vom Tourstress gezeichnet machte Sputnik sogar schlapp während Split Seconds....ui, ui, ui, aber keine Angst, die Müdigkeitserscheinungen schienen zwei Minuten später wie verflogen! Von Glückshormonen erfüllt und nassgeschwitzt bis auf die Knochen ging es dann auch direkt zurück Richtung Heimat! Belgien? Immer wieder gerne!

Münster wartet!

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Zeromancer - 10. Feburar 2002 Münster
10. Februar 2002

Münster, Odeon

Eintrag: evil Sputnik

Au ja, heute schon wieder! Und dann auch noch in Münster, das is ja gleich um die Ecke! Dank einer gnadenlos überflüssigen Wegbeschreibung sind wir natürlich an dem am weitesten vom „Odeon“ entferntesten Fleckchen in Münster angekommen! Aber das sind wir ja mittlerweile gewohnt! Nur noch ein paar Konzerte und wir bekommen Hausverbot an jeder Tankstelle Deutschlands!

Irgendwann das Odeon gefunden staunten wir erst mal verwundert, dass weit und breit weder ein Puff noch ein Sexshop zu sein schien! Aber was war das? Eine Kirche??? Oh je Jungs, ihr lasst nach, erst eine Woche auf Tour und schon so spießig! Obwohl wir schon richtig früh da waren, spielten ja schon Underdog...god...scheiß drauf! Nanü? Wurscht, zu oft sollten sie uns ja auch nicht sehen....sonst bilden die sich noch was drauf ein!

Wie schon in Gent, beschlossen wir mal auf die rechte Seite nach hinten zu gehen, Chris kriegt langsam schon Ausschlag, er kann ja nicht die ganze Zeit die Augen zu machen beim Spielen, also nehmen wir mal etwas Rücksicht auf den armen Jungen....wird halt Kim belästigt! Aber der hatte an diesem Abend eh schon ein schweres los! Schon während der Vorgruppen sammelte sich eine Horde frühreifer (reifeverzögerter? *gg*) kleiner Mädchen die genau so hoch wie breit waren genau in der ersten Reihe! Man konnten die böse gucken....bloß nicht zu nah kommen!

Noch bevor das Konzert begann, informierte mich Simone darüber, dass das münsteraner Publikum nicht gerade das enthusiastischste sei....um es mal höflich auszudrücken! Aber Klein Sputnik is ja naiv und glaubt an das Gute im Menschen! Um es kurz zu sagen: Münster is scheiße! Man kann es nicht anders sagen! Bloß nicht bewegen! Lieber während des Konzertes rumsitzen, labern, telefonieren oder die eigene Freundin beim gelangweilt rumstehen fotografieren! Ja solche Deppen! Die einzigen 5 Leute die sich bewegten waren Zugereiste! Und über die wurde dann auch noch gelästert. Aber was juckt es den Baum, wenn sich ein Hund an ihm schabt! Das war das schlimmste Konzert unseres Lebens (von der Crowd her). Na wenigstens wussten sie, wie man ein Feuerzeug zu bedienen hat. Im Leichenschauhaus is mehr Action! Münster you suck! Und Tommy da slave wusste schon genau warum er euch mit “Bye Bielefeld” verabschiedete! Das war kein Versehen! Nach einer Woche Tour kann eine Verwechslung der Auftrittsorte noch nicht passieren...

Und nun auf nach Russland... warte, doch... genau nach Leipzig!

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Zeromancer - 11. Feburar 2002 Leipzig
11. Februar 2002

Off-Day

Eintrag: Lilith

Tja, was gibts zu diesem Tag zu sagen... nicht viel eigentlich. Wir hatten alle entweder urlaubs- oder karnevalsbedingt frei und haben für die folgende Woche Kraft getankt.



12. Februar 2002

Leipzig, Moritzbastei - Lessing rocks!

Eintrag: Lilith

Nach 5 Stunden schuften im Büro schnappte ich mir meine Reisetasche und verabschiedete mich für die restliche Woche in den Urlaub. Auf nach Leipzig!!!

Am Leipziger Bahnhof endlich auf Andrea getroffen, ging's auf zu Milki. Andreas Bedenken bzgl. der Orientierung konnte ich zerstreuen, hatte ich hier doch ausnahmsweise mal den absoluten Durchblick. Gar nicht so übel, wenn man berufsbedingt etwas in Germany rum kommt.

Frisch bemalt und gebügelt (in weiß mal wieder) machen wir uns dann gegen 20:00 Uhr auf den Weg zur Moritzbastei. Bevor wir jedoch die Wärme des MB-Inneren genießen konnten, musste zuerst noch ein kleines Bierkastenproblem gelöst werden.
Am Eingang trafen wir auf Gänselieschen und Sohn und ca. eine halbe Stunde später komplettierte sich endlich das Team, als Chick und Sputnik zusammen mit Tino erschienen.

Da man entschied, dass es einfach zu uncool wäre, sich jetzt mit in die Warteschlange einzureihen, um Conetik zu sehen, gab's noch ein paar weitere Minuten lockeres Rumsitzen, bzw. Rumstehen bei Sandra am Merch-Stand. Als wir uns dann doch endlich entschlossen, die ...öhm... "Halle" (den Raum) zu betreten, war's schon mächtig voll. Trotzdem quetschten Milki und ich uns vor bis in die ca. 5. Reihe, von der aus man allerdings aufgrund der Größe (bzw. Kleine) des Raumes noch so gut sehen konnte wie bei anderen Konzerten aus der 1.

Zu Undergod gibts heut zu sagen, dass uns die Musik echt von Tag zu Tag sympathischer wird. Man muss es einfach nur oft genug gehört haben :)
Die Freude wurde nur etwas getrübt durch das Jungchen neben mir (Marke: Ich bin Sozialpädagogik-Student und meine Haarpracht hat jetzt endlich die Headbang-Länge erreicht dazu dreireihige Nietenarmbänder lassen mich echt evil aussehen).

Nun gut. Richtig abfetzen war heut leider nicht, denn als die Zeros die Bühne betraten wurde es noch ein bisschen enger im Publikumsknäuel und zudem auch verdammt heiß. (wenigstens hat man die Arme noch nach oben bekommen... auch wenn das nicht besonders angenehm war, taten es alle gleichzeitig...)

Die Leute in der Mitte drehten richtig auf und pogten, was das Zeug hielt, so dass Alex dann erstmal die Anweisung gab, doch bitte lieb zueinander zu sein. Ihr wisst ja... Zeromancer, die Band für Kuschelstimmung ;)

Alles in allem jedenfalls eine endgeile Show. Wohl das beste Publikum bisher (Münster, schau zu und LERNE!). Am Ende war ich irgndwie doppelt so schweißgebadet wie in Hannover und das, obwohl ich mich etwa nur halb so viel bewegt hatte (bewegen konnte! ...zu meiner Verteidigung).

Als wir uns alle wieder etwas aklimatisiert hatten, wurde in alter Team 1 - Manier ein Platz zum Posen gesucht... good old Lessing da Stone(d)head kam uns da wie gerufen. (wer dann noch so alles kam... ;) keine Ahnung, stand kein Name dran und stumm war der zu allem Übel auch noch)

Nachdem auch das erledigt war, trennten sich leider frühaufstehbedingt die Wege des Teams. Eine Hälfte ging noch ins Darkflower zur After-Show-Party. Viel los war da allerdings auch nicht mehr, was will man auch erwarten an einem Dienstag.
Gut für Milk aber... so hatte sie ihren Privat-DJ.
Gegen 3:30 Uhr bekamen wir dann auch noch einen Privatchauffeur, der uns wieder sicher zurück nach Milkland kutschierte.

Abschließend gibts noch zu sagen: dat E.L.C.H. kann sich über die ersten Fans freuen.

weiter nach Potsdam.

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Zeromancer - 13. Feburar 2002 Potsdam
13. Februar 2002

Potsdam, Waschhaus - "Dreieck Fuckturm, I HATE YOU" oder "Ein blinder Hühnerhaufen findet auch mal eine Waschmaschine"

Eintrag: Milk

So langsam machen sich die mehr Folgen bemerkbar.

Außer dem fast täglichen Frauenproblem:
WAS SOLL ICH ANZIEHEN?
KENNEN DIE DAS SCHON?
STEHT MIR DAS?
MUSS ES IMMER WIEDER WEIß SEIN?

wären da noch:

- Böse Knieschmerzen

- Fieser Muskelkater in Bauch und Oberschenkeln

- Immer noch Tourakne

- Schwächelnder Kreislauf

- Blasen und Abschürfungen

Pflaster sind mittlerweile sehr im Trend bei Team 1.

Außerdem wird es Zeit, dass das neue Gehalt überwiesen wird! Diese ewigen Ticketspenden und Alk-Exzesse gehen schon merklich aufs Konto. Undergod drängeln nun auch schon seit 3 Shows, wir sollen doch mal ihre CD „Trapped“ kaufen.

Mädels, keine Sorge, werden wir tun. Nach 6 Konzerten singen wir schon mit.

Andrea, Grit und ich hatten einige Mühe aus Berlin raus zukommen aber das „Waschhaus“ in Potsdam fanden wir sofort und ohne ein einziges Verfahren.... (Anmerkung Lilith: ganz anders den Weg von Lepzig nach Berlin *verlegennachuntenguck*) *hust* also eigentlich war es mehr Zufall... aber egaaaaal! Süße Karten haben sie hier in Potsdam gedruckt... ZER...ahja das soll wohl Zeromancer heißen. Ja, Ja der Osten. (Anmerkung Lilith: That's experimental!! Der gemeine Berliner (und Potsdam gehört ja wohl irgendwie dazu *fg*) hat halt immer so seine ganz eigenen Sprech- und Schreibweisen!)

Wieder einmal war Kim unser Treffpunkt. Schon bei Undergod machten wir uns genügend Platz und Feinde. Und während der Umbauarbeiten zog ein kalter Hauch meinen Rücken hoch. Hallo D.! Ich hoffe, wir waren erwartungsgemäß peinlich?

Alex konnte sich diesmal nicht so recht entscheiden, ob die Menschenmenge sich nun tottreten oder lieb haben soll.... nun ja, geht ihn ja auch nichts an, er hat ja genügend Platz. Und seine Sprüche werden auch immer abstrakter: Härter, schneller... Scooter... haa haa was haben wir gelacht. Aber er sollte mal mehr Krafttraining machen, die Binden um seine Ärmchen finden schon keinen Halt mehr. Kim schrie sich wieder einmal die Lunge aus dem Leib. Brav so. Chris sah etwas verloren aus... so allein in seiner Ecke. Erik kriegt man ja nicht zum hochschauen, der muss doch schon von schwarz-weißen Tasten träumen. Noralf dürfte rein gar nichts sehen außer Alex Rücken und ne Nebelwand. E.L.K. hatte heute mal seinen Off-day. (Anmerkung Lilith: Sch... PMS!!!)
Ich denke, Jürgen wird’s nicht bemerkt haben.

Nach dem Konzert sollte direkt die Party in der Halle starten. Aber solange die Bühne abgebaut wurde, war es einfach zu hell zum posen. Wir hielten uns dann lieber bei Sandra auf. War eh nicht so unser bester Tag und so verließen wir das Gebäude klammheimlich gegen 02.00. Noch ein bisschen fotografieren mit geilen Plakathintergründen ( MUUUUUUTTER) und dann zurück nach Berlin. Und auch keine Anhalter mitnehmen, egal was sie zahlen wollen. Männerverbot im Tourbus... äh... -auto! Das wird strikt eingehalten!

Freitag ist Showdown für Team 1.

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Zeromancer - 15. Feburar 2002 Magdeburg
15. Februar 2002

Magdeburg, Baracke... äh... Factory ;)

Bericht: Milk

Chick war so lieb uns für heute Nacht eine Ferienwohnung zu mieten. Aus drei verschiedenen Richtungen begann nun der Wettstreit, wer findet sie zuerst. Ich hab gewonnen!

Während ich so mit dem extrem nuschelnden Taxifahrer durch Magdeburg fuhr und immer weiter ins Umland gelangte, stellte ich mir stark grinsend vor wie Sputnik sich durch diese ostdeutsche Einöde kämpft, ohne Chance auf Hilfe der Anwohner, denn die versteht sie ja nicht. In einem kleinen Dorf 7 Km von der Innenstadt entfernt, stieg ich aus. Zeitsprung in reinster Vollendung. Hallo Kindheit du hast mich wieder! Eine kleine holprige Straße, Einfamilienhäuser aus der Kaiserzeit.. irgendwo krähte ein Hahn. Das muss doch für Sputti der reinste Abenteuerurlaub werden. *g*

Über die Unterkunft konnte man nun wirklich nicht meckern, war alles da! Toaster, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Kühlschrank, Herd... aber an Essen hatte von uns keiner gedacht. Als nach 4 Stunden Chick, Sonne und Sputti eintrafen, bestand unsere Verpflegung nur aus 3 Rotweinflaschen, einer Sektflasche, Mon cherrie und Unmengen an Ossi-Knusperflocken und Lollis. Also wieder nichts essen und gleich umziehen.

Die Anwohner sowie die Vermieter werden diesen Abend sicher in Erinnerung behalten. Als ich nach einer Taxinummer fragte, mussten mal alle der Familie ZUFÄLLIG über den Flur laufen und gucken. Und dann fragt der vermietende Sohn mich , ob ich wohl auch zu der HipHop-Party in die Factory gehe, dann würden wir uns ja dann dort sehen. Solche Kommentare sind nicht förderlich, wenn ich ausgehen will!

Andrea war hier der VIP des Abends. ;) Hatte sie doch Heimspiel und die halbe Belegschaft der FACTORY auf ihrer Seite. So kam es auch, dass sie und Lilith ihre saugeilen-hypermodernen-hammermäßig-technischen Kameras nutzen durften (merkt man dass ich auch so was haben will?) Also wenn ihr zwei gutaussehende schlanke Fotografinnen von Kim zu Chris und wieder zurück laufen gesehen habt, die plüschig Weiße war Lilith und die schwarze Lederbraut war Andrea. :)

Ich stand mit Sputnik weit hinten aber trotzdem voll im Licht. In Magdeburg scheint es wichtig zu sein, den Bands genau zu zeigen, wer da alles vor ihnen tanzt und singt und kreischt und knutscht. Ja, da hatte ich es wieder... bei Cupola lagen sich rund um mich herum Pärchen in den Armen und zeigten mir überdeutlich, das gerade Valentinstag vergangen war. Ich starrte stur grade aus auf Alex’ Bauch... da komm ich wenigstens nicht ins Grübeln. (zählen lenkt ab) Keine Ahnung wo Chick rumhüpfte... hab ich nicht gesehen... oder gehört... aber sie hat Alex Spruch verstanden. Ich hab dagegen nichts von „Arsch-wackeln“ mitbekommen.

Houses of Cards gehörte diesen Abend uns allein! Danke!

Nach der obligatorischen Himmelsboten-Postwurfsendung SOFORT UND HIER strömten auf einmal Hunderte hellgekleidete wesentlich jüngere Magdeburger in den Saal. Es wurde daher etwas schwierig am Merchandise in Ruhe über gewünschte Prosa-Vorschläge in Schweizer CD-Covern zu verhandeln. Auch wurde die Musikbeschallung Radio-Mäßiger... wenn auch mit einigen guten Stücken. (Red Hot Chilli Peppers)

Dank Project-Kai durfte wir zum Abschluss unserer Team1-erobert-Deutschland-Tour in der hausinternen Nasszelle (warum auch immer da) einige Fotos fürs Familienalbum mit den norwegischen Mädchen und dem Kentucky-Boy machen. Wir hielten zwar komplett den Duschbetrieb auf, aber ich hoffe, Sandra sieht uns das nach. Versteh doch... ;)

Danach vertrieben wir uns gemütlich vor einem Heizlüfter stehend die Zeit mit Sekttrinken (bzw. ich mit weiterreichen), über Seigmen diskutieren und sich einigen, für weitere Fotos posen und Computerspielen (hab den zweiten Platz in der Rangliste geschafft!)

Gegen 1:30 Uhr verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Andrea, die nun nicht mehr die restlichen Konzerte körperlich aber sicher in Gedanken mitmachen wird. *schnief* Auch Chick setzt nun ne Weile aus.

Nichts bleibt wie es war!

Anmerkung Lilith: Und die Horror-Meldung des Tages: Dat E.L.C.H wurde gekidnappt!!! Als wir nach dem Konzert wie gewohnt unseren Kleinen von Elkwatcher Onkel Jürgen wieder abholen wollten, war er nicht mehr da. (ich male mir gerade aus, wie der Ärmste jetzt irgendwo an 'nem Heizungsrohr festgekettet hängt und gefoltert wird... nicht Jürgen! Dat E.L.C.H., MANN!!!!)
Ich kann nur sagen: E.L.C.H. halt durch! Sei stark! Wir sind in Gedanken immer bei Dir!

Big City is calling!

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Zeromancer - 16. Feburar 2002 Zwickau
16. Februar 2002

Zwickau, Alarm! - Deutsche Panzer rollen wieder... zumindest in der ersten Reihe!

Bericht: Sputnik

Durch die tiefen dunklen Täler des kalten düsteren von merkwürdigen Gestalten besiedelten tiefen Osten Deutschlands/Westen Polens (Ist alles Ansichtssache) machten sich drei tapfere harte Partyschlampen im leider wieder entalkoholisierten Zustand auf nach „Zwiggau“!

Zwickau liegt in Tschechien... oder so ähnlich! Ohne sich zu verfahren und deswegen auch viel zu früh erreichten wir den schicken Parkplatz der Ossibude „Alarm“! Nanü? Noch anderthalb Stunden bis zum Einlaß und -10°C, und da stehen schon welche vor der Tür?! Das ist der uncoole Osten! Lilith und Milki kennen das als gebürtige Westpolen ja schon, aber Klein Sputnik erfuhr gerade die wahre Bedeutung des Wortes „Kulturschock“!

Watt nu? Auf zur nächsten Tankstelle, Damentoilette gebunkert, im Gesicht rumgemalt, Haare betonhart gesprüht, Bank ausgeraubt und schwupps war die Wartezeit auch schon rum! Zurück zum „Tatütata“! Immer noch geschlossene Türen? Is doch kalt! Aber wir beschweren uns nicht....WIR SIND DOCH KEINE MÄDCHEN! Irgendwann waren wir dann in dem Loch drin! Wiedermal der übliche Zeitablauf: Bar anvisiert, Bar leer gesoffen, Sandra begrüßt, getöttert, den neu geleisteten Elch (der ja eigentlich ein DDR-Rentier ist) dem roten Kreuz Bärchen vorgestellt, Foddos gemacht, Leuddes zugequatscht (Bläckworria sei gegrüßt!), Leute gezwungen sich in die Undergod-Mail-Liste einzutragen, entdeckt, was Erik für 'nen Schweinkram auf die Poster schreibt, Sabrina gefunden, bla, bla, bla, bla!

Als einsame Kämpfer der Vorgruppen bei Conetik ganz nach vorne gestürmt und Präsenz gezeigt, aber das ist dann auch schon genug! Zum Hibbeln kann ich mich bei Conetik immer noch nicht überwinden! Dann endlich irgendwann Undergod... Gott sei dank, das ist dann mal Mugge zum Rocken! Etwas weiter hinten positioniert, weil vorne stehen immer die Uncoolen! WIR SIND DOCH KEINE MÄDCHEN! Lilith durfte vorne stehen, weil ihr steht das! Das ist Begründung genug! Milki ist in letzter Zeit ja auch immer öfter Hinten anzutreffen, und Klein Sputnik war ja aus Sicherheitstechnischen Gründen schon immer Kämpfer des Pulks! Underdog geil wie immer, und so langsam können wir schon richtig gut mitjodeln! Unsere Lieblingsschweizer haben dann sogar noch aus heiterem Himmel dem Team einen Song geschenkt... wir versuchen bis heute noch rauszufinden, wer sie dafür bezahlt hat!

Ja, und dann kamen ja nach „kurzer“ Umbaupause schon wieder diese Mädels da... wie heißen die denn noch mal....ach ja, Zeromancer! Immer diese Fragen jeden Abend: Rock ich rechts? Rock ich links? Oder soll ich mir mal das Igelweibchen in der Mitte antun? Näääääääää! Kurzerhand wurde sich dann für die linke gitarrenlastige Seite entschieden, das Bassgedröhne hatten wir ja die letzten beiden Male schon! Ab in den blonden Pulk vor Chris! Neee, bessser doch zehn Meter dahinter, ICH BIN DOCH KEIN MÄDCHEN!

Lilith hielt sich standhaft vorne links, nichtsahnend, dass der berühmt berüchtigte Pott-Ceno neben ihr stand (beim nächsten Mal wird sich sofort geoutet!!!), Milki und Sabrina positionierten sich im üblichen 2m Sicherheitsabstand vor little Sputnik....der Gesundheit zu Liebe! Muß man noch irgendwas zu der Show sagen? Die Setlist war mal wieder die gleiche, Feuerzeuge gab’s auch genug, die dem Igel eingetrichterten Sätze à la „Wackelt mit euren Ärschen“ und hasse nicht gesehen kamen wie immer perfekt geplant und völlig spontan da, wo sie auch kommen sollten, Kim fand es mal wieder total lustisch mit seiner dollen Trinkflasche die Mädels in der ersten Reihe feucht zu machen (Anmerkung Lilith: Danke Kim, ich dusche immer gerne während eines Konzerts...) und Noralf beglückte uns bei den Zugaben sogar mit freiem Oberkörper, au ja (Anmerkung Lilith: IHR musstet das ja nicht mit ansehen... ich schon! *immernocheintraumahab*)!

Fazit dieses Konzertes: Alex ist ein Mädchen, man gröhlt lieber an den Stellen mit, die Kim schreit, weil der ist kein Mädchen, Chris Seite war heute die weniger rockende Seite und das obwohl wir da standen, die blonden Frauen vor mir haben im fünf Minuten Takt mit dem Finger auf mich gezeigt (YES! Job erledigt!), und NeoGeisha kristallisiert sich immer mehr zu meinem persönlichen Lieblings-Liveknaller, weil man da so geil rumhopsen kann (auch wenn das nur vereinzelte Zwickauer verstanden haben....ihr hoppst an den falschen Stellen! Merken: beim nächsten Mal da hoppeln wo’s hingehört!)

Nach der Show wieder völlig verschwitzt und erschöpft erstmal wieder die Bar leer gesoffen, um sich dann offiziell als Undergod-Fanclub zu outen! Untergott Patrick wurden Tips zum Verkaufen der eigenen CD gegeben (er hätte vielleicht wirklich mal versuchen sollen sie seinen Bandkumpels anzudrehen), Tommy wurde gestanden, dass wir Naivlinge ihn damals, früher, lang ist’s her, für einen ZMR Sklaven hielten *schäm*, und zum ersten Mal den Drummer gesehen (der, der aus dem Nebel kam!)! Dann wurden noch Poserfotos mit den Untergöttern gemacht, mit obligatorischer blauer Zunge von Little Sputnik, und Bestellungen für die armen verhungerten angehenden Rockstars aufgenommen! Knusperflocken sind schon gebunkert Jungs! Tja und irgendwann sind wir dann gegangen, Sandra noch tschüss gesagt, Sabrina noch tschüss gesagt und dann panisch zu Sputniks japanischen Sportwagen gerannt um nachzuschauen, ob nicht ein gefrusteter Ossi das dolle Auto mit dem Westkennzeichen demoliert hat!

Es lebte noch! Meine Meinung dazu: Ich sage „ja“ zur Osterweiterung!

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Zeromancer - Offday 17. - 24. Februar 2002
17. - 24. Februar 2002

Zusammenfassung: Lilith

Tja, was gibts zu dieser Woche zu sagen...
Der Hühnerhaufen hatte sich in ein Hühnerlazarett verwandelt. Die Krankheitsbilder reichten von Erkältung über Knie-Beulen-Pest und Rückenproblemen bis hin zum allgemeinen Tour-Blues.

Gegen Mitte der Woche stand fest, dass es bei Milk und Sputnik nun leider doch nichts mit Wien werden würde, da Sputti für den Samstag kurzerhand zum Sklaven ihres Brötchengebers ernannt wurde.

Fieberhaft wurden nun die noch verbleibenden Tourdaten gecheckt und gerechnet, da man sich irgendwie einig war, dass es noch nicht vorbei sein DURFTE! ...nicht solange der rote Bus noch durch deutsche Lande rollte!!!

Am Ende der Woche stand folgendes fest:

Milk verlegt Ihren Geburtstag ab sofort (naja... für dieses Jahr zumindest) auf den 28.02., damit sie ihn in Hengelo feiern kann. Heidelberg stand für Sputnik und Milk ebenso fest. Iss ja glatt daneben *g*

Auch ich gab zu verstehen: Haltet mich für verrückt oder blöde aber ich fahr noch nach Rostock!!! Chicki hat's gefreut, war dieser Gig bei ihr doch eh schon geplant.

Startschuß!

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Zeromancer - 27. Feburar 2002 Heidelberg
27. Februar 2002

Heidelberg - Schwimmbad

Bericht: Milk

Mittwoch! Weder Sonja noch ich hatten Urlaub oder sind offiziell krank geschrieben worden. Trotz anstrengendem Büroalltag (hö hö) machten wir uns relativ zeitig auf in Richtung Süden. Es ging einfach nicht mehr. Diese Qualen waren nicht länger auszuhalten. Undergod... ähm ich meine Zeromancer sind immer noch in Deutschland aber für uns war für kein weiteres Konzert geplant. Jedoch war die Pleite mit Wien und meinem Geburtstag vom vergangenen Wochenende ein gutes Argument nach Heidelberg zu fahren. Sind wir Mädchen?! NEIN!

Oder doch? Den extra ausgedruckten Anfahrtsbeschreibungen trotzend fuhren wir erst einmal eine dreiviertel Stunde um Köln herum. Jeder mit einem Autoatlas und mind. einer 3 in Geographie wird jetzt sicher wissen, dass Köln überhaupt nicht auf der direkten Route Bonn-Heidelberg liegt. Wissen wir jetzt auch.

Die Autobahn Richtung Basel ( Hey! Ist ja doch nicht so weit weg!) war eine Herausforderung für Sputniks japanische Reisschüssel. Wird Zeit das der Süden ins Aufbau-Ost-Programm integriert wird, bei Zwickau gibt’s nämlich herrlich neue Autobahnen mit sehr schön geschwungenen Auf und Abfahrten (Radius 6 km, Fliehkraft 3 G)

Eine weiter Folge der bisherigen Supporttour ist: astronomische Verwirrtheit.

Ich: „ Oh Sputnik guck mal, hinter dem Berg da, die Sonne.... hach wie romantisch. Wenn wir jetzt Mädchen wären, müssten wir heulen, wa?“

Sputnik: „ hey cool, und so gelb! Sieh lustisch aus!“

Ich : „Sach mal, wenn die hinter den Bergen verschwindet, ist es dann eher Nacht bei denen als bei Leuten ohne Berge?“

Sputnik: „ öööhm... ja! Na ja gleich müsste ja der Mond rauskommen, da drüben...“

Ich: „ Das wo der Himmel so rot und hell ist?“ *stutz* „ ähhhm kann es sein, dass das da der Sonnenuntergang ist und wir grad den Mond bejubelt haben? Ne oder?!“

--- peinliches Schweigen im Auto bis Wiesbaden ----

Kurz vor Heidelberg gab’s neue Fragen. Solcher Art: war das grad ein Ortschild? Sind wir schon in Heidelberg? Ähm kann ich mal Licht machen, ich seh den Anfahrtsplan nicht mehr... nein? Wieso denn nicht... ach dann siehst du die Schilder nicht mehr... hm, reich mal das Feuerzeug rüber... au! Mist... fahr doch mal nicht so schnell.... aber da geht’s lang...

Ging es nicht!

Der Zielpunkt war die Tiergartenstraße. Aber da wir nicht kapierten, dass ZOO und TIERGARTEN das gleiche bedeutete und demzufolge sich diese Straße beim super ausgeschildertem Zoo befand, fuhren wir eine weitere Stunde durchs geliebte Heidelberg. Mistige Einbahnstraßen!

Super pünktlich waren wir 20:10 Uhr da! Jetzt bloß schnell umziehen in dem kleinen Auto, verdammt... Reißverschluss kaputt... doch wieder die alten Klamotten, die Farbe auf die Augen und sonst wo hin malen und ab... nicht das wir Conetik verpassen ... *g*

Da bestand allerdings keine Gefahr. Beginn war hier 21:30 Uhr. Na super... und nun? Wir setzten uns erst mal an die Bar und ich ließ mir von Sputnik noch mal in ruhe erklären, woran ich mich in Hannover nicht mehr erinnern konnte. Nach einiger Zeit rätselten wir, was sich hinter uns in dem kleinen Raum befand, in dem immer wieder mal Pärchen verschwanden und ne weile nicht wiederkamen... Singles kamen gleich wieder raus.. ein Darkroom? Ne Hochzeitskapelle? Nein! Ein Kino! Und wie passend, es lief „Verschollen“ mit Tom Hanks. Wir ließen Conetik allein spielen und feuerten lieber Willson (den Ball) an:“ Flieh! Du schaffst es!“ Sputnik hat übrigens nicht ein bisschen Einfühlvermögen in verschollene Männer! Du würdest auch mit 'nem Ball reden wenn du allein auf 'ner Insel stranden würdest. Interessanterweise wuchsen dem Typen nur die hinteren Haare, seine Stirn blieb kurzbewachsen... oder kann auch sein, dass sie durch den Kopf brachen, weil am Kinn hatte der wieder Haare... wer weiß wie das auch so’ner Insel funktioniert. Als der Ball endlich frei und der Typ gerettet und nach ewigen rumzickens geküsst war, gingen wir dann mal zu Stuntfrau Sandra. (Insider) Bei ihr lag ein Apfel auf dem Verkaufsstand und eigentlich erwarten wir jederzeit Chris vorbei tänzeln... war aber nicht so... :)

E.L.K. begrüßte wieder freudig das Rot-Kreuz-Bärchen und wir kauften uns ein offizielles Bekenntnis: JA WIR SIND UNDERGOD FANS! Danke an denjenigen der mitgedacht hat und die Girlie-Shirts in XL geordert hat. Ihr wisst wie ihr Fans glücklich macht. Dann sprach ein Mädchen Sputnik an. Hey, Respekt! Ganz schön mutig, so von der Seite! :) Hiermit geht ein Gruß an Cougar aus dem PP-Forum! Hättest du Sputti auch ohne ihre Kampfbrille erkannt? Ich kann das nämlich nicht... :)

Nun zum Konzert. Heidelberger sind sehr groß und wahrscheinlich leiden sie an Gleichgewichtsstörungen und vermeiden jegliche heftige Bewegung, weil sie ja sonst umfallen würden und aus der Höhe kann man sich bestimmt ganz doll weh tun. Nur eine Gruppe körperbetont gekleideter Hardcore-Seigmenfans, die zudem gern auf Treppen tanzen und schreien, zeigten ihre Ausdauer und sprangen schon bei Undergod rum. Klar das wir uns zu denen stellten. Thommy hatte irgendwie keinen Bock auf singen, schien mir. Seine gekürzten Textversionen und special Heidelberg-remixe der Songs waren sehr lustig. Auch war er wohl von den beiden kleinen Scheinwerfern vor der Bühne und dem Nebel auf der Bühne so stark im Sehen behindert, dass er uns trotz Aufruf nicht fand. Sound mäßig war es in etwa wie in Sputniks Auto... alle die da schon mal drin waren, wissen was ich meine. :) Fran kann übrigens was tolles, er kann rauchen und spielen... wahrscheinlich muss er nicht mal an der Zigarette ziehen sonder inhaliert den Rauch der durch das heftige Auf und Ab bewegen seines Kopfes entsteht.

Zeromancer stellten uns diesmal vor eine schwere Entscheidung. Durch die abgeknickte Bühne stand Kim etwas abseits, mit der Frontseite und Gitarre zu einem Haufen starr rumstehender Leute. Da wollten wir nicht hin! Bei Chris war zwar Platz auf den Stufen und auch davor aber dort war man selber so dermaßen im Blickpunkt - das widersprach unserem Schamgefühl. NEEEEE! Blieb also nur ... ALEX. Nun gut... Augen zu und durch. War vielleicht doch ganz gut dass die Leute vor uns so groß waren. *g* Nach anfänglicher Schüchternheit tobten Sputti und ich uns doch aus. Bis Neon Geisha kam ... ich stellte mich schon mal mit beiden Beinen sicher auf den Boden, sagte mir nochmal: hier kommste eh nicht wieder hin, also kannste die Leute auch ruhig zusammenbrüllen... und fing Einsatzgerecht an: plaaaaayyyyy, lets plaaaaaahhaaaaay.... bis ich merkte, dass irgendwas nicht stimmte...

Alex sang den Part von Kim gefühlvoll und sanft vor sich hin. MOMENT MAL! Entweder oder! Gut ich seh ja ein wenn Kim krank ist und seine Stimme schonen soll aber wenn DAS die Alternative ist, dann haltet bitte das nächste mal das Micro in meine Richtung oder Pappschilder hoch... aber nicht so!

Bei Cupola sieht das natürlich anders aus... ich liebe “Stripped”... da darf Alex alles in seine Stimme legen was ihn grad bewegt. Da ist das völlig o.k., finde ich.

Trotz der mässigen Stimmung im Raum, die Kim sehr treffend mit: Are you guys alive? beschrieb, kamen alle Zugaben. Mehr aber auch nicht. :)

Sputti und ich hatten es nun eilig. Sie musste noch was für ihren Zensurenspiegel tun und ich etwas gegen oder für (wie mans nimmt) mein Knie. Gibt’s eigentlich Knie-Pest? Ich hatte so komische schmerzhafte Beulen drauf, die allmählich jegliche Bewegung verhinderten. Zuätzlich begannen meine Augen zunehmend heftiger auf all zu helles Licht zu reagieren... oh mist Bindehautentzündung... Aber krank werden vor dem letzten Konzert gilt nicht! Schnell bewarfen wir Patrick mit den bestellten Knusperflocken, sagten Cougar noch schnell tschüß und fuhren los, den Schlaglöchern entgegen.

Nur raus hier und rüber machen!

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Zeromancer - 28. Feburar 2002 Hengelo (NL)
Hengelo (Niederlande) - Metropol
28. Februar 2002

Bericht: Sputnik

Heute wird gerockt!!! Auf nach Hängälo, ab ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, da wo alle Menschen rote oder orange Sturmjacken tragen, die Menschen keine Vorhänge haben und sich beim Poppen zugucken lassen, alle ein breites Grinsen im Gesicht haben (Warum auch immer *g*) und alle blonden Frauen Antje heißen: Hollääääänd! Is man erstmal durch Duisburg durch, ist man quasi schon da, einmal den Ostring um Enschende (das ist da, wo immer die Züge umfallen, wahrscheinlich weil der Zugführer auch ein Breitgrinser is), dann noch mal den Westring um Enschede und dann noch mal den Ostring um Enschede, weil Ost und West das hebt sich ja auf... (angewandte Sputnik-Logik!), naja und dann ist man auch schon in Hääääängääälo!

Gedoped von literweise RedBull und Kaffee (da auf Koffeintablettenentzug und nun ersatzdrogensüchtig), da Klein Sputnik aufgrund „ein bißchen zur Arbeit gehen“ am Morgen nur so zwei Stündchen Schlaf bekommen hat! Mit Herzrasen und Kribbeln am ganzen Körper dann angekommen stellen wir erstmal fest, dass wir knapp anderthalb Stunden zu früh da sind! Alles Milks Schuld! Was nu? Uncool wie die „real ones“, die „serious ones“ you know vor der Tür rumlungern? Näääää, hinter den örtlichen Grufties her ins nächste Café! Dreist wie deutsche Touris nun mal sind wird die nette junge Dame erstmal auf Deutsch zugelabert! Aber die Holländers verstehen das schon!

Käffken getrunken, Holländers begafft, orange und rote Jacken die vorbei gingen gezählt, mit Griechenland-Urlaubern gesmst, und schon war die Wartezeit rum! Das „Metropol“ gestürmt zur Bar gerannt, und da hab ich mich dann erstmal ausgelassen! Ich hab da keine Kontrolle mehr, wenn mich so ein Redeschwall überkommt, außerdem mußte die arme Sau aus der Karibik die ausgerechnet heute, wo so penetrante Touris wie wir die Theke belagern, zum ersten Mal den Barkeeper spielen! Milki hat erstmal alles Alkoholische was es gab ausgetestet, und meiner eins hat ganz brav an der Cola genippt, weil mein japanischer Sportwagen ja heute noch von mir bewegt werden wollte!

Bei Conetik Anwesenheit gezeigt und applaudiert, das reicht, Sandra zugelabert, wieder raus anne Bar und meine nicht vorhandenen Niederländisch-Kenntnisse verbessert! Der karibische Gott am Shaker und sein großer Oranje Hooligan Chef haben mich köstlichst unterhalten! Bloß nicht auf die WM-Quali ansprechen ging mir ständig durch den Kopf! Aber dafür gab’s eine Menge andere Themen: Koks, Mallorca, Sperma, der Exhibitionismus der Käsköppe, bla, bla, ich sach ja, zu viel redBull und ich hab mich nicht mehr unter Kontrolle! Alkohol kann man in mich reinschütten so viel man will, aber redBull....da stirbt jegliches Schamgefühl!

So, denn nu mal wieder rein zu undergod. Die Bude wollte irgendwie nicht richtig voll werden, selber Schuld, ihr Holländers, das ist das letzte Mal an diesem Abend, daß Männer rocken! Undergod, was soll man noch sagen! Wir lieben sie! Ich hab sie zwar nicht gesehen, obwohl wir nur ca. 3 m von der Bühne entfernt standen, aber irgendwie hat die Nebelmaschine es zu gut gemeint! Undergod waren geil! Laut, schrammelig und natürlich ein Mann der schreien kann! Ich liebe ja diesen Schunkel-Industrial-Grunge!

So, undergod haben fertich gemacht, wieder raus zu Sandra und der Person, die ich hier natürlich nicht namentlich nennen werde, weil ja sonst das ganze Image im Arsch ist, getöttert und festgestellt, daß die Person, die ich aus Imagegründen nicht namentlich nennen werde, ja einen mindestens genau so peinlichen Beruf wie ich gelernt hat! Es gibt noch Hoffnung für mich, auch ich kann noch den richtigen Weg finden.....aber ich schweife ab!

So, Milki positionierte sich aufgrund ihrer an diesem Abend lichtempfindlichen Augen hinter dem hibbelnden Beleuchtungshelden, und ich beschloss dann mal rechts hinten zu rocken! Links war mir zu nah am Ausgang, da war so hell, und Mitte sollte mir bitte nicht nochmal passieren, von Frauenpower hab ich gestern schon genug abgekriegt! Aber was war das! Es sah so leer aus vor der Bühne, etwas steif das Publikum! Es waren ja nicht soooo viele da, aber so ein Loch vor der Bühne, das muß ja auch nicht sein! Also da wurde ich weich! Aufgrund einer ausgeprägten sozialen Ader hab ich mich dann mal mittig in das Loch vor das Igelweibchen geschmissen! Machste dich heute mal da zum Affen! Also ich hatte einen riesen Spaß, so viel gesehen hab ich zwar nicht, weil wegen Augen zu und grelles Licht! Aber geil war’s und siehe da es muß nur einer anfangen den zappelnden Idioten zu spielen und schon kommt Stimmung in die Bude!

Naja Stimmung is vielleicht ein bißchen übertrieben, das Publikum war in Ordnung, für meinen Geschmack zu ruhig, aber die sind hier halt so! So Privatkonzerte sind ja auch nicht schlecht! Show war voll doll! Setlist war natürlich wieder die gleiche, Sprüche auch, aber mein Gott, das sind Rockstars, die dürfen so unoriginell sein!

Nach dem Konzert wieder zu Milki zurück, die sich die Show zusammen mit dem persönlichen Team 1 Sklaven Undergod-Thommy zu Gemüte geführt hatte! Sein Tagesablauf schien typisch holländisch gewesen zu sein! Draußen dann noch ein bißchen echte männliche Rockstars zugelabert, verabschiedet und zurück gen Bondesrepubleek Duitsland oder so! Anner Grenze natürlich gleich von den netten Herren des Bundesgrenzschutzes angehalten und nach Rauschmitteln und Schußwaffen gefragt worden! Bei dieser Aktion ist uns beinahe Milki’s Bindehautentzündung zum Verhängnis geworden! Irgendwann dann zurück in Entenhausen tot ins Bett gefallen und zwei Stunden später wieder aufgestanden... ich wollte ja unbedingt zur Arbeit gehen!

Und was war das erste was ich nach dem Aufwachen dachte: Wie kann man sein Kind nur Fran nennen?! Aber er scheint mir gut damit umgehen zu können. *g*

Die letzten Tage beginnen...

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Zeromancer - 01. März 2002 Rostock
01. März 2002

Rostock - M.A.U.-Club

Bericht: Lilith

Auch Chick und ich wollten noch mal kräftig rocken. Was lag da näher als die Hansestadt, zumal es das letzte Konzert der Tour in good old (East)Germany sein sollte. Ich hab mal wieder die Bahn als Transportmittel genutzt und muss feststellen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln bekommt man viel mehr von einer Stadt mit, als mit dem Auto. Wobei 'Stadt‘ ja schon übertrieben ist. Angekommen auf dem sogenannten Hauptbahnhof (der aus 3 Bahngleisen, 150 Bauzäunen und einer geschlossenen Bahnhofshalle besteht) konnte ich jedenfalls nichts davon erblicken.

Auf dem Weg mit der S-Bahn (es gibt hier nur eine) Richtung Warnemünde die Feststellung: immer noch keine Stadt zu sehen... dabei müsste ich geografisch gesehen gerade mittendurchfahren... aber nix als Kleingartenanlagen und Wäldchen weit und breit.

Irgendwann hieß es dann umsteigen in den Bus ...auch hier, außerhalb des S-Bahnhofes weit und breit keine Stadt, nur eine breite Straße und ein paar Busspuren. Und da rollte besagter Bus auch schon an. Leider hatte ich noch kein Ticket und bis ich die mindestens zehn 5-Cent-Münzen samt selbigen aus dem Ausgabeschacht des Automaten gefischt hatte, war dieser Bus auch schon fast wieder weg... glücklicherweise nur FAST. Mit einem beherzten Sprung schaffte ich es gerade noch.

Aber war dies auch die richtige Richtung? Hmmm, 2 Stationen bis Osloer Str. (verfolgt mich das irgendwie??), da musste ich hin. Die erste Haltestelle nannte sich „Dänenberg“. Aha, die Richtung scheint zu stimmen, es wird nordischer! Dachte ich mir. Allerdings verwarf ich diesen Gedanken bereits nach 3 weiteren Haltestellen wieder. Also raus aus dem Bus und rein in den Schneesturm (jaaaa, es hatte mittlerweile zu schneien begonnen und zwar heftigst. Wer hatte mir noch mal erzählt, „och an der See, da schneits doch so gut wie nie!“???)
Okay, Straßenseite gewechselt und auf `nen neuen Bus gewartet, der dann auch glücklicherweise kam, BEVOR ich völlig eingefroren war: auf zur Butterfahrt durchs örtliche Neubaughetto.

Meine Erkenntnisse bis dato: Rostock ist also eine Pseudo-Stadt, bestehend aus nichts anderem als Neubaublöcken, die Population setzt sich zusammen aus verwirrten alten Menschen und minderjährigen Müttern und rechtsradikal sein beginnt hier bereits unmittelbar nach Ablegen der Windeln.
Die Taxifahrt zum M.A.U.-Club war bereits beschlossene Sache.

Irgendwann kurz vor 17:00 hatte ich es dann geschafft. Ich stand in meinem „Hotel“-Zimmer im 10. Stock einer netten altrosa verkleideten Ost-Platte: großes Zimmer zwar, sogar mit Behelfs-Küche aber dafür nur Etagenklo und -bad und von Luxus wie durchgegendem Teppichboden und Nachttischlampen schienen die auch nix zu halten... nur Linoleum-Belag und kaltes, weißes Neon-Deckenlicht (hallo Oswald!). Egal, war ja nur für eine Nacht. Zumindest, dachte ich, würde mir jetzt doch ein Blick aus dem Fenster in diesen luftigen Höhen die Stadt zeigen... denkste... war ja noch Schneesturm. Doch auch als der sich gelegt hatte, keine Spur von Stadt weit und breit: nur weitere Neubaublöcke, Wiesen, Wäldchen und Felder. Langsam kam ich mir verarscht vor.

Nun hieß es irgendwie die Zeit bis 20:00 totzuschlagen... ein 3-Stunden-Marathon ohne TV und Internetzugang. Dann die SMS von Chick: „Totaler Stau, wissen nicht mal, ob wir es rechtzeitig zum Konzert schaffen.“ Oh man! Langsam bereute ich diesen Trip schon fast.

(Anmerkung Chick: kommt mir irgendwie bekannt vor. Aber wir hatten ja noch andere Pläne an diesem Wochenende. Daher hieß es durch da ohne Rücksicht auf Verluste oder eventuelle Beziehungskrisen. Da geh ich jetzt aber nicht näher drauf ein. ;) Ach ja, verfahren haben wir uns auch noch. War ja klar. Da fährt man mit nem gebürtigen Rostocker nach Rostock und dann so was! *lol*)

20:00 Uhr dann der Aufbruch zum M.A.U. Gleich bei Ankunft da traf ich auf Havelhexe und wenige Minuten später schwebten auch Chick und Krischi ein. Begrüßung wie immer mit großem Hallo, als ob man sich jahrelang nicht gesehen hätte. Schöööön :) Tja und dann weiterwarten. Um 20:00 sollte Einlass sein. Ha! Von wegen! Keiner wusste, warum, aber wir warteten bis nach 21:00 bis sich da irgendwas am Eingang tat.

(Anmerkung Chick: Genau. Wir warteten. Im Auto (zum Glück war das Pitchfork-Mobil dabei!). Ich vertrieb mir die Zeit mit Gesicht malen und jammern, daß wir keinen Wein auf Vorrat im Auto hatten. Arschkalt war’s auch. Aber ne warme Bleibe suchen war nicht – die Tür hätte ja jeden Moment aufgehen können. Und man will ja die Vorbands nicht (schon wieder? *lol*) verpassen!)

Endlich drin angekommen dann erst mal das übliche: Bar, Sandra, Anwesenheit bei Conetik zeigen. (Anmerkung Chick: Kopfnicken und Ballenwippen inklusive...)

In der Pause vor undergod.: Klo... (Anmerkung Chick: auf dem irgendwelche Endzwanziger in Jeans und Sweater oder so - ich guck doch die Waschbecken-Teiler nich an! - die noch keiner haben wollte *fg* lautstark ihr Mißfallen über meine sorgfältig ausgewählte Garderobe kundtaten. *miterhobenernasehinvonschweb*)
Gerade noch rechtzeitig zurück als sie angefangen haben zu spielen (der Tourstress hat uns wieder *g*). Patriks Grinsen verriet, dass er mitgekriegt hat, dass undergod. sich heut wieder auf Team-1-Support verlassen können. Die Jungs war’n natürlich geil wie immer. Da Rostock im Osten ist und man auch wieder viele von vorhergehenden Konzerten bekannte Gesichter im Publikum ausmachen konnte, wurden sie natürlich auch tüchtig gefeiert. Richtig so!!!

Dann wieder Umbaupause ...und auch schon wieder Klo-geh-Bedürfnis... rechtzeitig zurück, Positionierung... ja, wo wohl?! ;) ...und los gings auch schon. An der Setlist hatte sich erwartungsgemäß nichts verändert, auch an den Sprüchen nicht. Aber das verlangen wir ja auch gar nicht ;) Ich hatte mir heut die Aufgabe gestellt, Kim’s flying-Rastas endlich mal photographisch festzuhalten... keine leichte Aufgabe, wie ich feststellte. Ansonsten, ziemlich geile Stimmung. Die Masse hat gegröhlt und mitgeschrien ohne Ende. Einfach geil!

Einzige nervende Sache: das Wellenbrecher-Pärchen hinter mir. Mit verschränkten Armen dastehen, nur gelangweilt-dümmlich auf die Bühne glotzen und sich bloß keinen Micrometer bewegen... das ham’wer gerne! Sorry Tussi, wenn Deine Zehen jetzt viel, viel breiter als hoch sind... aber wer bei einem ZMR-Konzi direkt in der Gefahrenzone hinter mir steht (...nein, Berichtigung: an meinem Rücken KLEBT) und auch dann kein Stück zurückweicht wenn ich springe, der muss schon ein ausgemachter Masochist sein oder hat Heppis Sekundenkleber benutzt...

Nach dem Konzi war wieder klönen mit unseren Lieblings-Schweizern angesagt. Ein paar hübsche Erinnerungsfotos sind zudem auch noch entstanden und Onkel Jürgen wurde über die das konzerttechnische Pitchfork-Jahr 2002 ‚ausgequetscht’.

(Anmerkung Chick: Jürgen ist mein Held der Tour! Er erträgt so viel(e) und bleibt immer noch freundlich. Respekt!)

Irgendwann gegen 2:00 oder so (ich darf anmerken, dass uns diesmal netterweise keine Security aus dem Saal fegte, wie doch nach Konzerten sonst allgemein üblich) hieß es dann Tschüß-sagen.
Chick und Krischi haben mich dann netterweise sogar noch ins 'Hotel’ zurückgebracht. *freu* ...und ich darf anmerken... wir haben’s sofort gefunden... ganz ohne Verfahren!!!

Tja, Das war sie dann, die Zeromaniacs-Tour 2002. Ich glaube, ich spreche hier im Namen aller Teamies, wenn ich sage, wir hatten eine echt geile Zeit!!!

Grüße gehen an alle, die wir haben auf der Tour kennengelernt bzw. mal wieder getroffen haben: die Zeros (obligatorisch an erster Stelle) ;), Patrik, Thommy und Fran von undergod., Medizinfrau Sandra, Kai „Don Corleone“, Jürgen, Krischi, Sonne, Havelhexe, die Frau, die aus Imagegründen nicht genannt werden möchte, Rölfchen, Gänselieschen nebst evilboyjunior, Tino, Satan, Marius, Cougar, PP-Simone, Gambit, Black Warrior... und alle, die wir noch vergessen haben.

„...and everything reminds me“ heißt im Übrigen das 1. Album der vier, welches selbstverständlich auch auf dieser Tour am Merchandise-Stand erhältlich ist.

Und dann war es endlich soweit: angekündigt wurden die Stars des Abends durch ein über die Leinwand flimmerndes Intro, welches aus Szenen der Ankunft der Band in Rostock bestand und musikalisch effektvoll-brachial durch Ravel’s „Bolero“ untermalt wurde. Die Spannung stieg so ins unermessliche. Dann endlich nahmen die fünf unter frenetischem Applaus ihre Plätze auf der Bühne ein, zuerst Noralf Ronthi und Erik Ljunggren, komplett in weiß, denen die beiden schwarz gekleideten Kim Ljung und der neue Gitarrist Dan Heide Syversen folgten, bevor schlussendlich ein ebenfalls uni schwarz (mit Krawatte!) bekleideter Alex Moklebust auf die Bühne sprang, sich sein Mikro schnappte und man nun gemeinschaftlich mit „Stop The Noise“ das Programm eröffnete.

Bereits beim Opener war die Stimmung der Anwesenden schon phantastisch und das ganze ließ sich noch von Song zu Song steigern. Vom neuen Album „Zzyzx“ gab es unter anderem die Stücke „Mosquito Coil“ „Feed You With A Kiss“, „Teenage Recoil“ unser geliebtes „Hollywood“ und natürlich nicht zuletzt „Famous Last Words“ zu hören. Auch der we-always-tryed-to-make-it-harder-Song “Erotic Saints” welcher mit dieser kleinen ‚Entschuldigung’ angekündigt wurde, war Teil des insgesamt etwa anderthalbstündigen Sets. Übrigens muss man sagen, dass er live doch auf jeden Fall rockiger als auf der Platte selbst daherkommt.

Aber auch auf altbekannte Smasher musste man nicht verzichten: So wird man sich also auf dieser Tour weiterhin zu „Fade To Black“ (...entschuldigung, live ja immer noch „Fade To Smack“), „Clone Your Lover“, „Chrome Bitch“ und „Dr. Online“ - bei welchem die Menge dann völlig ausrastete und pogte was das Zeug hielt - austoben und kräftig die Feuerzeuge zu „Cupola“ und „Houses Of Cards“ schwenken können. Sehr interessant fand ich dabei die Feststellung, wie man sich doch plötzlich wieder an die jeweiligen Einsätze und Bewegungsabläufe erinnert, welche man schon vergessen geglaubt hatte.

Viel zu schnell war leider alles wieder vorbei und statt rauschender Aftershow-Party gab’s leider nur in-der-Kälte-stehen-und-blödlabern vorm Club, bei welchem allerdings ganz unerwartet neue Freundschaften und Bündnisse geschlossen werden konnten... *hochzeitsmarscheinspiel*

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Zeromancer - 02. März 2002 Frederica (Dänemark)
Team 1 on tour

02. März 2002

Fredericia (Dänemark) - Fredericia Theater

Bericht: Simone (PP), da leider keine Team 1 - Mitglieder anwesend waren

Samstagmorgen in Rostock nach einem super Konzert am Vorabend sitzen wir zu dritt gemütlich beim Frühstück mit Bekannten und lassen den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren. Auf einmal entfährt einem der Satz „Eigentlich hätte ich ja Lust auf das Konzert heute Abend in Dänemark!“, worauf der Rest von uns freudig nickt. Also machen wir sich auf Richtung Dänemark, obwohl wir und noch nicht so ganz sicher sind, ob wir zurück nach Berlin oder wirklich nach Fredericia fahren sollen. Als bei Lübeck immer noch die Diskussion läuft was wir nun machen sollen, entschieden wir Streichhölzer zu ziehen, wobei heraus kommt doch nach Dänemark zu fahren.

In Dänemark angekommen merken wir erstmal, dass wir mit der Annahme die Dänen hätten auch den Euro falsch gelegen haben und kurz darauf finden wir uns in einem Schneesturm wieder, so dass wir bei 30kmh auf der Autobahn einen wahren Geschwindigkeitsrausch erleben. Dank der guten Beschilderung, finden wir auf Anhieb das Fredericia Theater und stehen um genau 18:00 vor dessen Türen und überlegen was wir die nächsten 3 Stunden machen sollen. Erst einmal eine Bank suchen und dann ein Restaurant stürmen. Auf dem Weg von der Bank zum nächsten Restaurant läuft uns gleich ein bekanntes Gesicht mit dem Namen Alex über den Weg, den wir gleich mal fragen, wann das ganze steigen soll, da nirgends eine Zeitangabe zu finden war und so erfahren wir, dass der Gute die Jungs von undergod. an ihrem letzten gemeinsamen Abend einladen wollte und seine Visakarte nicht angenommen wurde und er nun schon einige Zeit auf der Suche nach einer Bank ist.

Nach dem Essen, das auch von einigen Pannen begleitet wurde, werden wir von den Leuten am Einlass auch gleich ausgelacht, weil sie uns noch vom Vorabend kannten und stellen erschrocken fest, dass der Saal (der für etwa 500 Leute gedacht war) gerade mal 20 Personen Unterschlupf bietet, die alle wie bei einem Schulausflug am Rand sitzen und uns wie Aliens anschauen.

Bevor Conetik auftreten, fliegen zweimal die Sicherungen raus, so dass wir schon befürchten umsonst nach Fredericia gefahren zu sein, aber nach einer knappen halben Stunde Verspätung entern die Jungs die Bühne und legen die für uns beste Show der Tour hin. Eine weitere halbe Stunde später haben undergod. ihren letzten Auftritt, der leider viel zu schnell vorbei ist. Als letztes Lied läuft dieses mal allerdings nicht „Values“ sondern ein älteres Stück „Neurotic“.

Als dann endlich die ersten Takte von „Something fort he pain“ erklingen, stellen wir fest dass mittlerweile ganze 70 Leute im Saal sind, wobei immer noch die Hälfte wie bei einem Schulausflug herumsitzt und teilnahmslos in die Gegend starrt. Als wir gerade zum allgemeinen Jubeln ansetzen wollen, weil Alex die Bühne entert und die ersten Takte singen will, wird die Freude auch schon wieder getrübt, da es scheinbar Probleme mit dem Mikro gibt. Nachdem Alex völlig entnervt abbricht und wütend hinter die Bühne rennt, sehen wir das Konzert schon abgebrochen, aber nach kurzer Zeit geht es weiter und dieses Mal wird das Lied auch durchgespielt, um danach eine weitere halbe Stunde wegen Problemen zu unterbrechen. Während dieser halben Stunde merken wir, das scheinbar Chris der Grund dieser Unterbrechung war, denn er bastelt die ganze Zeit munter an seinem Platz rum. Endlich ist auch das geschafft und das Konzert beginnt neu, nachdem Kim sich ausführlich bei den 60 noch anwesenden Leuten entschuldigt hat und Alex ein paar mal rufen musste, damit er wieder auf die Bühne kommt, hinter welcher er die ganze Zeit rumgetobt hat wie ein kleines Teufelchen (daher bestimmt die Stachelfrisur). Ab „Dr. Online“ kommen die anderen im Saal auch endlich auf die Idee sich etwas zu bewegen, leider zu spät, denn nach „fade to black“ ist weitere vier Lieder später auch schon wieder Schluss. Da wir etwas gefrustet sind, dass „Send me an angel“ nicht gespielt wurde, unterhalten wir die Halle mit unserer Version, worauf gleich nur noch die Hälfte der Anwesenden zu sehen ist *evilsmile*. Nun noch kurzer Smaltalk mit einem Teil von undergod. und dann geht es auch schon wieder heimwärts.

1:35 Fredericia die Frisur sitzt und wir treten zufrieden den Heimweg an, welcher um 9:30 bei strahlendem Sonnenschein in Berlin endet und wir sind uns sicher, dass wir uns am 24.3. in Basel beim Undergod.konzert erste Reihe rechts wieder sehen werden...

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Lola Angst Record Release Party "Schwarzwald" 14.04. 07
Lola Angst Record Release Party "Schwarzwald"
14.04. 07

Lola Angst Busparty 29.06.07

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19:15 Uhr
Ich hab verpennt ( also eigentlich zu lange am Internet-Tropf gehangen) und Sascha sieht aus, als wäre ihm auch grade erst eingefallen, dass heute Abend noch ne Party steigt. Der Bus jedenfalls beweist, gestern haben wirklich viele Leute im Bus gefeiert. Und - Popcorn anzubieten war keine gute Idee.
Egal, rein in den Supermarkt.
Die mitgebrachten Mengen an Leergut verängstigt sämtliche Kunden, die nach uns den Getränkerückgabe-Bereich betreten.
Sascha lässt sie vor und gewinnt sowas wie Sympathie.
Danach wird der Einkaufswagen in nur 20 min bis Oberkante wieder befüllt.
An der Kasse dann so ein Gefühl... "Sach ma, wieviel Kohle hast du eigentlich dabei?"
Das kommende Schauspiel des
- Taschen-durchsuchens
- Münzen-zusammenzählens
- verzählens
- Geld-fallen-lassens
- neu zählen
- Sachen zurück geben
- doch noch Geld finden
- neu zählen
- wieder Sachen behalten wollen

zieht sich hin.
Hinter uns wächst die Schlange beachtlich.
Ich werd mal nächste Woche wo anders einkaufen gehen *denk*

Wieder bei Lolamobil Nr. 1, der schönsten rollenden Lady in Grün, angekommen, dämmert es.
Bei uns auch... wir haben kein Benzin mehr für das Stromaggregat.
Nun ja.
Die Aufgabenverteilung: Milk an den Besen und mal eben den Dreck neusortieren.
Goldmann ins Auto und Benzin besorgen.

20:01

Da steht jemand vor'm Bus.
Und will rein.
Er sagt, auf der letzten Einladung stand: Beginn 20:00
(wieviele Versionen haben wir eigentlich rausgeschickt?)
Ich fege mit der rechten Hand einige Popcornkrümmel vom Kunstleder und winke mit der linken Hand gen Businneren.
"Setz dich erstmal, nimm dir ein Bier, kleinen Moment, das dauert noch etwas."
Der junge Mann stellt sich als Mitarbeiter der Jugendzeitung Z. vor und wirkt etwas besorgt.
"Aber da stand, 20:00 Beginn?"
Ich versuche zu erklären, dass bei Lola Angst Zeit keine Rolle spielt und Goldmann weiß was er tut.
Ich klinge ziemlich glaubhaft.

Bis 21:30 kommen immer wieder neue Besucher vorbei.
Der Satz " auf der Einladung stand doch 20:00... " bekommt den Most-listened-Price des Abends überreicht.
Ich halte Bier in Richtung der Stimmen (sehen kann man nichts mehr, die einzige Straßenlaterne der Gegend ist zu weit weg)
und erwähne immer mal wieder, dass Goldmann ganz bestimmt gleich da sein wird und dann gehts hier aber los, hohoho.

Aber erst einmal kommt Reiner vorbei.
Springt vom Rad.
Setzt sich in die andere Ecke vom Bus.
Vermisst seinen Tabakbeutel, sieht die Welt in Scherben liegen, fragt kurz per Handy bei Goldmann nach, ob der noch weiß, was er besorgen sollte und
fährt wieder los um seinen Lieblings-Gast abzuholen.

Ich reiche Bier herum und endlich ist auch mal jemand im Bus der mit seinem Handy Musik abspielen kann.
Für eine kleine Weile ist es wie geplant. Nur duster und etwas leiser. Manche Gäste entpuppen sich als Neu-Kollegen bei Dark Obsession Mag und behaupten, ich hätte mich mal bei ihnen beworben. Irgendwie... ich erinner mich nicht dran... hm... egal, Hallo Kollege und hier dein Bier!

Als es beginnt wie an einer undichten Tankstelle nach ätzenden Benzol zu riechen, wird klar : ER IST ZURÜCK! ES GEHT LOS!
Die rote Lichterkette glüht auf, die gelbe folgt, das Aggregat wummert los ... und die Endstufe macht schlapp.
Also wieder die Vorfreude drosseln, Bier rumreichen, Sekt auch mal gleich hinterher, besser sie sind alle beschäftigt und haben die Hände voll, dann haut so schnell keiner ab, auch wenn einer bereits ziemlich genervt erscheint.
Er fragt auch nach "Handouts" , ich frage zurück "Was?", Er: "oder Promocds, das geht auch ... ", Ich: "Warum?", Er: "Ja ist das nicht heute eine Pre-Listening Veranstaltung für die Presse?" Ich: "Ja. Und? Weiter?"

Ich hab sooooo keine Ahnung was bei "richtigen" CD Vorab Päsentationen so angesagt ist.
Iss' mir eigentlich auch wurscht, ich reiche Bier und Sekt in unregelmäßigen Abständen aber erhöhter Abfolge.

Im vorderen Busteil wird es aufeinmal taghell. Reiner hält eine der Gartenfackeln über den Laptop und die Endstufe an der Goldmann sein Bestes gibt.
Ein Bild für einen Kinofilm! Mit der Fackel am Laptop.
Doch es bringt den gewünschten Erfolg, die Endstufe spielt mit, in nur 3 sekunden sind alle im Bus vorübergehend taub und die CD Vorstellung kann anfagen.

Die Presse legt den Kop schief und lauscht.
Andächtig,
mit Notizblock auf dem Schoß.
Zwischen den einzelnen Songs fragen sie nach einer Setliste.
Ich reiche Bier.
Goldmann steht irgendwo vor dem Bus und gibt Interviews.
Reiner gibt eine reife Foto-Love-Story Vorlage aber keiner will Fotos machen.
Die Presse lauscht auf die immer lauter werdenen neuen Songs von Lola Angst.
An manchen Liedenden rülpst Goldmann ins Mikro. Man schaut sich erstaunt an. Einige lachen, einer immer noch nicht...
Auch solche Textpassagen wie "Feinflug Movements" sorgen für Verwirrung. Jetzt hätte man doch gern geschlossen eine Promocd. oder wenigsten die Zusage auf MP3downloads. Goldmann schaut mal kurz in den Bus und nickt, iss doch alles easy, kein Problem, kriegt ihr,... noch'n Bier?

Der ernste Mensch redet etwas von " besser man macht das telefonisch..." und will gehen. Goldmann schnappt ihn sich im Schatten der Fackel und als die Beiden eine dreiviertel Stunde wieder in den Bus steigen, lächeln beide bis über beide Ohren, sind die besten Freunde und man legt nochmal die neue CD "SCHWARZWALD" ein.

04:00
Jetzt beginnt der Zulauf der Straße. Die Clubs in Fhain schließen so langsam und wir bilden eine letzte Anlaufstellen.
Die Absinth-gesponserte Bar mit einigen wirklich guten Flaschen grüner Feen-Milch findet beachtlichen Anklang.
Diesesmal habe ich auch an alle Details gedacht: Absinth-löffel, genügend Wasser, Würfelzucker...
Nach dem 5. Absinthdrink allerdings wird klar - Plastebecher sind extrem ungeignet.

Besonders hervorzuheben wäre die unglaubliche Reaktionsschnelle aller Beteiligten des kleinen Feuerwerks:

ach guck..
ja das klappt dann wohl nicht...
hm... stimmt
also jetzt brennt der Tresen
hm... stimmt
soll ich mal Wasser drauf...???
öhhh... ja versuch ma'
*guck*
tja das wird irgendwie nicht besser, eher schlimmer...
hm.... stimmt
*pust*
das hilft och nichts.
*allesehensichan*
*allesehensichum*
versuch's mal damit *Spühlmittelreich*
aahhhh das funktioniert!
*applaus*

nur gut das Goldmann das Spektakel nicht mitbekommen hat - ich sage nur : Feuerlöscher!

06:00 morgens

Goldmann schläft seit zwei Stunden im Zweitwagen.
Reiner wird vermisst.
Im Bus sitzen noch eine Handvoll Überlebender aus verschiedenen EU staaten und werden Freunde für's Leben.
Mittlerweile läuft wiedermal das neue And One Album und wird begeistert von jungen Frauen in geringelten Tops und Röhrenjeans betanzt.
Wo die noch die Energie hernehmen... mir ein Rätsel.
Die Presse ist bereits seit Stunden gegangen, alle sahen ziemlich zufrieden aus und keiner redete mehr von Setlisten oder so'n Kinderkram.
Zwei Fans der ersten Stunde sind erneut aufgetaucht und halten mich netterweise wach.
Kann ja nicht so einfach den Bus verlassen, wenn Goldmann auf dem Bustür-Schlüssel pennt.
Reiners Fahrrad muss ja auch noch eingeschlossen werden, der taucht sicher nicht mehr auf heute.
Beim Versuch, Goldmann in der Seitenlage zu fotografieren, wecken wir ihn leider auf, aber das macht dann doch nichts, er posiert dann eben im Stehen mit den Beiden für Fotos. Alle haben sich lieb. Die vielen Kreide-Herzen überall am und im Bus scheinen zu wirken.

06:45
Bustür zu und Guten Morgen, jetzt mal ohne Frühstück ins Bett.
Die Berichte der Presse gibts in etwa einem Monat.
Mal schaun... Wink

29.06.07 "Schwarzwald" Nachspielzeit / die frühen Morgenstunden

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Benjamin von Stuckrad-Barre -21.06.2004 Berlin
Benjamin von Stuckrad-Barre
21.06.2004
Berlin Columbia-Fritz

Endlich! Nach nun gut zwei Jahren sitzt er mir wieder gegenüber, mir und noch 400 anderen. Wieder dabei, die rote Samttischdecke zum „verdecken der Künstlerbeine“, die Leinwand, der Apel-Laptop, der Musikquerschnitt. Ebenso der nette Herr im mittleren Alter der für den Buch-Shirt-CD-Ansteckbutton Verkauf zu ständig ist und der von mir immer ( kann man bei der zweiten Lesung eigentlich schon von „immer“ sprechen? Nun, es wird ja nicht die Letzte gewesen sein also JA immer!) von mir zu vorangegangenen Lesungen der aktuellen Tour befragt wird. Ich: „Hm… iss aber schon leer hier, oder?“ Er: „ Hm… ja aber das wird ….“ Ich: „ So? Wie war’s denn in – es folgt die korrekte Abfolge der bereits belesenen Städte- ?“Er: „ Hm… also gestern in Jena waren’s bis zu 500 man, das wird! “ O.K., wenn Jena 500 BvSB-Fans stellen kann, dann dürfte es in Berlin kein Problem sein. Wohnte der Autor doch gut zwei Jahre in selbiger Stadt und dürfte ein paar Freunde gewonnen haben bevor er 2002 (watt schon damals, hieß es nicht Anfang 2004?) zur Beendung seines gesundheitlichen Ruins nach Zürich zog.

Die Schweiz erwies sich heute sowieso als roter Faden des Abends, denn fast zeitgleich bestritt die Nationalmannschaft ihr Viertelfinal-Spiel gegen Frankreich. Zwei Gründe also, die mich zur Wahl meines neuen, in Eigenregie geänderten Schweiz-Shirts ermutigten. Vorn drauf das weiße Kreuz, hinten in großen Buchstaben SUISSE. (Süß? Klar doch!)

Nach dem Swantje kurz nach halb Acht im wie immer eleganten Outfit (bitte jetzt anerkennend pfeifend ;) ) um die Ecke bog und wir beide nach Stuhlpolonäse-gleichen Rundlauf durch Sitzreihen und über Gästeextremitäten (Koordination ist anders) nahe der Bar und nahe der Bühne (zwei wichtige Eckpunkte) nebeneinander saßen, wieder aufstanden, Wein und Desperados orderten, nochmals den Saal verließen um WGT-Fotos mit Lieblings-Mücke begutachteten, das Lichtdouble von BvSB schick fanden und wieder auffällig Platz nahmen, nutzte ich die letzten Sekunden um Swantje eine fundamentale Regel näher zu bringen: Sollte er, wie in zahlreichen dokumentierten Fällen, das Publikum einbeziehen und die Wahl auf uns fallen – Stell dich taub! Temporär Gehbehindert! Erzähl was von Sozialphobie oder Zeugenschutzprogramm aber geh nie Nie NIEEEE zu ihm auf die Bühne! Alles ist Material und solange man nicht selbst zu diesem wird, lässt es sich leicht lachen, aber gerät man einmal in das verbalen Fadenkreuz des jungen Herren, ist Lachen nicht mehr gesund. Nicht für dich selbst. Wir entschieden uns im worst Case durch „Hoppala! Na so was ungeschicktes“ - umwerfen der Flaschen und Gläser zu unseren Füßen in sichere Ebenen abzutauchen.

Und los ging es. Die Einspielungen verschiedener Passagen von Songs von bspw. Eminem, Pet Shop Boys, Westbam, Grönemeyer und weiter quer Beet hatten sicher eine eigene verbindende Bedeutung die zusammen mit den auf der Leinwand projizierten selbstgemachten Fotos der vergangenen Lesereisen – Schnappschüssen von Mauern, Türen, Fensterscheiben mit mehr oder wenig gut gestaltetem Graffiti– private Partybilder und Illustrationen älterer BvSB-Bücher ergänzt wurde. Doch um den Sinn dahinter zu entschlüsseln, hätte ich mehr Zeit und Konzentration gebraucht. Irgendwie erinnerte mich der schnelle Wechsel der Titel sehr an mein erstes Arvika-Festival 2003.

Wie gewohnt rasch platznehmend doch ohne atemlosem Intro-Monolog begann Benjamin von Stuckrad-Barre mit einem Text über seine seit kurzem öffentlich bekannt gewordene Entziehungskur und Essstörung. Offensiver Angriff, es wissen ja doch alle im Saal Bescheid, aber ohne einem das Gefühl zu geben Gast einer Talkshow zu sein und sich an der scheinbaren Problembewältigung anderer zu weiden. Ich hatte nach der Dokumentation im NDR über ihn kurz die Befürchtung, ich würde mir wie im Zoo vorkommen werden: „Guck wir mal, wie das Wrack aus dem Fernsehen uns vormacht, er wäre wieder 100% da. Und wenn er scheinbar 100% da ist, dann wissen wir doch, der ist eh nur wieder High!“ Doch mit dieser Einleitung, dieser knapp gefassten Schilderung „ ich hatte immer im Hinterkopf, das wird mal ein tolles Buch. Und somit war ich aus der Verantwortung mir gegen über raus – mal sehen wie „ER“ nicht „ICH“ damit klar kommt…“ stellt sich BvSB wieder den unausgesprochenen Fragen, der- ja gebt es zu- Sensationsgier des Publikums. Während er liest, erscheint er angespannt, seine Stimme klingt anders, er blickt nicht hoch, er stockt aber nicht sondern trägt all die Gedanken und Erkenntnisse dieser Zeit flüssig und laut vor. Damit wäre das auch erledigt und ab jetzt heißt es nur: let me entertain you!

Text 1: endlich eine Beobachtung anderer Personen. Nämlich „Paola & Kurt Felix“. Hallo die Schweiz mal wieder! Er berichtet von einem Treffen in Hamburg mit dem Vorzeigepärchen und Karl Dall. Ziel der Reise (für ihn): „Ein so lange glückliches Paar, Verzeihung ich sehe das so wie Sie. Also mache ich mich auf das Geheimnis ihrer Liebe oder den dreisten Schwindel auszukundschaften. … „Unser Problem“, diagnostiziert Kurt Felix, „ist“ (PAUSE). Was ist also das Problem der beiden? Spannend! Sind aber auch Profis, diese zwei, wie sie sogar im Alltag komplett durchmoderieren; mag sein, dass sie an so vielen Orten so viele Kameras während ihres Berufslebens haben verstecken lassen, dass sie den Überblick verloren haben, ob auch alle wiedergefunden wurden. Felix breitet, international verständlich Ratlosigkeit mimend, die Hände aus, benennt dann mannhaft das riesige Problem: „dass wir keine Probleme haben!“ Zu ärgerlich, im Sinne der Versuchsanordnung.“ Mit diesem Text lockerte er die Stimmung nach dem ernsten Beginn schnell wieder auf. Über andere lästern verbindet immer wieder. ;) Er blickte aber immer noch nicht auf, konnte ich also wieder aufhören mit Baucheinziehen, mich bequemer auf den Plastestuhl lümmeln und da niemand vor mir saß, auch noch die Füße hochlegen.

Ach ganz vergessen zu erwähnen: Bevor es mit den Highlights Schweizer Moderatorenpaare losgeht, erkundigte sich der Popautor kurz, welches Nationentreffen heute Abend denn auf dem Plan steht und natürlich musste ich laut SCHWEIZ/FRANKREICH krähen woraufhin er erwiderte: „Oha. Beginn 20:45? O.K. ich beeil mich.“ Eigentlich hatte ich ja erwartet eine Liveübertragung hinter ihm beiwohnen zu dürfen, ist er doch ein großer Fußballfan, zumindest ein Fan von Lars Ricken, mit dem er einst verwechselt wurde. (s.h. „Transkript“ ) Und nun kommt noch ein zweiter Vorleser auf die Bühne. Das letzte mal sah und hörte ich Rocco Clein, dem „Remix 2“ zu Gedenken gewidmet ist, heute ist es ein türkisch-deutscher, wohl bekannter Schauspieler, ich kenn ihn natürlich nicht; der mit Theatergeschulter Stimme den Gegenpart zu „Gartennazis“ liest. Jetzt begann es anstrengend zu werden, fand ich. Ich war total auf BvSBs recht eigenwillige Stimme und Leserhythmus eingestellt, da war dieser fremdartig modulierter Beitrag störend. In „Gartennazis“ geht es um tatsächlich geschehene und wortwörtlich protokulierte Bild-Diskussionen über zu laute Rasenmäher auf Sylt und in der Reinhard Mey zu seiner Aussage „alles Gartennazis“ welche ihm die Ruhe zum komponieren nähmen, Rede und vielfach Antwort steht.

Darin ist BvSB geschult, ein gnadenloser Beobachter und Reporter. Trotzdem mag ich lieber selbstgeschriebene Geschichten als Dokumentationen aus zusammengetragener Ausschnitten. „Remix 2“ wurde jedoch aus der Idee geschrieben, nach langjährlicher Selbstrecherche in Hotels, Internet-GBs, Foren, Tiefgarage /WC/ Denkmal-Wandbeschriftungen den Beweggrund für diese fortwährende Hinterlassenschaft von „Ich war hier“ zu finden. Und so beginnt er ( endlich auch mal ins Publikum blickend beim Wasser trinken, ich saß sofort wieder gerade) eine Abfolge von gefundener Schriftbilder von z.Bsp der Tiefgarage des TV Senders VIVA vorzutragen und das geht so:

Natural forever
Natural-Josh ist süß
Ich freue mich voll auf das Natural-Konzert
Natural sind doof
Du Fotze
Wir waren hier am 2.09.02 bei Natural und haben Autogramme und du nicht
Ich hab Fotos mit alle- Du nicht!
Ich hab viel mehr
Bro Sis ist Scheiße
Fick dich doch
Lernbehindert
Bro Sis ist scheiße
Bro Sis sind scheiße
Hast du recht
...
Lacher waren garantiert. Meist natürlich bei den „unanständigen“ Worten - klar, das kommt immer gut an. Bei solchen Texten mimte er die unterschiedlichen möglichen Stimmen nach. Ein wahres Fest. Swantje und ich grinsten um die Wette. Ebenso las BvSB aus dem Treppenaufgang des Kölner Doms ( wie soll man sich die Recherche vorstellen, bei den engen Platzverhältnissen der Wendeltreppe aber regen Besucherverkehrs zwischen Domplatte und Aussichtsterrasse.)

Der Text „Wohnen, Möbel, Leben“ brachte die Leute noch einmal richtig in die Gefahr am nächsten Morgen Bauchmuskelkater zu haben. Nun ist Pause. Die Mädels müssen aufs Klo, die Männer zur Bar, es gibt zwar hier und da Publikumsteile die solchen Bedürfnissen während der Lesung nachgehen, aber der Großteil weiß sich zu benehmen.

Nun gut, ich vielleicht nicht wirklich, denn ich habe bereits beim zweiten Text eine Bitt-SMS nach Basel und Potsdam geschickt, man möge mir doch sekundengenau den Zwischenstand Schweiz/Frankreich durchgeben. Was dann auch gemacht wird, extra für mich zappte Andre zwischen den Kanälen, wirklich punktgenau nach Spielplan, mit Zeitangabe und Spielernamen (blöd das ich mit den Namen erst mal nicht die Mannschaft zuordnen konnte, geht ja nicht um schwedische Namen). Swantje gab mir noch einen Weißwein aus und ich schaute am Merchstand sehnsüchtig auf das neue Buch. 12,90 Euro. Und ich war grad nicht so flüssig. Ich kam mir vor wie im Bonbonladen.

Es folgten die Texte:
Waffeninspektion
Sporthilfe
Hohe Schuhe ( versteht ihr? Hohe Schu(l)e!)

Nebenbei folgte ein Wechselbad der Gefühle für mich mit 1:0, 1:1,...oh jetzt schon 1:3
allerdings für Frankreich, mist.
Zwischen drin bekam das Publikum einen Blick geschenkt, eine kleine Anekdote erzählt von vollgekotzten Rockstar-Backstageräumen mit weisen Losungen an den Wänden - Zeromancer sicherten sich hier einen Platz in der Aufzühlung- und Hessischen Schülern die die Pisastudie wohl knapp unterlaufend hätten, wenn man den Beiträgen aus einer seiner Radiosendungen aus Ffm glauben schenken sollte, in der ein Olpe und eine Joya zusammen mit Marko, Steffen und Tommy (*augenbraunhochzieh*) eine verzwickte Liebesgeschichte erlebt, voll krass alda!
und Je’taime als direkte Zugabe „Dann erspar ich mir das Weggehen und Wiederher-Kommen.“ Wenn man sich schon über eine deutsche Rand-Sprachgruppe lustig macht, dann bitte auch über Sächsisch. Hatte BvSB doch schon immer eine Vorliebe für die ostdeutschen Besonderheiten.

Vielleicht sollte er noch etwas am sächsischen Dialekt üben und Magdeburg liegt in Sachsen Anhalt aber alles im Allen- grandioser Lacherfolg. Es geht um die MDR-Show „je’taime- wer mit wem“ Eine Datingshow im Mitteldeutschen Rundfunk. Nachdem die leicht tränignass gelachten Augen abtrocknet sind, bekommt BvSB seinen verdienten Applaus und die Zurufe und verabredet sich mit seinen Fans in 5 min am Merchstand.

Ich blickte schnell zu Swantje die natürlich verstand und milde lächelnd nickte. In Bonn hatte er dafür ja keine Zeit gehabt, weil er zum Freundinnen-Geburtstag musste. Die Show war diesmal recht ruhig gehalten, ich war keines weg enttäuscht deswegen, er hatte in Interviews bereits „verwirrendes früheres Verhalten und jetzt erscheinende Fehler“ eingeräumt. Ich war ganz froh, nicht als Material auf die Bühne geordert worden zu sein und die neuen Texte waren wie erwartet genial verfasst und vorgetragen worden. Wein war lecker, Swantje war natürlich wie immer eine sehr gute Begleitung ( *umarm*) und der Barkeeper war happy dass ich ihm den genauen Spielstand beider Länderspiele sagen konnte.

Alle glücklich und zufrieden, na bitte! Fast jeder Gast verließen den Saal um sich draußen wie in einer überfüllten U-Bahn am letzten Tag vor Weihnachten zu drängen um einen Schriftzug aus vier Buchstaben zu ergattern. Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, niemals ein Autor-gramm zu holen, von BvSB wollte ich nur selbstgeschriebene Texte und nicht seinen selbstgeschrieben Namen haben, nur das langersehnte Buch kaufen (kaufen lassen ;) ) und raus. Raus war aber nicht drin, denn alle Anderen waren noch drin und blockierten den Ausgang. Drum unterhielten Swantje und ich uns einige weitere Minuten über die Show und kommende Dates und als fast nur noch Crew, Merch und Autor da war ( und der mir unbekannte Schauspieler verdächtig nah bei Swantje saß) nahm ich meinen Mut zusammen und stellte mir vor, wieder 16 zu sein. Und jetzt habe ich also ein Autogramm direkt auf meinem Schweiz-Shirt. Wenn das mal nicht toll ist! * lach*

Swannie wollte uns noch zu einem Foto nötigen aber ich wollte nicht und ich wusste, dass er sicher immer noch nicht gern fotografiert werden wollte, da haben wir ähnliche Phobien. Benjamin (nach der Signierung kann ich ihn ruhig mit dem Vornamen ansprechen) verließ mit einigen Freunden die Halle um noch etwas vom Abend inBerlin zu haben und ich kam überraschend gut und zügig heim. Und taub war ich auch nicht... juhu!

Auf die nächste Lesung! Hoffentlich bald!

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Benjamin von Stuckrad-Barre -17.03.02 Bonn
Die Stille nach dem Ton
Benjamin von Stuckrad-Barre 17.03.02
Bonn - Pantheon

(oben rechts jetzt bitte Gebärdensprache-Moderator einblenden)

So oder so ähnlich denke ich mir, kann man diesen Bericht betiteln. Zig Konzerte halbwegs unbeschadet überstanden, bei Moby 1999 vor dem Frontlautsprecher getanzt, am Ende ("Thousand" der schnellste Beat wo gibt) dagegen gelehnt, auf Festivals unbeirrt vor den Türmen aus Lautsprecherboxen gesessen und sich dabei sogar noch unterhalten ... einmal in Bonn bei einer Lesung gewesen und aus die Maus. Aber das ist ein Individualschicksal - das war einer der Lieblingsbegriffe die uns von der Bühne, da noch erträglich leise, entgegen schallten. Doch davon später.

Ich saß mit meinen Freunden links in guter Sicht-Hörweite vor dem samtbedeckten Tisch und wir erwarteten: einige Texte aus dem neuen Buch "Deutsches Theater" ( SEHR GUT!!!! KAUFEN!!!), eine Menge Unterbrechungen seitens des Autors und einige Unterbrechungsversuche seitens der blonden, Turnschuh zu Karoröcken tragenden Studentinnen vor der Bühne sowie einige kurze, ausgewählte Musikstücke als Pausenüberbrückung. Ich hatte mich doch vorbereitet... hab doch MTV!


Das Publikum war schon mal gemäß meiner Erwartung. Wie lange wohn ich nun hier in dieser Stadt? 3 Jahre? Ich kannte niemanden. Macht nichts. Wahrscheinlich war ich auch der einzige Realschulabschluß-Abi-versucht-aber-war-nicht Ossi des Abends. Und dann noch ein "Grufti" . You know what I mean?

Benjamin von Stuckrad-Barre (im folgenden nur BvsB genannt) betrat rasch die Bühne, nahm noch rascher Platz, hektisch die Texte ordnend, sich entschuldigend, er habe gestern in Köln wohl etwas zuviel gefeiert und nun keine Zeit gehabt, wäre praktisch gezwungen worden, auf die Bühne zu gehen aber das wäre ja alles kein Problem und überhaupt, schön wieder hier zu sein, ist denn einer gestern auf der Little Cologne gewesen, solle er denn nun den Showablauf extra wegen dieser einen Person ändern, nein er glaube nicht, dass das ginge, wäre ja ein Individualschicksal und da könne er nun gar nichts für.....

Also das typische BvsB-Monolog-Einleitungs-ohne-Punkt-und-Komma-Hallo. Da möchte man doch stellvertretend für ihn ein- und ausatmen aus Angst, er könne jeden Moment feststellen, dass er selber zu atmen vergessen hat und umfallen. Und dann sitzt man da mit der bezahlten Karte. Right?! *g*

Na jedenfalls ging ' s dann los, der erste Text war... ähm.... jedenfalls nicht der mit BAP, der kam später. Ähm.. und auch nicht der über den Nürburgring... vergessen... passiert. Bei meiner heutigen Recherche fiel auf: Gut das es die Fotos hinter ihm auf der Leinwand gab! Ich visuell veranlagter Mensch erinnere mich eher an die Reihenfolge der Bilder als an die der Texte.

Also im laufe der zwei Stunden hörten ( und sahen) wir von:
* Formel 1
* Promotion ( kann sein, das war das erste)
* Manfred Krug
* Pizzabringdienst
* Gastronomie ( der Lacher schlecht hin)
* Homeshopping
* Mietverhältnis
* Wind of Chance (mit Rocco Klein als Gastleser)
* Der Kitschmillionär (als gewünschte und akzeptierte Zugabe)


Natürlich kann BvsB auch langsamer reden. Ganz langsam und dann mit vibrierender Bassstimme. Vor allem dann wenn ihm etwas scheinbar peinlich ist und er es noch dreimal erwähnt, damit auch wirklich jeder mitkriegt, was er da grad so peinliches gesagt haben soll. Beispielsweise brachte ihn die Verwechslung der Handtuchfarbe fast um die Innere Ausgeglichenheit: GRÜN?! Das ist doch gelb! Wieso sagte ich grün? Wie kann ich nur? So früh am Abend schon Wortfindungsschwierigkeiten? Warum? Wieso? Grün... nein Gelb!
Und auch in spätere Texte baute er immer wieder gern diese, wohl jetzt legendäre Passage Grün-Gelb-hauptsache-Handtuch ein.

Alles ist Material, aha ich verstehe.

Überhaupt unterbrach er gern die Lesung um einige kleine erlebte Geschichtchen zu erzählen, die ihm auf den vergangenen Tagen der Lesereise widerfahren sind. Da ist es wohl von Vorteil, wenn man sich in der deutschen Prominenz auskennt. Ich wusste in 9 von 10 Fällen nie um wen es geht. Realschulabschluß-Abi-versucht-aber-war-nicht Ossi, ich sag ' s ja!
Ob die blonden Studentinnen wohl nach diesen Geschichtchen in dem Buch suchen werden? Ich hoffe ja, ich weiß nein.

Zwischen Beispielen für sein Können als Autor unterhielt BvsB sich- und sich mit den anwesenden Gästen. Da wurde der Text vom Merrcie-das-es-dich-gibt-Lied mühsam zusammen getragen
(super mentale Beeinflussung, ich habe am selben Abend noch im Internet gesucht damit ich endlich endlich!!! den richtigen Wortlaut weiß... ), über die Herkunft der Tablettendöschen auf seinem Tisch spekuliert (hierbei gewann das Interesse an denen aus Halle vor dem Interesse an denen aus Hannover ) und wieder über die vergangenen Tage der Lesereise berichtet. Langsam glaube ich, alle Prominenten ( ob ich sie nun kenne oder nicht) leben ständig in Hotels und treffen ständig auf BvsB. Alle kein zu Hause oder wie? Doch klar, sie hatten eins... siehe Manfred Krug in " Ruhestand " ("Ha ha denkt ihr ich kann alle Seitenzahlen meiner Werke auswendig?") (Seite 79 anm.d.red) Aber auch in ihrem Zu-Hause treffen sie auf BvsB. Alles ist Material. Ja, das ist nun klar.

Irgendwann am Abend fiel ihm ein, dass eine Bonner Freundin (Neid macht sich sichtbar breit in den Gesichtern der hellhaarigen Turnschuh-mädels... eine von ihnen !!! hier !!! in Bonn!!!) habe ihn zu einer Geburtstagsfeier nach der Show eingeladen. Wo denn die Pariser Str. und das Studentenwohnheim sei? Ich dachte mir, ja hallo? Sollen jetzt alle mal ZUFÄLLIG da vorbei gehen oder wie? Und er habe nun gar kein Geschenk für diese wirklich liebe geliebte Freundin. Bitte helfen! Jetzt!

Und tatsächlich... es dauerte nur 3 weitere Textvorstellungen und 4 Promi-Geschichten und die erste blonde Studentin kippte ihre Tasche aus und reichte CDs auf die Bühne. War dann aber noch nicht so das richtige....die habe sie schon, die liebe Freundin. Daraufhin konnte die nette CD-Spenderin anbringen, dass sie auch schon alles von BvsB habe und es nun wohl schwierig mit dem Gegengeschenk werden würde. Ich habe nicht die ganze Diskussion mitbekommen, jedenfalls flog am Ende die eben überreichte Studentinnen-CD im hohen Bogen wieder in den Saal. Der Vorschlag: mit dem Geburtstagskind auf ein Frühstück nach Paris! wurde sofort abgelehnt. Da könne er ihr ja gleich was anderes sagen. Ich will ' s nicht wiederholen WAS, weil es ihm selber so scheinbar peinlich war, dass er es wiederum dreimal wiederholte und leise in das hellhörige Publikum murmelte. Daraufhin bekam er herzige Ohrringe. Wohl eben aus den Ohrläppchen gezogen. Hmmmm da freut sich sie sicher, dachte ich. Es folgte ein Schal und eine Strickjacke. Alles gebrauchte Dinge. Ist wahrscheinlich eine brauchbare Freundschaft... o.k. der Witz war nicht so gut.

Ich überlegte mir, was die Gute eigentlich von ihm zu Weihnachten bekommen würde, wenn er schon jetzt so viele materialistische Dinge um sich sammelt wie es eben nur ging? Ich hätte mich über einen selbstrausgerissenen Strauß Frühblüher und Sträucher mehr gefreut als über schon benutzte Geschenke aus Fankreisen. Am Ende begegnen sich der einstige Besitzer und die Beschenkte in der Stadt... wie peinlich.
Ach für dich? Ach von dir?

Nun mal zu meinem Individualproblem. Die Lautstärke. Nach nur 15 min auf der Bühne, bemerkte BvsB ein leises (für ihn immer störender werdendes) Pfeifen. Das musste abgestellt werden. Wurde es dann auch ( die Bierkühlanlage soll es gewesen sein, bezweifelten aber alle im Saal) Beim nachprüfen des verschwundenen Pfeifen muss er dann aber wohl den Volume-Regler der Anlage bis zum Anschlag gedreht haben ( Plus wohlgemerkt) denn beim erklingen der Übergangsmusik zum neuen Thema, zuckten alle zusammen. Das waren Schmerzen! Bei mir zumindest, saß ich doch nur 3 Meter vor/unter den zwei großen Boxen. Kommentar von der Bühne: "Oh, ha ha, na dann pfeift es wohl jetzt bei jedem selbst."
Aber leiser wurde es auch nicht. Also hielt ich mir unauffällig immer ein Ohr zu, wenn es wieder so weit schien. Half nicht viel. Bin immer noch sensibel wenn es zu laut wird um mich herum. Ich höre derzeit mehr Freundeskreis als Wumpscut. Hoffe das wird sich wieder geben.

Was ich noch bemerkenswert fand, war die eine blonde Frau ganz vorn, 1. Reihe auf meiner linken Seite. Als BvsB sich auf der Suche nach Liedtext/Geschenk/Aufmerksamkeit was auch immer, zu uns wand, war ihr wohl auf einmal sehr sehr warm und sie musste jetzt dringend mal ihren Pullover ausziehen. 3 min später war ihr dann wohl wieder zu kalt in ihrem Top. Da sah er ja auch nicht mehr her. *g*

Nach 2 Stunden und einer kleinen Pause verabschiedete BvsB sich in gewohnt kurz gehaltener Verabschiedungs-Art und eilte wohl mit seinen Gaben Richtung mir unbekannter Pariser Str. Kein Nachwinken... kein Autor-Gramm ( ha was ' n Wortwitz, wa?)
Brav verließen auch die vielen Gäste und die paar Künstlergäste
(in ungebildeten Kreisen heißt das V.I.P. und ich hätte nach dem Platz nehmen am Tisch den Zettel gaaaaanz schnell verschwinden lassen aber ich durfte ja nicht mal fotographieren....) den Saal. Wie vermisste ich die üblichen Musikergewohnheiten: noch mal raus-runter-hinterkommen, Backstagepass-Präsentieren, mit Fans reden und dann der-Bus-fährt-sorry-bis-morgen-oder-so gehen.

Heute saß ich mit dem neuerworbenen Buch ( jaaaa alles hatte ich nun doch noch nicht) in der Bahn und machte mir so meine Gedanken, ob sich denn andere nun wegen dieses Buches Gedanken über mich machten. Ist das nun out, ein Buch eines Autors öffentlich zu lesen, wo er grad erst in der Stadt war? Erscheint man dann " in " oder wie ein mitlaufender Anfänger? Aber ich habe die Vermutung, wenn die sich überhaupt Gedanken um mich machen, dann sicher nicht deswegen.

Realschulabschluß-Abi-versucht-aber-war-nicht Ossi.. und noch dazu in schwarz. Alles ist eben ... ach ihr wisst schon.

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Electronic Pleasure - 2005 Berlin
Electronic Pleasure 2005 Berlin

Manchmal braucht man mehr Kondition. Das wurde schon klar, als die ersten Ankündigungen aus dem Hause RGKP bekannt wurden. 6! In Worten SECHS Bands an einem Abend. Was manch einer sonst nur auf einem zwei Tage Festival mit ausgedehnten Pausen schafft, sollte diesmal in neuer Location –dem Columbiaclub - in kompakter Form präsentiert und gewürdigt werden. Die Begrüßung begann mit Caretaker. Drei, ja wirklich da im Nebel saß noch einer, drei junge Musiker rund um Sebastian Tessendorf, welcher recht festgenagelt auf seinem Platz blieb, spielten den Opener. Teilweise soll die Stimmlage und Modulation des Sängers an Bela B. (die sind ja auch aus Berlin) oder Erasure erinnert haben, so der Wortlaut eines meiner Bekannten neben mir aber ich möchte mich da nicht festlegen. Die ersten Besucher trauten sich noch nicht näher an die Bühne heran. Berlin und seine Anlaufzeiten.

Im Hintergrund liefen, etwas schwer zu erkennen, visuelle Umsetzungen zu den Inhalten der Darbietung. Teils bestehend aus liebevoll gemalten Animationen. Laut eigener Aussage sind die Texte „autobiographisch, oft ausgemalte Bilder gedanklicher Kleinkriege“. Also mit Tiefgang. Immer wieder wünschenswert und am heutigen Abend sehr überraschend. Die musikalische Umsetzung dieser Gedankengänge wurde mit einer netten Mischung aus Electronic und klassischen Instrumenten ausgeführt, was sehr gut zusammen harmonierte. Gut gemacht!

Distorted Reality folgten daraufhin mit komplett anderem Eindruck. Aber keinem schlechten, ganz im Gegenteil. Für den heutigen Abend eroberten sie sich bei mir den ersten Platz. Sängerin Martha zog nicht nur mit ihrem stilvollem Äußerem und den beneideten langen roten Haaren die Aufmerksamkeit auf sich, im Stil von Garbage eröffneten sie ihr Set mit „Super Crash“. Wie auch beim erfolgreichen Auftritt auf dem diesjährigen WGT dominierte ihre kraftvolle Stimme, begleitet mit Bass, Schlagzeug und Keyboard (damit es beim Electronic Bezug bleibt). Mit überzeugender Show und Performance gelang es der Band das schüchterne Berliner Publikum einige Meter weiter nach vorne zu holen. Und bei dem glorreichen Abschluss des Billy Idol Covers „Rebel yell“ sah man mehr als einen Zuschauer beim mitsingen und zappeln. Nächstes Jahr werden sie ihr neues Album "Daydreams & Nightmares" zusammen mit Melotron, Sero.Overdose und anderen erneut in Berlin, im Kesselhaus/Kulturbrauerei vorstellen. Wir werden dabei sein. Ganz bestimmt!

Wieder bauten die fleißigen Backstage-Boys - bestehend aus vielen bekannten Berliner Gesichtern (ihr würdet als neue Boyband viel reißen!) - die Bühne um, hängten Banner an alle möglichen Plätze, leuchteten jeden Zentimeter genaustes aus und stellten mehr Technik auf.

Neotek aus Dänemark hatten einen fulminanten Start mit ihrem Cover von „Rhythm & Machine“. Der Beat ging in die Beine, der Song in das Ohrwurmzentrum und die beiden Herren im Anzug boten einen netten Anblick wie sie so vor ihren drei Kollegen an den Synthies über die Fläche sprangen. Fixmer / McCarthy und Kraftwerk fielen einem sofort als Anhaltspunkte ein. Alles was danach folgte begann den ersten euphorischen Eindruck nachhaltig zu schwächen. Auf weitere Tanz-Knaller wartend wurde der Beat immer uninspirierender und kontinuierlich nahm die Stimmung wieder ab. Sehr schade eigentlich. Mit dem letzten Song, in dem eine Sängerin mit auf die Bühne geholt wurde, machte man sich bestimmt keine Freunde.

Nächster Programmpunkt : Agonoize. Jetzt schon?! Da hatten wir doch gedacht, dass sie den Headliner mimen werde würden und da bildeten sie auf einmal das Show-Zentrum. Allein wegen der extrem hohen Verschmutzungsgefahr von Bühne und Publikum wäre es doch sicherer gewesen, erst einmal alle anderen Bands mit Sinn für Hygiene und Umgangsformen spielen zu lassen. Aber gut. Musste Veranstalter Robert ja wissen was er macht. Es gab jedenfalls eine konstante Vorwärtsbewegung zu spüren. Trotz Hinweisschildern rund um die Halle auf denen vor eventuellen Schäden durch Stroboskop, gewaltverherrlichten Showelementen und Beschädigung diverser privaten Gegenstände gewarnt wurden – oder vielleicht gerade deshalb – versammelten sich gut 300 Menschen dicht an dicht nahe der mit Plastetüten abgeklebten Monitorboxen. Für die Pressefotographen sollten Müllbeutel bei Agonoizeauftritten sowieso immer eine Dienstbekleidung darstellen.

Eine sexy Krankenschwester schob Frontmann Chris L. im Rollstuhl in die Nähe seines kommenden Spielplatzes, kippte ihr aber meiner Meinung zu früh aus. Da waren es noch 30 cm bis zum Bühnengraben. Mit ihrer berüchtigten Performance und dem kraftvollen Druck der sich jetzt nonstop aus den Boxen schob unterhielten Agonoize gute 60 min lang die Columbiahalle. Ganz Herr der Bässe verstand man zwar wie immer kein Wort aber ich nehme an, deswegen sich die Meisten heute auch nicht gekommen. Auch wenn die Band jedes Mal betont, wie wichtig ihnen die Inhalte der Songs sind –sorry aber mit vollen Mund sollte man nicht singen! Drum spuckte Chris auch ganz schnell literweise weißen Schleim durch die Gegend oder erfreute die Zuschauer mit neuen Arten der Akupunktur.

Besonderes Highlight bildete der Einsatz einer Flex, die er sich, noch recht zurückhaltend an seinen Oberschenkel setzte. Demnächst wird das Einsatzgebiet ausgedehnt, derzeit reicht die Körperbepanzerung nicht aus. Spektakulär war’s alle mal. Vor dem Schauspiel pogten und sprangen derweil so etwa 80% der Anwesenden gehörig durch die Luft und verhalfen Agonoize dann doch noch zum Headliner-Feeling. Und schön zu wissen, bei Agonoize fliegen eher Gasmasken auf die Bühne als Unterwäsche. Grendel aus dem Nachbarland Niederlande folgten nach der Säuberung der Bühnenelemente. Ach ja, richtig, DIE sind das, schoss es mir nach der ersten Runde durch den Kopf. Mit ziemlich gleichbleibenden Industrial-EBM brachten sie eine weitere Stunde rum. Wie kann man Grendelsongs eigentlich auseinanderhalten? Es ist irgendwie immer Eins. Im Hintergrund stand das neue Projektmitglied Anita und tat brav ihre Arbeit. Frontman Vlerk rannte wie ein eingesperrter Tiger pausenlos von rechts nach links und zurück und somit hatte man als Fotograph nicht viel zu tun. Dem Publikum gefiel es. Sie tanzten ausgelassen und feierten die Band gehörig. Einige Fans hatten danach eine Auszeit mehr als nötig und lagen mit dem Rücken zur Wand erschöpft in der Gegend rum.

Mittlerweile ging es uns auch schon gehörig an die Substanz und wir saßen mehr als einmal auf dem Boden. Aber es war ja nur noch eine Band übrig. Und diese hatte seit jeher erkennbarere Melodien und einprägsamere Passagen im Angebot. Solitary Experimence’s neues Album “Mind Over Matter” wurde natürlich ebenfalls präsentiert und erhielt Anerkennung aus allen Reihen. Mit Routine und viel Power unterhielten die drei Musiker die Halle mit schönem Electropop und bildeten einen anständigen Abschluss der Elektronischen Freunden, wie es uns von RGKP versprochen wurde. Auf ein neues im nächstes Jahr!

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Funker Vogt - 25.01.2003 Magdeburg
25.01.2003 Magdeburg, Factory
Funker Vogt /Ncor/Digital Factor

Mit einem kleinen Seitenhieb auf die voran gegangene Darbietungslänge von Digital Factor begannen Funker Vogt ihr heutiges Konzert. So kündigte Jens Kästel an, man würde jetzt schnell seine drei Zugaben spielen und ende.
Natürlich war dem nicht so. Mit „golden Shower“ startete der Funkenregen aus vielen alten und einigen neuen, in jeden fall 100%partytauglichen Funker Vogt Material.In kaum 30 sek füllte sich der Platz vor der Bühne mit tanzwütigen Electros und akustisch weithörbaren Funkegirls. Entweder brachte man sich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit oder ließ sich willenlos im Takt hin und her werfen.
Auf der Bandseite sah man die beginnende Pogo-Schlacht mit Freuden. „ es ist unglaublich, ich hätte das nie gedacht.. aber es wird von mal zu mal besser!“ so der Kommentar von der Bühnenfläche.Dank ausgiebiger Vorbereitung waren Gerrit, Björn, Thomas und Jens ebenfalls in Top-Partylaune.

Es war mein erster Abend den ich konzentriert auf die mimischen Untermalungen und den Gesten auf der Bühne geachtet habe. Keine andere Band an diesem Abend hatte eine dermaßen kraftvolle Umsetzung. Jede Textzeile schien für Jens etwas zu bedeuten, er wollte die Botschaft bildlich und für alle verständlich rüberbringen und so verzog er sein Gesicht zu bösen Grimassen, beschwor mit erhobenen Händen oder sah in der vordersten Reihe jeden einzeln ins Gesicht während er mit kräftiger Stimme die meist militärisch-angehauten Texte zum besten gab. Nun gut, zu Beginn der Show haperte es etwas mit dem Einsatz und es kam vor dass Gerrit allein zu hören war, aber warum mal nicht ;)

Björn nutzte derweil kleine Pausen um hinter seinem Keyboard hervorzuhechten und die Fans mit vollem Körpereinsatz anzuheizen. Thomas spazierte lässig von einer Ecke der Bühne zur nächsten, die Gitarre wie eine MP vor sich haltend und zeigte allen deutlich, wie gut EBM und Rock zusammenpassen können. Den verstärkten Einsatz von harten Riffs kann ich jedenfalls nur begrüßen.
Da das neuste Album „Survivor“ schon eine ganze Weile auf dem Markt ist, wurden die neueren Stücke euphorisch mitgesungen. Songs wie „Date of Experation“ und „Final Thrill“ brachten die Menge noch ein paar Grad mehr zum Brodeln, alte Clubhits wie „Maschinezeit“ und „Black Hole“ besänftigten diejenigen, denen die neue CD zu rockig war. „Lügner“, mein persönlicher Favorit, brachte dann auch meine stark beherrschte Konzentration ins Wanken.Wie auch in Berlin luden Funker Vogt die Fans ein, zu ihnen auf die Bühne zu kommen aber scheinbar ist man in Magdeburg zu schüchtern. Nicht einmal die eine, weitvernehmbare Besitzerin einer durchdringenden Stimme nahm das Angebot an. (klang als brächte sie ein Kind zur Welt... in der Steißlage)

Mit Red Queen gab es dann nach über eine Stunde die erste Pause für die schweißüberströmten Tänzer. Leider waren die Nichtraucher in der Überzahl oder es gehört sich als harter EBMer nicht, mit Feuerzeugen zu wedeln, dabei hatten Ncor extra welche am Merchstand bereitliegen. Direkt im Anschluss zur Ballade wurde mit „Subspace“ der Puls dann noch einmal hoch gepusht.Obwohl die Bühne mit diversen Utensilien, wie SAT-schüsseln, Tarnnetzen und Banner bunt genug war, testete ich kurz vor Ende des Konzerts, wie es aussieht wenn nicht nur Björn Farbe im Gesicht hat. Die gelben und orangenen Luftschlangen verfehlten ihr Ziel nicht und nach kurzer Schreckenssekunde strahlte ein behangener Jens Kästel sein bekannt charmantes Lächeln in die Runde. Brüderlich wurde die restlichen Schaumstoffschlangen mit den anderen geteilt, bevor Magdeburg mit den Worten „ wir sehen uns an der Bar“ in die Regenerationsphase entlassen wurde.

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GAMA - 2000 Hamburg
German Alternative Music Award 2000
GAMA-DRAMA
oder
Warum man nicht mit Herzproblemen auf eine Preisverleihung gehen sollte.
Untertitel: DIE VIER

Ein Ereignis in 5 Akten

1. Akt
Zugegeben, wir sind schon immer hart im nehmen gewesen.

Wir, das sind wieder mal Sabine und ich. Im folgenden S und C.

C: Wir wollten Ursprünglicherweise Placebo in Köln erleben aber da es sofort ausverkauft war (das klingt jetzt besser als zuzugeben dass wir wieder mal zu lange getrödelt haben...) haben wir noch schnell nach einer Alternative gesucht.
Und siehe da: der German ALTERNATIVE Music Award

Also begannen die nervenaufreibenden Vorbereitungen. Die Karten, mit die letzten die es gab, wurden im Internet ausfindig gemacht, bezahlt und zwei Tage später hielten wir bereits den rosa Gutschein in den Händen. Der aussah wie ein Werbezettel für einen Ausverkauf bei ALDI.

Nun ging es an das Outfit. WAS UM ALLES IN DER WELT SOLL ICH NUR ANZIEHEN. Eine Frage die sich die kommenden Tage wie ein roter Faden durch unser Leben zog. Ich bekam wieder einen Individual-Flash und musste unbedingt was jaaaaanz dolles einzigartiges haben. Also saß ich da und nähte. Pailletten. Viele Pailletten. Mehr als ich dachte...
Nur um ein +1 in lila schimmernden Pailletten auf mein Shirt zu kriegen.

Am Hamburger Bahnhof abgesetzt und gleich die Markthallen gesichtet, stapften wir mutig durch den Müll rund ums Gebäude. Leichte Orientierungsschwächen wurden toleriert und bald saßen wir in der S-Bahn Richtung Unterkunft. Wir fuhren durch so nette Stationen wie Allermöhe (?) und Nettenböttel oder so. Jedenfalls genau in ein Neubaughetto. Und das im Nebel, Nachts.

S: Nettelnburg zwar, aber Neubaughetto stimmt.
Das Unglück muss zurückgeschlagen werden.

ping pong ping pong.
jubel panne trubel panne heiterkeit panne.

An der richtigen Haltestelle ausgestiegen, an einem, den Ausgang bewachenden Rottweiler, vorbeigeschlängelt, einen gruselig sumpfigen Weg begangen sahen wir es schließlich ... das schwebende T. Wenig später fanden wir auch das Haus dazu. Vom Äußeren Schein verleitet, eine *****Suite erwartend, standen wir irgendwann in unserem 1x1m-kabuff. Pailletten annähen, Haare eindrehen, der übliche Weiberkram, pennen, frühstücken.
das Frühstück ... Balaton-Hotelromantik mit lecker harten Brötchen.

bin ich satt oder ist mir schlecht?
bin ich müde oder ist mir schlecht?
hab ich Hunger oder bin ich müde?

Immer diese Fragen.

2. Akt
S: jedenfalls ging`s Spätnachmittags zurück in unser T-heim. dorthin nahmen wir Angie mit. Unsere ganz spezielle 24-stunden-später-sag-deiner-freundin-dass-ich-steve-liebe Freundin. man könnte sie aber auch dieses-schreiend-pinkfarbene-wolljacket-hab-ich-vor-drei-jahren-in-London-gekauft-
und-es-ist-immernoch-modern-angie nennen. oder als-einzige-herzchen-pappschilder-hochhalt-angie.

C: Vergiss bitte nicht das "Milk? Teehaa? wo seid ihr?" Schild und das "Irantante grüßt Steve Naghavi" Schild. Und bitte auch nicht das "Noch eine GAMA Karte" Schild im wasserdichten Umschlag. Dank ihrer unerbittlichen Feilschens standen wir minutenlang in mitten finster schauender Menschen, die andere noch Karten suchende Gama-fans vor uns warnten: Die wollen 80 DM! Gar nicht wahr, ich hätte dem die Karte bestimmt wieder geschenkt. Oder wenigstens die 50 DM genommen denn mehr hatte der nicht. Egal. War ja nicht mein Bier.

Endlich ging es voran. Wir näherten uns mit groooooooßen Augen der Treppe des Glücks. Ignorierten auch Tanzwut am VIP -eingang. Muss man ja nicht kennen.

S: auch Zeromancer würdigten wir keines Blickes.
irgendwann, 5 Wochen und 3 abgefrorene Zehen später, standen wir freudig erregt und unglaublich erwartungsvoll vor dem Kassenhäuschen, als ...

C: Moment, die waren auch da?
.... als Angie vor uns reinging. Sie hatte sich mittlerweile auf 45 DM runtersetzen lassen und gleich einen Begleiter gewonnen. Nun waren wir an der Reihe. Und nun auch erklärt sich die Überschrift: Hätten wir auch nur den geringsten Herzgefäßschaden gehabt oder ein angeborenes Loch in der Herzwand, ---- aus die Maus---- Ende--- Feierabend.
Denn aus dem Kartenhäuschen schallte uns ein geknicktes: ”Ich weiß es ist unfair aber ihr kommt damit nicht rein!" entgegen Wir wurden gebeten ohne weiteres aufsehen durch den Presseausgang zu verschwinden. Aber nicht mit uns. Oder ehrlich gesagt: nicht mit Berzerk-Sabine. Da fielen Sätze wie: Ich raste gleich aus.... wir sind EXTRA aus Bonn gekommen... ich krieg gleich Zustände... Silben so scharf wie Samuraischwerter teilten den Raum, spitze Satzkonstellationen formuliert mit einem extra fiesen Unterton der nur eins erkennen ließ: EINLASS ODER MASSAKER.

P.S.: Sabine möchte diesen Absatz etwas entschärfter dargestellt wissen. OK. Nachdem wir abgewiesen wurden und am Nebeneingang verstört und verzweifelt einen Ausweg bzw. Eingang suchten, verteilten sich die Rollen wie folgt: Ich saß auf dem Fensterbrett und sah herzzerreißend traurig aus. Sabine sprach immer wieder verschiedene Leute an die nach Security aussahen bis sie auf eine Frau stieß, die ein offenes Ohr für die Sache hatte.
Sie verwies uns an einen anderen Typen und der sammelte alle Kartenlosen ein ( mit uns noch zwei junge Typen ) und stempelte uns ab. Somit waren wir den gesamten Abend lang ”die Vier”.

S: wasabernichtheissensoll,dasswirdenganzenabend zusammenklebtenwiediesersatz,nein. doch dazu später. wir wollen ja nicht vorausnehmen, dass *zungeabbeiss*.
gut, nachdem unser Puls sich von 180 auf normalwert abgesenkt hatte, marschierten wir zur Bar (natürlich). nee, stimmt nicht, erst zum Klo (Spiegel!). bebiert und becolat machten wir uns dann auf die Suche nach einem Platz, mit viel viel Platz drumrum und guter Aussicht. Fanden wir natürlich nicht - sondern etwas viel viel besseres.

3.Akt
GAMA 2000 irgendwo falsch abgebogen....

C: Wir teilten uns auf und schubsten ein bisschen die stehenden Fans durch die Gegend bis ich auf einmal einen freien Platz sah. Sehr frei und ich wusste nicht wieso da keiner stehen wollte?! Hm, mir doch egal und so zog ich Sabine mit dahin. Sabine steht aber nicht so gern und deshalb nahmen wir auf der Treppe vor einer Bar Platz. Es spielten grad die Farmer Boys. Danach kamen Project Pitchfork auf die Bühne und während sie die Nominierungen aufzählten, sah ich mich etwas im Saal um. Tatsache, es stand kein Schwein bei uns in der Nähe, vor uns saßen welche und ich konnte locker AND ONE beobachten.
Dann kamen Peter und Dirk auf uns zu. Ich glaub, ich spreche für mich und Sabine: AHHHHHRG! Sie setzten sich unmittelbar neben uns auf ihre, mit in fettem Arial bedruckten Namenszetteln gekennzeichneten Holzklappstühle. Und da dämmerte die Erkenntnis. WIR SAßEN EIN BISSCHEN FALSCH. Also Mindestens sooooo ein bisschen...
Ich nehme an, dass unsere fehlenden, weil ja nicht bekommenden, blauen Armbändchen der Grund waren, dass die Security keinen Verdacht schöpfte. Ich hab ab da erst mal nicht viel mitbekommen was auf der Bühne abging.

S: unauffällig lässig benehmen und doch die Lage peilen, das war von nun an die Devise. Wer würde unseren Weg kreuzen? Wer vor unsere Linse treten? Wer uns treten? Wir waren auf alles gefasst. Bald sollten wir schlauer sein.

C: Zum Beispiel war es nicht ganz so einfach bei den Nominierungsnennungen sich locker zu geben. Man will ja nicht als Offensive-Fan geoutet werden, obwohl sich die Frage stellt, wieso eigentlich nicht? Aber da es ja in der großen Familie (O-ton Niels) so manche Differenz gibt... na ja. Zu erst wurde das beste Album gekürt: Einstürzende Neubauten. Ok die kennen wir von damals. Sie machten auch gleich klar das diese Verleihung nicht so professionell ablaufen wird. Zitat: Wofür erhalten wir den diesen tollen Preis?? Ach! Bestes Album!

So langsam erkannte ich nun auch andere Bands und irgendwann war meine Colamischung alle ( ich denke, ich hab auch viel verschüttet) und ich überlegte ob es ratsam wäre sich zu erheben. So in aller Öffentlichkeit. Vor allen "wichtigen "Leuten und dann sehen die mir doch gleich an dass ich ein Garnicht-hierher-gehörer bin. Ich hab mich überwunden. Ich wollte auch noch die Cola bezahlen... *koppsschüttel* also wenn DAS nicht auffällig genug war.

Nach und nach erkannten wir auch noch andere die im öffentlichen Interesse standen. Meist erst als sie auf der Bühne standen. Wieder was gelernt. VNV Nation haben mir zum Beispiel dann auch beim Bier bestellen geholfen oder Oswald Henke trat mir in den ... sagen wir mal es gehörte noch zum Rücken. Sabine jedoch versucht, das Glück extrem auf die Probe zu stellen als sie unbedingt mal für Damen musste. Das hieß: raus aus dem VIP und dann wieder rein ohne Problem zu kriegen. Wie's abging:

S: nachdem ich Platz für neue Freigetränke geschafft hatte, stürmte ich zurück zum Eingang. Dort ließ man mich allerdings nicht herein, obwohl ich 3 min zuvor durch selbige Tür die Halle verlassen hatte. ok, im Sturmschritt zum anderen Eingang. dort erwartete mich die selbe Abfuhr. Ich Stempelkind solle doch bitte die Treppe nach oben nehmen. Gedankenblitz: entweder kommste jetzt backstage oder du wirst soeben für einen armen ticketlosen nur-after-show-party-gast gehalten. ich renne also die Treppe hoch, nix Backstage, renne wieder runter und muss wiedermal diskutieren. nach einigen verschwörerischen Stichwörtern, die erlösende Gewissheit ... die Türsteher wissen von uns Vieren und lassen mich passieren (Hauptsache es reimt sich). keith caputo musste ohne mich singen, aber kurz darauf sitz ich wieder neben Carina.

C: Carina war bis dato auch in heller Aufregung. Die Donots zum Beispiel sind wahre Nervensägen, ständig auf Achse um über die Stühle zu springen und sich Bier zu holen. Oder Teile von Pitchfork( also der Blonde Teil) der wie ein Panzermensch über Hindernisse hinwegstürmte. Mein Fuuuuuuuß!!! Aber wir waren wieder zusammen, vereint und die Hälfte der DARK FOUR oder DIE VIER von der Gama.

Niels Ruf verabschiedete gerade. Der Fankomplex im hinteren Drittel des Saales bewegte sich sofort nach draußen. Die anderen zwei drittel blieben sitzen. Ok wir auch. Für diesen Abend war ich entschlossen mich der Mehrheit anzuschließen. Das Licht ging an und noch mehr Gesichter konnten Namen bekommen. Da Niels sich in unmittelbarer Nähe aufhielt wollte ich immer noch nicht gehen. Wohin auch? in die reelle Welt? Die wirkliche? Die wo alle gleich sind? NÖ! Ein Weile beobachtete ich noch den Fanansturm auf Steve und für einen kleinen Augenblick, 3 Sekunden, sah ich mir noch mal Niels an. Ein Blick wieder auf Steve und da saß schon Angie neben ihm.

S: nachdem sie ihn auch mit ihrem weiblichen Reizen nicht davon überzeugen konnte, vor dem Bühnenvorhang als Pappaufstellervorlage zu posieren, bekam sie wenigstens ein-arm-um-die-schulter-leg-foto.


Um uns rum wurden Niels Ruf und die Donots interviewt und gefilmt und wir saßen mal hier und mal dort und freuten uns einfach nur.

C: Ich freute mich auch ganz doll als ich Niels dann mal das Händchen schüttelte, es musste einfach sein. Der Mann hatte etwas Hype nötig. Ebenso freute uns auch der Whiskey von Eskil und das kurze Gespräch zwischen Scheubi und Steve über uns hinweg.

S: kein Mensch weiß nun zwar wer Eskil, Scheubi und Steve überhaupt sind, aber ihr könnt es euch in etwa so vorstellen: pubertäres Mädel trifft bsb. so in etwa jedenfalls
den Rest der Nacht rotierten wir zwischen Bar, Disco und Wc.

C: Mit zeitweiser Unterbrechung wegen der Kontaktlinsen oder wir trafen die kichernde Angie. Vor dem nicht funktionierenden und Haarspangen-fressenden Zigarettenautomat kam es zudem zu einer kurzen Unterhaltung mit S.P.O.C.K (denkt an BSB und nickt) und Sichtung von Peter Heppner.
Meist strichen wir am VIP-Eingang vorbei, durch den wir diesmal nicht gelangen konnten. Ein Insider im Zebraoutfit klärte uns aber über die internen Zustände in diesen heiligen Gemächern auf und lud uns statt dessen an die Bar im Fan-Outback ein. Ok angenommen. ich traf sogar noch Freunde aus dem Danone-Gb was den Abend noch bereicherte. (Gruß nach Rastede *wink*)

4.Akt
GAMA 2000 Here comes the Pain

C: Viel zu schnell verging die Zeit. Es wurde langsam kalt und schwankend und leerer. Wir auch. Daher entschieden wir uns gegen 03:30 morgens den beschwerlichen eine-Stunde-Bus-fahr-Weg bis zur düsteren Telekom-Kaserne anzutreten. Aber am Fuße der GAMA-Treppe standen sie. Die anderen beiden der VIER. Na Hallo!

S: und dann kam sie, die Pain. Nach einigen Schlucken aus einer Sektflasche unbekannter Herkunft. nicht in form von Herpes, wie man jetzt vermuten könnte. nein, das farmerboy-oberhaupt, der farmerboy schlechthin sozusagen, stand plötzlich, wie aus dem nichts geschossen, inmitten unseren lustigen viererbande (+ glitzer-angie). fing eine Schlägerei an, bei dem ein kopf ziemlich unsanft 3x gegen eine stacheldrahtbespannte Stahlmauer gedonnert wurde (ok, das ist jetzt ETWAS übertrieben) und Carina bei ihrem beherzten Schlichtungsversuch, der einer bleiben sollte, zur Seite geschleudert wurde, wie ein Reh beim Aufprall an einem vorbereirasenden Leichenwagen. das ganze Missverständnis beruhte darauf, der der Farmerboy seinen backstage-paß vermisste, dieser auf dem boden lag, er ihn aber in besitz des Kopfes vermutete. nachdem er ihn schließlich wieder in den Händen hielt, legte er den Pass dem geschundenen mit den Worten ICH GEB IHN DIR ABER VERARSCHEN LASS ICH MICH NICHT um den hals. das soll mal einer verstehen.

C: Aber Matze hat sich doch noch gaaaaanz lieb entschuldigt... Eine Freundin meinte gestern, Frauen die von ihren Männern verprügelt werden, würden sich auch so anhören wie ich... Jedenfalls wissen wir ja nun wie sie auf den Text zu HERE COMES THE PAIN gekommen sind. Durch Fanpromotion:
Dein Star zum anfassen ( und abwehren) .

S: als nächstes wurden uns stolze hundert Mark für einen verloren gegangenen ohrangepassten farmerboy-ohrstöpsel geboten. aber wahrscheinlich war die ohrstöpsel-such-nummer nur ein vorwand, sich aufhebender Fans tätlich zu nähern.

(taken from Zeromancer.com)
C: Nachdem der 300-DM-Ohrstöpsel nicht wieder auftauchte, löste sich unsere Gruppe auf. Nie wieder DIE VIER. An der Ecke an der sich die Wege zwischen Hanseaten und Zugereisten trennten verabschiedeten wir noch einmal unsere Whiskey-spender aus dem hohen Norden.

Dann kam die Busfahrt. EIN Bus... ALLE rein....außer Angie die auf ihren Zug warten wollte.... man stand Nase an Nase... mir wurde übel... Sabine war eh immer übel.... nach 3 Haltestellen erst konnte ich mich aus der unmittelbaren Umklammerung anderer befreien. Und dann fuhren wir eine ganze lange schaukelnde, bierflaschen-rollen-durch-den-Bus-scheppernde Stunde durch die Straßen Hamburgs. Im Hotel zum schwebenden rosa T angekommen, verzog sich jede so schnell es ging aufs Zimmer. Ich ertappte mich 30 min später dabei, wie ich, an dem Schrank gelehnt, auf den Fernseher starrte, ohne Bewegung und ich glaube es lief ein Horrorfilm.

S: du hast den Zimmerschlüsselverlust vergessen. es sollte nicht der einzige bleiben...

5. Akt

C: als wir so durch die Hamburger Nacht fuhren und einmal umsteigen sollten, griff Sabine nur mal eben so um zu gucken wie noch mal ihre Zimmernummer war, in die Innentasche ihrer Jacke. Leere! Nix Schlüssel! Da war’s wieder, das schreiende Unrecht!
Der so sorgsam gehütete Schlüssel muss bei diversen Jacken-Umlagerungen verschwunden sein, aber zurück zu den Markthallen wollte sie nicht fahren. Die Rezeption schien auch keines Weg beunruhigt. Sie nahmen nur die Personalien auf und gut iss.

S: der Rest der nacht ging, der morgen kam und mit nur 4 h schlaf fanden wir uns beim frühstück wieder.

C: So saßen wir eben wieder beim Knäckebrötchen-frühstück und ab und zu huschte ein Lächeln der Erinnerung über unserer blassen Gesicht. Wir verglichen noch einmal unsere Ereigniss-rest-informationen und waren uns einig: das war eine Party der TOP 10 Liste für dieses Jahr.

Dann war es Zeit die nächste Unterkunft aufzusuchen. Instant-sleep-backpacker-hotel. Klang gut, war im Schanzenviertel und neu. War auch gut! Super atmospähre, Internetzugang, Preiswert, WG-mäßig. Uns wurde das Käferzimmer zugeteilt. Die Optik der grünen unregelmäßig gezogenen Linien an der Wand erschien uns wie die eines Käfers im hohen
Gras.

Hier erholten wir uns erst mal von der Nacht. Am Abend entschieden wir uns ein paar Bars und Kneipen zu testen und später in‘ n schicken Film zu gehen. Der Film war... alternative... und ... mit vielen Großaufnahmen... und na ja eben... französisch.... verboten in Frankreich.. ihr wisst schon welchen...

Die Nacht war endlich mal länger als 4 Stunden und ich hatte keine Probleme mit den Eigengeräuschen des alten Hauses, wie war's bei dir Sabine?Also: Wir waren noch im Dungeon (heißt das so?) in der Speicherstadt und da wir nur zu dritt waren ( irgendso ein ängstlicher Typ war noch da) hatten wir den ganzen Spaß für uns allein. Also alle Horrorabenteuer nur für uns. Da ich bei Streß immer sehr sarkastisch werde wurde ich gleich als schwarze Hexe gebranntmarkt und "verbrannt". Dann durfte ich noch die Hanse retten.. hab aber daneben geschossen und so wurde Störtebeker doch wieder geköpft. Sorry noch mal dafür .









Für die Rückreise mieteten wir uns einen schönen großen Wagen. Gut.. wir wussten jetzt nicht wirklich wo das Licht nun an geht und wie man die Fenster wieder hochkurbelt, als sie bei 150 Km/h auf der Autobahn und 5 Grad Außentemp. runterfuhren... aber wir kamen in Bonn an.

Am nächsten Tag verlor Sabine die Schlüssel, auf einem 10 meter- Weg vom Auto bis zur Wohnung. Der Spaß kostete nun 700 DM... ich glaube ein Unfall wäre billiger gekommen. Aber nee....

Ich freu mich schon auf den nächsten GAMA.

-ENDE-

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KMFDM - 24.11.2005 Berlin
KMFDM
24.11.2005 K17 Berlin

KMFDM - Berlin

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Der erste richtige Wintereinbruch. Es war klirrendkalt in der Hauptstadt. Da half nur eines: ab in den K17-Club zu KMFDM live on stage. Denn da ist Gruppenkuscheln Programm.
Bereits im ersten Innenhof des K17geländes erwartete einen eine lange Schlange anstehender Gäste. Hatte man diese erste Hürde geduldig ausgestanden, konnte man sich im nächsten Innenhof noch einmal für einige Viertelstunden ein Bild von den Mitstreitern machen, welche die kommenden Stunden mit einem Seite an Seite zubringen werden würden. Der Soundcheck war noch im vollem Gange.
Nach dem Startschuss versammelte sich das Publikum erstenmal im hinteren Teil der Halle um ausgiebig den Merchstand zu plündern. Viele hatten so etwas wie Einkaufslisten parat um ihren Freunden und Bekannten eines der hierzulande begehrten / schwererhältlichen Comicshirts zu beschaffen.

Als Panic Drives Human Herds das Aufwärmprogramm begannen, war es demzufolge noch recht leer vor der Bühne. Und mit den ersten Tönen wurde mir auch schnell klar wieso ich im Vorfeld Earplugs erhalten hatte. Die Druckwelle war gewaltig und schob die Schaumstoffkegel schon fast selbstständig noch ein Stück tiefer in meine Ohren. Mega-satter Industrial Metal übernahm die Hauptrolle im Raum. Der Alec Empire’s Gitarrist Robbie Furze sorgte für knallharte Riffs, schrie seine Texte mit Nachdruck ins Mirko, Kollege Antti Uusimaki tanzte seinen Namen in Electroklängen gehüllt hinter seinen vielen Aufbauten und hielt die Nebelwände komplett auf, was den Fotographen natürlich freies Schussfeld auf Lady Juliet Elliott ermöglichte, die elegant gekleidet in schwarzen Lackpumps mit ihrer Gitarre den beiden Herren im nichts nachstand. Da war ordentlich Spiel-Wut in der Luft.

Urplötzlich wurde es melancholisch auf der Bühne. Fast hätte man denken können, es handele sich um eine zweite Vorband doch Herr Furze war es immer noch selbst, der dort mit freien Oberkörper diese sanfteren Töne anschlug und die bis dato recht verwirrt schauende Menge überraschte. Und dachte man jetzt, najut najut dann nehmen wir mal die Ohrstöpsel wieder raus.... da brach der folgende Song über einem zusammen, wie ne Monsterwelle am Südseestrand.
Das minutenlange Halten der E-Gitarren vor die Verstärker irritierte anschließend wirklich jeden.
Keine zwei Minuten nach dem die Supportband das Ton-Schlachtfeld verlassen hatten, schickten sich die Backstage-Buddies an, das Platzangebot neu aufzuteilen. An zwei Keyboardaufbauten mit ordentlich Kabelsalat drum herum standen kurze Zeit später die Vocal-Protagonisten bei KMFDM: Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli ; und hatten das wie aus dem Nichts zusammenspringende Berliner Publikum die ganze kommende Zeit über fest im Griff. Man tauschte sich regelmäßig und lautstark aus, Schreie von unten kontra Schreie von oben. Mit jeweils einem ihrer begnadeten Gitarristen rechts und links am Bühnenrand und dem, Schneewittchensarg ähnlich, Glasscheiben-versehendem Schlagzeug im Nacken hauten die selbsternannten Father of Industrial Rock einige der Evergreens der langjährigen Bandgeschichte sowie viele Songs ihres neuesten Babys „Hau Ruck“ um die Ohren der begeisterten Fans. Da die meisten Lyrics der neuen Stücke Lucys Machwerk waren übernahm sie des öfteren Ruder und Stimmrecht und heizte mit ihrer aggressiv- lasziven Bodylanguage zusätzlich die Halle an. Nicht selten sah man junge Männer vor ihr der Ohnmacht nahe, einer von ihnen konnte noch schnell ein Herzchen-Zeichen mit den Fingern gen Bühne formen bevor ihm die Sinne schwanden und er in der pogenden Masse nach hinten weitergereicht wurde. Mit den wahnsinns-genialen Gitarrensolo-Einsätzen und der gelungenen Mischung von Metal mit Ultra-EBM-Klängen und den überzeugenden Stimmbändern beider Sänger waren auch die spärlichen Newcomer ( meld! Ich kannte KMFDM wirklich nicht!) zügig eingenommen und hibbelten am Rande der Bühne mit.

Natürlich mussten KMFDM noch mal ran und raus, als das obligatorische Set fertig gespielt war. Wenn Berlin erst mal in Bewegung ist....
Zusammen mit neuer Nachspielzeit-Verpflegung klaren Inhaltest schaltete man den Reservetank an und verlegte die K17- Hochsprungmarke noch ein paar mehr Zentimeter Richtung Decke.
Von den vielerorts bejubelten beißend-ironischen Inhalte der Songs werde ich mir dann wohl mal nachträglich anschauen, dass dürfte dann den gesamten Eindruck eigentlich nur noch verbessern, den diese Live-Show hinterlassen hat. Allein die Setliste, die wir Sekunden nach beenden der letzten Zugabe ohne Rücksicht auf Verluste von den Bühnenbrettern gerissen haben, verspricht viel. In dem Sinne: Free your Mate! Und besorgt euch die neuste Scheibe von KMFDM! Setliste:
01. Hau Ruck
02. Son Of A Gun (Preacher Man)
03. Free Your (M)ate
04. Every Day's A Good day
05. Terror
06. Mini Mini Mini
07. Inane
08. New American Century
09. Real Thing
10. Adios
11. Waste(d)
12. Last Things (till next time)
13. A Drug Against War(ndhal again)
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14. WW III
15. Attack/Reload
16. Megalomaniac
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17. DIY (ist over!)

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Lacasa del Cid - 21.12.2005 Berlin
Lacasa del Cid
21.12.2005 "Enzian" Berlin

Wie gratuliert man zur Wintersonnenwende?
Happy winter-sun-turning... klingt jetzt irgendwie komisch.

Wenn man diesen einst frühmittelalterlich besonderen Tag feierlich begehen wollte, dann gab es eine Möglichkeit in Kreuzberg. Einen der seltenen Lacasa del Cid Auftritte, auch Jahresabschluss-Konzert betitelt.

Und mal wieder trafen die regionalen Besonderheiten komprimiert aufeinander. Berlin/Winter/kurz vor Weihnachten/kein Weiberelectro-Konzert = wer sich gegen neun Uhr im „Enzian“ eingefunden hatte, gehörte sehr wahrscheinlich zu den guten Freunden und war mit engelsgleicher Geduld gesegnet. Denn im hinteren Teil des kleinen Lokal liefen jetzt erst mal komplette Spiele diverser Bundesligisten. Aber heute sollte ja auch kein reguläres Konzert mit klaren Hierarchien wie „ich oben und ihr alle unten“ über die winzige Bühne gehen, sondern aus Spaß an der Sache, dem Ausklang des Jahres wegen, aus Tradition und weil man es eben kann.
Eigentlich ist Lacasa del Cid nur einer. Live aber drei. Das kennen wir ja schon aus anderen spillitistischen Kreisen, in denen Carsten Klatte sich auch des öfteren aufhält also wen wundert diese Rechnung? Vor einiger Zeit fand Carsten Klatte in Drummer Andi Laaf von Mad Sin und BassistenTarek Saleh die Livemusiker, nach denen er eigentlich gar nicht gesucht hatte aber sie nun nicht wieder gehen lassen wird.
Wie es eigentlich immer bei solchen Lokal-Auftritten üblich ist, war der Begleitgeräuschpegel ernorm stark. Gläserklirren, lautes Lachen, Handyklingeln (wie oft sind diese erblondeten Teenys eigentlich aus dem Lokal getrippelt zum telefonieren? Und wie oft aufs Klo? Und wieso immer nur zu Dritt? Oh warte... drei.... allett klar! )

Dagegen setzten Lacasa del Cid zwei Gitarren, ein CAJON und mächtig Stimme. Eins (bzw. Drei) zu Null für die Band. Die schwer zu kategorisierende Musik – es gibt einen Versuch es „Death country“ zu benennen- behielt die Oberhand und degradierte das Fußballspiel um die Ecke zur Stummfilmdarbietung. Man hätte auch während der Show weiter die Sportnews verfolgen können, immerhin hing ein Monitor mit Teletext genau über der kleinen Bühne. Aber das nur am Rande erwähnt.
Ein Gast im Raum wurde deutlich sichtbar mitgerissen. Schön zu sehen was gute Musik bei Menschen ohne Sozialphobie (*meld*) bewirken kann. Der nette Mann begann nach nur zwei Songs ausgelassen durch den Raum zu tanzen und das wirkte noch nicht mal peinlich, denn er hatte wirklich Spaß dran. Die Musiker auch.
Wie man vielleicht beim Mitschnitt von „an advice“ hören kann, waren so einige Verbalkreationen des Songwriter für einige im Raum sehr überraschend *g*, ja hier wird eben nichts beschönigt.
Und das „Oh Satan „ und „Son Of A Gun“ im Set auftauchte, wunderte mich gar nicht. Diese Songs SIND Kreuzberg und beinhalten mehr als ein Gedenken an verlorene Seelen dieser Zeit.
Gern hätte ich mehr von den Texten des kommende (hoffentlich bald fertig seienden) Albums vernommen aber dafür hätte man wohl direkt vorm Mikro stehend komplett konzentriert verharren müssen und ehrlich gesagt, das schaff ich nicht mit nur einem Grog und einem Milchkaffee als Vorbereitung. Nächstes mal. Vielleicht. Sozialphobie im Endstadium, ich arbeite dran. Ich genoss aus sicherer Hörerfreundlichen Entfernung endlich mal die bis dato nur in Flüster-Modus oder halbangespielten neusten Tracks und die Live-Versionen der bekannten Songs, zu denen ich meiner netten Begleitung ab und an noch ein paar Hintergrundinfos ins interessierte Ohr vermitteln konnte.
Sehr passend zur aktuellen Wintersonnenwende, von der aus die Tage endlich wieder merklich länger werden, überzogen Lacasa del Cid die „normale“ Spieldauer gut und gerne um das Doppelte. Wie auch an der Anzahl der Songs auf dem zweiten Album “Lonestar” zu merken, brennen Carsten Klatte so einige Dinge auf der Seele die er mitteilen möchte. Unmutsbekundungen im Raum, Termindruck, akute ADHS ? – Nein! Alles bestens! Anhand des Applauses und der Zurufe waren alle hervorragender Laune und genossen weitere gefühlvolle Darbietungen der wie gesagt, hoffentlich bald erscheinenden neuen CD. Hab ich eigentlich schon erwähnt dass wir diese ganze Show für lau miterleben durften? Kein Eintritt, keine Beschränkungen, kein mind. Getränkeumsatz (hey das wäre doch noch ne Option gewesen, wa? )

Von Freunden für Freunde.

Vielen Dank für diesen besonderen Abend so kurz vorm Jahreswechsel.

Und Happy winter-sun-turning.

Setliste

the burial of a tribe and the birth of a bastard
the talking
a new set up
blind eyes black and white
imperial prayer
in the slide show
oh satan
reaping rape
the ancient time
an advice
the idiot
tell me tell me overwhelm me
where devils part
another wheel
son of a gun
hey dude
waste some time
leave and live forever

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Lacasa del Cid - 07.04.2006 Berlin
Lacasa del Cid / Zelle 40
07.04.2006 K17 Berlin

Zelle 40/ Lacasa del Cid

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Ein Haus, drei Veranstaltungen, drei komplett unterschiedliche Angebote. Ein Metal-Festival in der Halle, die beliebte Darkfriday-Electro-Industrial Party in der mittleren Etage und ein Neo-Westernkonzert unterm Dach. Neo-Western… eine Musikstilbezeichnung die bei den Meisten erst einmal erstauntes Augenbrauen-Hochziehen hervorruft. Was soll das denn sein? Nun ja, wie man richtig vermutet: hauptsächlich Gitarre. Richtig schön Gitarren satt. Begleitend vorangetrieben durch ein Drumset und weil, wie wir alle aus Cowboy-Filmen wissen, Frauen in dieser Zeit wohl nur zum Cancan-Tanzen auf der Welt waren, sind die Protagonisten stets männlich. Wobei Lacasa del Cid da einen Schritt weiter geht und zu späterem Zeitpunkt Serena Gruß für ein Duett auf die Bühne holte.

Doch zu aller erst einmal waren Zelle 40 dran. Der Potsdamer Freundeskreis um Sir Raze waren mir bis dato allein durch einige Liedgutbeispiele ein Begriff denen ich noch skeptisch gegenüberstand, da sie meiner Meinung nach Vertreter der „kalte“ Musikart bestehend aus harten Synthiklängen und Industrial-Metallisch-klingenden Sample zu sein schienen. Und mein Bedarf an eben solchem war seit einiger Zeit mehr als gedeckt. Mir war eher nach Saiteninstrumenten, partieller Gänsehaut und Ganzkörper-Rosa-Wolldecken-Feeling.

Nach einiger Wartezeit auf sich verspätende Gäste (ich sach’ nur BERLIN) begann ohne weitere Umschweife die Show. Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit scheint man hier nicht nur in der Wahl der Ausdrucksweise zu benötigen. Ein Laufsteg quer durch den Raum wäre Mr. R. sicher äußerst willkommen gewesen, da aber nicht angeboten, verließ er ab und an die monoton blaubestrahlte räumliche Erhebung und veranstaltete einen Slalom um die sichtlich verunsicherten Zuhörer. Doch Sorgen waren unbegründet. Wir waren nur die Kegelhütchen seiner Marschroute. Ein dankbares Aufatmen Seitens der durch Goethes Erben oder Armageddon Dildos Vorgeschädigten, wie mir.
Pluspunkt: Live wirken die Songs wie „Dumb“ nicht ganz so steril und kühl, wie aus dem Studio. Erinnerte mich sehr oft an alte Pitchfork-„Lambras“zeiten aus dem hohen Norden.

Zelle 40 stehen bekanntlich für die anspruchsvolle Seite der künstlerischen Unterhaltung, soviel war mir schon klar. Ich hätte mir an diesem Abend auch ebenso gut 300 km weiter nördlich das x-te Konzert einer Berliner Bodypop-Boyband geben können, deren Entertainmentlevel leichter zu verdauen gewesen wäre aber bitte... war ich eben hier und verlor langsam den Bodenkontakt. Nach einigen Solos mit wohlwollenden Publikumsreaktionen traten zwei neue Protagonisten ins Licht. Jeweils mit Sturmmaske bzw. Leinensack über dem Kopf. Und da standen sie nun. Kein erklärendes Wort zusätzlich.
Erst als dem „Opfer“ Sicht- und Redefreiheit erteilt wurde. Aber auch das brachte mich nicht näher an den Grundgedanken. Als später der erneut verschleiert- geknebelte Mensch mit einer Waffe bedroht und zu Boden geworfen wurde, war es bei mir endgültig aus mit dem Interesse. Nachrichten aus aller Welt hatte ich heute schon zur Genüge gesehen. Und immer nur mit dem Finger draufzeigen ist zu simpel. Danke – der nächste bitte.

Und deswegen war ich ja eigentlich auch vor Ort. Nachdem das Internet an allen markanten Sammelstellen und Drehpunkten der verschiedenen Szeneunterteilungen nachhaltig und zunehmend aggressiver mit Werbung bombardiert wurden war und es dessen ungeachtet vereinzelt sogar positives Echo gab, war ich auf die Reaktionen der wenigen Mutigen die sich vor Ort eingefunden hatten gespannt. Zumal es auch für mich heute Premiere sei würde Lacasa del Cidunter Konzertbedingungen zu erleben. Die Lichtanlage wechselte in monotone Rotbestrahlung (das wohl gemeinste Licht was man sich als Fotograf wünschen kann) und mit einem der neusten Werke Namens „ a burial of a tribe„ startete die Neo-Western-Show. Drei Gitarren und ein Schlagzeug. Jeahaaa!
Jüngst vernahm ich ein Hundertprozent treffendes Zitat“ Countrymusic kann eben soviel ausdrücken wie ein Broadway Musical“ (unbekannter Verfasser) Da sag ich doch AMEN!

Ist man erst einmal auf den Geschmack gekommen, dann kann jeder Song von Lacasa del Cid wie ein Hörspiel sein. Sein kommendes Werk „Who killed Barbie“ (erscheint voraussichtlich im Mai dieses Jahres) bieten da viel Stoff zum „auf Reisen gehen“. Zudem Carsten Klattes lyrisches und schauspielerisches Talent live zusätzlich Wirkung zeigt. Oder wie jemand mit Kameraobjektivblick meinte“ Der weiß schon wie er rüberkommen muss, was für ein cooler Poser....“ Ja ja.... Man muss also niemanden plakativ das Gehirn mit der Waffe wegblasen, das kann man auch sinnbildlich allein durch Musik und Präsenz. Spart auch die Reinigungskosten.
Extra für diesen Abend wurde alles in einer modifizierten aufgepushten Version vorgetragen, mit mehr Drumherum und Zusatz-Musikern als Unterstützung, was mir nicht so ganz in den Kram passte. Im Original hatten die Lieder bestens bei mir funktioniert, dass Erfolgskonzept wollte ich so eigentlich ebenfalls an meinen Freunden testen.
Werden sie eben die gesammelte Fassung auf CD zu hören bekommen und dürfen dann vergleichen. Macht euch schon mal ein Kreuz in den Kalender, Mädels. Songs wie „Asketen“ sind jedoch nicht so ohne weiteres verfügbar, da nie veröffentlicht und das nächste Live-Konzert liegt noch in weiter Ferne (WGT Juni 2006) Da hatte derjenige Glück, der diesmal dabei sein konnte.

Gegen Ende des Sets machte es die sogenannte Single – wenn man denn so was produzieren wollen würde- „tell me overwhelm me“ den Neulingen auf jeden Fall leichter über ein Erscheinen beim nächsten Mal nachzudenken. Die Hookline mit dem einprägsamen Refrain ist noch ohne Grund der erste Song dem man auf der Myspaceseite zu hören kriegt.
Damit dann doch endlich die von mir angepriesenen Tanzeinlagen wahr wurden und weil vordergründlich Serena natürlich ein wichtiger Teil in der Lacasa del Cid Geschichte ist ( auf dem ersten Album „Lonestar“ gibt sie in mehren Stücken den Ton an) gab es nun ein Duett der Beiden zu „Buried alive“ mit dem wunderbaren Slogan: Where the meaning ends, still the spirit reaches... Da geht nur noch „eintauchen und wegschaukeln“. Wenn das nicht entgültig überzeugt hat, dann hatte man sich offensichtlich in der Etage geirrt. Und da alle meine Freunde hinterher immer noch anwesend waren und immer noch mit mir redeten, war es wohlweislich ein Erfolg.

Die kommenden Stunden verbrachten ein paar von uns natürlich noch in den kühlen Mauern des K17 und ließen kein Electro-future-pop-weiber-industrial-Bonbon aus. Manchmal brauche auch ich dann wieder kalte Musik.

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Pluswelt-Festival - 18.09.2005 Leipzig
Pluswelt-Festival Leipzig
18.09.2005

Während sich in Krefeld zur selben Zeit einige Perlen der Synthpop Szene die Klinke(nstecker) in die Hand gaben, wartete Leipzig mit größtenteils gitarrenbewaffneten Musikakts auf. Girls under Glas und Diorama vertraten als Headliner die Sparte der gesetzteren Töne. Als Stimmungsanimateure wurden Michigan und Painbastard gebucht, die für diesen Job auch mehr als gut geeignet waren.
Da ich den Auftritt des Schwedenduos Michigan leider verpasste begann der Abend für mich also mit den mittlerweile gutbekannten Painbastard aus Bitterfeld. Heute hieß deren Motto wohl: Kick it, Drop it, let it flow! Aufgrund diverser Technikprobleme on Stage, die ihnen allerdings selbst zu Lasten gelegt werden müssen und einem Equipment-Weitwurf gegen Ende des Sets war die Show der Beiden eher ein Stopp & Go. Das dennoch die MB-Tonne vollbesetzt blieb und nur selten jemand den Weg nach draußen suchte, war ein eindeutiger Beweis der Fantreue zu Alex1 und Alex2. Ja sogar nach hinten strebenden Fotographen wurden es mehr als erschwert sich einen Weg durch die Körperwand zu bahnen. Der Wall aus tanzenden Armen und Beinen war undurchdringlich.
Girls under Glas hatten da schon einen übersichtlicheren Blick auf das Publikum. Zu meiner Verwunderung setze eine mittlerschwere Völkerwanderung in die hinteren Reihen ein. Aber vielleicht wollten sich die Leute von der Tanzorgie zuvor ausruhen. Mit GuG machte der bislang rein elektronisch klingende Abend eine scharfe Wendung gen Rock `n Roll.

Die Anwesenheitszahl blieb während der farbenprächtig ausgeleuchteten Show nahezu konstant. Was für sich spricht. Gastmusiker Lars (ausgeliehen von De/Vision) konzentrierte sich die kommende Stunde ganz auf sein Instrument und auch die anderen Musiker schienen außer sich selbst nichts mehr wahrzunehmen. Autismus in Reinkultur. Also unterhaltsames Entertaintment sieht anders aus, meiner Meinung nach. Ein bisschen Publikumsanimation plus Teamzusammengehörigkeits-Gefühl vermitteln hätte gut getan, da das Gro der vorgetragenen Stücke aus der Balladenecke zu kommen schienen. Hatten Girls under Glass nicht auch mal was mit Tempo im Angebot? Überzeugt hat mich dieser Auftritt nicht. Eine gedämpfte Vorweihnachtszeit machte sich breit. Ein paar Sitzecken und Heißgetränke hätten zu diesem Loungeeffekt bestens gepasst.
Diorama schlossen sich nahtlos an.

Die Spannungskurve war mittlerweile fast eine Nulllinie. Die Elektrofraktion war ebenfalls geschlossen aus der Location verschwunden und vergnügte sich im angrenzenden Backstage mit anwesenden Lokal-Stars der mexikanischen Staatsbürgerschaft. Beat verbindet. Im Hauptschlafsaal wurden weiter die Balladen vorgetragen. Diesmal mit wenigstens etwas mehr Pep, Tanzeinlagen und elektronischer Unterstützung. Der Lichttechniker hatte mittlerweile die Beleuchtung der Stimmung angepasst und außer etwas Blau und Grün herrschte viel Dunkelheit vor. Tolle Bedingungen für Fotographen, das nächste mal nehme ich gleich ein Nachtsichtgerät mit.
Den Fans von Diorama schien dies aber nichts auszumachen, sie waren glücklich, sangen lautstark mit und versahen jede Pause mit einem langanhaltenden Applaus.

Eine Frage: wenn „Love“ nicht der Weg ist, und „Hate“ auch nicht, und das nicht und dies nicht und erstrecht nicht HOHO denk gar nicht dran, das erst recht nicht.... WAS IST DER WEG! Diorama lassen mich bei diesem Song regelmäßig verzweifeln!
Ohne Auflösung dieser elementaren Frage, die mich seit der diesjährigen VNVtour beschäftigt endete das Leipziger Allerlei 2005 leise und auf Zehenspitzen um ja keinen zu wecken begab ich mich in das lebhafte Stadtleben außerhalb der MB.

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SAMA 2003 - Göteburg (S)
Sama 2003

Wann immer man das Wort S C H W E D E N benutzt und Dorit in der Nähe ist beginnen ihre Augen zu leuchten und mit 95%sicherheit folgt eine Geschichte über eines der vergangenen „ hammergeilen“ „so was wirste in Deutschland nie erleben“ „sooooooo schöööööönen“ Festivals. Hingen doch auch bei mir einst Roxette-Poster an der Wand und lernte ich nicht auch anderthalb Jahre Schwedisch im Gymnasium und sehen die nordischen Leadsänger nicht alle samt zum anbeißen aus? (na ja, wenn einige sich wieder die Haare schneiden würden – gruß an Alexa) so wurde bei einer fröhlichen Feier im Herbst 2002 in Berlin beschlossen: „ach wieso nicht... schauen wir uns das doch mal an!“ Danach wurde nie wieder drüber gesprochen... bis zum 1. Februar 2003. Da brach die Hektik aus. Diverse Geldbeträge wurden über die Ostsee geschickt, mögliche Begleiter mit potenziellen Fahrgelegenheiten bekniet und vorsorglich die wichtigsten Fakten per Rundmail versandt. Damit man sich auch ja mit den Einheimischen versteht erstellte D. schlussendlich sogar eine Liste. (nicht jugendfrei)

Donnerstag 03.04.2003:

Gegen 2 Uhr meldete sich mein Hofnachbar zum geplanten Verpflegungskauf. Trotz eines tückischen Unfalls mit einer Parkbank bei dem der rechte kleine Finger arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, war Eiresh bereit, sich und sein Auto für die Beschaffung des Alk-Vorrates herzugeben. Gern nahm ich an. J War doch die Vorbestellung seitens Dorit und Bitterfeld fünfzeilig und begannen alle mit „ mind. eine Flasche...“ So was kann Frau ja nicht allein heim bringen. Außerdem war Eile geboten, da Lea sich zum erstmaligen Besuch bei mir angemeldet hatte. Nach nur einer Stunde war der Koffraum bis Anschlag gefüllt, auf dass es auch wir in Schweden sein können, zusätzlich war für die Vitamreiche Ernährung eine Bowle geplant, die wir in einem extra gekauftem Negerkuss-Eimer zu transportieren gedachten. Das dieser noch komplett gefüllt war, schien nur nebensächlich. Allerdings sah man nach der dritten Schaum-Waffel anders aus, boah war das Zeug eklig süß. Ich verfrachtete die restlichen 25 *würg* Zuckerbatzen in eine Ersatzschüssel um sie später auf der Fähre jedem anzubieten, der nur etwa in die Richtung schauen würde.
Bis 02:00 morgens verstrich die Zeit mit Brote schmieren, Bowle anmischen und Videos schauen. Lea blieb tapfer bis Mitternacht bevor sie uns mit besten Wünschen in unseren zitat „sicheren Gehirntod“ entließ. Zusammen mit Lilith begaben wir uns pünktlichst 03:00 gen Potsdam um dort bei Swantje auf die restlichen Bitterfelder zu warten. Die dann auch wie geplant ziemlich spät auftauchten. Jedes Auto wurde bis auf den letzten Raum mit Koffern, Taschen und Mitfahrern belegt, 5 man pro Gefährt war die Norm, ich – als angeblich Kleinste- durfte mich in einem Zweisitzer gegen die Rückscheibe pressen, jedes Schlagloch wurde mit einem GLONG meines Kopfes gegen das Autodach bedacht.

Im Morgengrauen erreichten wir die Küste und vertrieben uns die Wartezeit auf die Fähre mit Wachwerden und Essenverteilen. Beides erforderte enorme Konzentration. Und so kam es wohl, dass irgendwer zufällig die widerlich süßen Negerküsse an der Küste der Ostsee stehen ließ. Na hoppla... Auf der Fähre begann wie immer der Run auf die raren Sitz ( Schlaf) gelegenheiten, den wir diesmal haushoch gewannen. Bequeme 2,5 stunden dösten wir gen Schweden.
Nach der Entspannung mit Armlehnenabdrücken in Hüfte und Rückrad und einer weiteren kleinen Autofahrt von drei Stunden erreichte die Fahrgemeinschaft "East-Germany" die Innenstadt von Göteborg. Nun verließ man sich optimistischer Weise auf Dorit, welche ja bereits einige Male hier zu Gast war und meinte, so etwas wie einen Plan zu haben. Spätestens als uns ein uniformierter Einheimischer in einer Fußgänger-freien Zone ohne Wendemöglichkeit anhielt, sah auch Dorit ein, dass wir die Hauptstraße besser nicht verlassen hätten. Dafür kann ich jetzt das Hafengelände mit allen Details beschreiben. Schöne Gegend. ;)
Wie auch immer- und das meine ich ernst- wie auch immer! sind wir dann doch noch im Formula 1 Hotel angekommen. In dreier und zweier Grüppchen aufgeteilt begann sofort der Kampf um und mit den schwedischen Doppelstockbetten. Ich weiß schon, dass der typische Schwede bei 1,80 beginnt aber deswegen drei Meter lange Betttücher? Ganz schön eingebildet das Volk.

Viel Zeit blieb nicht, die Pre-SAMA, eine Vorfeier für alle die wollen und können, stand an. Weil Dorit bei Freunden übernachtete war leider niemand da um einen klaren Zeitplan einhalten zu können, deswegen kamen wir etwas angeheiterter und viel später zur Party als sie. Da ich netterweise etwas Erdbeer-Pfirsich-Kirsch-Alk in kleine Plasteflaschen für sie mit hinein geschummelt hatte, war sie aber rasch wieder guter Laune.
Irgendwie hielt unsere kleine Reisegemeinschaft sich mehr vor dem Gebäude auf als darin, trotz grandioser Musikbeschallung, Videoleinwänden mit alten Filmschätzen der Szene und viel einheimischer Prominenz ( und wehe einer fotografiert Covenant!) sowie natürlich wiedereinmal VNV Nation, wo sind die Dropse auch mal nicht?
Der Deutsche an sich scheint in Schweden das Privileg zu besitzen, wie es ihm passt, aus einer Veranstaltung rein und raus zu spazieren um in seinem, vor dem Haupteingang geparktem, Gefährt gemütlich und in geselliger Runde seinen importierten Alkhohl zu genießen. Später war es sogar egal wenn man seine 2 Liter "Cola" Flasche drinnen ansetze. Sollte jedoch ein Einheimischer auf die selbe Idee gekommen sein, so stand sofort die Security hinter dem bedauernswertem Opfer. *Schulterzucken* tja...

Sehr spät/früh am Morgen fuhren wir zurück. Der große Pole (wie heißt er eigentlich wirklich?) hatte seit 02:00 im Auto vor der Pre-Sama-Feier geschlafen um dies bewerkstelligen zukönnen. Noch einmal DANKE!
Da ich ja bekanntermassen nie länger als 8 stunden Schlaf brauche, stand ich als erstes im Flur und lauschte ob noch jemand zum reden wach wäre. Im Nebenzimmer war bereits wieder Party. Einige Flaschen Bier, Whisky und Becher voll Bowle zogen ihre Bahnen durch den Raum. Und das vor dem Frühstück, ich war etwas verwirrt... wurde allerdings aufgeklärt, dass dies Tradition beim SAMA wäre. Hm, ok. Anhand der folgenden bebilderten Dokumentation kann man nachvollziehen, dass die Stunden bis zum Beginn des eigentlichen Swedish Alternativ Music Awards wie im Flug vergingen. Das einzige Highlight kurz vor dem Start Richtung Folkshuset war nur noch, dass jemand ( alle Finger zeigen auf Dorit) die Innenbeleuchtung im Auto angelassen hatte und dieses nun nicht mehr ansprang. Leichte Panik...
Also musste ein Taxi her. Bestellen war kein Problem, die Wartezeit wurde weiter in einem Zimmer verbracht und für die Party vorgefeiert. Nach etwa 25min begann allerdings das große Zweifeln ob die Angaben des Abholungsortes präzise genug waren. Also nochmal anrufen, noch ein Taxi bestellen, doppelter Gegencheck der Adresse, genau da hin.. jut bis gleich... weiterfeiern. Erneute 20 min später war immer noch kein Taxi da. So langsam wurde es eng im Zeitplan. Den Einlass hatten wir bereits verpasst. Auf das dritte Taxi wurde im Vorraum des Hotels gewartet. Zumindest gesehen haben wir es noch. Die Erklärung : in Schweden erwarten Taxifahrer, dass der Fahrgast mit gepackten Koffern auf Abruf neben der Haustür steht. Da ist nichts mit "Klingeln und Bescheid geben".
*grummel* Als wird endlich beim Venue waren und auch das Geldproblem gelöst hatten, spielten bereits TFl seit 15 min. Grade noch "Freunde, Hey you" und "Global Fußball" konnten wir mitsingen.
in Arbeit

(TBC)

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SAMA 2004 - Göteburg (S)
SAMA 2004

Und auch dieses Mal begab sich eine (?) nein natürlich DIE (!) Gruppe Deutscher in den Norden Europas. Dieses mal an getrennten Tagen, auf getrennten Routen und auch ansonsten kreuzten sich unsere Wege recht selten.

Mittwoch, 31.03. Berlin

Gegen Mittag besuchte ich meinen Hausarzt und überzeugte ihn davon, wie nötig ich frische Seeluft brauchen würde. Dank der aktuellen Magen-Darm-Grippe in Berlin und meiner Schauspielkunst erhielt ich meinen Freibrief für die kommenden 5 Tage ohne Widerstand. Bei 10 Euro Praxisbeitrag sollte man das ja auch erwarten...
Der Katzensitter bekam noch einmal die wichtigsten Instruktionen für meinen unsichtbaren Kater, die beiden Reisetaschen erhielten erneut ein Update wurden aber trotzdem nicht leichter und schon eilte ich zum Interconnex Richtung Bitterfeld.
Ja erst einmal ging es nach Bitterfeld, Dorit und Alex- der kleine Pole- warteten bereits auf mich und hatten alle wichtigen Einkäufe erledigt nähmst meiner untypisch kurzen Bestellung von einer Flasche Vodka und einer Flasche Ballentines. Und obwohl der eben gekaufte Proviant größten Teils im falschen Auto landete machte sich keiner weiter Gedanken, denn das Endziel hieß für alle Göteborg.
Weiter nach Halle. Dort erwartete mich meine erste schwarze Ledercouch der Reise, mein Running Gag. Schwedenreisen gehen immer wieder einher mit schwarzen Ledercouchs, ständig sind sie meine Ruhestätte für die wenigen Stunden Schlaf. (TIP: nie die langärmligen Shirts vergessen... das kann sonst unangenehm werden)

Donnerstag, 01.04. Start

Jörg, unseren Gastgeber für diese Nacht, blieb dieses Jahr leider daheim stellte sich aber per Mobilphon und Landkarte für eventuelle Fragen bezüglich der kommenden Autobahnen zur Verfügung und so brachen wir morgens um Acht mit Dorit geräumigen Wagen gen Frankfurt Hahn auf. Noch ein Wort zur Aufteilung des Gepäcks. Auch dieses Jahr türmten sich zahlreiche Beutel, Taschen, Köfferchen neben Dorit, die nicht ohne die wichtigsten vier Paar Schuh das Land verlassen wollte während neben mir meine beiden vollgestopften Reisetaschen ein Hinweis auf meine Unschlüssigkeit bezüglich der Kleidungswahl gaben. Wir waren gespannt auf den Check-in im Flughafen. Und wo wir grad von Frankfurt-Hahn sprechen: Wo um alles in der Welt liegt das?! Dorit war felsenfest der Überzeugung, dass sich dieser Militärflughafen unter gar keinen Umständen in der Nähe von Frankfurt befinden konnte. Ich kannte den Namen nur von einigen Techno-Veranstaltungen meiner frühen Jahre aber hatte keinen Plan mehr, wie ich dahin und wieder weggekommen bin. Doch dank Jörgs geduldiger Beschreibung und den von Ost nach West frauenfreundlichen Beschilderung, erreichten wir unser Ziel innerhalb der vorgesehenen vier ½ Stunden.
Auf dem am weitesten vom Terminal entfernten aber gebührenfreien Parkplatz wurde das Münchner Automobil abgestellt und der Weg, mit allen Taschen um sich herum hängend, die Größten auf einer Transporthilfe vor sich her schiebend, angetreten. Besonders hervorzuheben wäre der leichte Anstieg von 12% Steigung. Gib alles Mohrle! Keuchend in der Vorhalle angekommen brauchte ich erst einmal einen Kaffee und während ich alle Gepäckstücke wie für den Bau eines Iglus um mich herum verteilte um sie ja auch immer im Auge zu haben, erkundete Dorit die weiträumige (*hust*) Halle des Metropol-Airports Frankfurt-Hahn. Als sie nach 3 min wieder kam rief sie mir von weitem schon zu, dass wir uns zu beeilen hätten. Nun ging die Hektik wieder los, alle Taschen erneut an den Köper gehangen und auf zur Kontrolle (immer im Hinterkopf, hab ich auch saubere Socken an? Falls wieder mal die Schuhe extra kontrolliert werden). Das ich dabei das Bezahlen meines Kaffees vergessen hatte, fiel mir erst im Flugzeug wieder ein. Das schlechte Gewissen blieb mir das ganze Wochenende erhalten. Diesmal gab es keinerlei Zwischenfälle auf grund von angeblich in Stahlkappen-Schuhen befindlichen Atomwaffenzubehör und sogar die Menge und das Gewicht unserer Gepäckstücke waren akzeptabel. Ja selbst der Flug war angenehm kurz und ohne allzu viel störendes Kindergemurmel. Vielleicht sei erwähnt, dass Dorit sich zunehmend über das Verhalten ihres Vordermannes aufzuregen begann, da dieser lustige Mann sich aller 2 min nach vorn, hinten, rechts oder links drehte um ja aus jedem Bordfenster schauen zu können. Wolken sind auch was aufregendes…. Ankunft in Göteborg. Wie wir so gegen die Sonnenstrahlen blinzelten und versuchten, nicht die Gangway runter zu fallen, meinte Dorit etwas kleinlaut: Du, das ist aber nicht der selbe Flughafen von damals.

Eigentlich sah dieser Flughafen genauso aus wie unsere Vorort-Startziel und gar nicht wie Göteborgs berühmter internationaler Airport… verwirrt und besorgt, immerhin sollten Olle und Martin uns abholen, stellten wir uns ans Gepäcktransportband und hofften auf nicht noch mehr Pannen. An der Außenwand des Gebäudes stand in großen Lettern „City Airport Göteborg“ doch von City war weit und breit nichts zu sehen. Es folgte ein verstohlenes Umhersuchens nach einem Infoblatt, Stadtplan oder Bankautomat, wobei nichts davon hier zu finden war, und der einzige Bus fuhr mit einem mildem Busfahrer-Lächeln ab, aber ohne uns, weil wir ja noch kein Inländisches Geld besaßen. Drei Telefonate später waren alle uns erwartenden Einheimischen zum Bahnhof Göteborg beordert und wir winkten eines der drei Taxen heran. Ein offenbar Muslimischen Glaubens anhängender Kleinwüchsiger sprang heraus und schnappte sich schon mal eines der vielen Gepäckstücke. Mit Hilfe unserer schwedisch/englisch Kenntnisse brachten wir den voraussichtlichen Fahrpreis in Erfahrung. 300 kr waren per Dorits Kreditkarte machbar. Scharfbremsend stoppte ein zweiter Wagen neben uns und ein älterer graumelierter Herr stieg aus um uns erst in Schwedisch dann schnell schaltend, in Deutsch zu informieren, dass wir ja nicht mit diesem illegal sich hier aufhaltenden Taxi mitfahren sollten. Während sich nun eine lautstarke Diskussion zwischen den beiden Chauffeuren entwickelte blinzelten Dorit und ich uns unsicher an aber entschieden einfach mal mit dem älteren Mann mitzufahren, der hat sicher die längere Fahrpraxis. Außerdem bot er uns die Fahrt für 200 kr an, Zuschlag für den Herren mit besseren Argumenten. Am Bahnhof wurden die Gepäckhaufen in zwei Aufbewahrungscontainer gezwängt und schon meldete der erste Abholer seine Anwesenheit. Martin von Z Prochek. Zu dritt verbrachten wir noch eine Stunde in den weiten der Bahnhofsarkaden, aßen schlechtes chinesisches Essen (Schweden hat da Nachholbedarf) und tranken unser erstes Cider (endlich!). Olle erreichte auch bald den Treffpunkt und brachte uns dann bequem in seinem Kleinwagen zu sich und Camilla samt zwei Katzen. Da immer noch Camillas Geburtstag war, wurde es noch ein gemütlicher Abend. Die endlich anbekommenden Bitterfelder schaute kurz vorbei, erzählten von einer Zollkontrolle auf der Fähre und dass ihr Getränkevorrat von 25 Flaschen Wodka im Kofferraum dabei ignoriert wurde, gaben ihre spontan beschlossenen Exil-Schlafplätze in ganz Göteburg bekannt mit Hotelmamis wie „Zerstörer“, „Robert“ und „Kristian“ und man verabschiedete sich für kurze Zeit bis zum beginnenden „Vorspiel“ (Nordisch für Vorglühen) gegen Mittag am nächsten Tag.

Freitag 02.04. Pre-Sama / Sama

Eigentlich dachte ich ja, dass Martin und Doro die ganze Zeit im Hotel schlafen würden und das ich der einzige Gast wäre, den Camilla ertragen muss. Nun gut, schlief ich eben wieder auf der schwarzen Ledercouch. Ein scheinbar Muss-Möbelstück EBM-Musik liebender Menschen.
Der Plan für diesen Tag hatte mehrere Stationen. Diverse Vorpartys in der Stadt bei Freunden, abends ab 18:00 dann die reguläre SAMA-Verleihung mit anschließender Aftershowparty. Natürlich wusste weder Dorit noch ich oder Martin, was wir die kommenden Stunden anziehen würden. Genug Auswahl hatten wir alle. Nachdem die Dringlichkeitsstufe für die Badbenutzung unter uns fünf geklärt war, lief alles wie gewohnt. Ich zog mich wie immer zig mal um, am ende hatte ich doch wieder das erste Outfit an (samt 1A gebundener Krawatte- Dank an Martin), Doro war zwar schneller mit den Klamotten, benötigte aber dreimal so lange fürs Schminken und kurz vorm Aufbruch kam Niklas vorbei. Mit genügend Wodkamischungen für alle. Auch genannt „Fuchspisse“ und zwar berechtigt weil es schmeckt so.Als erste Station der Pre-Sama-tour waren wir bei Robert eingeladen. Angeblich wüsste Olle sogar genau wo die Wohnung wäre, nur eine kleine halbstündige Straßenbahntour von Ost nach West. Zuvor wollten wir aber noch Martin samt Gepäck in seinem Hotel mitten in der City unterbringen.
Wir haben mindestens eine Stunde lang, immer größere Kreise ziehend, Hügel überwindend, in der Innenstadt nach der Straße gesucht. Die Laune wurde dadurch nun echt nicht besser. Ich nutzte den Ausflug um mir eine neue Prepaidkarte zu organisieren, die mich dann die ganze Zeit vor unlösbare Rätsel bezüglich der Verwendung stellte, mich nötigte wiederholte Male den Service von Vodafon an zurufen um am Ende das Guthaben versehentlich gleich doppelt verbucht zu kriegen. Geht doch!
Bereits angeheitert, da die Wodkamischungen dabei, fuhren wir anschließend mit einer Straßenbahn aus den scheinbar 40ger Jahren, mit Baumwollreißleine quer durch den Wagen anstatt Haltestopp-Knöpfen, durch Göteborg. Ein sehr bergiges Gelände. Und natürlich erblickte ich gleich nach dem Aussteigen wieder mal einen Anstieg von ca. 10% , der wohl der direkte Weg zur Party sein sollte. Schön war, das wir auf halben Wege abbiegen durften um dann noch drei Terrassen zu erklimmen, vier Treppen und dann war man…. drin nicht wirklich, denn die Bude war hoffnungsvoll überfüllt. Einige Leute feierten deswegen schon im Innenhof und lärmten ordentlich rum. Die Nachbarn saßen sicher schon an den Anzeigen für Lärmbelästigung. Muss mal fragen, ob Robert mittlerweile umziehen durfte. Die Bitterfelder waren natürlich schon seit Mittag da. Heini und Pole erfreuten die Anwesenden mit ohrenbetäubenden AHHHHHHHH-Geschrei in der Küche. Einfach weil’s Spaß macht. Dazu servierte irgendwer ununterbrochen kleine Schnapsgläser voller Alk-Mix mit Sahnehaube. Die Tische waren nur noch an ihren vier Tischbeinen zu erkennen, die Fläche war unter einer Menge von Flaschen, Gläsern, Aschenbecher und Snacktellern verdeckt, wobei man nach einiger Zeit nicht mehr sicher sagen konnte, was was ist. Jedem der es geschafft hatte, in die Küche vorzudringen, flog als erstes ein sauberes Glas entgegen, dass man nun bis zum Ende zu verteidigen hatte, legte man Wert auf etwas Hygiene. Im Wohnzimmer hielten sich die Leute auf, die entweder zu schwach zum stehen waren, etwas mehr Platz benötigten, sich gern aufeinander setzten oder Arvika-Feeling vermissten. Mister Zerstörer, man munkelt er heißt eigentlich Tommy, wie immer hart an der Grenze zum Delirium aber noch fähig zur Artikulation, betätigte sich als DJ. In einer schon gesundheitlich bedenklicher ( aber an diesem Tag war ungesund ein muss) Lautstärke legte er eine Cd nach der anderen ein und sang mit, sobald jemand ebenfalls einfiel, brach er ab, legte die nächste Scheibe ein und so fort. Dorit stimmt bei Colony 5 ein, ich sang mit bei Blutengel, Pole und Heini sprangen auf Nitzer Ebb an. Natürlich erklang ebenfalls TFL bevor es zu Gunsten von And One weiterging.Nach anderthalb stunden mahnte ich zum Aufbruch gen SAMA-Austragungsort in der Innenstadt und innerhalb 30 min hatten dann auch alle ihre eigenen Schuhe an und lärmten vorm Haus weiter. Die noch heilgebliebenen Flaschen wurden als Wegproviant verteilt. Dann kam jemand auf die Idee, noch bei einer anderen Pre-SAMA-Party bei Jette, Swannie und Magda vorbei zu schauen.

....

(TBC)

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Lluther - Radio Gig 15.07.2007
Lluther - Radio Gig 15.07.07 - Potsdam

Report: Milk

lluther - ken fm radio 15.07.07

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Second day after,... still problems in coordination.
I put my finger into the cup of hot coffee instead the bowl with grapes on the other side of my desk.... This helps you to stay awake but do not makes you feel smart. *sigh*

The Team1 page has a little problem with Traffic since two hours and all my fine updates have been a waste of today's time (at could finally listen to all new Combichrist tracks - *quote" get head if you got it *g*) now I can start to fill my blackouts with words.

Sathurday, Team 1 meet at a berlin shopping mall. Lilith, Steff and me. Actually for only 4 hours... of course I had to call Goldmann for begging his pardon and ask for more time. Girls on a shopping tour... neverending story. I mean, look at those things we found... I had to study it. A pregnant Toy-Dog with seven little Toy-Dog-Babies inside. I'm from the Eastside, we didn't have anything! *g*
So after I brought those puppies into the marketing world, we found shoes. Needless to say we bought some. Or some more.
And if you have the right shoes, you need a matching slacks. So we bought also some.
Alright, so why not have new shirts with stars! I mean, hey Zeromancer will playing at the Amphi Festival, Stars!! Shirts with stars!
So if you have new shirts, better buy new underwear, chains, earrings and makeup for the ultimate new styling. Hm... there are two day at this Festival.
No problem, start again...
You see, we needed more time than 4 hours.
Icecream, doublechocolate muffins and coffee perfect the day,
At the late evening, we had dinner at Liliths place and of course everyone had at least one wodka lemon ;)
Stef's wounderfull Irland-photos, mostly in gray/green and under heavy rainshowers *g*, made us want to go right now to Irland. There you can have great shootings!
But first, welcome Irland at the Team 1 homebase ;)
Sunday:
It was their mishap to did a tour with Undergod. once and doing such infected shows. So here we are again, beleaguer escort
them to the Radio Show of KEN FM. The studio is located at the Babelsberg Moviepark, which is a very huge area, as we should learn soon.
While the musician waited for the were late soundcheck, the girlz were on the look for a moneymaschine and pussy-cigarettes for desperate musician.
In the end, we needed ONE hour to find both. Walking through empty movie scenery, backstage of a stuntshow (where the f*ck are we) and every which way to find a exit of this film-park.No matter if there is a street or only an underused fallow land. No clue where we are, over 31 degree, no shadow, no sunblocker, just fences ...
At the very end of our good mood we finally found the cashmachine and also a cigarette automat (almost back in Berlin) - only to find out, you will need a european driver license or a new chipcard to get some. I haven't any of this, I'm old school. I don't even have a camera-mobil nor Ipod. Steff is the technicnerd here, so she could help me ;)
Of course we didn't took the shortes way back... thanks good I started to drink some wodka before, otherwise I would have become very very moody. So it was more a funny trip around millons of empty meadows.

Back at the studios, Lluther attune themself to a brightday concert and it seems they pitch their songs a bit slower.
Team 1, sitting outside in the shadows, commented the slowest soundcheck ever of the already orignal girly-song "for you" in our own way. As Stef said trenchantly "they better would have let us shooted the video" - we did our version today.
Without milky bathtubes (I'm still thinking its Gerry in the beginning inside the tub and later a female bodydouble to make it more suitable to the market).

The real world - team 1 waiting and walking

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The first band has to draw swastikas on flip charts, imagin to be into the Naziscene and following thinking of "multikulti", isreal vacation and has to train their left arm... for all non-german speakers at the venue it must have been a very strange situation. But it was one of the sophisticated, admonitory speech, Moderator Ken Jebsen does every sunday. Very taff guy.

16:40, finally Lluther-time. Moderator Ken J. linguistically overrun the poor Irish, who didn't understood one single word, which wasn't only because of the german language. Ken is special. He is fast thinking and faster talking. He has lots to say and too short time. Fixed part of every show is the introducing of the band by a short recap of any facts Ken Fm could find about the guest. Plus some pictorial sentences. Don't take it tooooo seriously!

Say:
"unpacking - lluther

Lluther comes from Irland.
From those area where protestants and catholics over many years did say Good night to eachother with grenades. Thereby this district became very poor. Now, while the region recovers, there they become more luxuriantly. That explain why Lluther is written with 2 L and the power they need for their amp would be enough for a huge city.
Chef at Lluther is Gerry Owens.
Nativ-born in Dublin, Gerry comes from a familie who is very gifted in music. His father created movie soundtracks, so Gerrys way was given. Together with Drummer Ger Farrell he started a band called Skin Dive six years ago and at the same time the workaholic was up to mischief at Arcane Asylum and did the support for example the fear factory.
TIME WARP
Gerry, who started to write song when he was a teenager, someday finds a map of London while cleaning up the whiskey bottles.
Impulsively he decide to visit this city. Dublin is full of english people anyway, so he also can pitch up a tent at the maincity of kingdom. Soon he get into a lot of bands till the money for another beer is running out.
Gerry goes back to Dublin and supported with Skin Dive the singing emergency situation Marilyn Manson. The gigs are bright and loud. That means the combo emphasizes on visual which are coequal as the sound.

Producerlegend Adrian Sherwood, known for industrial production, which could wrecking any old ramshackle building in only 10
mins, take notice on him, producing the nextcoming album but can't shield that the combo 2003 dissolves.
Gerry Owens has fed up with it and becomes really angry about that. But instead of bury his head in the sand (Ken is making a good german joke with words and georgraphie, can't translate it) he founded Lluther.
Togehter with bassplayer Chief, Dek on the guitar and Ant at the sampler they creating in only a few month a new album which
leave NIN way behind. Agent of Empire is blast, can uses as musically demolition ball or to headbanging people with missing
motor functions. Hard but magnificent!
Music like IG Metal (a german industrial cooperative) only better organized."

Team 1 was rolling at the floor of laughing.The Irish only stood and waited for a sign to start playing music.
Then H. has to declaim a poeam. It reads as follows ...:

20 O'clock on the 42nd of Octember

'What said the higldypim 'is the meanin
Of the 32nd parallel centered on the plain?'
'Sure that would be the time' said the figgledwarp 'that the world
Ran away'
'And when was that' asked the higldypim
'Well that would be at 20 O'clock on the 42nd of Octember'

*dramaticalybreak*
does anyone get it? I only know, the answer is 42.

AAnyway, the first set went brilliant. Maybe some probs with the vocal volume and it was obviously to hear, how punishing the last shows have been.
We were sitting on tiny stools, fidgety and ready to rock but the daylight and those one offical camcorder + the intern camcorder of Daniel (the tourmanager) blocked effectively our curse desire always to make a spectacle of ourselfs. Damn! At least they could hear us. And see of course, I can tell you, sitting on stools and suck in the stomach is hard work too!
After the radio gig was over, with lots of standing ovation, some of us had to leave Berlin earlier, some started an excessive aftershowparty in nearly two bars in Berlin-Mitte. Here we teamed up with Moth Complex. A band where Gerry do the music for and they supported Lluther from time to time.Anyone out of control. HA HA they trusted me and the holy water drink! Poor you! But it's the only way to start an evening at the Last Cathedral Bar!
I never ever before get warned to get boot out of a bar *g* Just a couple of Irish musicians can make it happend.It was that loud, it was nearly impossible to listen to only One of them, I wasn't trained in selective listen. Even when some doesn't speak real english, some how *g*
After a while I got into all special accents and had some very very nice talks.
While the next day plane leaves early from Schönefeld, the drinking- and cuddlesession (Damo spread out backbones of all musician, he is a learned physiotherapist) around 4 am. 2 hours of sleep... more or less. The "next" day it turns out, some of them definitively needing more hour of sleep. 2 guys didn't wake up in time so they had to stay a bit longer in Berlin.
Could be worst, could be Hamburg ;)

Ah speaking of Hamburg. Nice to see, Hamburg does have very nice guys too! Maybe I revise my opinion on this city... we'll see.


END

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Woodstage - 17.06.2007
Woodstage 2007/17.06

(Bericht: Milk)

Woodstage 07 - Krupps / Pitchfork

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Irgendwie war wohl schon einen Tag vorher was los im Gründelpark Glauchau (bei Chemnitz).
Aber das hatte ich verdrängt, erfolgreich, kein Gemaule oder Gejammer über nicht beigewohnter And One / Blutengel Konzerte auf meiner Seite. Werde ich erwachsen oder nur faul?

Ich war eh die einzige Team1-Tussi, welche sich dieses Jahr auf den Weg zur Hasenjagd machte.
Der Rest war entweder arbeiten, desinteressiert oder in Bayern vergraben.
Aber einer muss ja die Arbeit machen.

Sonntag gegen 14:00 erreichte ich das Gelände von der einzig akzeptablen Seite, nämlich von hinten! Dafür hatte ich allerdings eine Anfahrt mit extremen Verzögerungen (für 250 km vier Stops an Tankstellen weil die Beifahrer unbedingt rauchen wollten *augenverdreh*) sowie das ungewisse Feeling von "du kommst hier nicht rein" ertragen. Aber Dank eines beflissenen Insiders und überzähliger Bändchen contra unterzähliger Lebenspartnerinnen durfte ich als bald das gelobte Land behind the stage betreten.

Alsbald wurde das neue Lluther, schon längere Krupps Mitglied M. gesichtet, was nicht schwer war, da der auffällige Herr irgendwie auf der Suche war oder immer schon unkoordiniert von A nach M über Q läuft. Der Mädchentisch war hin und weg und verfolgte jede Bewegung aus den Augenwinkeln. *jamm* Wir konnten es gar nicht abwarten bis zur Show.
Nach erfolgreicher Betankung in Rekordzeit (ich bin ja so aus der Übung - 2 Bier und ich singe) fand ich sofort Team Blabu in der ersten Reihe die zählt, nämlich der hinter der letzten Reihe der Lacrimosa/Mansonfans welche seit mind. Samstag 16:00 dort schon ihre Pole-Position verteidigten.
Was folgte kann ich nur als A capella Konzert bezeichnen. Mit aktiver Pogo-Initative allerdings. Siehe Video.
Der gewünschte Magenschlag, der ansonsten ein Krupps Konzert begleitet, blieb diesmal aus. Rastus, mein Bodyguard vor der springenden Massen um uns herum, meinte zwar, man würde im hinteren Drittel des Parkes viel mehr, viel lauter die Musik wahrnehmen aber was soll ich denn hinten wenn M. vorn steht?! Und guck, es kann auch lächeln!

Bericht GunGirl:

ursprünglich sollte dieser eintrag "woodstage 2007 - oder: ich werde zu alt für diesen scheiß" heißen. aber das war am samstag vormittag. da merkte ich noch, dass ich keine 28 mehr bin... aber nun...? nein...! ich bin dafür nicht zu alt.

rastus, nicole und ich sind am freitag nachmittag in meinem mehr als vollgepackten civic gen glauchau aufgebrochen, um das woodstage heimzusuchen. nach einigen baustellenbedingten staus sind wir dann irgendwann kurz vor glauchau angekommen und fuhren ins nichts... das war der weltuntergang. so schnell konnte ich die sonnenbrille gar nicht gegen meine richtige umtauschen, wie es draußen schwarz wurde.
und dann finde mal einen zeltplatz, der nicht ausgeschildert ist...
nach einer ganzen weile suchen haben wir dann doch noch glück gehabt und kamen am zeltplatz an.
der regen ließ in der zwischenzeit etwas nach, so dass wir die zelte aufbauen konnten, ohne gleich bis auf die knochen durchnässt zu sein... nachdem wir die ganzen restlichen sachen aus dem auto geholt haben, war es wieder, als ob jemand ne dusche aufgedreht hätte. diese dauerte dann bis zum nächsten morgen.
was dabei ein bischen dumm war, war die tatsache, dass die feldbetten nur in mein zelt passen, indem sie sich durch die außenhülle abdrücken. was natürlich bei sintflutartigen regenfällen nicht anzuraten ist.
also ist nicole rüber in rastus' zelt gezogen und ich habe das fußende meines feldbettes quasi im flur stehen lassen. tolle erfahrung. ich wollte nicht darüber nachdenken, welches getier an mir rumkrabbeln könnte... *schauder*

apropos getier: ein bild, welches ich so schnell nicht aus meinem kopf bekommen werde, ist der schreckliche anblick eines sterbenden mäusebabys, welches wir gleich bei ankunft zu gesicht bekamen. da lag es noch nackt und in den letzten zügen zuckend... total traurig.

was aber eine sehr schöne erfahrung war: im zelt liegen, mp3-player an, dahinter das unwetter zu hören... wie in einer anderen welt. wie schweben... irgendwie.

auch mein neuer schlafsack hat seine erste richtige zeltnacht mit bravour bestanden
- mir war warm! ich habe nicht gefroren!

am nächsten morgen schien dann die sonne.
nicole wollte unbedingt agonoize sehen, also sind wir rechtzeitig zum gelände aufgebrochen.
am eingang dann ne ewig lange schlange in der prallen sonne. als wir dann ca. 20 - 30 minuten später endlich an der reihe waren, stellten wir fest, dass wir zur hauptkasse mussten, die genau einmal um den park herum war. na toll.
also stiefelten wir los und kamen dann irgendwann auch dort an und konnten dann endlich rein.

pünktlich zu agonoize...
oha. was für eine peinliche truppe...



ich bin hoch erfreut, dass das die orkusleute auch so sehen, und die typen daher nicht auf dem amphi-festival in köln spielen werden. sowas muss ich mir nicht nochmal antun...

danach traten dann welle:erdball auf, auf die ich mich unter anderem auch sehr gefreut habe. und die vorfreude wurde nicht enttäuscht. es hat wirklich sehr großen spaß gemacht. welle in gewohnter qualität, auch wenn es kurzzeitig technische probleme gab.





tanzwut haben wir dann beim rundgang über die "shoppingmeile" und anschließend beim auf-der-wiese-chillen angehört und angesehen. dazu gibt es nichts groß zu sagen. ich denke, dass sie wie immer waren...



zu paradise lost und blutengel kann ich nicht viel sagen, außer dass ich die erstere einfach nur als krach empfand und ich zu der zweiteren gar keine meinung habe, da sie mir schlicht und ergreifend einfach nur egal sind.





dann der samstägliche höhepunkt: and one, die das woodstage für eröffnet erklärten. and one 2007 stellen sich in weiß-orange dar.
steve war sichtlich gut gelaunt und das spiegelte sich auch im publikum wieder. was ich jedenfalls von ziemlich weit vorne mitbekam. hach. hat das mal wieder spaß gemacht.



type o negative haben wir dann gar nicht mehr abgewartet, sondern sind dann gleich zum zeltplatz zurück gegangen.
und sind dann auch ziemlich schnell wieder in den zelten verschwunden.
neue batterie in den mp3-player und wieder abtauchen in andere welten.
aber dieses mal habe ich gefroren... und wie! böser neuer schlafsack. das war nicht nett...

sonntag dann wieder praller sonnenschein und die freude über die endlich geöffneten zeltplatzduschen.
also nix wie hin und erstmal wieder zum meschen werden. nebenbei den nicht zu übersehenden sonnenbrand entdeckt... na toll. das kann ja heiter werden...

im gegensatz zu unserem eigentlichen vorhaben - nämlich am montag erst die heimreise anzutreten - packten wir dann doch schon am sonntag vormittag die sachen zusammen, um abends dann doch noch nach hause zu fahren.

gegen halb 3 sind wir dann zum festivalgelände gegangen, und konnten auf dem weg der band "krieger" lauschen, welche überraschenderweise punkrock brachten...

jesus on extasy folgten und irgendwie konnte ich nix interessantes daran finden...



von unserem schattenplätzchen auf der wiese haben wir dann fiddlers green gesehen und gehört. die haben sichtlich ihren spaß gehabt und auch gute laune rübergebracht. hätte ich nicht gesessen, hätte ich bestimmt auch nicht still gestanden...



anschließend folgte ein weiteres meiner highlights: die krupps.
wir postierten uns ziemlich weit vorne (kurz hinter den typen, die sich für lacrimosa und marilyn manson angekettet hatten) in der mitte, trafen dann dort milk und hatten eine menge spaß. die pogende masse neben uns riss uns immer wieder mit - und hey... ich sagte am anfang, dass ich keine 28 mehr bin... aber verdammt! scheiß drauf! es hat immernoch extremen spaß gemacht! (sorry für die ausdrucksweise...)



nach diesem extrem geilen konzert, dann der grund, warum ich überhaupt dort war: project pitchfork!
muha! ich war zum glück vorher so blickig, noch ein brillenetui mitzunehmen. man gut! das erste halbe lied habe ich dazu genutzt, ein paar bilder zu machen, um dann anschließend schleunigst die cam und auch meine brille zu verstauen, denn eine halbe minute später, wäre beides im eimer gewesen...
das hat sooo einen spaß gemacht, mitten in der pogenden masse. so heftig hab ich das bei einem konzi noch nie erlebt. was für ne party!







zwischenzeitlich merkte ich nur, dass mein heptagramm weg war, welches ich noch vor mir auf dem boden entdeckte... ich habe sogar geschafft, es zu retten.
die kamera und die brillen haben auch alles gut überlebt, nur mein knie war angeschlagen, aber das hat sich inzwischen auch wieder erholt.
was für ne messe! das war toll!

anschließend haben wir dann noch ein mini-forumstreffen abgehalten und von weitem lacrimosa gehört, von denen ich dann sogar ganze 3 lieder kannte.



das schlusslicht bildete dann marilyn manson. das war dann für uns zeit zum aufbruch, denn damit konnten wir gar nix anfangen.



gegen 23 uhr sind wir dann gen heimat gefahren und dem hans-hans habe ich dann noch ein schnippchen geschlagen, als ich seine angekündgten 2,5 stunden fahrt um 20 minuten verkürzen konnte. das wäre sogar noch schneller gegangen, wären nicht unterwegs so lange baustellen und viele lkws gewesen...

das wochenende war echt toll. ich bin nach wie vor jung und würde sofort wieder mitmachen. von mir aus auch mit dem regen. wenns denn dann wieder soviel spaß macht.
aber dann bitte ohne sonnenbrand... aua... *mit.panthenolspray.einsprüh*

an dieser stelle nochmal mein riiiiiieeeeeeeesengroßer dank an peter spilles, dass er bei seinem dj-auftritt im dark flower mein los gezogen hat und nicole und ich somit am sonntag auf der gästeliste standen.

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Lluther - 12.07.2007 Berlin
Lluther 12.07.07
Magnet Club - Berlin

(Bericht Milk)

Schon wieder allein. Grit arbeitete mit eckigen Augen am heimischen PC, Steff ruhte sich in Bayern von anstrengenden Systemlösungen aus, Andrea ist in Magdeburg geblieben sowie Chick in Hannover (aber die mag Lluther eh nicht) und viel mehr Leute sind wir ja nun nicht mehr.

Kurz bevor ich den Magnet-Club erreichte, erhielt ich die Nachricht, dass sämtliche Radio-Gewinner auf keiner Liste zu finden seien und Einlass erhielten. Ich war nicht überrascht. Ohne Probleme geht ja nie. Es stellte sich zwar letztendlich heraus, dass es eher am Unverständnis der Magnet-ischen Security lag Listen zu lesen aber etwas Aufregung ist ja schon Standart wenn Team1 irgendwo eintrifft. Und ich regel alles. *Managermanage-guck*

Die Supportband wurde geflissentlich verpasst. Wann haben wir / ich es je rechtzeitig irgendwo hin geschafft? Daniel, Tourmanager mit Passion, erklärt uns vieren dass eben diese, gerade verpasste Hamburger Band sich auf einer Pop-Akademie gefunden und gegründet hätten und jetzt so, mit Zertifikat und Auszeichnung Karriere anstrebten. Ach das geht auch?

Das Magnet ist jetzt nicht DER Ort dafür würde ich aber mal sagen. Wiedermal fanden nur wenige Berliner den Weg nach Prenzelberg. Allerdings schienen diesmal alle Anwesenden durchweg für Lluther hergekommen zu sein. Überall AGENT OF EMPIRE Shirts. Sehr schönes Gesamtbild.

22:15
Aus dem Nichts wurde es wieder laut. Die Iren fangen ja stets ohne Vorwarnung an, hören auch unvermittelt auf, manches mal wusste man nicht welcher Reaktion man nun nachgehen soll, einem erstaunten "Oh Pause?" oder "los weiter im Text" Oft hagelte es Applaus wo es eigentlich noch keinen geben sollte, oft dann dort keinen, wo erwartet. Lluther sind eben nichts für Unvorbereitete. Lluter muss man studieren! Letztendlich spielten Lluther nur Songs ihrer Debüt-CD. Konsequent bekanntes Zeug. Berlin mag das. Das junge hippe Vok bangte Head und wippte Knie. Fischi und icke schwangen unsere Kaltgetränke im unregelmäßigen Takt und unsere Begleit-Erscheinungen im hinteren Raumende tuschelten weiter fleißig über angeblich nichtvorhandene Hooklines und wohlgesonnenes Rock-gehabe. Blieben aber im Raum. Das ist ein dicker Pluspunkt!

Durchweg gefiel es allen, die ich im Auftrag der RAF (Rent a Fan) für heute eingekauft hatte. Ein Dank noch mal an Ken Fm für die Tickets! Wir kommen als Gegengeschenk dann als Team Trio kommenden Sonntag ins Studio Potsdam. Hurra!

Lluther - back at the Magnet Club Berlin

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Undergod / Lluther / die Krupps on tour in Germany 2006
Undergod / Lluther / die Krupps
on tour in Germany 2006
(Report Milk)

Als diese Dreier-Kombination bekannt gegeben wurde sah meine Reaktion wie folgt aus:

Undergod.?! WIE GEIL IST DAS DENN?!

Lluther, *erinner* ja die waren nicht übel, geile Bühnenshow...

Die Krupps... tja...also der Name kommt mir bekannt vor....

Im Team1-Gästebuch bekam ich für meine Frage ob die Krupps noch vor Beethoven gelebt hatten oder danach, erst mal einen virtuellen Kinnhaken verpasst und als ich die von Lilith in Windeseile herausgesuchten Hörbeispiele vernahm, hielt ich lieber gleich noch mal die andere Wange hin. Ach DIE SIND DAS!

Woher soll man denn das wissen? In den Tanztempeln dieser schwarzen Welt gilt es als unfein, nach Namen von Evergreens zu fragen. Das gilt hier als Grundwissen. Das wird einem doch bei der feierlichen Aufnahmenzeremonie am Zentralfriedhof schriftlich abgefragt.
Nun, ich als Quertreib... äh Einsteiger kenn mich da eher bei Sven Väth aus. Seht es mir nach. Immerhin erkannte ich die Songs.

Und da die Krupps bereits seit 25 Jahren Deutschland bespielen, daher ein funktionierendes Management zu haben scheinen, sollte es für Undergod.s allgegenwärtige Begleitband namens„das Konzert wurde abgesagt“, welche 2002/2003 quasi jede zweite Show anführten dieses Jahr keine Chance geben.

Team1 war in Alarmbereitschaft... wünschte ich mir. Allerdings hatten in den vergangenen Monaten voranschreitende Lebensumstandsveränderungen neue Seite im Partyverhalten gebildet.
Ich nenn mal keine Namen aber da gibt es zum Beispiel jemanden der mit Guido Westerwelle zusammen durchs schöne Heimatland fährt und eine Karriere als Bundestagspräsidentin anstrebt, andere legten den ersten Grundstein für eine Familienbildung, wieder andere kletterten die Studienleiter im Eiltempo empor und gaben sich selber Hausarrest ab 28 Jahren.
Einzig Berlin hielt sich weiterhin mit Augenrändern und zunehmender Alk-Immunität all wöchentlich vor den Bühnen dieser Welt auf und spielte weiterhin Begleitservice.

Zumindest eine Woche vor dem ersten Gig hatten sich dann endlich mal alle zu den Konzertterminen geäußert. So etwas wie ein Gesamt Team1 treffen würde es wohl diesmal wieder nicht geben, ach manno. Zumindest bildete Magdeburg das Highlight. Drei aus Fünf. Plus Steffi, für die diese kleine Tour eine Aufnahmeprüfung für das Team1 werden würde. Ihr vorbildlicher Einsatz nach erfolgreicher Schulung in Fernost und die grandiosen Erfolge( schweißgebadete Musiker beim erwähnen ihres Namens) zeichneten sie bestens für uns aus.
Schnell wurden erste Kontakte zur Irischen Supportband aufgenommen, man möchte ja nicht mit der Tür ins Haus fallen und den Schweizern keine andere Wahl gelassen als ihre Gästeliste unseren Tourplanungen anzupassen. Die Krupps hatten dank Internetabstinenz ihre Ruhe vor uns.

Hannover - Capitol
26.01.2006

Tourstart

Und das mitten in der Woche in meiner zweitunbeliebtesten Konzert-Stadt Deutschlands. Hannover hatte es mittlerweile wirklich schwer bei mir. Nach dem letzten And One Konzert Frühjahr 2005 hatte ich mir geschworen, diesen lahmen Ort samt katastrophaler Getränkesituation und optischer Besonderheiten weitgehend zu meiden.

Doch gibt's da ein Licht in mitten der grauen "Weiten". Chick.
Chick war der einzige Sonnenschein, den man dort noch erwarten kann. Und für Chick fahr ich auch ab und zu nach Hannover.
Mittlerweile geschult im kostensparenden Transport von A nach B bzw. Z (Hannover-Berlin sind schon gute 3 Stunden) buchte ich mich bei jemanden aus der Mitfahrgelegenheiten.de Familie ein, diesmal jemand aus Russland, denn so hatte ich ja gleich mal was zum Bereden während der Fahrt. Immer noch schwebte mir eine Moskaureise im Frühling vor und ich brauchte Fakten.
Die bekam ich dann auch gleich zusammen mit Unmengen an schlechten Nazi-Witzen. Ach bitte... was wird hier denn aufgearbeitet?!
Chick war ziemlich in Eile. Dank eines neuen Arbeitsvertrages und der andauernden Wohnungssuche hatte sie für den heutigen Tag noch etliche Termine, die wir zusammen bestritten. Unterwegs informierte ich die Schweizer Musikgarde über unsere Ankunft und erhielt im Gegenzug von Mr. Ton- Andrè in schwerlesbarem klingonisch-switzerdeutsch, dass sie noch nicht mal den Club gefunden hätten. Mal wieder nicht? *g*

Allerdings schien so vieles heute nicht seinen Platz zu finden. Als wir, dem ausgeschrieben Beginn von 20:30 vertrauend, vor dem "Capitol" auftauchten, vernahmen wir bereits harte Gitarrenriffs und mussten erkennen, dass die Undergod.s bereits ihr Set spielten. NEIN!!! ein weiteres NEIN gab es dann von Seiten der Einlasser. Keine Buchstabenkombination verhalf uns zu freiem Eintritt wie eigentlich erwartet. Unsere Stimmung wackelte bereits auf Zehenspitzen... und das wie gesagt in Hannover, da reichte jetzt nur noch wenig, dass ich bockig in der Ecke stehen würde.
An der ... nun ja nennen wir es Bar, orderte ich mir die ersten Plastebecher voll Stimmungsretter aber so wirklich half es nicht. Der Merchstand versprach auch keine neuen Undergod-Tshirts und die bereits anwesenden Konzertbesucher standen still und ruhig im Raum herum. Vor der Bühne drei Meter Abstand. Nun da sollten ja eigentlich auch wir stehen doch nach den ersten Eindrücken war ich nun echt nicht bereit, den ersten Schritt zu machen. Nee... sorry... so nicht! Chick ging es wohl ähnlich. Wenigstens "Berlin" bekamen wir als kompletten Song mit. Wir plauderten mit einigen Freunden und ich schielte verstohlen ab und an gen Technikpult. Nach getaner Arbeit bekam Andrè dass dann auch mal mit und sprang kurze Zeit später durch die Reihen um uns schnell noch Hallo sagen zu können bevor der Um/Ab/Aufbau starten würde. Hach immer so schön wie er sich freut, wenn das Team erscheint. :)
Lluther eröffneten ihr Set wieder mit ungewohnten Rhythmuswechseln welche für das ungeübte, Lluther-Songs nicht kennende Ohr ziemlich anstrengend sein kann. Die kommen zwar aus Irland aber es gibt noch andere Musikstile als Riverdance, VNVNation oder U2. Doch bereits der folgende Song ihres Albums "Agents of Empire" machte klar wo's lang ging. Auch wenn sie es selber nicht verstehen oder überhaupt noch hören können... NIN winkte merklich aus dem Background. Und ich war wie immer Feuer und Flamme dafür sowie für die Dynamik der Show. DeK sprang wie ein Gummiball durch die Gegend während Sänger Gerry in bester Poserlaune die Monitorboxen als Stilmittel einbezog. Diesmal blieben die Mikrophonständer stehen. Keine Verletzungsgefahr für das langsam näher kommende Publikum.Chick schien die Gitarrenexplosionen und die düster/ironische Stimmung der Texte jetzt nicht wirklich vom Hocker zu reißen. Ihre Ballade "Falling" war dann eher ihr Geschmack. Meiner nicht. Ich will die Jungs rocken sehen, das steht ihnen besser. Mitten im Set wurde es kurz gefährlich.
Thommy hatte sich angeschlichen und wurde von uns mit zusammengekniffenen Augen und langen Gesichtern begrüßt. Als sich der Grund für unsere Zurückhaltung und Abwesenheit nach den Worten " Wir mussten vorher noch zur Bank um Geld zu holen für den Eintritt!" aufklärte und nicht wie geraten mit unserem zunehmenden Alter zusammenhing ( Danke auch *g*) schob Thommy wiedermal alles auf seine Vergesslichkeit. Aber es war einfach zu rührend wie unwohl er sich zu fühlen schien. Na jut, schlechter Start aber kann ja nur besser werden. Die kommende Zeit über versorgte er uns mit Backstage-Getränken Marke "Super Mädchen" und brachte dann auch endlich Maja mit raus. Da war der Empfang eindeutig freundlicher gestimmt. Zusammen stellten wir uns erwartungsvoll in Nähe der Stage um den Hauptakt begrüßen zu können.

Die Krupps waren schließlich da. Ich ließ meinen Blick interessiert über die Bühne wandern, freute mich über die sofort Tanzlaune versprühenden Old-School Klänge und coolen Synthiehooks und blieb auf der rechten Seite abrupt hängen. WHOA! Was datt denn? Erstens: ne verdammt tiefhängende Gitarre... Zweitens: ein Bild von einem Mann Sorry- ich bin ein Mädchen, das war DIE Überraschung des Abends. Hatte ich mir doch vorher noch die Webseiten der Band angeschaut um mir musikalisch und visuelle erste Eindrücke zu holen, konnte ich mich daran beim besten Willen nicht erinnern. Thommy bekam das dann wohl auch sofort mit, lags an meiner fehlenden Reaktion auf seine Gesprächsversuche oder an meiner unbeweglichen Blickrichtung... er amüsierte sich köstlich. Als der Gitarrist für drei, rock-unkompatible Songs die Bühne verließ, gings auch sofort los. "Hey Milk. Der sucht jetzt sicher nach dir... los geh doch mal hinter... der freut sich sicher !" und so weiter... Ha Ha! Neidisch? *g*
Da ich von Lilith einen Kaufaufruf für die limitierte Tour-Single der Krupps erhalten hatte, löste ich mich nach einiger Zeit aus meiner Traumwelt und besuchte zusammen mit Maja den Merch. Die blonde Frau dahinter wurde von mir gleich in ein langes Gespräch verwickelt und als wir uns als Kollegen der selben Sparte vorstellten, hallo Terror-music-verlag!! und beide beim erwähnen von Chris Pohl in Monologe verfielen, vergaß ich für's erste sämtliche Musikdarbietungen im hinteren Raum. Zudem tauchten Lluther am Stand auf und nach kurzem Blick waren wir auch schon am Vorstellen. Dank Myspace waren Gerry und ich ja schon länger am smalltalken. War außerdem mal Zeit dass ich mit der Irischen Bevölkerung bessere Erfahrungen machte. *fg*
Zufällig fiel mein Blick zurück auf die Bühne. Oh mein Gott .... der Gitarrist hatte mittlerweile sein Hemd abgelegt. Und prompt war ich wieder paralysiert. Verdammt was sollte das die kommenden Konzerte über werden? Ich sah mich schon geächtet und allein gelassen von sämtlichen Bekannten und Freunden halb ohnmächtig vor der Bühne liegen. *lach*
Da Chick am kommenden Morgen ihren ersten Arbeitsangriff beginnen wollte, verließen wir das "Capitol" recht früh und ließen Lluther noch in dem Glauben, es würde eine recht entspannte Tour werden. Undergod. waren da wohlweislich anderer Ansicht. Erfahrungswerte.

(to be continued)

Lluther - Magdeburg 2006

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Undergod. - WGT Festival 2004
WGT 2004 - Everybody stalked?
Undergod. Moritzbastei Leipzig

Wie jedes Jahr der gleiche Krampf:
Ticket kaufen? Ja-Nein-Vielleicht- nach der Wissen der geplanten Bands- Niemals. Im Osten nichts Neues. Und ebenfalls der gleiche Satz aus dem Ruhrpott: Was soll ich denn in Westpolen? Die Chance auf ein Gesamt-Team1-event 2004 rückte erneut in die Ferne.

Unerwarteter Weise bekam ich Unterstützung von einem Nachbarland, welches dieses Jahr drei Einwohner des Grenzdreiecks Frankreich/Schweiz/Deutschland zum Aupair nach Leipzig entsendete. Als Headliner. Am Sonntag. In der zentral gelegenen MB. Team1- Priorität 1.
Undergod. Live!!!

Und zu früh gefreut. Bei 160 gebuchten Bands, an 4 Abenden, in 6 Locations der Stadt und der mit X zu bezeichnenden Zufallszahl von persönlichem Geschmack und gefühlter Verpflichtung ging die Rechnung trotzdem nicht auf: die beiden einzigen Bands, die ich mir wirklich, wirklich ansehen wollte, spielten am selben Tag zur selben Zeit und an zwei weitentfernten Orten. Ich stellte mich die nächsten 24 stunden trotzig in eine Ecke und bockte.

Freitag:

Nach tagelanger Recherche in den Foren und Gästebüchern meiner beiden Wunschkandidaten, gewannen Undergod. durch ihre engagierte Fanpromotion samt namentlichen Aufruf auf ihrer Web-Startseite. De/Vision hatten bereits im Vorfeld resigniert und wünschten mir viel Spaß bei meinen Helden und ermahnten vorsorglich, dem Teufel Alkohol weiträumig aus dem Weg zu gehen. Ein kleines „freuen uns aber über jeden“ in meine Richtung hätte den inneren Kampf jederzeit wieder aufflammen lassen aber so war es ein leichtes Spiel für die Schweizer und ich verlegte den nächsten De/Vision Besuch auf August diesen Jahres.

Mit dem Interconex in LE angekommen, überraschte es mich, nicht all zu vielen aufgestylten Schwarzen zu begegnen. Ist dieses Jahr Understatement angesagt? Hatte H&M verpasst rechtzeitig die Preise zu senken und Gothic als Trend auszuschreiben? Waren die Preise in Relation zum Angebot vielleicht doch zu heavy?

Ich hatte jedenfalls nicht mehr die Zeit mich irgendwie herausragend anzuhübschen. Ich musste noch mind 35 Leichtmetall-Ansteckbuttons zaubern. Dieses Jahr stand im Zeichen des Aluminiums. Letztes Jahr gab es in Silber gedruckte MILKs auf schwarzen Bändern, dieses Jahr sollte jeder der mir begegnen würde als „stalked person-wgt 2004“ gebrandmarkt werden. Extra für Magda aus Schweden gab es einen „Preis Knüller“ button (einfach mal nen Schweden fragen, was „Knüller“ bei ihnen bedeutet ) und ein paar „Daily Milk“button falls einige Leute extravagant sein wollen. Ich hatte gerade mal 10 Stück fertig. Nach meiner Rechnung würde ich allein für die erste Nacht im Darkflower an die 20 Anstecker benötigen. Ich arbeite im Akkord. Meine Mutter stellte mir wortlos und den Kopf schüttelnd eine große Kanne Kaffee vor den Schreibtisch. Im stillen wird sie wohl gehofft haben, dass ich bitte bald erwachsen werden würde.

Mit einem großen Beutel fertiger Button, einem kleineres Beutel voller Einzelteile und mega Zeitdruck fand ich mich im Ibis-Hotel ein um das Zimmer von Ines und Jette zu suchen. Dabei ist eigentlich nur nötig die Etage zu wissen, das Zimmer findet sich von allein. Es ist das einzige, welches eine Bibel vor der Tür liegen hat. Ein kleiner Brauch der beiden. Lautstark fiel die Begrüßung aus und mein mitgebrachter Orangensaft wurde dem Wodka vorgestellt. Sektflaschen fanden sich auch an und zusammen mit Synke und Swannie bereiteten wir uns auf die erste WGT-Nacht vor. Die Mädels wollten allerdings zuerst zur AGRA und sich irgendwelchen Mist reinziehen. Ich hatte ja kein Ticket und auch keine Lust auf ewig die selben Bands und nahm ihnen die Versprechen ab, später auf jeden Fall noch im Darkflower vorbei zu schauen, egal wer wo runtergefallen, wie sehr besoffen oder welche Skandinavier vor Ort seien würden.

Im Darkflower war es noch relativ gemütlich. Man konnte noch da stehen bleiben wo man wollte und wurde noch nicht jede Sekunde weitergeschoben. Aber das würde sich bald ändern. Ich nutzte die Zeit und belagerte abwechselnd beide Bars samt Personal. Lenin an der hinteren Bar und Marko, Ronny und Susi an der vorderen. Lars legte seine Weiberelectroscheiben auf um die bereits versammelten KlingelglöckchenLeute aufzumuntern und ich begann meine Freunde und Bekannte zu beschenken.
Agro war natürlich schon da, ebenso Lieblings-Mücke, Mousekiller und Junior. Ebenfalls Hallo gesagt wurde zu Peddy (der später den DJ gab), Kai, Final Selection-Mario+Kathy, Agonoize und Torben (der wieder nicht wusste wie er sich retten sollte). Später schauten einige Musiker mehr vorbei und wie ich so bei Ncor am Tisch saß um mich vor den Menschenmassen zu schützen welche sich kontinuierlich die Treppe hinunterschoben und trotzdem mind. 15 mal in der Minute aufstehen musste um Gästen platz zu machen, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. Ja isses denn ?..., das Ronan war auch schon da. Dank der guten Vorbereitung im Hotel und der Großzügigkeit von Kevin und Osram tat der Sekt seine Wirkung und ich fragte den Herrn aus Hamburg ob er sich denn für ein Foto fürs Darkflower in Position setzen würde. Immerhin war ich ja im Dienst für die Webseite. Zur Antwort erhielt ich, er wäre jetzt privat und bitte heute keine Fotos von ihm und Begleitung wenn’s denn ginge. Ich musste kurz an Covenant denken und meinte, dass würde ich respektieren (verstehen jedoch nicht) und wollte gerade zurück zu meinem Tisch als mir einer meiner letzten „Stalked Person“ Button einfiel. Und wem würde er besser stehen als Ronan? Wer hätte nicht am ehesten diese Bezeichnung verdient, ja beinahe erfunden? Die Gegenwehr war erheblich. Diskussionen zogen sich. Am Ende siegte seine gute Erziehung. Der Button fand sich später im VNV-forum wieder an.
Ich wartete weiter auf Funker Vogt. Kein WGT im Darkflower ohne Jens! Oder etwa doch?
Nachdem die Partypuppen hereinschneiten, der Morgen graute, Jette sich mit einem Grafen anfreudete, Ines glücklichen ihren Schatz in den Armen hielt und zum mind. hundertstenmale Hocico gespielt wurde (mir gingen die Beleidigungsrufe gen DJpult aus) und Kästelchen immer noch nicht erschien, entschied ich mich für die kommenden Tage fit zu machen und nach Hause zu fahren.

Samstag:

Mit dem obligatorischen Doppelt-Früshstück bei Mama und Oma startete ich den nächsten Partytag. Den Abend über wollte ich mich nur in der MB aufhalten, weil ich erstens ja eh zu nichts wirklich Bock hatte und zweitens dort auf der GL stand, da ich jemanden einen kleinen journalistischen Gefallen tat. Und Staubkind wollte ich immer schon mal live erleben. Der komplette Abend in der MB stand sowieso im Zeichen des Pohls. Say Y, Staubkind, ... und noch ne Mittelalter-irgendwas-Band namens.... .
Mousekiller war bereit sich diesem Abenteuer ebenfalls zu stellen.
Das begann bereits mit Say Y. Die Halle war ziemlich voll gepackt mit Fans. Wir stellten uns erstmal auf den Innenhof und genossen Band und Songs durch die Glasscheibe hinter der Technik in angenehmerem Klima und Lautstärke.
Zweite Band waren Staubkind. Die Gruppe um Louis Manke eroberte sich die Headliner-position was den Jubel anging. So wie die Leute mitgemacht, gesungen, applaudiert und gejubelt haben hätte die Band für das kommende WGT eine spätere Auftrittszeit und eine größere Halle mehr als verdient. Natürlich immer dabei, Fearsection Label Boss Chris Pohl, der seine Schützlinge bewachte und auch gesanglich unterstützte.
Die folgende Band musste mit einem überraschenden Zuschauerschwund zurechtkommen. Was nicht wirklich aufgehalten wurde, als die sogenannten Tänzerinnen auf der Bühne ihr desinteressiertes Verhalten beibehielten und ihre Künstlerischen Qualitäten nicht zusnahmen. Ausser dem Versuch Erotik und Fetisch darzustellen bekam man nicht viel geboten. Und was die Texte anging, die die Herren da von sich gaben.... aua ha! Harter Tobak und sehr sehr Geschmackssache bzw. hart an der Grenze des Index.
Als die folgende Combo ihre Instrumente auspackten und ich nur Oboen und Mittelalter-Tröten ausmachen konnte, verzog ich mich lieber freiwillig.

Vor dem Merch trafen sich dann Schweiz und Fans und bannten dies auf Film. Die Schweiz wie immer auf Video. Andre muss zu Hause eine beachtliche Sammlung unserer Konversationen haben, warum auch immer. Sehr viel Zeit hatten Fran, Patrick und Thommy leider nicht mehr. Nach einer kurzen Stunden verabschiedeten wir uns wieder von einander und Team 1 begab sich zur Regeneration in die Behausungen. Nicht ohne kurze Sputnik- Sondereinlage im Bus. Sie hielt sich für eine Australierin und die gesamte Fahrt über erzählte allen Mitreisenden was sie von den heute gesehenen Bands so halten würde. Funfaktor 100. Stimmeinstellung: Reibeisen.

Sonntag:

Auch mir ging es bereits an die stimmliche Stärke. Und das gerade heute, wo wir doch den Schweizer Undergoth's den Chorus geben wollten. Den Vormittag schonte ich meine Stimmbänder auch nicht wirklich, da ich die neuen MP3-Samples des kommenden De/Vision Albums entdeckte und den heftligsten Ohrwurm seit langem bekam. "unputdownable" zog unendliche Schleifen in meinem Hirn. Und da bei 1:11 min nicht wirklich viel Text zu hören war und dank der letzten zwei Tage meine Merkfähigkeit etwas reduziert schien, sang ich ständig nur "deep down in the water...I'm filled with love... I'm unputdownable,...the river flows, the feeling grows, I'm unputdownable...!" Auf repeat. Ohne Pause. Sobald ich mal die Klappe hielt und nicht mit jemanden redete, drehte der Song in meinem Kopf auf und ich fing an mit singen, pfeifen oder summen. Es nervte jeden.
Alle wurden begrüßt mit :"Ehy weißte schon, De/Vision haben nen neuen Song und der geht so..."deep down in the water...I'm filled with love... I'm unputdownable,...the river flows, the feeling grows, I'm unputdownable...!" Ich konnte da nichts machen, es war stärker als ich. Sputti litt wohl am meisten da sie mir nicht entgegen setzen konnte außer hilflose Gesten und flehende Blicke.
Team 1 traf sich im Clara Zetkin Park. Auf dem Weg zur Bühne erblickten meine müden Augen zwei glorreiche Gestalten der schwedischen Partyszene. Zerströrer und Bockwurst-Face. Ich weiß auch nicht wie die eigentlich wirklich heißen... das sind nun mal ihre Titel unter denen sie Karriere machen. Auch sie erhielten Milk-Button die sie unterschiedlich platzierten. Zerstörer, wohl noch in der Warm-Up phase klemmte ihn sich an die tadellos gebundene Krawatte wogegen Bockwurst-Face sich die Metallnadel durch den linken Unterarm zog, dabei meinte: "das tut nicht weh!" und jeden vorbeikommenden bat, die Klammer zu verschließen. Auch wollte er seinen Wodka mit Spazierenden Kleinfamilien samt Kind teilen. Ich glaube, er war schon länger in Deutschland.

Auf dem Rasen vorm Haupteingang breitete sich Team 1 aus und wartete auf den Sonnenuntergang. Ich durfte bis dahin noch netterweise Armaggedon Dildos und Icon of Coil sehen, danke nochmal an Agro! Während ich Icon of Coil noch immer nicht viel abgewinnen kann - auch ohne Technikausfälle wirds nicht mein Favourit -fand ich den Dildo-auftritt sehr interessant und anstrengend.
Da ich sehr sehr weit vorn stand, zwischen Mouse, Junior, Eiresh, Pleasureman und einigen anderen der alten Danone-GB-Truppe hatten wir besten Blick auf Agro am Keyboard. Der Sänger hatte besten Blick auf uns. Und wie wir so da standen und stumm aber lächelnd an ihm vorbei schauten, kam er auf die Idee dass jetzt alle mal mitmachen sollten. Also sprang er in den Zuschauerraum und umarmte jeden der nicht bei 3 anfing zu schunkeln. So nassgeschwitzt wie er bereits nach dem zweiten Song war, wurde das recht unangenehm. Jeder begann vorsichtig nach hinten zu schielen ob der nass glänzende Sänger gradewegs auf ihn zusteuerte und um dem vorzubeugen, fingen wir lieber von selbst an zu tanzen. Pleasure erwischte es trotzdem. Mein Beileid.

Nach diesem sportlichen Teil schlenderte ich Unputdownable-summend über das Gelände und erblickte sogleich eine Gruppe mir unbekannter Leute mit zwei De/Vision Jacken über der Schulter. Hm... endlich normale Leute, dachte ich mir und begab mich sofort auf den Weg um ihnen den neuen DV song vorzustellen „und der geht so..."deep down in the water...“ Sie begrüßten mich mit: Hallo Milk! Ok... dachte ich, und weiter nur noch „ ??? “ aber es waren Fans aus dem De/Visionforum, die meinen morgendlichen Spam-Eintrag wohl noch gelesen hatten und darum 1 +1 zusammen zählten...
Wieder bei meinem geliebten Team1 vor den Toren der Parkbühne waren diese gerade dabei, unvorsichtig vorbeigekommenen und auch noch stehen geblieben Rockstars mit Phili-Gruppen-Wortbild-Vorliebe zu belästigen. Jürgen fand das wohl nicht so lustig wie Kai und bald zogen sie weiter.
Beim beobachten vorbeikommender Modepüppchen, Restbeständen der Wave-Aera und einigen gelungener gestylten WGTbesuchern bekam ich einen der bislang Eiskaltesten Schauer über den Rücken seit langem. Kann auch sein dass der Herr aus Hamburg an mir vorbei ge-finstert hat aber was hatte ihm der Baum denn getan... uhhh diese Nacht würde es Alpträume bei mir geben, in denen es ganz schnell dunkel werden würde.
Als es dann wirklich ganz schnell dunkel wurde, brachen wir auf Richtung Moritzbastei um Undergoth zu sehen. Vielleicht hätte Sputti sich doch Schilder machen sollen, damit sie wenigsten so ihre Begeisterung ausdrücken könnte. Sie war immer mächtig heiser. Was sie aber nicht abhielt weiter zu plappern. In der MB angekommen, genehmigten wir uns noch schnell einen der leckeren Cocktails und setzten uns in den Innenhof. Daniela und Steffi gesellten sich dazu. Um die Ecke, etwas weiter saß der Techniker der Schweizer und wurde aufgrund des Geschnatters hinter ihm auf uns aufmerksam. Als er mit den Worten „ Wer schreit denn hier so rum?!“ direkt auf Sputti zukam, war das Gelächter groß.

Nach dem Absurd Minds ihre Show beendet hatten, verließen 80% die Halle und Team 1 trat ein. War ja toll. Logischerweise waren futurpop-liebende Menschen nicht bereit für schweizer Gitarrenrock. Ach geht doch im Sandkasten spielen ihr Mädchen.

Wir hatten unseren Spaß! Wie gewohnt begannen nach dem Intro unsere Füßen zu zucken und wer nicht gerade dienstlich mit teuren Fotokameras bewaffnet war, der warf die Hände mehr als einmal in die Höhe. Sehr nett fand ich auch, dass die Band die kurz zu vor überreichten special-WGT-buttons an ihre Körper gepinnt hatten. Ok, Thommy unter den Gitarrengurt aber der Wille war da.

Nach der Show gabs wie gehabt eine Team- zusammenführung. Neu dabei, Thommys liebste Frau. Seine Freundin war mitangereist und wurde kurzerhand zu Sputniks Plan A. Plan B war Thommy, Plan C steht noch aus... Da die Jungs allerdings die Nacht davor etwas zu lange wach geblieben sind, verließen sie noch vor dem Morgengrauen die MB und man verabschiedete sich umständlich und schnell noch CDcover, Unterarme und Lieblings T-shirts verschandelnd (auf beiden Seiten wurde sich nichts erspart) von einander. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Für das Team war damit das WGT vorbei. Man machte sich noch ein paar fröhliche Reststunden in Leipziger Szeneschuppen, wo Lilith immer wieder am besten einschlafen kann ;) und plante schon einmal grob kommende Events.

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Undergod. - 15.12.2002 Hamburg
Who's your god? Hamburg
Datum: 15.12.2002
(Bericht: Lilith, Milk)

Es ist Sonntag, der 3. Advent im Jahre 2002 und es ist saukalt und windig als wir uns aufmachen, die 3 Schweizer Rocker im Tonstudio von 4-LYN-Produzent Florian Sommer in Hamburg zu besuchen, wo sie gerade an ihrem neuen Album arbeiten. Vor der Tür stehend musste zuerst einmal ein bisschen gerätselt werden, welcher Klingelknopf denn der richtige ist. Aber eigentlich egal, wenn man einfach auf alle drückt (es waren ja nur drei), wird es bestimmt irgend jemand hören. Und so geschah es dann auch.
Thommy öffnete die Tür und begrüßte uns feudig. Die Spuren der vorangegangenen Party-Nacht in den Markthallen waren noch deutlich zu erkennen... aber uns ging es ja nicht viel besser.

Nach Ablegen der Garderobe fiel unser erster Blick in einen der Aufenthaltsräume des Studios und der Begriff ´Männerwirtschaft´ war das, was mir sofort dazu einfiel.

Während Patrick und Fran gerade noch arbeiten mussten, gesellte Thommy sich zu uns und stellte uns Produzent "Flo" vor. Schließlich wurden wir mit ausreichend alkoholfreiem versorgt und fingen an, munter zu plaudern.
Thommy erzählte uns, dass die Aufnahmen folgendermaßen ablaufen würden: Als allererstes wird das Schlagzeug eingespielt, dann die Bassgitarre, danach Gitarre, Keyboard und nach alldem erst die Gesangsstimme, das hieß im Klartext, dass Fran und Patrick momentan voll zu tun hatten und Thommy sich noch ein bisschen Freizeit gönnen konnte. Diese Gelegenheit galt es auszunutzen und so fühlten wir dem Herrn Baumgartner interview-mäßig ein bisschen auf den Zahn.

Dabei konnten wir in Erfahrung bringen, dass die weiteren Pläne bis zur Fertigstellung des Albums so aussehen, dass bis Ende 2002 alles soweit im Kasten sein soll und im Januar abgemischt wird.
Obwohl UNDERGOD bis jetzt noch kein neues Plattenlabel gefunden haben (das bisherige existiert nicht mehr), gibt man sich zuversichtlich, dass die Scheibe voraussichtlich im April 2003 erscheinen wird.
Die zugehörige Tour wird frühestens einen Monat später stattfinden. Diese wird sich hauptsächlich auf Deutschland konzentrieren, da es hier nach Aussagen der Band das "geilste Publikum" (Anm. d. Verf.: O-Ton) gäbe. Als weitere Ziele nannte Thommy die Schweiz (Anm. d. Verf.: natürlich!), Österreich, eventuell Italien und Frankreich. Auch Skandinavien wird angestrebt.
Meine Frage, ob man denn demnächst auch einmal jenseits des großen Teiches spielen werde, verneinte Thommy. Angebote hätte es schon gegeben aber "Wir bleiben lieber da, wo wir herkommen. Der Aufwand wäre auch einfach zu groß und die Amis warten nicht gerade auf uns Europäer."

Als nächstes kam die Sprache auf "Devil In Me" und die Mitwirkung des ZEROMANCER-Keyboarders Erik Ljunggren an diesem Song. In seiner Ursprungsform wird das Stück bereits seit einiger Zeit auf der UNDERGOD-Website zum Download angeboten. Schon diese Version ist absolut gelungen, trashig, rockig, mitreißend – typischer UNDERGOD-Sound eben. Eriks Einfluss habe es um einiges elektronischer und spaciger werden lassen. (Anm. d. Verf.: warum hab ich das gewusst?) "Devil In Me" wird auch in genau dieser Version auf dem Album zu hören sein, das ganze wird also nicht "nur" ein ZEROMANCER-Mix. Somit gilt das MP3-file auf der Website der Schweizer als echte Rarität.
Allerdings wird dieser Song auch das einzigste Stück mit ZEROMANCER-Einflüssen auf diesem Album bleiben. "Das ganze war sozusagen ein Versuch. Es ist ziemlich aufwendig, wenn man nicht gemeinsam im Studio sein kann und sich die Sachen nur per Internet hin- und herschickt."
(Anm. d. Verf.: man bedenke, dass das 3. ZEROMANCER-Album ausschließlich auf diese Weise entstehen wird.)

Der Albumtitel steht im Übrigen noch nicht zu 100 Prozent fest. Man schwankt noch zwischen "Who´s your god?" und "Die Yuppie Trash.com". Zu letzterem erzählte uns Thommy eine kleine Geschichte: Als er vor einer Weile in San Francisco gewesen sei, entdeckte er auf einem besprayten Garagentor genau diesen Schriftzug. Die Seite existiere wirklich in den Weiten des WWW und ihre Message sei ziemlich punkig und antikommerziell angehaucht, also genau passend zu UNDERGOD und dem neuen Album. Die Erlaubnis zur Verwendung dieses Namens für die Scheibe sei bereits erteilt.
"Yuppie Trash" wird ebenfalls der Name eines weiteren Titels dieses Albums sein.

Ein Video plane man ebenfalls. Das ganze wird dann wohl ziemlich underground-mäßig ausfallen, man möchte hier mit Leuten zusammenarbeiten, die einfach Bock darauf haben und spontan sind. (Anm. d. Verf.: also wie immer Rock’n’Roll pur)

Auf meine Frage nach seiner Inspirations-Quelle für dieses Album antwortete Herr Baumgartner: "Songs schreiben ist wie eine Psycho-Therapie, da kommt viel hoch, was in Dir rumort. Manchmal wache ich nachts auf und greife nach Stift und Papier, um meine Ideen und Gedanken festzuhalten." Es seien zum einen sehr intensive Erfahrungen seines Lebens und zum anderen Bücher und Filme, aber weniger die Musik selbst, die ihn inspirieren.

Als letztes wollten wir nun noch wissen, was die 3 Schweizer denn ausgerechnet nach Hamburg verschlagen hat, um diese Platte aufzunehmen.
Thommy erzählte uns dazu, dass man ursprünglich wieder – wie schon beim Debut-Album – in den Staaten produzieren wollte, doch dann bekundete Jürgen Jansen (PROJECT PITCHFORK) sein Interesse daran, die Produktion zu übernehmen. Leider wurde letztendlich nichts daraus, da er in der Zeit noch mit dem aktuellen Longplayer sowie den Tour-Vorbereitungen für PROJECT PITCHFORK beschäftigt war. 4LYN-Produzent Florian Sommer habe man auf einem Konzert kennengelernt und daraus hätte sich die ganze Sache dann entwickelt.

Fazit: Wir sind wahnsinnig gespannt auf dieses Werk sowie natürlich auf die folgende Tour und versprechen, uns für das nächste Interview - auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn - auch ein paar fiese und peinliche Fragen einfallen zu lassen.

Im Anschluss durften wir noch ein bisschen Mäuschen spielen bei den Aufnahmen. Patrik meinte zwar, dass man ja momentan noch nicht so viel heraushören konnte, aber wir fanden, dass das was man hörte, doch schon ziemlich cool klang.
In einer ihrer Schaffenspausen lieferten die drei Rocker uns dann live den Beweis, dass sie allesamt in der Instrumentenauswahl doch recht flexibel sein können: Thommy am Schlagzeug, Patrick am Flügel und Fran an der Gitarre (Anm. d. Verf.: der Traum eines jeden Drummers: einmal vorn stehen und gesehen werden), so erfreuten sie unsere Ohren mit einer kleinen Jam-Session.

Am späten Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen von den Jungs und mit einem Timeplaner voller Notizen und den Kopf voll mit vielen schönen Erinnerungen machten wir uns auf den Rückweg nach Berlin.

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Undergod. - 29.10.2003 Hamburg
Undergod.
Hamburg 29.10.03 - Schlachthof
(Bericht Milk)

Meine derzeit bevorzugten Reiseländer beginnen alle mit SCH. Schweden, Schweiz und Shipol ( Flughafengelände gelten als eigenständiges Gebiet). So bald also Kennzeichen dieser Nationen hinter Konzertankündigungen auftauchen, kann man davon ausgehen, dass die mir ein Begriff sind. Diesmal also: die Schweiz. An Schokolade denkt man da, Almkühe und größtmögliche Entscheidungsfreiheit beim Genuß diverser Tabakwaren. Ich denk dabei an Undergod. ( wobei zwei von den drei genannten ersten Gedanken hier auch zum tragen kommen)

Selten war ein Konzerttermin jedoch so unsicher aber unentbehrlich. Vielleicht war die Dringlichkeit auch proportional zur Unsicherheit... wer weiß das schon. Fast schon ein Jahr lag es zurück, dass ich die drei Schweizer beim musizieren erlebt hatte. Damals waren sie bei den Aufnahmen zu ihrem nächsten Album, damals hieß das auch noch ganz anders als jetzt am Merchstand ausgepreist, „Yuppitrash“ fanden wir damals eigentlich super, „who’s your god“ geht auch aber Namen stellen sich bitte immer hinten an, wichtig ist was das Album beinhaltet. „Devil in me“ geisterte seit dem ersten mal livehören in meinem Hirn herum und nach den fünfzig mal im Studio und den 3000 downloads von der Undergod.-Seite ( also called „ich kann warten, ich bin noch jung...“ )sowieso. Es mußte also ein Weg gefunden werden, wenigstens eines der sechs Deutschlandkonzerte besuchen zu können. Da schreckte mich weder der Hauptact noch die Locationewahl (Flensburg? Erfurt?) noch mein Kontostand ab. Danke noch mal an Chick und Thommy für das überwinden diverser Engpässe.

Mittwoch früh saß ich im ICE gen Hannover um Chick dann mit ihrem Auto nach Hamburg begleiten zu können. Ja Freunde tun sowas ;) und zwar gern.

Die Fahrt mit Janines Pitchforkgekennzeichneten KYF-Auto dauerte nicht unnötig lange und im Inneren des Wagens stieg die Spannung dank Beschallung mit„Trapped“. Undergod.‘s Vorgängeralbum stellte in Rekordzeit wieder altes Tourfeeling her. Einstimmiger Tenor: DAS ROCKT! In Hamburg, die erste Abfahrt war sogar die richtige, stieg Karsten dazu. Absoluter Neuling was schweizer Rockmusik angeht aber im Besitz eines großen Vertrauens in uns.

Nach ergiebiger Pizzaschlacht mit Schwester und Freundin im elternverlassenen Einfamilienhaus ( es klappte also immer noch alles prima) und dank der doppelten Badezimmer waren wir super pünktlich unterwegs zum Schlachthof, am anderen Ende der Welt. Dort erwartete uns eine „bunte“ Mischung aus Ultragrufties, alternative Leinenhosentragern und eine sehr angenehme Räumlichkeit. Sofas, Bars, Platz, Treppe zur erhöhten Sichtung der Bühne, geht doch! Wie bereits beim letzten Konzert in Basel sprang Andrè, der Soundtechiker der Band, beim ersten Erscheinen unserer Gestalten hinter dem Mischpult vor und begrüßte uns mit strahlendem Lächeln. Da kann man sein Äußeres ändern wie man will, der erkennt uns immer. ;) Ich vergesse nie die erst erstaunten dann erfreuten Ausrufe in Basel: Team1?! TEAM1!

Etwas später war ich dann diejenige die erstaunt/erfreut laut wurde. Sandra war ebenfalls erschienen. Trotz oder grade wegen der anstrengenden Arbeit ihres Diplomprojekt: die schöne Galathree.

Vor der Bühne war zwar Platz, ganz vor trauten wir uns jedoch nicht und um uns herum ging es auch keinem anders. Spot an, Gitarrensaiten ergriffen und Rock ‚n Roll! Undergod. begann wie erwartet mit voller Energie. Thommy mit dunkel-blaugefärbten Haaren, Fran saß diesmal mit Bandshirt (falls es noch einer fragt, wer da spielt) sichtbar auf der Bühne und Patrick rockte in Leder und längeren Haaren. (naja im Winter waren da ja fast gar keine mehr) Mit viel Power ging es weiter. Stillstehen war vorbei, richtig ausrasten aber auch noch nicht drin. Zu hell, zu fremde Gegend und null Sputnik. Letzteres aber am Ende der Woche.

Bereits nach dem zweiten Song flogen auch vor der Bühne die Haaren im Takt und der Applaus wurde zunehmend kräftiger. Nach einer Weile riß ich mich genug zusammen und vom Bühnenbild los um einige Fotos zu machen und balancierte durch die zappelnden Reihen und auf Stufen herum. Chick war irgendwie schon in ihrer Welt abgetaucht, bei „Amazing“, „Trapped“ und „Physical“ wurden laut mit gesungen und bei den neuen Tracks der Kaufwunsch animiert und anmutig bewegt. Während der ersten Minuten gab es bereits glückliche Gesichter auf der Bühne und verstohlene Augenzwinker nach unten, damit aber alle was davon haben und wir so richtig schön rot werden, begrüßte uns Thommy zwischen zwei Liedern. Ok ich gebs zu, es schmeichelt einem schon sehr :)
„Devil in me“ kam später natürlich auch vor *strahl* Irgendwann riß eine Saite bei Thommys Bassgitarre, Mädchensaite, hält wieder mal nichts aus. Mit der zweiten Gitarre gabs dann wohl noch ein paar Feinabstimmungen zu tätigen, was dann einfach beim Weiterspielen erledig wurde. Routiniert wie immer.

Die Hamburger schienen bestens unterhalten, applaudierten am Ende recht nett aber forderten keine Zugabe, nun dann eben nicht aber heult dann das nächste mal nicht rum. Das nächste Mal ist dann auch hoffentlich im kommenden Winter, nach Veröffentlichung. Potsdam ran halten!!!

Als dann die rund 30 Leute, die sich „letzte Instanz“ nennen, auf der Bühne verkeilt waren und ich nach dem vierten Lied noch immer nicht den Wunsch verspürte, richtig zu zuhören nahm ich Sandras Vorschlag auf und wir begaben uns zum Merch. Im ersten Moment erhielt man den Eindruck, die Kirche hätte endlich geschnallt wo der Punk abgeht, GOTT und GÖTTIN war da auf Shirts zu lesen und entpuppten sich als lustiges Instanz-merch. Neben dem Undergod.-design kam das prima einheitlich und wie abgesprochen.

Später wurde Patrick dann auch mit eben solch einem GÖTTIN-shirt gesichtet. Spekulationen sind erlaubt. ;) Weil der Backstageraum schon für die Instanz zu klein war, wurde die Supportband gebeten, draußen weiter zu feiern. Kein Problem wenn wir dabei sind. Bzw. blieb es diesmal nur bei intensiven Vorbereitungen und Planungen mit einheimischen Musikern, die eigentlich gern Harald Schmidts neusten Wortspielen gelauscht hätten aber dann doch nicht so richtig vom Fleck kamen. Irgendwann macht es auch keinen Unterschied mehr ob man wegen 30 min Ärger zu Hause kriegt oder wegen 3 Stunden. Karsten erhielt diesen Abend Einblicke in die bildhafte Sprache Hamburger Keybordplayer und ist jetzt um eine Erfahrung reicher, alle total normal. ;)

Da allerdings der vorangegangene Abend wenig Schlaf für die Schweiz übrig hatte ( diesmal wieder nicht Party sondern Hotelsuche) verabschiedeten die Jungs sich dann in 30min Abständen. Ich hatte eigentlich die Hoffnung, das sich die Schweiz gegen Norwegen mehr abheben würde, die waren wenigstens noch in einer Saunabar aber vielleicht ist ein Tourbus dann doch die bessere Alternative als Hotelzimmer mit unflexiblen Eincheckzeiten.

Gegen drei Uhr machte sich letztendlich jede Nation auf in ihre Betten.

Chick versprach weiteres Erscheinen am Wochenende, ich werde mich leider wieder für längere Zeit rar machen aber wie gesagt: die nächste Tour ist schon notiert!

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Undergod. - 21.10.2004 Berlin
Undergod. Berlin - Magnet
Mission erfüllt, Stimme weg...
Undergod - KATO - 2006

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Nachdem der Schweizer Fußball-Meister FC Basel mit lautstarker Unterstützung eingereister Baseler plus Fanclub im angrenzenden Waschsalon/Cafe "Grad Celsius" einen Gnadenpunkt gegen Schalke erspielte, konnte das Konzert losgehen. Patrick war so nett, seine Schminktasche, deren Inhalt jede Frau neidisch machen kann, bereits im Cafe dabei zu haben und kam pünktlich mit sicher gezogenen Kajalstrich in den Magnet-Club.

Dieser war für seine Verhältnisse gut gefüllt. Und so auch wir. Zumal sich ja Medikamente zusammen mit Alkohol wunderbar auswirken können. Aber bin ich Kellyfan? Na also.

Wie immer gab's vorab keine klare Setliste. Spielen was grad in den Sinn kommt

Mit "Automatic" ging's los und für uns gedanklich zurück ins Jahr 2002 und zur Zeromancer-Tour. Watt waren datt noch für Zeiten... damals, Bielefeld, als wir Thommy noch für den gitarrestimmenden Rowdie der Norweger hielten.

Sandra, Steffi, Grit, Ina, Daniela und icke waren die Animationsgirls für den Abend und wurden dafür auch mit einem extra nur für uns gespielten "Devil in me" belohnt. Nur leider leider nicht mit "Nothing really". Was ich schon während der Fußballübertragung erfuhr (sehr zum Leidwesens Sportfans Fran, denn da hatte ich meine Stimme noch ) fehlten die nötigen Klaviersampels um den Song mal eben so aus dem Ärmel zu schütteln. Dann also in Chemnitz am 25.12. Hoch und heilig geschworen.
Maja, die "Neue" bei der Band konnte auch recht schnell überzeugt werden, dass Team1 keine Kinder frißt oder kleine Igel in die Pfützen schubst, irgendwer hat ihr da das letzte Mal wohl was falsch erklärt *zu Steffi schau*
Querbeet durch die drei Alben der Schweizer wurde gerockt und am Ende noch der obligatorische Punkrocksong, dessen Namen mit immer entfällt, gespielt, was dann mit noch anderen Gästen vor der Bühne schön zelebriert wurde. Ich weiß nicht, wie die Stimmung am Eingang des Clubs war, vorn war jedenfalls Party hoch 10.

Bis drei Uhr morgen wurde dann noch das eine oder andere Nuttellamuffin vertilgt, Rigoflaschen aus verklemmten Kühlschränken herausgehebelt (Respekt Grit!) und videogefilmt, weil Andrè (bitte sprechen Sie das französisch aus, der Mann legt da Wert drauf) es immer nicht lassen kann, unsere privaten Unterhaltungen auf Band zu bannen um uns später damit erpressen zu können. Sputnik, ich soll dich schon mal warnen, deine Kandidatur zur Bundestagspräsidentin steht auf Kippe!
Als sich dann die neun Stunden Autofahrt bei der Mädchentruppe aus Basel bemerkbar machte - wie war der Spruch gleich? da kannst dir e rockli anziehe?? - und man mich sowieso nur noch per Handzeichen verstand ( und wehe Milk du trinkst aus dem gleichen Glas wie ich!! Hier will keiner krank werden... ) und Steffi sowie Sandra aus Arbeitstechnischen Gründen bereits gegangen waren, ließen wir mit uns reden und jetzt schlafen sie alle noch brav im Hotelzimmer. Aber nicht mehr lange *fieseslachen* gleich geht's los zur Stadtführung der besonderen Art, von wegen Fernsehturm und Reichstag... HA! die werden sie wundern!
Und heute Abend geht's weiter, wo immer heute Abend mal was los ist... K17 oder was weiß ich.

Der nächste Tag:

Schweizer in Berlin. Das muss man erlebt haben.
Nachdem kurz vor Sonnenuntergang endlich telefonisch Kontakt erlangt wurde und man endlich jeder wußte, wo man gerade war, traf ich pünktlich (und das ist selten) an der Kulturbrauerei ein.
Keiner zu sehen. Ok dann mal überlegen, die sind sicher im Musikshop und testen neue E-gitarren.
Oder auch nicht.
Dann weiter gesucht.. an einer TVproduktion vorbei (hallloooooo gutaussehender Schauspieler....) und wieder nichts gefunden. Ja wo sind sie denn?
Einen Anruf später: " wir sind hier in der Nähe, eine große Strasse, da wo es gute Shops gibt... weiß auch nicht wie die heißt"

So lieb ich das. Nach einigem Diskutieren dann der Begriff: "Cafe Morgenrot". Immer noch keine Straße. Aber da ich ja ein kluges Kind bin, fand ich es in 10 min und drei Nachfragen. Sehr schön... wieder keiner da. Ich liebe das ja wirklich. Weiter suchen. ich muss so verzweifelt Suchend ausgesehen haben, das mich eine junge Frau ansprach und mich zu einer Bibellesung für Sonntag einlud, um den Sinn des Lebens zu finden. Danke schön, mal sehen aber erst mal muss ich was anderes finden.
Leider Mission Impossible. Berlin ist einfach zu groß um darin 4 Schweizer zu finden.

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VNV Nation - 06.04.2002 Berlin
VN-Virus-Nation by Milk, Lilith & Chick
06.04.02 Berlin (D) - Columbiahalle

Milk:
Damals, schon Winter 1996, ich weiß es noch wie heute, hatte mich Berlin mit seiner Subkultur fasziniert. Diese Luft, die alle preisen. So einzigartig... *tiefeinatmen* das ist schon was tolles in Berlin! Kurz nach dem Stadtbesuch bekam ich eine Lungenentzündung und 3 Wochen frei.
Deja vue ein paar Jahre später.
Bereits bei VNV’s Auftritt in Köln bestach ich mit meinen einsatzgenauen Zwischen-Hustern, noch im Anfangsstadium aber doch schon mit leichten Fieberschüben, die Leute vor mir wussten nicht recht, was sie tun sollten. Wir haben doch alle „Outbreak“ gesehen , oder? Aber ich konnte sie verstehen: da hat man es mal geschafft sich so weit nach vor zu drängeln, warum also nicht einmal VNV von ganz vorn sehen und sterben? Musste jeder für sich entscheiden.

Chick:
Berlin, Berlin! Nach 13 Jahren nun also meine 2. Visite in der Hauptstadt. Juhu! Neben dem obligatorischen Touristenprogramm eben auch ein nettes Konzi... Für die Fraktion aus Hannover wenigstens. ;)

Milk:
Team 1 war zumindest vorbereitet. Einige sogar bereit, das Los, die Viren, das Leid zu teilen. Sputnik wich mir seit der Abfahrt in Düsseldorf nicht mehr von der Seite, was auch schwer geworden wäre, denn auch wenn wir für die Hinfahrt einen BMW hatten, der die ganze Strecke mit 220 km/h in 3 ein halb (!) stunden schaffte, sooo groß ist der Wageninnenraum ja nicht. So etwa bei Bielefeld hatte ich eine knallrote Nase, wieder Fieber und meine Stimme klang wie einen Mischung aus „der Pate“ und „Kermet gurgelt mit Sandpapier“ Ho Ho Lets go to have a nice Party! *Röchel* Aber ich will hier nicht nur über mich jammern, (ich war zu dem Zeitpunkt das mädchenhafteste Mädchen weit und breit), wir kamen in Berlin-City an. Irgendwo in einem Stadtteil, ich glaube, Charlottenburg war’s. Sputti war etwas besorgt ob wir denn auch zu Lilith nach Weißensee finden würden; ich war krank und zuversichtlich! Na logo, ich bin schließlich nicht das erste mal in Berlin. Gut ich verfahre mich regelmäßig aber das sollte nicht das Problem sein. Nach einigen Sms dann der Tipp, S-Bahn soundso und dann U-bahn schießmichtot bis daunda... In der S-Bahn stellten wir fest, dass die besagte Umsteigehaltestelle so jetzt nicht zu erreichen ist, wieder SmSen und dann „aha, dann also Plan B“ und es klappte alles wie am Schnürchen. Kein Kontrolleur kreuzte unseren Weg, die Umsteigelinien kamen direkt nach erreichen der Haltestelle, sie fuhren auch in die gewünschte Richtung. Großes Hallo in der Wohnung! Feurige Pizza auf dem Tisch! Dunkler Wein in den Gläsern! Stimmung-Stimmung-Stimmung! Taxi kommt bereits in 20 min! WAS?! Also begann die gewohnte Hektik und gut das Lilith mehrere Spiegel in der großen Wohnung verteilt hat. Ich trank abwechseln Salbeitee mit tausend Medikamenten, teilte mit Krischi meine Asperintabletten (gute Freunde teilen alles!), versuchte während des Schminkens nicht all zu sehr zu husten und stand fast nur 5 min zu spät fertig im Gang.

Lilith:
ich glaub, so schnell war ich noch nie fix und fertig gestylt (der Rest wurde im Taxi fertiggeschminkt...)

Milk:
Die gesunden Menschen fuhren mit dem Taxi los.

Chick:
Ich liebe Berlin. Hier kriegt ein Taxi-Fahrer durch den zu befördernden aufgeschreckten, leicht angeduselten, kreischenden und lästernden Haufen so gute Laune, dass er sich als heimlicher Fremdenführer outet, weeßte wa ?!


Milk:
Liliths immer hilfsbereiter Freund fuhr mich dann in seinem Auto zur Columbiahalle. Danke nochmals ! Auch wenn du irgendwie nach dem Parken eher in der Halle warst als ich, dachte du holst mich an der Kreuzung wieder ab?

Chick:
Columbiahalle. Mmh, sah ja ganz gut aus soweit. Was waren das für Vorhänge? Egal. Garderobe, Toilette und Bar wurden geortet. Spätestens jetzt war klar: das wird ein teurer Abend! Egal... mit nem gewissen Pegel juckt einen selbst dieser Brecher von einer Klofrau kaum noch. Plötzlich ein „Nu, wen hammern do?“ (soll jetzt mal nen leicht sächsischen Dialekt darstellen) -> Unser Herbergspapa und seines Zeichens Leipziger-Elite-Mitglied Tino! Noch ein VNV-Fan, unglaublich. ;)

Milk:
Große Wiedersehensfreude am Merch-mit-Nurse-Stand. Team1 wieder zusammen. Gleich mal ein paar Fotos machen, solange wir noch stehen. Und dann gleich vor in die erste Reihe, aus Köln wusste ich noch dass die Vorgruppen jede Unterstützung ( ob ernst gemeint oder nicht) benötigen konnten. Kein Problem!
Die erste Gruppe waren Angels & Agony. Zuerst war sich Sputnik nicht sicher, aber beim erklingen der ersten Takte rief sie erfreut und laut: DAS KENN ICH! Wir hatten bald viel Platz. Lilith macht sich auf in die erste Reihe.

Lilith:
jaja... das schwere Los als Fotografin... alles für die Website

Milk:
Chick, Andrea, Sputnik und ich wippten im Takt auf und ab und ich vergaß meinen gesundheitlichen Zustand. Schien als würde die vernebelt-verrauchte-trockene Luft meiner Lunge gut tun. Warum sich die Angels-Jungs immer wieder die blauen Striche auf ihre Körper malen, versteh ich nicht, es scheint jedenfalls keine wasserfeste Farbe zu sein, dann nach zwei Songs iss alles an den Klamotten. Nun ja... Männer und Make up...
Lilith:
Egaaal! Die Mucke war jedenfalls echt geil for partying!!!

Milk:
Nach den Blue-Angels kam DIVE. Oh ja, auf den freute ich mich! In Köln wurde er leider von vielen ausgebuht, alles Mädchen dort ich sag’s dir, ich fand die Songs klasse. Raues Industrial ohne große Schnörkel. Perfekt!

Chick:
DIVE war saugeil. Was hab ich mir den Arsch abgetanzt. Zuerst war der blonde Engel aus LE noch gut mit am Abhotten, aber irgendwann trat er die Flucht (vor mir und dem verschütteten Rotwein?) an. Egal. Irgendwann fand ich auch Krischi und Markus im Gewühl, die den Krach da vorne gar nicht soooo toll fanden. Alles Mädchen!

Milk:
oder VNVfans?
Leider war die Industrialzeit viel zu kurz. Sofort nach dem letzten Zugabesong Dive’s stürmten die VNV-Fans vor. Für uns hieß es schnell raus da. Bloß weit weg. Am besten wieder an den Merch-Stand.

Lilith:
und ich „musste“ wieder zwischen den Hardcorern stehen bleiben... wie gesagt, alles für die ... Ihr wisst schon...

Milk:
Irgendwie frage ich mich, warum wir überhaupt die 20€ bezahlt haben? Wer von uns ist eigentlich bekennender VNV-Fan? Dropsliebhaber bitte mal outen!

Chick:
Hier! HIÄÄ! *hüpf* *meld*

Milk:
Ich mag ein, zwei Lieder gern, das geb ich zu... mehr haben die auch nicht gemacht, sie verändern nur ab und zu den Text. Aber eine wunderschöne Lichtshow haben sie und die genießt man am besten von den hinteren Reihen aus.

Chick:
Och nö, wir blieben mal mittendrin. Tanzen! Vielleicht hatte ich in diesen Minuten dann auch endlich mal festgestellt, daß ich zu viel Wein intus hatte. Oder lag das an „Halt mal eben meinen Sekt-Becher“? Egal. Mußte mich jedenfalls regelmäßig verschnaufpausigerweis anlehnen.

Milk:
Sputnik wurde es schneller langweilig als ich dachte. Sie beklagte das fehlende Showpotential, die Musik, die Band... daher suchte sie sich erst mal ne andere Beschäftigung. Showlaufen. Das wurde aber auch schnell öde, weil die Zielperson auch jedes Mal reagierte. Die Zeit zog sich. Das Lied wollte und wollte nicht aufhören. Und dann noch eine Zugabe.... und noch eine... und alles wurde auch noch gefilmt, für die Nachwelt festgehalten, dokumentiert und verewigt. Das scheint ja grad ein Muss zu sein. Wer keine Live-DVD produziert ist out. Irgendwann sind sie gegangen. Von der Bühne zumindest. Ich redete mit ner Freundin aus Hamburg und Team1 überlegte, wie es weiter gehen soll. Der Abend war noch jung. Wir nicht. Und so berieten wir uns, studierten Flyer und schauten den Leuten zu, wie sie sich Autogramme vom Frontdrops holten. Wo war denn der andere? Darf der nicht? Ist der nur Live-Besetzung?

Chick:
Wach auf! (froilein-style) Mußt Du nur richtig gucken... Dann klappt’s auch mit den Proms. Milk:
Nach einigen Fotos mit Blondinen ...

Lilith:
wenn der schon so tatenlos da rumsteht, dann kann ich ja die Chance auch nutzen, meine Verluste von Hannover wieder wettmachen... ich böses Mädchen, ich... *g*

Milk:
... entschlossen wir uns dann, ins Glaswerk zu gehen. Vielleicht spielten sie da nur ganz wenig von dem VNV-Song.

Chick:
Mittlerweile war ich nicht nur duun, sondern auch blind. Irgendjemand stach mit brachialer Gewalt in meine Augen. Wer verkauft mir endlich Kontaktlinsen, die ich vertrage??? Jedenfalls blieb mir nur die Heimfahrt übrig...

Milk:
Vor der Columbia Halle standen einige Taxen. Wir benötigten jedoch auf Grund der Teilnehmerzahl ein Großraumtaxi und das wollten wir dem einen Herren im blass-beigen Auto sagen. Er hörte aber nicht zu...

Lilith:
nach einigen Verständigungsschwierigkeiten und Überlassung des kleinen Taxis was da stand an andere, kam dann auch endlich unser Großraumtaxi.

Milk:
Das Großraumtaxi kam, wir setzten uns hinein, nahmen Chick und Krischi bis zur nächsten Kreuzung mit, fuhren auf der anderen Straßenseite Richtung Glaswerk, bekamen eine SmS dass Chick ja noch nicht den Wohnungsschlüssel von Lilith hatten, drehten um, fuhren zur Kreuzung, Schlüsselübergabe, wieder andere Straßenseite Richtung Glaswerk... der Taxifahrer nahm es alles mit Humor, er kriegt ja das Geld am Ende. Leider wusste er gar nichts von einem Glaswerk mit Club in der Straße, die wir kurze Zeit später erreichten.
Er fragte eine dunkle Gestalt am Straßenrand, die suchte ebenfalls danach. Er fragte in der Taxizentrale, da wusste es auch keiner. Letztendlich konnte uns dann doch ein Passant weiter helfen und somit ist der Taxifahrer nun der einzige in Berlin, der weiß wie man zum Glaswerk kommt.

Chick:
Währenddessen konnten wir uns vom katastrophen-gleichen Nachtfahrtplan Berlins überzeugen und durcheinanderbringen lassen. Aber die 7.000 (?) Taxis wollen ja schließlich auch noch was verdienen. Dafür sorgen dann auch Öffi-Angestellte, die einen in die falsche Bahn setzen. ;) Aber welche fröhliches Hallo, als Liliths Liebster uns die Tür auftat und zu einem Mitternachtsmahl lud. Super Gäste-Service. :)

Milk:
Das Glaswerk war dann wohl mal wirklich ein Glaswerk, typisch einfaltsloser Osten. In Bonn waren die Clubs und Kinos früher nicht einfach andere Clubs und andere Kinos, nein sie waren Pornoschuppen. Na egal jetzt. Im Glaswerk war es erst mal kalt. Und voll. Aber für Berliner Verhältnisse mit sehr langweiligen Menschen.

Lilith:
ey! Es gab immerhin Fjordpferde da!!! ...undankbare Touries!

Milk:
Nachdem wir zwei Lieder im unteren Raum ertragen hatten ohne auch nur ein bisschen Bock auf Party zu bekommen, verzogen wir uns in die oberen Räume. Hier war es leer aber noch kälter. Eine kleine Weile saßen wir stumm und Kaffee trinkend auf den Sofas und lauschten den Klängen der tanzenden Meute unter uns. Klang sehr öde. Länger als 2 Stunden hielten wir es nun auch nicht mehr aus. Der DJ gab sich schon viel Mühe, die Leute zu einigen mutigen Bewegungen zu ermuntern aber die tanzten stur im Gleichschritt, mit Blick zum DJ-pult vor sich hin. Selbst bei Cat rapes Dog, die deutliche Rhythmusänderungen haben. War dort egal. Alles war eins. We are one- wie die Blue-Angels oder PP so schön behaupten *gähn *
Gegen 4:00 waren wir bei Lilith. Meine Erkältung hatte mich wieder gefunden und ganz doll lieb. Daraufhin erhielt ich den Rat: Besser du störst uns nicht beim Schlafen! Wehe wenn du die ganze Nacht hustest! Und das war ein Problem, wenn man mir etwas verbietet, dann mach ich das natürlich erst recht. Wie ich es auch versucht zu verdrängen, aller 3 Atemzüge begann der Hustenanfall. Sobald ich neben Sputnik auf der Luftmatratze lag, sogar aller 2 Atemzüge. Ich musste jedes Mal wieder ins Bad und mich wieder fangen. Dann neuer Versuch... müde war ich nämlich auch. Vielleicht sollte ich mich hinsetzen? Klappte auch nicht. Verdammt! Und so zog ich mich an, schrieb einen Zettel, nahm mein Geld und meine dünne Jacke ( in Bonn war’s eindeutig wärmer) und fuhr munter durch Berlin. Zum Ostbahnhof, bei MC D frühstücken, nach einer Stunde wieder zum Alex, dann doch verfahren und wieder bis zum Glaswerk, da war grad ne Umleitung, dann wieder bis zum Alex und zurück zu Lilith. Alles im allem dauerte es fast 3 Stunden und damit mir die Mädels nicht doch noch böse werden, weil ich sie nach so kurzer Zeit wieder wecken würde ( länger konnte ich es nicht aushalten, das war viel zu kalt in Berlin und die blöden Internetcafes waren alle noch zu) holte ich an einer Tankstelle Sonntagsbrötchen. In Berlin gibt es nämlich kaum Bäckereien die Sonntags offen waren. Aber genau neben Liliths Haus war eine, wie ich dann verdutzt feststellen konnte. Hm... nun ja. Sputnik bemerkte mich als erste. Sie habe sich schon Sorgen gemacht, da der Zettel auf dem Küchentisch wohl etwas zu klein ausgefallen war. Sorry Mom! Andrea war auch bald munter. Chick und Krischi waren ausgeschlafen...

Chick:
??? na wenn Du meinst...

Milk:
...und Lilith und Markus konnten wohl aufgrund der Lautstärke in der Küche auch nicht länger im Bett bleiben. Das folgende Frühstück war umfangreich, allein schon deswegen, weil Lilith ja bereits genug Brötchen auf Vorrat hatte und mit meinen 16 Tankstellen-Frischlingen wusste man kaum wohin mit sich selbst. Gegen Mittag brachen wir zur Stadtbesichtigung auf, also ich hätte denen ja viel erzählen können, was so in Berlin morgens los ist. Menschenleere S-Bahnhöfe, lustige Besoffene in den U-Bahnen, superfreundliche (ehrlich jetzt) Zeitungsverkäufer... aber egal.
Wir wählten die kulturell ansprechende Route zum alten Friedrich-Stadtpalast und zum alten Regierungsviertel. Ich war die halbe Zeit auf der Suche nach neuen Taschentuchpackungen, die Sonntagmittag in Berlin aber nicht oft angeboten werden. Irgendwann hatte ich Glück, die Zeitungsverkäuferin auch, wurde die mal ihre ganzen Bestände los und die anderen hatten sicher auch Glück, wer weiß was sonst passiert wäre, ich wär geplatzt oder so...

Team1 posierte in harmonischer Form vor berliner Denkmälern und Gebäuden und entschloss sich dann fast mehrstimmig, den Dom zu besteigen. Ich als regelmäßiger Kölnbesucher und Sputnik waren da nicht so begeistert. Ich kriegte nach 2 Stockwerken wieder Atemnot und Sputti erinnerte sich beim Blick über das Geländer an ihre Höhenangst. Nichts wie runter! Krischi begleitete uns Mädchen netterweise und so saßen wir dann vor dem Dom und wurden von Opernfreunden angelabert und von Greisen mit dummen Phrasen belegt. Ich weiß auch dass die Jugend von heute anders ist als die Jugend von damals... muss man MIR nicht erklären. Ich seh nur so jung aus! ;)
Nachdem die anderen Teamies die Höhenluft Berlins genossen hatten, trennten wir uns leider wieder. Sputti und ich hatten noch einen Besuch geplant und der Rest wollte sich mehr von der Stadt ansehen.
Nach einer unfreiwilligen Rundreise ans andere Ende Berlins und zurück fanden wir uns dann doch noch in Pankow ein. Für einen Kaffee bzw. Tee reichte es noch. 17:00 pünktlichst, also sehr überraschend für mich, trafen wir auf unsere Mitfahrer für die Heimreise. Krasser Gegensatz zum Beginn, statt BMW nun ein Kleinbus, alle Sitzplätze ausgefüllt mit Studenten und einem Fahrer namens Malik. Malik konnte viel erzählen während er mit 80 km gen Westen rumpelte, verstand man allerdings schon in der nächstfolgenden Sitzreihe nicht mehr. Die anderen Studenten kannten sich alle schon von der Hinreise, wir waren also die Fremdkörper, die einen nicht so tollen Eindruck vermittelten. Ich hustete regelmäßig in ihre Unterhaltungen und Sputti konnte auch nur zum Thema Bier mitreden. Die Diskussion über ausländische Kinder und die Bemühungen deren Eltern auf Integration in der Schule war nichts für uns. Kurz vor Dortmund fragte man mich dann auch , wann ich denn den Zug erreichen müsste. Zwischen drei Hustern und einmal Nase putzen erklärte ich fröhlich, wir hätten noch eine Stunde zeit. Ab da wurde es hektisch. Jeder kannte die bessere Abfahrt, den schnelleren Weg zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, Nein! Nicht den Schildern nach! Das ist nur Irreführend!, Ja los fahr rechts, egal, hier ist keine Polizei,....
Scharf bremsend kamen wir 4 min vor Zeit am Hauptbahnhof an, man warf mir meine Tasche entgegen und mich raus... ich rief Tschüß! in Richtung Wageninnenraum (gut das wir schon an der Tankstelle in Hannover bezahlt hatten) und rannte keuchend und halbtot gen Bahngleis. Sputti folgte mir mit 15 Meter Abstand. Gott sei Dank hatte der ICE wieder Verspätung und ich konnte ihr noch zum Abschied leise Servus winken, bevor ich entkräftet, fertig mit der Welt und überhaupt alles keinen Sinn mehr- mach dem ein Ende, im Gang saß.
To the people down on earth, good bye!
Na ja ich hab’s überlebt und bin eine Woche krankgeschrieben worden.
Einmal VNV sehen und...ENDE

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Triganda Festival (NL) - 26.10.2002
Triganda Festival (NL)
by Milk und Sputnik

Milk : Das eigentlich schönste für mich an einem Festival ist der Tag davor. Da träumt man so vor sich hin, geht tausendmal in Gedanken den Kleiderschrank durch obwohl man die gesamte vorherige Woche die Läden leer gekauft hat, überlegt sich interessante Gesprächsthemen für alle die man eventuell dort kennenlernt, freut sich seine lange nicht gesehenen Freunde zu treffen... alles ist toll, man kann es gar nicht abwarten.

Sputnik : Ja, der Tag davor ist immer janz doll: 10 Stunden im Büro, mit der Gewissheit, dass andere schon in Gedanken den Kleiderschrank durchgehen können, obwohl sie die gesamte vorherige Woche die Läden leer gekauft haben, und sich schon Gesprächsthemen für alle die man eventuell dort treffen wird überlegen können
(Milki, so was machste doch nicht wirklich?! Hat dir dein Therapeut gesagt, dass du das machen sollst?)

Milk : Ja und dann ist der Tag x da. Es beginnt natürlich schon am frühen Morgen, weil man ja nicht lange schlafen kann vor lauter Aufgeregt sein. Man erhält nun als erstes, noch vor dem einzigen Morgen-Kaffee den man sich in seiner eigenen Zeitplanung genehmigen wollte, über eines der neumodischen Geräte der Unterhaltungs- und Mobilbranche eine Mitteilung :" du, wann wollten wir uns treffen? Ich glaub, das schaff ich nicht..."
Sputnik : Ich hab bis mittags gepennt, dann bin ich mal kurz zur Tanke gefahren, weil der Zigarettenbestand nicht wirklich rosig aussah, dort traf man dann leider die örtlichen Dorfidioten, die einen wieder in Gespräche verwickeln mussten, und weil einem die gute Erziehung nicht erlaubt, diese Leute mit Benzin zu überschütten und anzuzünden, tut man so als lausche man den Lebensweisheiten und nickt die ganze Zeit!

Milk : Ok, auf so was ist man ja so langsam vorbereitet, ein kurzer Blick in diverse Fahrpläne und noch mal nachgerechnet und mit dem Wetterbericht abgestimmt, ergibt sich ein Ausweichtermin, ein paar Stunden später und vielleicht noch etwas näher zu der Person, die es nicht rechtzeitig zum penibel geplanten Treffpunkt 1 schaffen wird. Man ist ja selbst flexibel. Und naiv. Denn eine Stunde vor Treffen an Punkt II erreicht einen wieder rum eine Mitteilung, in der das ganze nun komplett abgesagt wird, aus übernatürlichen Gründen, die man selbst nicht vorher sehen konnte und die unter gar keinen Umständen behoben werden können. ( Anmerkung für mich, dieses Weihnachten Andreas Ersatzreifen schenken)
So fuhr ich also mit Rückenwind durch Orkantief "Janette" ziemlich verspätet und nicht mehr ganz so euphorisch gen Ratingen. Das heißt, ich versuchte es aber dank Janettes waren sämtliche Verbindungen zu anderen Städten beeinträchtigt. Außerdem gibt es seit neuestem eine Baustelle zwischen Düsseldorf und Ratingen, die die Düsseldorfer irgendwie selbst noch nicht kannten und dazu führte dass allen 500 Leuten auf Gleis 13 (ungelogen) 10mal erklärt wurde, dass sie auf Gleis 6 müssen und dann noch einmal (ungelogen) 10mal im Zug per Durchsage. Das ganze brachte noch mal 20 min Verspätung. Dafür lernte ich Victoria aus Hösel kennen, 4 Jahre und sehr aufgeweckt. Sie wünscht sich ne Prinzessinnenburg zu Weihnachten ( *neben die Ersatzreifen schreib*)

Sputnik : Na ja, irgendwann dachte ich mir “so jetzt fährste mal nach Hösel die kleine Milki abholen”....eine halbe Schachtel Zigaretten, vier Bahnen, 3 Flugzeuge (ich wohne in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens), 4 Lollis, 2 Fahrradfahrer, 1 Rollstuhlfahrer, 6 Taxen, 2 x den Ketchup Song im Radio und 4 roten und 3 weißen Ein-und Ausparkern neben mir weiter, und und und... kam dann Milki! Yippie! Sie lebt!

Milk : Endlich mit 3 Stunden Verspätung in Hösel ausgestiegen,

Sputnik : na, übertreib mal nicht, es waren nur zwei....oder bin ich zu spät losgefahren?! Ups!

Milk : die bange Frage, steht das And-one-beklebte japanische Auto noch da?

Sputnik : der scheiß Aufkleber geht nicht mehr ab... das war damals Gruppenzwang, ich kann nix dafür!

Milk : Hat sie gewartet? Ist sie sauer? Beantwortung dieser Fragen: ja, ja, nein

Sputnik : Ich werde nicht sauer, so lange ich genug Zigaretten habe!

Milk : Sputnik kam mir froh gelaunt entgegen, durfte noch Victoria verabschieden und nach dem sie endlich ihre langversprochene limitierte NIN-CD in den Händen halten durfte, starteten wir durch gen Hoooooollääääääänd. In Nullkomma 150 Km/h , trotz defekter Kupplung und nicht funktionierendem linken Bremslicht ( wir probten fleißig einen ernstzunehmend erstaunten Gesichtsausdruck " Wie? Das ist defekt? Herr Wachtmeister, heute morgen war alles noch in Ordnung.... na so was?")

Sputnik : Das hat schon ein paar Mal geklappt! Obwohl ich meine Blondheit überfärbt und meine Naivität vertuscht habe!

Milk : kamen wir nach gut drei Stunden ohne weitere Verzögerung

Sputnik : ausgenommen hiervon sind die holländischen Verkehrsteilnehmer!

Milk : in Rijswijk an, das direkt neben der A4 liegt. Einmal kurz umgeschaut, aha das ist sicher DAS Hotel und das da ist also das Eventgelände. Zwecks Klamottenwechsel entschied ich einfach, im Hotel unter Vortäuschung moralischer Grundsätze nach Erlaubnis zu fragen, ob man denn mal bitte für längere Zeit die "viel sicher erscheinenden" WC's benutzen dürfte, "ich trau den Gruftis doch nicht". *g* Man durfte. Die Klamotten wechselten in Rekordzeit ihren Platz und Besitzer ( gell Sputti?)

Sputnik : Na ja, die 10 EUR teure Jeans vom Türken mit Überresten eines nicht mehr zu erkennenden Pelztieres, welches so ähnlich aussah, wie das, das letztens noch an meinem Kühler klebte, hat’s mir einfach angetan!

Milk :
und schon war es höchste Zeit, Angels & Agony zu supporten. Fand ich.... Sputti sah das nicht für so dringend an, muss ich jetzt sagen, sonst krieg ich Ärger mit ihr, denn - wie sie den restlichen Abend lang fast jedem erzählte,- bin ich der Groupie und sie "just the driver". (*und noch ein T-shirt mit diesem Satz für Sputnik zu Weihnachten besorgen, notier*)
Sputnik : Nun ja, ich möchte hiermit mal feststellen, dass ich derartige Musik nicht wirklich prickelnd finde, um höflich zu bleiben, außerdem werde ich in Team 1 nur geduldet, weil ich der Milchlieferant bin und den VIP Chauffeur spiele! Des weiteren ist der Sänger der oben genannten Band zwar ein netter und lustisch, aber auch das lässt mich nicht darüber hinweg sehen, dass er seinen Lebensunterhalt als Stewardess verdient, daher auch die eleganten Bewegungen der mit übermäßig tollen Choreographien und Lichteffekten gespickten Bühnenshow! Abgesehen davon bin ich aus ganz anderen Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, nach Holläääänd gefahren!

Milk : Nun waren wir also am Eingang der an eine Go-Card-Bahn erinnernden Halle. Böse guckende Securitys musterten unsere unauffällige Erscheinung und die Flasche Sekt, die ich dabei hatte... Damit begann wieder mein Lieblingsdiskussionsthema: Mit dieser Flasche kommst du hier nicht rein! Betonung immer auf DIESER DU und HIER. Ist in jeder Sprache die gleiche Betonung und ist auch immer das gleiche, NATÜRLICH komm ich rein.

Sputnik : NATÜRLICH kommt Sie rein!

Milk : Bei dieser Gelegenheit lernten wir die drei Freunde vom Einlass kennen, Matheuys, Shooter und Shirly ( er hieß wirklich wie die französische Frau vom M'era Luna). Diese drei hatten uns nichts getan aber wurden für den Abend unsere persönlichen Unterhalter, legten wir einfach mal fest. Dank der linguistischen Begabtheit der Holländer konnten sie mit unserem (meinem) English ebenso gut umgehen wie mit unserem Deutsch.
Sputnik : Die drei hatten quasi keine Chance mehr zu fliehen, wir sind aber auch fies: Erst benehmen wir uns, machen einen auf “Blödchen”, beleidigen niemanden, lassen andere ausreden, lästern nicht, bla, bla, bla, imma die gleiche Masche....und kaum fühlen wir uns überlegen und haben die heimischen alkoholischen Spezialitäten in uns geschüttet geht’s los: Prügel, Peitsche, Gegröhle, auf das die Oranje Hooligans neidisch werden!

Milk : Nachdem also die Flasche für spätere Übergaben gesichert untergestellt war, besichtigten wir das künftige Schlachtfeld. "Juhu bald ist Weihnachten" , schien das Motto des Innendekorateurs gelautet zu haben. Sanft strahlten pyramidenförmige Lichtkonstruktionen neben der Bühne.

Mit sicherem Blick wurde der Getränkestand erspäht und anschließend die ersten Polizisten in der schicken niederländischen Uniform, die verloren und total unauffällig im hinteren Raum standen und wohl traurig waren, weil sie nichts zu tun hatten. Hätten sie mal auf dem Parkplatz gewartete.... ich sag ja nur BREMSLICHT!

Sputnik : Psssst!

Milk : Zwei Beanstandungen zur Verpflegung:
Es gab nur Mädchenalkohol, wie Bier, Wein und neumodische Mixgetränke in Flaschen

Sputnik : In der Not, mein Kind.....trinken wir auch Kinderalkohol!

Milk : Man musste mal wieder Euros in Plaste-Darlings-Market-Münzen tauschen, natürlich auf der anderen Seite der Halle. Mit dem Umtauschkurs 1,25 : 1

Mit einem furchtbar süßschmeckenden Redbull/Breezermix ging es weiter Richtung Bühne. Haarverlängerungen sind grad ganz groß im Trend in Rijswijk. Auch ist dort eher der Real-Gothic-look beliebt. Und Marke muss es sein! X-tra hat sicher nen extra *hö* Ordner "Rijswijk". So viele Gummi-Särge und überteuerte Latex-Kleidchen hab ich in den letzten drei WGT's zusammen nicht gesehen wie hier. Ab und zu erspähte man die obligatorischen Bekundungen ICH BIN FAN VON : bsp. VNV aber es hielt sich in Grenzen. Drei ZMR, ein FV, ein NIN-shirt. Gute Mischung.

Sputnik : Die holländischen Schwachmaten lassen sich in vier große Gruppen unterteilen:

Nr. 1: Ich bin aufm Kopf gebleicht oder hab viele bunte Zöpfchen, bin Cyberdogs Kunde des Monats, und tragen Schweißerbrillen aufm Kopf (man sollte den zurückgebliebenen Trendmuffeln mal erklären, dass die Schweißerbrillen-Saison seit dem Frühjahr dieses Jahres der Vergangenheit angehört, verdammt noch mal, hört auf mich, ich hab Ahnung von Brillen, die nicht als Sehhilfen sondern als modischen Accessoire gedacht sind! Modemuffel!

Nr. 2: Ich bin tot...viel toter als du, ich bin depressiv... viel depressiver als du, ich trinke Rotwein... der ist viel roter als deiner, ich trage schwarz... das ist viel schwarzer als deins, ich bin zu blöd mich zu schminken... viel blöder als du, ich rieche verwest... viel verwester als du, ich geh nachts immer aufn Friedhof da sind die Toten viel toter als auf deinem, ich lese Nietzsche und Baudelaire und versteh das zwar auch nicht... abba immer noch mehr als du, ich bin böse... viel böser als du, keiner mag mich... die mögen dich viel lieber als mich, ich les den Orkus... und du nur den Sonic Seducer!

Nr. 3: VNV Nation find ich toll, und Funker Vogt auch und Apoptygma erst!

Nr. 4. Ich habe nur meine minderjährige Tochter hier hin gefahren und warte jetzt darauf, dass das Elend hier ein Ende nimmt!

Milk : Angels & Agony begannen und der Techniker kam nach einer Minute auch an den richtigen Regler und man konnte sie verstehen. 45 min lang präsentierten die drei ihre Songs rund um "Eternity" und "Forever" und choreographierten geschickt über die Bühne. Davor fing man die freigewordene Energie auf und setzte sie in Bewegung um. Große Freude bei mir, "Forever" wurde in der normalen Version gespielt, danke! ( Natürlich nichts gegen den Remix... tanzt sich nur schwerer dazu.) Reinier nahm die gesamte Bühnenfläche in Beschlag. Seine beiden, durch Instrumente bewegungsgehemmten Kollegen lächelten gewohnt nett oder ließen die Haare fliegen. Ab und an durfte Marco auch laut mitsingen was an für sich gut ankam.

Sputnik : Äh ja, war ganz toll, super, grandios, so total geil halt! Die Gruppe 3 rastete förmlich aus, ich brauchte erst mal Stärkung in Form von Kinderalkohol, so auslaugend mitgefeiert hab ich da....war das überzeugend Milki?

Milk : Nun sollte eine Fashionshow über die Bühne gehen. Ob und wie sie war, kann ich leider nicht sagen, da ich wieder mit Sputnik zu den "Drei vom Eingang" gegangen war und uns lustige Storys über Camping in Deutschland anhörten.

Sputnik : Ja, die “Drei Damen vom Grill”, sie hatten die Arschkarte des Abends gezogen!

Milk : Nebenbei wurden eben ankommende "real swedish Rockstars" verschreckt. Tja, ein Bühneneingang wäre sicherer gewesen. ;)

Sputnik : Ich war gut, ne? Sie kamen, sahen mich und flüchteten wieder! Ich liebe bleibende Eindrücke!

Milk : Endlich wurde die mühsam hineinbeförderte Sektflasche gewürdigt. Kai besorgte das passende Geschirr Marke "Plaste & Elaste" und das Sinnbild allen Mädchenalkohols machte die Runde. Die nächsten beiden die zur Tür reinkamen und sofort von uns laut jubeln begrüßt wurden, konnten sich dank Einhaltens des Sicherheitsabstandes und mit der Begründung: "I don't speak german!" Und "ich muss schnell mal zur Technik, mich vorbereiten!" schützen. Ich sehe, man lernt dazu.

Nach dem immer noch keine Aktion in der Halle zu sehen war, schien der Ablaufplan noch mehr Änderungen aufzuweisen als nur der Ausfall von Haujobb. Schien aber nicht sonderlich aufzufallen. Während den Umbaupausen legten DJs auf und die wenigen Menschen tanzten im hellen Schein der Pyramidenbäume.

Irgendwann betraten Stoa die Bühne. Leise... unbemerkt... in langen Gewändern. Ich schielte für 2 min Richtung Bühne, machte zwei Fotos der beiden Damen in Front und als die Musik immer noch nicht lauter wurde und so rein gar nicht meinem Geschmack entsprach, besorgte ich noch einige Mädchendrinks und begab mich wieder in die Vorhalle. Reinier von den A& A nahm ich mal eben mit und Sputnik konnte sich in den folgenden Minuten ihrem liebsten Hobby widmen: lästern. Ihr fielen besonders die Buffalos auf und die spitze Kapuze, die sie mit dem KKK in Verbindung brachte. Alles natürlich im Spaß- Team 1 style eben.

Sputnik : Ich liebe Männer (Mädchen), die so ziemlich alles mit sich machen lassen! Der Junge ist erstklassig, und das heißt schon was! Sicher, er macht scheiß Musik, hat nen scheiß Job, ne scheiß Kapuze und scheiß Schuhe, aber er geht gut mit diesen Defiziten um! Er hat eine Heidengeduld und eine ziemlich hohe Schmerzgrenze! Ich sach nur: Daumen hoch! Und da kann man sich wirklich was drauf einbilden, wenn Tante Sputnik schon mal lobt! Kommt selten genug vor! Ich hab halt ein Herz für Mädchen...
Milki ja sowieso, sei froh, dass ich keine dreckigen Details auspacke!

Milk : Nach etlichen Minuten in denen nichts Aufregendes aus der Halle zu hören war und nach dem das einzige anwesende Kind, das wohl noch vom nachmittäglichen Gothicmarkt übrig war, Sputnik zeigen konnte, wie toll es Karateposen gelernt hat, war es an der Zeit, die Bühne zu besuchen um der Band zu zuhören, die heute Abend ausnahmsweise gleichermaßen ihr wie mir gefiel. Die Schweden hatten ja bereits Bekanntschaft mit Bin Sputnik gemacht, drum stellten wir uns lieber etwas an den Rand . Was dort aber immer noch 1. Reihe hieß, weil vielleicht 300 Leute da waren. Holland ist ja auch ein kleines Land.

Mit mächtig langem Intro und grünem Licht traten die drei Anzug-Models auf die Bühne. Clas mit weißem Tuch um den Hals, er war etwas heiser.( zu laut um HILFE geschrieen? ) Allen MP3-Freunden schienen die neuen Lieder bestens bekannt zu sein, denn es wurde kräftig mitgesungen und taktgenau performed. Ebenso auf der Bühne,... iss auch nicht immer so bei Covenant, erinnern wir uns nur mal ans M'era Luna 2000.
Sputnik war in Höchstform. Ohne Pause gab sie Holland den Ruhrpott, ein Stückchen Tanzkultur aus Deutschlands konzentriertem Industriestandort. Ich schunkelte in gebührtigen Abstand zu ihren rotierenden Armen und wenn ich das Lied wirklich nicht kannte ( insgesamt 70% der ganzen Show) turnte ich auf diversen Bühnenteilen und fand etliche Schlupfwinkel zwischen Boxen und Bühne und bannte das Geschehen auf Film. Nach dem sämtliche Zugaben und Danksagungen an die Fans abgearbeitet waren, widmeten wir uns wieder unserem Sprachkurs "Holländisch für fortgeschrittene Besoffene". Und da Angels & Agony schon unterwegs nach London zum nächsten Auftritt waren, blieben nur noch Funker Vogt zum belästigen übrig. Na immer wieder gern...

Erst wurden kommende optische Veränderungen bekannt gegeben und heftigst dagegen protestiert ( aber was hilft das schon) dann diverse Beiträge in Gästebüchern diskutiert und letztendlich die Tourdaten 2003 abgehakt. Des weiteren spekulierte man über das Partypotential des anwesenden Publikums für die nächste Stunde. Siehe Sputniks Schwachmaten-Einteilung lagen alle Hoffnung auf Gruppe 3. Gruppe 2 wurde ja zahlenmäßig immer weniger und auch Gruppe 4 durfte sich beim Nachwuchs durchsetzen und heimfahren. Jedoch bemerkenswert: einer der Gruppe 2-member verwandelte sich vor meinen Augen in einen Gruppe 3-member, in dem er sich im Vorraum ein Funker-Shirt überstreifte und seine lange Hose hochkrempelte. Da scheinen die Übergänge fließend zu sein.

Pünktlich zu Funker-Showbeginn verließen Sputnik und ich unsere neuen Freunde von der Garderobe, Tick, Trick und Frau Antje und begaben uns in die vorderste Reihen.

Ein Schelm der gutes dabei denkt.... ( altes deutsches Sprichwort zitier) Sputnik holte sich einen der tausend Stühle und setzte sich direkt, zweite Reihe vor die Bühne, Füße hoch auf nen anderen Stuhl, Kippe an und " nun bitte, ihr könnt..."

Ich stand mit breiten Grinsen aber Kamera davor erwartungsbereit wieder auf allen möglichen Aufbauten und wartete der Anblicke die da kommen.

Als erstes trug Thomas diverse Bierdosen on Stage. Nachdem diese verteilt waren, folgte der Rest der Gruppe. Ordnungsmäßig gekleidet und/oder bemalt. In den nächsten 60 min durfte Holland erleben was es heißt: Survive Funker Vogt.
Jens hatte seinen Manager-Anzug abgelegt und stand im Poloshirt und kurzen Armyshorts dekorativ wie immer zwischen ich-bin-anfangs-immer-so-ruhig- Gerrit und die-Fingerfarbe-lag-auch-bei-den-Angels-rum-Björn. Thomas durfte heute mal ganz nach vorn. Voller Gitarreneinsatz. Mir gefiel das außerordentlich gut. Die letzten niederländischen Mohikaner gaben alles. Zwar kein wildes Gepoge aber durchweg Bewegung in allen Reihen. In allen Reihen? Nein, in Reihe 2 saß ja noch Sputnik und rauchte hingebungsvoll ihre importierten Glimmstengel. Thomas versucht durch aufmunternde Blicke und Gitarrenschwenken, sie etwas zu motivieren was sie aber dankend und kurz nickend ablehnte.

Nach dem ich die gängigsten Posen und Bekleidungszuständen auf Film hatte begann ich, weiter mit schunkelnd, zusammen mit Sputnik die „englischen“ Sprüche zu übersetzen (ich sag nur: Come on to me!)

Dann war das Set aus neuen und alten Funker Songs vorbei und die Zugaben wurden laut gefordert. Hier überraschten die Jungs die Tanzwütigen mit ihrer neuen Ballade „red queen“. Sputnik und ich holten unsere Feuerzeuge. Was andere nachmachten und bald war man im schönsten Lichterschwenken. Nach etwa 7 min wechselte man wieder zu schnelleren Beats. Auf der Bühne und davor wurde noch einmal die letzten Reserven mobilisiert- Sputnik nutzte die Gunst der Stunde und setzte sich in eine andere Haltung- und glücklich und zufrieden beendeten Funker Vogt das erste Triaganda.

Direkt im Anschluß legte irgendein Einheimischer DJ solch Tanzbodenkracher wie: „mutter der mann mit dem koks ist da“ und anderen deutschsprachigen Popmüll auf. Die letzten verbliebenen Cyberdogskunden tanzten dazu ihren Rausch aus und die eingereisten Deutschen verzogen sich ein letztes mal zum holländischen Unterhaltungstrio. Nach umfangreichen E-mail und Webseiten-tausch und belästigen der spärlich noch anwesenden „VIP“s begaben wir uns dann zurück in Sputniks Andone-Auto um die letzten Stunden bis zum Morgengrauen auszuruhen. Das Angebot von einem, auf Sputnik fixierten Garderobenjünglings wurde dankend aber bestimmt abgelehnt, seine Eltern wollten wir nicht kennenlernen, und durch den Nieselregen stapften wir davon.

E N D E

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Tinnitus Festival - 2004
Tini-tussi 2004 - Stockholm (Sweden)

Wiedereinmal sollten meine Eltern recht behalten, kontinuierlicher Konsum lauter Musik führt unweigerlich zu Tinitus.

Donnerstag 05.11.04
Nach Gewaltmärschen durch die Ladenmeilen Berlins und durch Spendenhilfe von Sputnik, die mir ihre New Rocks überließ, war meine Tasche gemäß der Ryanair-Flugrichtlinien mit absoluter Platzausnutzung unter 15 Kg schwer. Die schon Tage vorher in Wodka eingelegten Gummibärchen passten da schon nicht mehr rein und mussten in der Hand getragen werden ( was ihren Bestand sehr schmälerte)

Elk-City Ludwigsfelde 23:00
Zusammen mit Mario und Synke verbrachte ich die Nacht bei Jette zu Hause zwischen Hunderten Elchplüschtieren und nordischen Tourplakaten, damit wir auch ja alle zusammen zur gleichen Zeit Richtung Hörsturz-Festival abfahren können. Eine halbe Flasche Wodka überstand diesen Abend nicht.
Bereits am nächsten Morgen im Auto musste die andere Hälfte dran glauben. Wobei Synke sich raushielt, weil sie keinen Alkohol trinkt und Jette der Fahrer war. Das wirft grad wieder ein super Licht auf Mario und mich, oder? Dank Feldwebel-Synke kamen wir auch ohne größere Verspätungen los. Die Frau hat ein Metronom in den Genen, was sich nicht nur darin zeigt, dass sie Drummer in einer Leipziger Band ist, sondern auch auf die Sekunde genau in der Tür steht und uns eindringlich und ohne jede Chance auf Widerspruch zum Aufbruch mahnte.
Die Taschengewichtskontrolle auf dem Lübecker Metropolflughäfchen überstanden wir ohne Probleme (ganz anders als Dorit in Frankfurt Hahn), an der Sicherheitsschleuse das übliche Schuhe-Gürtel-und ja das ist nur der BH-Spiel und natürlich auf den ersten Blick erkannte man wer von den Mitreisenenden ebenfalls das Festival besuchen wird. Doch zu ihnen später.

In Skavska erwartete uns bereits absolute Dunkelheit, 5 Grad über Null und zum Glück alle Taschen und Rucksäcke. Mit den Passagieren einer so eben gelandeten Maschine bestürmte man die Reisebusse in der typisch panischen „wer bis drei nicht drin ist, muss zurück fliegen“ art. Als ob nie wieder an diesem Tag ein Bus nach Stockholm fahren würde. Wie auch schon im Jette’s Plattenbauschloss, im Auto, im Flugzeug und den Zwischenwegen konnte sich Synke davon überzeugen, dass Mario seinen Beinamen „Labermann“ zurecht besitzt. Die längste Diskussion hatten sie über Auslandsgebühren für Mobiltelefon-Mailboxen. Die Einigung darüber steht bis heute aus.

Nachdem Mario an seinen Aufsichtsschweden Jim übergeben wurde, nahmen die Party Puppen im ersten Taxi der kommenden Tage Platz und ließen sich bequem zu Dorit chauffieren, welche bereits eine Stunde vorher in unserem Exilhome angekommen war. Dieses war unweit der kommenden Partylocation gelegen, in einem absolut traumhaft restaurierten Altbau im 40’ger Jahrestil mit rosagetünchten Wänden, breiten Marmor-Fluren und einem Aufzug für genau 3 normale Passagiere oder einem deutschen Touri samt Gepäck.

Im vierten Stock fiel mein Blick zuerst auf ein Warnschild, dass in leichtzulesenden Schwedensilben „Bettlern und Hausierern“ verbot die Klingel zu tätigen. Wir taten es trotzdem. Ich glaube, ich hab mich in der ersten Sekunde in die Wohnung verliebt. Eine helle Einraumwohnung mit altem Parkettboden, hell-vanille-gelb gestrichenen Wänden, einer Durchreiche zur Küche in wunderschönem grau-olivem Farbkontrast und damit verbunden, einer kleinen Bar mit sechs Barhockern. Kaum Möbel, viel Kunst, einige Musikinstrumente (logisch) und einem Wannenbad. Jungenwohnungen sind immer so schön klarstrukturiert. Diese gehörte Rickard, Keyboarder der bereits von den Partypuppen belegten Bands „Lowe“ und „Statemaschine“, welche dieses Jahr den Preis best Band-SAMA04 erhielten. Er ging eigentlich von nur zwei Besuchern aus, aber letztendlich wollte er sowie bei seinem Bandkollegen Leo schlafen, also warum auch nicht vier Mädels in der Wohnung? Die machten sich gleich ordentlich breit. Klamottentechnisch und mit mitgebrachten Sektflaschen. Immerhin hatten wir nur anderthalb Stunden Zeit, bis wir ins nahe gelegene „Mondo“ (der Ossi lächelt jetzt sicher- für alle Wessis, das war früher ne Ost-Kondommarke) fahren wollten, um ja pünktlich zum LOWE-konzert zu erscheinen. Hektisch wurden die schon in Deutschland per Vertrag abgeschlossenen Partyoutfits übergeworfen, die Gesichter in die Farbe gehalten, die Haare noch oben gefummelt und trotz einiger Überraschungen wie: nur EINEM Spiegel in der ganzen Wohnung (gerade bei Rickard hätte ich mehre erwartet) und einer extrem beweglichen Badewanne, die bei der kleinsten Gewichtsverlagerung rodeomäßig aufbockte, sowie der potenzierenden Zeitverschiebung wenn Jette und ich auf einander treffen, schafften wir es oberpünktlich zur ersten Band des Red-Festivals. Der Dank geht wieder mal an Stechuhr-Synke.

Der Club mit dem lustigen Namen war sehr geräumig. Im ersten Raum gab es eine sehr stilvolle Bar mit roten Samtvorhängen, gemütlichen Sitzecken und echten Kerzenleuchtern. In Schweden ist ja vieles strenger geregelt als in Deutschland. Da wird nicht geraucht mitten in der Partymenge, da wird nicht unkoordiniert auf dem Boden = Fluchtweg gesessen, offensichtlich zu-Besoffene fliegen raus, wenn ein Club voll ist dann IST der voll und es kommt keiner mehr rein und Alkohol wird bitte nicht in der Öffentlichkeit getrunken sonst lernt man die allerorts vorkommende Polizeistreife kennen. Aber offenes Feuer gibt’s überall. Ob auf den Fußgängerwegen kleine Näpfe mit brennendem Öl den Weg weisen wo man sich prima den Mantel entzünden könnte oder ob ungesicherte Kerzenständer auf wackligen Säulen stehen, überall könnte es sehr brenzlig werden. Ich hab immer einen riesigen Bogen drum gemacht. Als Blutengel-Konzertbesucher weiß man um die Schmerzen zufälliger Verbrennungen.Ein Live-DJ machte seine Arbeit sehr gut und spielte eine Mischung aus aufgepoppten 80’ern und neuen Elektro-Housestücken. Bis Jette bemerkte, dass es sich bei dem Herrn hinter den Turntables um den Sänger ihrer absoluten Lieblingsband Eskobar handelte, dauerte es nicht lange. Ab da war sie weg von der Bühne. Die erste Band des Abends waren Seize aus England. Leider war es recht leer als sie auf die Bühne kamen. Die meisten Leute befanden sich draußen in der Barlounge oder noch beim anhübschen zu Hause. Ausserdem war das Redfest nicht die off. Vorspielparty mit Karl Bartos-Liveprojekt für das Tinitus, für die es schon vorher hieß, wer nicht pünktlich ist, kommt schwer rein. Ich hatte Sandrine, Rosi und Stevo schon einmal in LE gesehen, beim Planet Myer Day 2002. Sandrine’s klare Stimme überraschte mich angenehm. Schöne Schunkelsongs. Steven schien mit irgendwas nicht zufrieden zu sein und machte ein langes Gesicht bis er irgendwann sein Mirko gen Zuschauerraum pfefferte. Da dieser ziemlich leer war, gab es keine Verletzten. Nach 30 min verließen die drei Engländer die schön beleuchtete Bühne und gaben ab an Lowe.
Rotstrahlende Buchstaben, welche ich bereits von Fotos mit Partypuppen darauf kannte, bereiteten ein reizvolles Bühnenbild. Ebenfalls taten dies die drei Schweden. Dorit und icke waren die erste Reihe. Einige zusätzliche Zuschauer hatten sich eingefunden und machten noch drei weitere Reihen komplett. Jette blieb eisern im Vorraum bei Eskobar. Morten von Statemachine war ebenfalls erschienen und hielt sich im hinteren Teil des Raumes auf, er hatte seine Mutter dabei, was uns etwas wunderte. Lowes eingängige Schmusesongs waren mein Highlight des Tages. Mein erstes Lowekonzert... hach ich kriegte mich gar nicht mehr ein und vergaß vor lauter Begeisterung beinahe das Fotographieren. Durch das konstante Rotlicht wurde es sowieso meist erschwert, respektable Bilder zu erhalten.

Leider ging irgendwann auch dieses Konzert zu ende und ich erwachte in der realen Welt mit Kronleuchtern und Kerzenständern. Zeit Jette von Eskobar wegzuhebeln und zusammen mit Mario und Jim, welche gerade den Saal betraten gen off. Pre-Tinitus zu fahren. Immerhin waren wir dort mit hunderten Leuten verabredet und einige Musiker des Festivals waren ebenfalls vor Ort und auf unserer To-Do-Liste. Mit dem Taxi und einigen gemischten Meinungen kamen wir gegen 23:00 Uhr vor der Schlange anstehender Menschen an. Wie vor jedem Club, jeder Bar und wahrscheinlich sogar jedem Bäckerreiladen, scheint man in Stockholm erst mal anstehen zu müssen. Darauf hatte aber nun keiner Lust. Da die sonst üblichen Anrufe beim Veranstalter diesmal nichts brachten und wir bereits 10 min in der kühlen Nacht verbrachten, verzogen sich Mario und Jim drei Straßen weiter zu einer Plastic-Party. Wir wollten eventuell nachkommen sollte sich in den kommenden 15 min nichts ergeben. Dann sprang Jette einen Mann an. Der freute sich darüber und dann stellte sich raus, dass Jette wohl schon des längeren mit Mark J. bekannt war, dem Drummer meiner Lieblings-Läster-Formation des Weiberelectros. Na toll Jette, noch mehr Geheimnisse? ;) Mr. Jackson verabredete ein Bier mit jedem von uns im Inneren des Gebäudes, sollten wir es noch vor Ostern schaffen hineinzugelangen und begab sich absolut umständlich auf den Weg zu einer nahegelegen Bank. Also die war eigentlich Luftlinie einen Steinwurf entfernt auf der anderen Straßenseite. Um dahin zu gelangen musste man sicher nicht 200 meter zurück laufen, an einer Fußgängerampel an einer leeren Straße auf Grün warten und dann wieder 200 meter auf der anderen Seite gehen um sie zu erreichen. Als er zurück kam, meinte er nur: Er wäre ein höflicher Mensch und würde ungern negativ auffallen als Ausländer. Ja gut gemacht, Mark * g * . Zu dem Bier kamen wir nicht mehr. Nach einem kurzen Gespräch mit hinter uns stehenden Holländern ( ah der Mann aus dem Flugzeug, klar dass wir den noch mal treffen sollten) entschieden die Mädels wieder zurück zum Mondo zu fahren.
Da war jetzt noch weniger los als vorher... nach einem Drink entschieden Doro und ich, ein Taxi gen Lowe-Wohnung zu nehmen. Jette und Synke schienen energiegeladener zu sein und blieben noch ein paar Stunden zwischen tanzenden schwedischen Studenten und kamen erst mit den ersten Sonnenstrahlen zu uns, drum hatten wir diese Nacht das breite Bett und sie mussten auf dem Boden davor schlafen. *Feix*

Natürlich war ich als erster wach. Dank der Rodeo-Badewanne auch bald die anderen. Wie oft ist in den vier Tagen eigentlich der Seifenspender hinter die Wanne gefallen? Und warum werden schwedische Badewannen nicht mit dem Boden verbunden? Zusammen mit Doro suchten wir uns einen netten Laden zum Frühstück besorgen und stellten dabei fest, dass die Personalleiter schwedischer Einkaufsketten eindeutig weiblich oder schwul sein mussten, denn ein Verkäufer sah besser aus als der andere. So macht einkaufen erst richtig spaß!

Gegen Mittag waren dann auch Synke und Jette soweit bei sich, dass wir zur Aktion „Thaikochen mit Hindernissen“ übergehen konnten. Nicht das wir keine Ahnung davon gehabt hätten, allein es fehlte an Küchenutensilien. Geht Rickard denn nur auswärts essen? Er hat keine Kaffeetassen, nur 4 Teller, keinen Dosenöffner (und jetzt auch keine scharfe Schere mehr) und mit zwei Töpfen und einem Wok wurde es auch recht knifflig, alles gleichzeitig auf den Tisch zu bringen. Das Ergebnis war aber absolut zufriedenstellend. Siehe Foto! Das Essen strahlt einen direkt an (kleine Kunstkreation von Synke). Nach und nach restaurierten wir unser lädiertes Äußere und trafen rechtzeitig im LOWEstudio ein um die Herren anzutreiben. Denn die waren heute dafür zuständig, dass wir ohne Ticket eingelassen werden würden. Doro und Jette, beide bereits auf anderen Gästelisten vertreten, fuhren einige Stunden vor dem Rest zum Festival aber verpassten so ziemlich alles, was sie sehen wollten. Beim Entern des Raumes erklang gerade noch ein „ bis bald, das waren Fixmer Mccarthy, tschüß“. Tja! Somit beschlossen die beiden, sich den Rest des Abends nur noch mit dem ansprechend gutaussehenden Publikum zu beschäftigen und den Alkbestand des deutschen Autos von Pohle und Mario zu dezimieren. Synke, icke und Lowe hielten noch einmal kurz in einem der besten schwedischen Thairestaurants bevor wir, Lowe-Plakate rechts und links klebend, rechtzeitig zu Alphaville Auftritt die Halle betraten. Der auffällige Mann vom Lübecker Flughafen lief mir dabei über den Weg, musste sich unbedingt vorstellen und war der Meinung, mir einfach jetzt einen Drink nach dem anderen kaufen zu wollen. Nach dem zweiten Glas bedankte ich mich höflich aber stellte unmissverständlich fest, wenn er heute Nacht eine Begleitung suche, dann bitte nicht mich fragen. Ab da konnte ich wieder selbstständig meine Drinks bestellen. *g*
Während des Alphavillesauftritt machte eine neue Wortkreation die Runde. Dank der Fülle des Sängers, der mind. 130 Kg wiegen musste und dem entsprechend seine Show abzog, wurde das Tinitus-Festival kurzer Hand umbenannt: Not Thiny- tus more Fattie-tus.
Kreative Skandinavier.
Der Headliner nahte. Und wer sollte es anders sein? Hamburg ole! VNV wie immer überall dabei. Aber diesmal ein kleiner Unterschied. Ich war in der ersten Reihe. So langsam sanken meine Abwehrkräfte. Dank einiger Small-talks vergangener Treffen, einiger mega-lustigen Streitthemen im VNV-forum und ja auch wegen neuer Ansatzpunkte in einigen Songs der beiden Superstars begann ich über ein Umdenken zu grübeln. Und die Show half bestens. Schweden war ausser Rand und Band. Die Absperrzäune kippten reihenweise. Security wurde zusätzlich angefordert und vor und hinter die labilen Begrenzung zur Bühne positioniert. Man hätte natürlich behaupten können, die Leute wollten eigentlich nur schnell da weg, Fluchtverhalten auf Grund VNVoverdose... aber nö, war ja nicht so. ;)
Ronan, von seiner erhöhten Position aus, alles überblickend, machte sich wie immer die größten Sorgen um seine Fans. Er bat inständig um mehr Vorsicht und weniger Kraft, ansonsten müsse er leider die Show abbrechen. Viel geholfen hat seine Ansage nicht. Mehr als einmal wurden schwächere Fans aus dem Pulk aus Armen und schweißüberströmten Gesichtern gezogen.
Nach anderthalb Stunden, als so ziemlich alle neuen Songs vorgestellt wurden, stellte ich mich aus gesundheitlichen Gründen lieber auf die Galerie und besuchte den Merchstand mit Peddy und Dirk Ivens dahinter. Beide öfter auf die Uhr schauend. VNV in Überlänge.

(To be continued)

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P.O.L. - 17.02.2006 Berlin
POL
17.02.2006 Cafe Zapata Berlin

Wie versuch ich meinen „Zurückgebliebenden“ nicht dabei Gewesenden nun am Besten zu vermitteln, was einem bei dieser Band aus Berlin musikalisch erwartet? Zu meinem Glück hat das schon jemand anderes versucht.... ich will nicht wissen, wie lange er wohl dafür gebraucht hat.
Goldfrapp steht da, Portishead wird erwähnt, von Nick Cave und David Bowie ist die Rede. Alles durchaus verwendbare Charakterisierungen. Während der Show rätselte man: „ihre Stimme erinnert mich an jemanden... warte ich komm gleich drauf... an Björk! Hör doch mal!“ und hinter mir hörte ich ein beeindrucktes „ Filmmusik! Filmmusik!“. Die „I love you!” Rufe waren daher nur noch eine Frage der Zeit. Da waren sich die Leute wieder einig. POL gewinnen.

Bei meinen „normalen“ Szene-Konzertbesuchen ist das ja nun nicht selbstverständlich. Wie schon oft erwähnt, kann Berlin es Künstlern sehr schwer machen. In der Hauptstadt ist man mehr als verwöhnt wenn es um kulturelles Angebot geht. Wer da den Zuschlag bekommt, der muss schon was bieten.Etwas war mir ebenfalls neu: Es wurde schon vorher gefeiert. Da war nichts mit „ 10 min an der Bar stehen“ und lässig auf den pünktlichen Beginn warten. Im Cafe Zapata, einem der vielen kleinen Räumen im Tacheles Berlin-Mitte, herrschte gegen 22:00 Uhr schon höchstes Funlevel. Ich meine, wenn ein Rosenverkäufer innerhalb von einigen Minuten ganze 15 Blumen los wird..... Die Leute waren auf Party aus.Ich stand unter einem feuerspuckenden Drachenkopf aus Eisen (hallo Sage Club) und versuchte, meine Bierflasche grade zu halten und sie mir weder aus der Hand schlagen zu lassen noch einem der anwesenden Kinder (??) vor die Stirn zu hauen. Anstrengend... nebenbei durchsuchte ich die zappelnde Menschenmenge nach meiner, bereits seit langem auf mich warten müssenden, Begleitung. Ja sorry, ich wusste nicht was ich anziehen sollte...
Die Zeiger zog es gerade auf halb Elf als eine Gruppe eben noch ausgelassen tanzender und jubelnder, stylisch auf dem neusten Stand seiender Partypeople polonäseartig den Raum verließ. War wohl hier üblich, erfuhr ich später. Club-Hopping mit festen Zeiten.
Dass das jetzt auch noch der Startschuss für die Band war, stellte mich gleich völlig vor ein Rätsel.
Serena Gruß, Tarek Saleh, Markus Köstner und Carsten Klatte suchten ihren Spielplatz für die kommenden Stunden auf und begannen entschlossen und voller Energie mit ihrem Konzert. Kleinen Justierungsschwächen des Frontmikrophonständers wurde nicht weiter Beachtung geschenkt. Dann war das eben heute Free-Style ohne Stützpunkt. Serenas erster Satz bezüglich des ständig einklappenden Tonabnehmers machte jedenfalls gute Laune. ;)
Die folgenden Klänge verbreiteten in Windeseile eine unglaublich gute Stimmung bei den verbliebenden Gästen. Von draußen strömten konstant neue Zuhörer herein, die dann ebenfalls ansteckt von Rhythmus, Dynamik und den wunderbar warmen und geschulten Stimmen Serenas und Carsten bis zum lautumjubelten Ende blieben. In gut zwei Stunden wurde so einiges geboten: Texte in Englisch oder Spanisch gesungen, als Solo oder Duett, sanf und leise vorgetragen oder mit voll Gas ins Nervenzentrum und jedes Mal mit glaubhafter Umsetzung und handwerklichem Können.
Wer jetzt auf eine klare Einordnung nach Musikstil und kompatiblen Vergleichskünstlern wartet, stellt sich bitte hinten an. Ich werde nichts versuchen, da fehlen mir zum einen die Kenntnisse außerhalb der Synthipopwelt und ausserdem der Wille, ich halte nicht viel von „sound like“... POL ist POL, jeder nur ein Kreuz! Auf dem Flyer am Eingang stand jedenfalls Indie Pop, was so ziemlich alles und nichts bedeuten kann.Nach einer halben Stunde etwa setzte sich der Spieltrieb durch und nun wurde das Publikum von Seiten der Band gefordert. Zahlreiche Päckchen Sternchenfeuer (Wunderkerzen für die anderen Deutschen) flogen im hohen Bogen in den Zuschauerraum. Das kommt dabei raus, wenn man zu oft mit Goethes Erben rumhängt – dachte ich so bei mir.

But it works! Die Leute waren begeistert -Geschenke erhalten die Freundschaft - und schwenkten die Leuchtstäbchen hoch über ihren Köpfen. Allerdings ist die Aufmerksamkeitsspanne dahin wenn alle Welt nach Feuerzeugen kramt oder versucht, dem Funkenflug auszuweichen. Die wunderschöne Ballade währenddessen ging da vielleicht etwas unter. Bald hatten die Musiker die Aufmerksamkeit wieder zurück erlangt und legten noch einen Zahn zu. Pogende Menschen inklusive.
Als die Band zum Luftholen in den hinteren Raum verschwand, orderte man sie alsbald mit kräftigem Beifall und Zurufen erneut auf die Bühne zurück und entließ sie erst nach einigen zusätzlichen „dance“hits nach Hause. Hätte es schon CDs zu kaufen gegeben, sie wären an diesem Abend alle über den Ladentisch gegangen. Anfragen gab es genug. Bislang sind die Studioarbeiten aber noch im vollem Gange. Da brauch man wohl weiter Geduld und als Überbrückung noch mehr Livegigs. Ich bin jedenfalls absolut froh, mich zu diesem Konzertbesuch entschlossen zu haben.
POLs unverbrauchte, leidenschaftliche Spielwut und die gekonnte Kombinationen diverser Stile mit wie gesagt mir sehr gut gefallenden Stimmfarben und Gitarren satt ist eine willkommene Neuerung. Auf ein nächstes Mal!
P.S.: ich hoffe Tarek ist wieder aus seiner kleinen Welt herausgekommen? ;)

Setliste:
INTRO
ON
MY BLUE BALLOON
GIGBAG
DESERT
LATINA
CHICA SENORITA
MISSING LINK
NEW SONG
GLORY
HUMMING IN THE TREES
BELA
IN MY PLACE
MY ADORATION
TWO SNAKES
IN TIME

STATE OF THE ART
ANGELENE

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DJ Set Peter Spilles - 10.12.2005 Leipzig
DJ Set Peter Spilles
10.12.2005
Darkflower - Leipzig

Rund um den PC meiner Eltern sind deutlich Bissspuren in der Tischkante zu erkennen und die Wand neben der Mouse-ablage hat tiefe Dellen abbekommen. Mein PC ist nämlich abgestürzt. Direkt nach dem ich die Video-Dateien unwiederbringlich von meiner Digicam runter und in den tresorähnlichen Bauch meines Lieblingscomputers übertragen hatte. Dann machte es PLOP und irgendeine dämliche Systemdatei verabschiedete sich bin auf weiteres.
Den Aufschrei sollte man eigentlich durch ganz Leipzig gehört haben!
Aber Dank meines Papas, der selbst an seinem Geburtstag nichts anderes kennt, als alles für seine Tochter zu tun (1000 Dank noch mal) und dem ersten Internetcafes das ich je in LE bewusst wahrgenommen habe, kann ich dann dem einen oder anderen, der diesen Roman schon erwartet hat, etwas vom letzten Samstag erzählen. Die die nicht lesen wollen, können auch einfach nur das Video anstellen. 19 MB. Es waren nun mal viele Sachen zu dokumentieren.

10.12.2005
Darkflower - Leipzig
GastDJ zum ersten Mal ever: Peter Spilles (samt Laura )

Wie war das gleich? Welche Phrasen wollten wir nicht verwenden, Rastus? „WOW!“ „Irre!“ „Jeeehaa!“„Wie geil war das denn?“
Jut, ick versuch’s ma. Muss man auch anders umschreiben können.
Allen Unkenrufen zum Trotz – der Darkflower-Club war mit Menschen zu gepflastert wie seit langem nicht mehr, das Tresenteam musste diesen Abend alle geplanten Freizeitideen begraben und war komplett im Einsatz. Die Tanzfläche entwickelte sich nach kleiner Anlaufphase schlagartig zum Hauptversammlungsort. Exzessive Bodymoves waren dieses Mal also nicht möglich, ja mehr als einmal wusste man nicht einmal mal mehr in welche Richtung man sich noch drehen konnte um sein Kaltgetränk in sich schütten. Stagediving hätte an diesen Abend ohne weiteres klappen können. Allerdings nicht ganz ohne Risiko.

Gast DJs aus Hamburg bringen nämlich generell ihre Bundesland-typischen Besonderheiten mit. Einen Tag zuvor waren es die weihnachtsbaum-ähnlich beleuchteten Super-long-time-Dance-Mädels mit mega Ausdauer rund um Ronan Harris-150BPM-Clubset, dieses mal fiel mir eine gewisse Küsten-Affinität auf. Best described as: Ebbe und Flut.
Zu Beginn stimmte Gastgeber Marko die noch übersichtliche Menge an neugierig-schauenden Gästen mit der DVD der „Infernotour" ein. Ich war schon mal hellauf begeistert und saß mit Mousekiller auf den Bassboxen vor dem DJpult und sinnierten über die „ach wie toll war das damals“ Resttourerinnerungen. Daraufhin folgten einige Klassiker der EBM-Geschichte, bei denen ein lustiges Memory-Spiel einsetzte. Man kann ja nun nicht alles (er)kennen.
Bis dato war es wie gewohnt, an der Bar versammelten sich mehr und mehr Leute, die erhöhten Sitzecken gegenüber dem DJpult waren komplett belegt und im hinteren Teil des Clubs purzelten unvorsichtige Neuankömmlinge lemming-lustig die unverhoffte Stufe herunter. Vielleicht war der Altersdurchschnitt nicht ganz wie immer... eher leicht erhöht.

Peter Spilles gewählter Einstieg (Neofolk) fabrizierte anschließend manch ungläubige bzw. viele ja-sowas-hatte-man-erwartet Mienen, denn die Klänge die nun aus den Boxen kamen, empfand man möglicherweise als sehr sehr regelwidrig für diese Location. Sanft wie ein Schmetterlingsflügelschlag webte der GastDJ einen außergewöhnlichen Klangteppich um die irritiert zum Pult-Schauenden. Der eine oder andere Resident-DJ warf wohl in diesem Moment sicherheitshalber einen zweiten Blick in den CD-Koffer des Hamburgers. Und dürfte erleichtert aufgeatmet haben.

Was nach diesem kleinen Warmup folgte, war ein Feuerwerk an liebevoll und durchdacht ausgewählten Musikstücken durch so wirklich alle Sparten die man sich denken konnte und in ungewöhnlicher Länge. Und zwar wirkungsvoll und zweckentsprechend zielorientiert, wie es nur sein kann. Unterhaltung mit Stil.
Komm ich schon wieder ins Schwärmen? Sorry. Aber versteht, ich bin so fast jedes Wochenende in irgendeinem Schwarz-Musik-Club Deutschlands und hab schon des Längeren bemängelt wie einfach es sich doch die meisten machen um volle Tanzflächen zu ergattern. Langweilig, voraussehbar und extrem eintönig wird da gemäß dem Motto „never change a wining song“ gearbeitet. Wenn ich noch einmal in meinem Leben „Technoman“ gefolgt von „Snuffmachinery “ und danach „Leiermann“ höre--- na ja da kann ich auch nichts tun aber werde innerlich aufschreien. Ich bin mir so sicher, diese Bands haben mehr als nur einen Song in ihrem Leben geschrieben. Man kann es sich als DJ eben sehr easy machen oder aber es Ernst nehmen und neue Wege gehen.
Nach einer Weile stellte sich die Frage nach einem Konzept-Set. Alles schon zu Hause probiert und penibel abgestimmt? Who knows. Jedenfalls wären wir über eine kleine Auflistung der Tracks mehr als glücklich.
Denn ich hab wohl seit langem nicht mehr sooooo viele neuen Songs auf einmal wahrgenommen (erkannt ist was anderes – Untertitel wären toll gewesen ) und never ever ist mir die Zeit so deutlich bewusst geworden. Gefühlte 8 Stunden waren in Wirklichkeit vielleicht grad mal Vier aber in einer positiv intensiver Weise. Der Begriff „Timekiller“ kommt wohl nicht von ungefähr aus dem Kreise Project Pitchfork.
Die zahlreich versammelten Dance-Wannabes an diesen Abend hatten jedenfalls ausgiebig Gelegenheit zu testen, mit wie wenig Platz man so auskommen kann. Ehy wo kamen die eigentlich immer so plötzlich her? Nicht das da wirklich jeder wusste zu was genau er jetzt tanzt aber der konstant bewegungsanimierende Beat und die sich daraus aufbauende gute Laune waren enorm epidemisch und ließ die, sich unermüdlich zum zentralen Tanzgelände arbeitbetenden, Besucher nicht zur Ruhe kommen. Da war diesmal nichts mit dem üblichen „ich tanz weil ich die Band so toll finde“ es ging einzig um die Musik. Sollte dann wirklich mal ein gewählter Track der allgemeinen Toleranzgrenze zu wider erscheinen (was selten vorkam), leerte sich der Platz unter der Spiegelkugel in rekordverdächtigen Sekunden.
Aber wo sind die nur alle hin?! Ich fand es extrem faszinierend. Einige Flüchtlinge spürte ich nahe der Toiletten auf aber der Großteil blieb unsichtbar. Wurde ich dann wieder abgelenkt von der Diskussion mit Pleasureman gemäß dem Motto“ nein, da musste du jetzt selber fragen, wann Front 242 kommt!“ ( Er war kurz vorm Sitzstreik) und ließ die Tanzfläche unbeobachtet, dann waren urplötzlich beim Einsetzen des nächsten gute-Laune-Tanzliedes alle wieder zusammen gekeilt vor dem DJ Pult. Fragen über Fragen an diesem Abend. Beispielsweise: Woran erkennt man, dass der GastDJ grad am arbeiten ist? Daran dass alle mit dem Gesicht zum Pult tanzen. Ha ha.
Aus welchen Entfernungen reisten die noch nie vorher gesehenen Besucher diesen Abend an? Ich weiß von Berlin, Thüringen, Bayern und ich hörte von Hannover.
Und kamen die Rauschschwaden eigentlich von der Nebelmaschine oder doch eher von den Personen dahinter? Ich hab bei 15 aufgehört zu zählen. *g* Ja auf so was achte ich dann auch noch zwischen mitzappeln, lauthals mitsingen, Pleasureman zurückhalten und mit Mousekiller sowie Rastus in zwei unterschiedlichen Eben, da mind. 60 cm Größenunterschied, unterhalten. Und alles und jeden auf Tape bannen. Mein neues Hobby.
Das Video dass ich unter extremen Schwierigkeiten nun endlich fertig geschnitten und betitelt habe, stellt nur einen winzigen Ausschnitt aus dem umfangreichen DJSet Peters da.
Rastus und ich sind uns auch nicht wirklich sicher ob beim nächsten Gig in Hannover am 06.01.2006 nach dem selben Prinzip aufgelegt werden wird. Denn sind wir mal ehrlich, ob das schwierige Hannoverpublikum ebenso positiv reagieren wird, wie das doch eher tolerantere Sachsen, das sei ernsthaft bezweifelt. Aber vielleicht irren wir uns auch und es wird noch viel besser.

Eigentlich ein Grund, sich das selber anzuschauen.

DJ Set Peter Spilles 10.12.2005

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Project Pitchfork - Kaskade Tour - 08.10.2005 Hamburg
Hamburg – Markthallen, 08.10.2005

Bericht Magdeburg 06.10.2005

Altera Forma / Project Pitchfork

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Manche kriegen ja nie genug. Ich gehör da zweifelsohne dazu. Ich kann einfach nicht nur ein Konzert mitfeiern. Beispielsweise muss ich neue Songs mehrmals in verschiedenen Umgebungen und Gemütsverfassungen live erleben, bis ich mir da wirklich ein Urteil bilden kann. Und da sich bereits einige Songs von Milu und Altera Forma in meinem Langzeitgedächtnis erfolgreich gegen meinen Alzheimer-Beschleunigenden Lebensstil verteidigt hatten ( ich sach nur, Filmrisse on mass von Magdeburg) und ich immer schon ein Herz für Krisengebiete der Live-Musikbranche hatte ( in Dresden kriegt jeder ein gutes Konzert hin! Meine Meinung! Die sind da schon hopsend auf die Welt gekommen!) war Hamburg einfach ein unumstößliches MUSS als persönliches Alpha und Omega. Anfang und Ende. Berlin und Hamburg. Größer könnten die Gegensätze ja nicht sein. Nur die Einlassstempel, wie Anfangs erwähnt.

Ich bin wahrlich kein Fan der Hansestadt, was ich nie so recht erklären kann.
Die Stadt ist ganz nett, die Leute ab und an auch, allerdings wurde mein letztes Erlebnis in den Markthallen geprägt von einer Depeche Mode Party for the alle samt anwesenden masses mit intolerantem Verhalten der Liveband Iris gegenüber plus einem ersten Anfall von Platzangst gepaart mit Überhitzungssyndromen und Augenwurst-Alarm erster Güte. Hamburg scheint ein ganz eigenes Modebewusstsein entwickelt zu haben. Peter Spilles trägt bspw ja auch Schlafanzugoberteile als Bühnenoutfit.

Recht zeitig in Hamburg angekommen, verkaufte ich mich an den Meistbietendsten des Pitchforkforums und fuhr zusammen mit Satan, Tormi nähmst Freunden in irgendeine weiter außerhalb gelegene Wohnung. Mir war das recht, ich musste mich schon auf den Mini-Bahnhofstoiletten umziehen, da war etwas mehr Hygiene und Atmosphäre für eine Konzertvorbereitung nett. In der schokobraun gestrichenen Wohnung mit vielen Schiffsmodellen( der Norden) konnte ich lernen, dass Zwillinge auch mal total verschieden sein können. Während der eine Zwilling sich unter die Kinder der Nacht mischte, mit Vampirzähnen und Körperpanzerung und einer immer gegensätzlichen Meinung was immer man auch grad sagte war der andere erfolgreicher Bankkaufmann, sah auch so aus, benahm sich dem entsprechend ruhig und besaß so quasi alle Gesellschaftsspiele der Welt. Aber trotzdem gingen beide mit zum Pitchfork Konzert. Hm, O.K..
Die Markthallen waren mit einer akzeptablen Menge an Leuten gefüllt. Augenmaß etwa 1000 Nasen. Na bitte.
Ich war endlich wieder mal pünktlich. YES! Milu schienen alle anfängliche Scheu aus Berlin abgelegt zu haben und boten eine ihrer besten Shows (also die die ich so mitbekommen habe). Wie immer war die Stimme von Anke ein Aufmerksamkeitsmagnet von Anfang an, viele Leute kamen zumindest einmal kurz von der Vorhalle herein um sich ein Bild zu machen. Dann entschied das persönliche Interesse über die Verweildauer. Eine grad eben kennengelernte, äußerst symphatische, wunderschöne Frau neben mir war komplett von Milu begeistert. Ihr Freund und sie verschlangen quasi jeden Ton und dürften sich anschließen mit Sicherheit am Merchstand eingefunden haben. Diejenigen, die sich nicht für die klassisch-angehauchte Chanson/Portisheadähnliche/Darbietung erwärmen konnten aber eventuell einen Störfaktor zu bilden begannen wurde heute mal persönlich von Milu zum Schweigen gebracht. Als sie von der Bühne ins Publikum sprang und durch Reihen schritt, einzelne Personen ansingend, verstummte der murmelnde Background nach und nach merklich. Ja Leute, die Frau kann sich durchsetzten. Gegen Mitte der Show griff Carsten Klatte unterstützend zum Instrument. Meine neue charmante Bekannte war recht überrascht aufgrund seiner Körperverbiegungen aber vielleicht wollte er auch nicht gesehen werden und kugelte deswegen am Boden rum. Ehrlich gesagt, hätte ich eine etwas differenzierte Art der E-Gitarren bevorzugt. Nicht einfach ein Musikhintergrund-geschrammel, mehr Details und klarere Passagen. Muss ja kein Solo werden. Aber gerockt hat es. Also Mission erfolgreich. Tormi kann man mit Gitarren nicht begeistern, der war anderes weitig fasziniert und ab jetzt bestimmt Milu Fan. Aber eure Spekulationen gehen zu weit! ;)
Altera Forma durften ebenfalls neue Fans verzeichnen. Zu meiner linken schwangen sich zwei ansonsten eher schüchtern aussehende Herren durch die Hooklines des russischen Trios um mich beim vierten Song mit verklärtem Blick nach dem Namen der Band zu fragen. Da waren sie ja gleich an die richtige Person geraten und ich verpassten ihnen einen längeren Einkaufszettel fürs Merch. Oh man ich mag Altera Formas Elektro-Musik. Diese Mischung aus Samples und live Drum ist hörenswert. Ein Danke an Herrn Spilles, dass er so was Gutes aus dem Osten mitgebracht hat! Ob da vielleicht noch ne Live Gitarre gepasst hätte? Hm... Carsten? ;)
Die grazile Frau mit der wunderschönen Hautfarbe neben mir war ebenfalls der Ansicht. Der Wechsel der Gesangsstimme mit dem Effektgerät fand sie super. Und ihr Freund, ein ebenfalls russisch als Muttersprache sprechender, freute sich nen Wolf über die Lyrics in Landessprache. Alles schick! Das im Orginal auf CD eine Sängerin die Parts dominiert, wurde mir erst bewusst als ich die PromoCd Nr. 116 von 200 mir um die Ohren schwirren ließ. Ach deshalb die Stimmmodulation! Übrigens hat die Sängerin eine sehr warme angenehme Stimme, schade das sie nicht dabei war.

Als der letzte Altera Forma Song ausgiebig Applaus erhalten hatte, stand ich immer noch in der zweiten Reihe. Und kam da nicht weg, probeweise sollte ich meine neuen Bekannten durch das PP-Konzert begleiten legten sie fest. Damit ich auch immer schön „neuer Song“ oder „von Album so und so“ sagen konnte. Da hatte ich aber die Rechnung nicht mit dem heutigen bewegungsfreudigen Hamburger Publikum gemacht. Chick und Kasi standen gesichert auf einer Treppenstufe und Tormi verkrallte sich in der hinteren Reihe. Vor mir nur der allgegenwärtige Bort, der mir dank seiner Körpergröße später ne Abkühlung ersparte.Bis zur Hälfte der Setlist konnten wir Mädels uns noch recht gut halten. Der russisch sprechende Freund war bereits schon komplett nass geschwitzt, da er vom Liveset so dermaßen überzeugt wurde, dass er sich zu den Springern der Mitte gesellte. Ja selbst meine neue Bekannte tauchte ab und an in die Massen ein. Das musste ich auch nicht selbst machen, die Masse nahm mich einfach auf. Und ich ging erst mal unter. Ab da war’s ein einziger Balanceakt. Aber nachgeben wollte ich nun auch nicht so schnell. Ab und an warnte ich meine Leute schon mal vor, der nächste Song würde gleich noch ne Spur mehr abgehen und nach dem ich in die Flugbahn eines Bierbechers gekreuzt, dem Boden noch einmal guten Tag gesagt und kein Gefühl mehr in den Füßen hatte, rettete ich mich auf die nächst höhere Ebene und konnte dort in gemäßigter Art zusammen mit Satan den Rest der Show genießen. Der in der Setliste als „Impro“ ausgeschriebene Song am Ende der zweiten Zugabe wurde heute erst einmal ausführlich geklärt. Das ist nicht der gleiche Song! War die Aussage extra für die Presse. Aber wie immer erreichte er sein Ziel: das Publikum zu weiteren Höchstleistungen anzuspornen. Und diesesmal schien der Track fast nicht mehr aufhören zu wollen.Den Rauswerfer machte erneut „the Future is now“ bevor sich auf beiden Seiten ausgiebig bedankt wurde und man sich zur Erfrischung in die unterschiedlichen Räume zurück zog.
Die anschließende leider extra zu bezahlende „Return of the living dead“ Party entsprach sehr meinem Musikgeschmack, kam doch gleich einmal ein Schweden-Oldschool-Song nach dem anderen und wechselte mit Industrial-technoiden Remixen bekannter DM-songs.Gegen fünf Uhr morgens brach man gesammelt gen Bahnhof auf und ich schloss mich dem an, denn eigentlich hatte ich noch vier Stunden Aufenthalt in Hamburg (brrrr.... war das kalt) bevor ich mittels Mitfahrzentrale ins sonnige Berlin gebracht werden sollte. Da war ich Dankbar über jede Ablenkung vom beginnenden Schlafdefizit.

Auf dem Hamburger Hauptbahnhof traf ich Stunden später auf Altera Forma, welche zu ihrem Flieger nach Moskau unterwegs waren. Und wie gesagt: manche kriegen nie genug. Die halbe Lebensgeschichte hatte ich denen schon in Magdeburg ans Knie genagelt, da war jetzt genügend Zeit für den andere Hälfte. Zusammen mit den symphatischen und ebenso todmüden Musikern fuhr ich mit dem Zug gen Berlin, denn so recht wussten die mit der deutschen Beschilderung nichts anzufangen, das kam meinem Helfersyndrom ja nur entgegen.
Die anderthalb Stunden bis Berlin Zoo wurden so zu einer relaxten und informativen Zeit in denen man sich viel zu erzählen und viele Fotos zu zeigen hatte ( ja in der Tat, Magdeburg hat einen Whirlpool und toll wie viele Personen da so rein passen ) und einige Pläne für neue Treffen besprach. Ich war noch nie in Russland und ich denke, jetzt hätte ich endlich einen guten Grund.
Und am besten wieder mit Project Pitchfork!

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Project Pitchfork - Kaskade Tour - 06.10.2005 Magdeburg
Magdeburg – Factory, 06.10.2005

Bericht Leipzig 24.09.2005

Es sind 9 Stunden nach Tourende vergangen.
Meine rechte Hand sieht immer noch aus, als hätte ich sie nicht rechtzeitig aus einem Tattooshop gekriegt... wie groß können zwei Club-Einlassstempel eigentlich sein?! Nächstens mal doch gleich über den kompletten Arm, wa? Leicht größenwahnsinnig diese Hamburger...
Ich werde dieses Jahr auch nie mehr jammern, ich wäre nicht in den Genuss des Zeltens auf großen Festivals gekommen – rein Körpergefühltechnisch hätte ich grad für immer unter der Dusche stehen können. Mein Gott was kann man verdrecken auf einem Konzert. Sänger üben sich als Springbrunnen und verpassen der willigen ersten Reihe ne kostenlose Munddusche (Seitenblick zu Bort...) von rechts kriegt man gutgefüllte Bierbecher über die Schulter, beim anschließenden Touchdownmarathon- es hatte mich mindestens zweimal zu Boden gerissen (noch ein Seitenblick auf Bort...) saß man in was weiß ich für einstige Glasinhalte um sich dann anschließend dank beginnender Koffein-Über- und Schlaf-Unterversorgung die Pommes samt Ketchup Mikadolike auf die Jeans zu stapeln.... Aber das war es ja wert!
Nie hätte ich gedacht, dass nach Magdeburg noch ein annähernd so mitreißendes Konzert abgehen würde. Und sicher nicht im Sleepy Hollow des Nordens.
Aber erst einmal zu Magdeburg 06.10.2005
Wieder einmal war die Gothicnews-Reisegruppe recht orientierungslos wenn’s drum geht nach Burg zu kommen. Diesmal kein Umweg über Wismar doch irgendwas ist immer. Drum waren Milu bereits fertig als das große HALLO in der Factory begann. Magdeburg = Pitchfork-Forumstreffen. Den Gastauftritt von Carsten Klatte bei der ersten Supportband hätte ich schon gern vernommen, neugierig auf das sattere Klangbild der doppelten Gitarrenunterstützung wegen doch daraus wurde leider nichts. Ja selbst Altera Forma hatten diesmal nur Hintergrundbeschallungsfunktion für uns.... wir waren mit Freunde begrüßen und Namen erraten voll ausgelastet. Dazu übernahmen wir auch nur zu bereitwillig die Aufgabe, dem Cocktailbarkeeper seinen Job zu erklären. Lieber Barkeeper-Azubi, es gibt einen Unterschied zwischen einem einfachen Tequilla und Tequilla Sunrise und nein eine Zitronenscheibe reicht da nicht als Sonnenaufgangssymbol. O.K. man kann auch Long Island Ice Tea ohne Eis trinken, aber das gibt Minuspunkte fürs Mitdenken.Die einzigen verfügbaren White Russians im Club hatten derweil leichte Technikprobleme on Stage aber meisterten es mit Bravour, die bringt ja so schnell nichts aus der Ruhe. Drummer Sergey hatte man in den vergangenen Off-days optisch seinen Kollegen angepasst, auf dieser Tour war eindeutig Oben Ohne Trumpf! Alexei wurde auch mehrmals einen Schritt weit vom Mirkrophon Ständer gesichtet. Hey, neue Tanzschritte gelernt? ;)
Mittlerweile ließ man dem Publikum auch deutlichere Pausen zwischen den Tracks quasi als Beifall-Start-Hinweis und blendete nicht mehr wie in Berlin sicherheitshalber nahtlos von einem zum nächsten Song.

Als Project Pitchfork sich durch grelle Lichtmorsezeichen ankündigten- verdammt wir hatten die Sonnenbrillen vergessen- verdonnerte ich Team 1, Team Blabu sowie Lea, Rat41, Marius samt Begleitung sich gefälligst in den vorderen Publikumssektor zu stellen und sich der Akustik-Opposition anzuschließen. Wie im Kindertheater wurde laut vernehmbar nach dem Kasper verlangt und der kam prompt. Scheubi for Oscar in der Kategorie “best Publikum-Warmup“.Während es dann wie im ersten Teil der Kaskade-Tour planmäßig durch die Setliste ging, überraschte Sänger Peter Spilles mit einer doch recht ungewohnten Redseligkeit. Nicht mehr ganz aktuell war der Aufruf zum Szeneunterstützenden CD-Kauf statt downloaden welcher mit den Worten: „Ihr wisst was ihr mit der Szene macht, denn ihr seid die Szene!“ noch einmal in die Köpfe gehämmert wurde. Allerdings mit einem abschwächendem“ ach bin ja nur ich!“ hinterher. Und ja nicht vergessen nur Kosmetika zu kaufen, welche eindeutig nicht an Tieren erprobt wurde. Das nenn ich doch mal Zielgruppenorientiert waren doch die erste Reihen bislang in der Mehrzahl im Angesicht blau gestreift.Die Stimmung die diesmal von der Bühne ausging war ausgelassen, zusammengehörend und hochgradig ansteckend. Und wenn auch, Zitat: „ es mit den Interessen der Band kollidiert, aber ich finde es sind genau ausreichend genug Leute zum Konzert gekommen!“ Es hatte in der Tat viel von Clubatmosphäre mit Familienanschluss. Meiner Meinung nach waren diesmal auch wirklich nur die Fans der Band gekommen (sofern sie es an einem Donnerstag ermöglichen konnten) und die Stimmung wie Tanzbewegungen wurde nicht von „Zufalls“Gästen behindert, welche vielleicht mit dem Fernsehprogramm des Abends nichts anfangen konnten und sich grad mal in der Nähe der Location befanden.Mit „the Future is now“ und vielen glücklich ausgepowerten Leuten im Publikum wie auch auf der Bühne wurde Magdburg in den kühlen Abend entlassen. Dank der netten Securitypolitik war noch mind. eine Stunde zeit, sich mit allen Freunden des Forums über diese außerordentlich positiv angekommene Show auszutauschen bevor sich die Wege fürs erste wieder trennten. Allgemeiner Tenor: die nächste Tour sind wir alle wieder dabei!

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Project Pitchfork - Kaskade Tour - 24.09.2005 Leipzig
Leipzig – Werk II, 24.09.2005
(Bericht: Lilith)

Bericht Berlin 22.09.2005

Im Leipziger Werk 2 sollten wir nun PROJECT PITCHFORK das zweite Mal auf ihrer "Kaskade"-Tour erleben. Was heute schon einmal äußerst positiv auffiel, war die lange Schlange, die sich vor dem Einlass gebildet hatte. Das versprach eine gut gefüllte Halle. Perfekt!

Den Auftakt bestritten auch heute wieder MILÙ, die dem Publikum (zumindest dem noch unwissenden Teil) wieder das eine oder andere Fragezeichen über die Köpfe zu zaubern vermochten. So atemberaubend die ausgebildete Stimme von Anke Hachtfeld auch sein mag, so wenig passend zum Rest des Abends war leider auf der anderen Seite auch das Programm, das sie und ihr Keyboarder/Gitarrist zum Besten gaben. Mit dieser künstlerischen Mischung aus Chanson, Pop und Klassik konnten wohl nicht viele Besucher, die eher auf die mitreißende Elektronik von PROJECT PITCHFORK eingestellt waren, etwas anfangen. Irgendwie schade, denn in entsprechendem Rahmen eines klassischer angehauchten Ambientes wäre dieser Auftritt wahrscheinlich um Längen besser zur Geltung gekommen.

Ganz anders bei der nachfolgenden Band, die sich schon in Berlin in unsere Herzen gespielt hatten und sich mit einem knappen aber aussagekräftigen "Good evening. We are ALTERA FORMA from Russia. Thank you very much. Now we´re beginning." vorstellten. "Connect To Electropop" lautete ab sofort das Motto und man war dazu eingeladen, sich einfach treiben zu lassen und mit den verspielt elektronischen Klängen hinwegzudriften, die durch ein
Drumset unterstützt wurden. Ab und an mischten sich Computer-Voice Passagen unter das (russisch!) gesungene und gaben dem ganzen somit fast ein bisschen KRAFTWERK-Touch.
Ein wenig flüssiger und nicht mehr ganz so schüchtern wie in Berlin wirkten auch die Bewegungen von Sänger Alexey Prohorov, der sich heute schon ein paar Mal von seinem Mikrofonständer zu entfernen traute.
Insgesamt bleibt hier zu sagen, dass ALTERA FORMA zweifelsfrei zu den positiven Neuentdeckungen dieses Jahres auf dem Synthiepop-Sektor gehören.

Nach kurzer Umbaupause wurde es dann erneut dunkel in der Halle, was das Publikum zu ersten Jubelrufen und -pfiffen animierte, die weiter anschwollen, sobald die ersten blauen Scheinwerferstrahlen auf die Bühne trafen und sich zu einem wahren Inferno steigerten, als die Anfangstakte von "Beautiful Logic Strings" zu vernehmen waren und ein mehlstaubiger Scheubi auf den Plan sprang, um den eifrigen Animateur zu geben. Die Rechnung ging auf und spätestens jetzt war klar: Leipzig würde rocken.
Auch beim zweiten Stück "The Present" hielt man sich an "Kaskade"-Material, bevor man dann mit "Fire & Ice" einen kleinen Ausflug in die guten alten Zeiten machte und damit die Stimmung nocheinmal um einige Punkte mehr anfachte. Dass man Scheubis nachfolgenden Tipp, einfach so weiterzumachen, herzlich gern befolgen mochte, war eigentlich klar. Das Publikum war so außer Rand und Band, dass die überschwappende Stimmung bis in die letzten Reihen deutlich zu spüren war.
Ein klein wenig enttäuschend fanden wir es nur, dass sich die Band nach der ersten Zugabe kein zweites Mal zurückapplaudieren ließ, und das, obwohl der wilde Mob noch unbeeindruckt weitertobte, selbst als schon das Licht anging und somit ein nochmaliges Auftauchen der fünf augenscheinlich schon ganz und gar aussichtslos war.

Bis auf ein Wiedersehen in Magdeburg! :)

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Project Pitchfork - Kaskade Tour - 22.09.2005 Berlin
Berlin – Columbia Club, 22.09.2005

Vor der Columbiahalle stand gegen 20 Uhr Ortszeit eine so überschauliche Menschenmenge, dass man sich glatt noch einmal genötigt sah, auf die Eintrittskarte zu blicken. Doch - wir sind richtig hier.
Die Türen waren noch geschlossen, die Security am aufwärmen, die Flyerverteiler nicht mal in Sichtweite. Selbst Mitglieder des allgegenwärtigen Project Pitchfork-Forum war nicht zu sehen... Das kann dauern, dachten wir uns und machten es uns auf den Steinstufen so gemütlich wie es nur ging.
Eine Stunde später, nach einigen sehr unterhaltsamen, mal mehr/mal weniger „Small“talks mit Freunden und Bekannten, trafen die bis dato am Berliner Großraum verzweifelnden Partychicks aus Hannover und Magdeburg ein und man konnte sich in die mittlerweile warm gearbeiteten Hände des netten Einlassers begeben, der bis dato eine beachtliche Menge Spätankömmlinge durchsucht hatte. Berlin brauchte mal wieder seine Anlaufzeit.Weit kam man ja erst mal nicht. Großveranstaltungen mit bekannten und geschätzten Musikgrößen sind in Berlin seit jeher ein Sammelpunkt für das Szenen-Einzugsgebiet >80km. Und so kam es, dass Milú bereits Song Nr. 2 anstimmten, als wir es durch den Wald von geschüttelt werden wollenden Händen schafften und neugierige Blicke und Ohren gen Bühne richteten. Die Ohren blieben ruhig. Die Augen wurden größer und pendelten unsicher zwischen Sängerin und Publikum hin und her. Während der Gehörsinn einem angenehme Klänge einer beachtlichen Stimme samt Oktavenvielfalt ans Hirn sendete, zeigte einem der Sehnerv eine junge blonde Frau, offenbar unsicher bezüglich der Wahl des Schuhwerks, welche in ungewohnten Gesten und Bewegungen zur Begleitung eines jungen Herren am Keyboard ganz in ihrem Gesang aufzugehen schien. Das dies jetzt nicht allgemein einheitlich ankam, ist wohl nur logisch. Die Aufmerksamkeit der Halle war mehr als geteilt. Waren doch die Vorbands der vergangenen Jahre eindeutiger in der Musikstilrichtung bestimmbar gewesen und näher am Hauptact positioniert. Und auch einige Unsicherheiten seitens der Musiker als Reflektion auf die lebhafte Ansammlung vor ihnen, wurden bemerkt, aber das dürften die Musiker im Laufe der nächsten Shows schnell überwinden können. Gegen Ende des Sets wurde das Tempo angezogen und der elegante Übergang zur zweiten Band war gelungen.
Altera Forma sind eindeutig Freunde der Elektronischen Genre. Das war nicht zu leugnen. Und wenn man es musikalisch nicht erraten konnte, dann auf jeden Fall anhand der Electro-Pop-Bekleidung des Keyborders, ist man denn des Lesens fähig. Ähnlich der Auftritte von Destroid stand ein sympathisch wirkender Mann hinter einem Laptop und nutzte ab und an die Möglichkeiten der modernen Stimmverzerrung aus. Der dritte Mann im Bunde saß, auf Grund geringer Platzverhältnisse nehme ich an, seitlich zum Publikum hinter einem Drumset. Was angesichts der Vielfalt an Technik auf der Bühne Pluspunkte einbrachte. Einen Drummer zu haben, wenn alles andere vom Band kommt, ist sehr charmant. Nach den ersten drei Tracks begann ich mir ernsthafte Gedanken zu machen, wo ich die bald in meinem Besitz seiende CD des russischen Trios zu Hause einordnen werden würde: neben Haujobb? Laibach? Ladytron? Auf jeden Fall ziemlich weit oben, gut erreichbar.
Nach kurzer Pause stand die altbekannte Project Pitchfork Mirkophon-Ständer-Skulptur auf der Bühne, davor übte man sich in indirekter Wärmeregulierung durch intensives Zusammenrücken und die Presse hielt sich abschusssicher die teueren Kameras vor die Augen und aus dem bekannten Gefahrenbereich. Noch stand ich „jwd“ hinter der Technik zwecks misstrauischem: man weiß ja nie, was vorn abgeht. Oben wie unten. Zudem waren noch lange nicht alle Hände geschüttelt, die sich samt Besitzer in der gut gefüllten Halle versammelt hatten. Wie auch bei den diesjährigen spärlichen Auftritten auf ausgesuchten Festivals des Landes hatte man auf eine zusätzliche Aufmerksamkeitsquelle aus digitalen Bildern im Hintergrund verzichtet. Es blieb bei „du und die Band“. Und vielleicht anschließend: dem Augenarzt, denn die aufblendende Lichtquellenkulisse trieb so manchen die Tränen in die Augen. Ja herrlich, dieses Nachleuchten.... Faaaarben!! Begonnen wurde mit „Beautiful Logic Strings“, einem der Stücke des neuen Album „Kaskade“ welches in einer vorherigen Befragung unter die Top 5 geraten war (Team 1 intern). In allzu weit zurückliegenden Jahren wurde sich nicht aufgehalten. Das Hauptaugenmerk lag auf den vergangenen Veröffentlichungen. Nachdem erst einmal sämtliche Musiker positioniert waren, kamen die Fans nicht mehr eine Sekunde zum stillstand. Nach einer gewissen Zeit hielt ich es nicht mehr zwischen den aufmerksam lauschenden Background-Gästen aus und strebte näher zum Geschehen. Natürlich traf ich direkt auf eine glücklich tanzende Chick und eine gerade mit Arbeit fertig seiende und drum im Beginn ihr gleich zu tun, bewegende Lilith. Na dann, mach mit mach’s nach mach’s besser ( alter DDR Kampfspruch ;) ) Persönliche Must-be-jeah-how-great-songs sind eindeutig „Fleischverstärker“ und „human crossing“. Die mittlere Menschenansammlung direkt im Epizentrum kannte keine Hemmungen, Hände flogen der Reihe nach gen oben, die alte Regel: das ist mein Tanzbereich und das deiner! galt schon lange nicht mehr und trotz des satten Tones, der uns um die Köpfe flog, vernahm man ebenso klar den Chor derjenigen ohne Mirko bei den beliebtesten Textpassagen. Party on!Ab und an brachte ein wohlgewählter Spruch seitens des hellhaarigen Keyboardplayers die Massen noch ein bisschen mehr aus der Reserve und als das Hauptset sich dem Ende näherte war es eindeutig, dass Berlin die fünf Musiker noch lange nicht gehen lassen würde.
Diese starteten nach kurzem Luftholen mit „Timekiller“ die Nachspielzeit und setzten direkt wieder bei 100 an. Im Hintergrund der Halle dürfte sich jemand über eventuelle „ehy sach ma, hast du davon nicht auch nen Remix gemacht“ Sprüche gefreut haben. Der folgende Programmpunkt brachte die Gehirnzellen vieler Fans zum routieren. „Was das denn?! Kennst du das?“ „Nee du?“ Hörte man von einigen Seiten. Andrea’s diplomatische Antwort lautete: „Guck einfach so als ob du es kennst!“ Im nachhinein stellte sich heraus, stellte Peter Spilles eigenhändig die Technik bedienend, einen der neusten Songs des Kaskaden-Nachfolger-Album vor. Sowas in der Art kannte ich bis dahin nur von Musikern wie Moby, welcher sich innerhalb von 16 Konzerten von einem anspielen des Liedes bis zu einer Free-Session-Version bis zu 5 min gesteigert hatte. Das könnte noch interessant werden, notierten wir.„K.N.K.A.“ und „The Future Is Now“ beendeten das Auftaktkonzert der Kaskade-Tour in Berlin. Eisern blieben einige Fans stehen und verlangten nach „mehr“ doch dazu haben alle noch bei den kommenden Konzerten Gelegenheit.Wir verließen zufrieden und ausgepowert die Halle in Kreuzberg und begaben uns für eine Weile auf die andere Straßenseite, wo uns noch mehr Pitchfork-songs aus den heute mal vernachlässigten Jahren erwarteten. So muss das sein!
Auf nach Leipzig!

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Sero.Overdose - Görlitz 16.07.2005
Steelrose Festival - Görlitz 16.07.2005

Der Moment, wenn man nach über 27 Stunden seine Schuhe in die Ecke stellen und sich wieder in seinem eigenen Bett lang machen kann- ist so verdammt gut. Es sei denn, man ist vorher einen steilen westpolnischen Waldabhang Bobfahrer-mäßig hinuntergesaust und hat sich von stabilen Ästen den Rücken zerkratzen lassen. AUA! Nach anderthalb Stunden Fahrt mit der Stadtbahn bis Cottbus und anschließender 90 minütiger Sardinendosen- Wer noch atmen kann, der schummelt doch- Reise, mit der in ihrer Abteilanzahl dem Mitfahreransturm deutlich unterlegenen Bad Lausitzbahn, hatten Steffi, ich und Lilith den Proviant noch lange nicht vollständig geext. Drum deponierten wir die „Cola- und Wasserflaschen“ samt Erdnusskekse hinter einer großen Wurzel im Park vor der Kulturbrauerei bevor wir pünktlich zur ersten Band des Tages das Gelände betraten. Sehr schön zu sehen, der Osten setzt auf neue Einnahmequellen. Man konnte sich für nur 20 Euro einen Fotopass am Einlass kaufen und somit in den Kreis der Pressegraben-Auserwählten aufgenommen werden. Ideen muss man haben!
Die sehr überschaubare Location mit direkter Sonneneinstrahlung bot eine Menge, wie wohlschmeckendes Essen, mehrere Getränkestände mit reichlich Angebotsvielfalt und für jede Band einen eigenen Merchstand. Mit dem schon im Bummelzug zungengepiercten Fernglas-Orcakopf, den ich mir erst kürzlich im Sealife-Berlin zugelegt hatte, inspizierte man cool und erwachsen die Gegend. (http://www.invalid-minds.com/sealife.html) Schnell stellte sich heraus dass die Berliner Partyszene fast vollständig angereist war. Jeden Meter traf man auf ein bekanntes Gesicht mehr, es erinnerte mich extrem an K17-Partys. Besonders freute mich der Besuch von Lizett aus Schweden, die extra wieder eingeflogen war. Natürlich auch dabei: die Jungs von Flying 55, Sound Tesselated samt Schnappi (ha ha) und die Reisegruppe Köpenik. Ebenso Franka und Bernd. Berlin musste wohl heute mit leeren Tanzflächen kämpfen. Und auch Anne lief uns in kürzester Zeit in die Arme, sodass der Spezialsprachkurs in die nächste Runde gehen konnte. Kurt Krömer wäre stolz auf uns, wa? Der Begriff „ganz schlimme Augenwurst“ fiel diesen Abend aber mal nicht.

Mit The Change startete das Kulturangebot. Recht metallmäßige Töne schwebten über den Platz und brachen sich an den Backsteinmauern der umliegenden Gebäuden. Ziemlich schnell war ihr Set aber auch wieder zu Ende aber so recht Beachtung fanden sie nicht. Das Los der ersten Band eben.

Nach ultraschneller Umbauzeit fingen Dual mit ihren Songs an. Aus Solidarität zu Berlin, früheren Konzerterinnerungen wegen und weil einer des Dual-Teams uns mit dem Auto vom Görlitzer Bahnhof bis direkt Toreingang Steelrose-Festival gefahren hatte, traten die Partypuppen aus dem Schatten hervor, stapelten Taschen und Getränke als Sichtschutzversuch hinter sich und los ging das Tanzfest. Anne und Freundinnen links vor der Bühne, Steffi, Caro und icke rechts davor und nach getaner Arbeit im Fotographenauffangbecken gesellte sich auch eine energiegeladenen Lilith dazu. Der Rest des Publikums demonstrierte durch Fan-shirts und Sitzstreik, dass sie eigentlich eher wegen Staubkind hier sind und Synthpop jetzt nicht ihr Ding war. Der Dualfrontman bestach mit seiner Stimme und eleganten Hüftschwung. Vor der Bühne stieg unsere Stimmung mit jedem neuen Song des Duos, vom anfänglichen Mitwippen ging es stufenlos bis hin zu Moshpitversuchen nach Anne-Art über. Und zeitgleich wurden auch die Gesichter der Musiker immer freundlicher.

Die kommende megakurze Umbaupause krabbelten Steffi und ich wieder durch die Parkvegetation auf Suche nach Stärkung und verpassten beinah den ersten Song der nächsten Band, ebenfalls aus Berlin, Sero.Overdose. Und das bedeutet: weitertanzen! Kein Problem bei diesen wunderschönen Melodien mit genialem Stimmeinsatz von Andre, welche mich ja vor Jahren so sehr an Erasure erinnerte und sofort begeistert hatte. Der riesige natürliche Spot, der sich heute konstant auf die Bühne richtete, wurde wieder mit blauer Sonnenbrille beantwortet, ansonsten blieb man bei der Anzugpflicht für Hauptstadtacts. Im Hintergrund trug man tapfer weiterhin langärmlig und Lederjacke, aber wahre Rockstars, die sonst mit Nadeln gespickte Harcore-Industrial-Screamer begleiten, können damit umgehen. Die Songs der zwei bereits bestehenden Sero.overdose Alben brachten nach und nach mehr Leute in die vorderen Reihen. Das Serotonin wurde in Massen produziert und es hieß zu recht: No time for silence!
Uns heimlich beobachtende Musiker kommender Programmpunkte rechneten sich aufgrund unseres Einsatzes bereits das größtmögliche Stimmungspotential für ihre Show aus und waren später der Meinung, dass wir auch gefälligst bei ihnen in der ersten Reihe zu stehen hätten. Zieh erst mal nach Berlin und dann können wir über eine Aufnahme in die Partypuppen-Absolut-must-dancing-in-front-Kategorie sprechen. Übrigens soll demnächst auch Michael Jackson dieses Jahr Hauptstädtler werden, was ich für glaubhabhafter halte.

Painbastard zogen das Tempo an. Erste Obenohne-Poger besetzten den freien Platz und schreckten auch vor sportlichen Rückwärtshaken nicht zurück. Ich versteh ja meistens nicht wirklich was Sänger Alex so ins Mirko schreit, doch ist allein die Kombination von bekannten Trancetracks mit EBMbeats es wert, ausgiebig honoriert zu werden. Steffi war sofort Feuer und Flamme dafür. Ein Hoch auf Bitterfeld!

Die nächste Umbaupause wurde der Umsatz der Getränkestände gesteigert und ich sah das erstemal die von Lilith hochgelobten head-less in Action. Also die Performance war Klasse. Was kann der Mann auch tanzen. Dafür war es nicht soweit her mit dem was ich hörte. Dazu waren die vorangegangenen Acts zu gut gewesen um darüber hinwegsehen zu können. Es war aber ein Vergnügen zuzusehen.

Jetzt wurden die Umbaupausen länger. Staubkind legen Wert auf sauberen Klang und Qualität ihrer Liveinstrumente. Für alle Kurzsichtigen wurde auch extra das Bandlogo in den Hintergrund gestellt, doch allein ein Blick in den Zuschauerbereich hätte klar gemacht, wer jetzt auftritt. Es wurde eng vor der Bühne und aus den hinteren Reihen konnte ich auf eine Wand aus langen, theatralischen Shirtaufschriften schauen. Louis lenkte sofort in der ersten Sekunde sämtliche Aufmerksamkeiten auf die folgende Performance, denn seine Art des Entertainments mit längeren Ansprachen und der gekonnten Einbeziehung des Publikums machten den Auftritt wie gewohnt zu einem sehr familiären Erlebnis. Bei Staubkind fühlt man sich immer herzlich willkommen. Das überraschte dann auch andere Musiker, welche Sänger Louis zuvor als eher zurückhaltend und schüchtern beschrieben hätten und nun völlig positiv überrascht von dem Wandel waren, zumal die musikalische Darbietung sowie so jeden überzeugen musste. Staubkind sind mit das Beste was sich in letzter Zeit zur Band formiert hat. Pathetische Lyrics hin oder her.

Nik Page tauschte das Bühnenbild aus und stellte neben den bekannten weißen kopflosen Statuen auch mehr Equipment auf. Jedoch fehlte am Keyboard das von mir erwartete Gesicht worauf ich doch etwas enttäuscht drein blickte. Wo war Jamie? Und wo waren schon wieder die Zuschauer hin? Etwas mehr Enthusiasmus bitte, wenn das Festival schon in so kleinen Rahmen abgehalten wird. Man kann sich doch wenigstens näher zur Bühne setzen. So verpasst man nämlich auch nicht eventuelle Gastauftritte oder das obligatorische Fahnenschwingen. Diesmal gab es keine Zusammenstöße von Fahne und Fanköpfen... aber Jamie war ja wie gesagt auch nicht da ;) Musik war wie immer Rock’n Roll hoch zehn und viel in buntes Licht getauchter Nebel. Fotograph zu sein ist in solchen Momenten Schwerstarbeit.

Die Sonne war weg, die Zuschauerzahl gestiegen, die Suchscheinwerfer im hinteren Bühnenteil blendeten auf (im angrenzenden Park sind bestimmt etliche Hasen erstarrt) und Project Pitchfork starteten ihren einzigen ostdeutschen Auftritt diesen Jahres. Das Pitchforkforum war sehr spärlich vertreten. Außer Angeltear und seine kleine Reisegruppe war mir keiner weiter durch Kampfbemalung in Strichform aufgefallen. Wo war Bort? Und Team Blabu? Und Tormi? Und überhaupt, wo war Caro hin? Nach ersten zögerlichen Annäherungsversuchen von rechts gen Gitarristen Seite brachen Anne, Steffi und ich durch die Pubilkumsmassen und erreichten die weniger bevölkerte Keyboarder Seite, wo wir uns dann endgültig von Selbstbeherrschung und Kleidungsbedingten Bewegungseinschränkungen verabschiedeten. Egal wie kurz das Fellkleid oder das Shirt jetzt waren, bei uns hieß es: Händehoch, mitsingen und mitfeiern. Die neue superweiche und absolut warmhaltende Pitchforkjacke (gib dem neuen Logo eine Chance! Mein Silberring mit Stern-Dreieck ist nun endgültig veraltet.) hatte jetzt erst mal keine Einsatzmöglichkeit. Arme in die Luft, Absätze flach tanzen und Stimmbänder überanstrengen war die Devise. Besonders gespannt war ich auf die neusten Songs der aktuellen CD „Kaskade“, denn live wirkt alles anders als bei vorab- CD-Präsentationen. Trotzdem muss ich mir die Tracks noch öfter anhören bevor ich mehr beurteilen kann, typisch für die Musik der Hamburger, was heißt, ich werde mir das Album doch bald kaufen, Live hat überzeugt. Und darum ging es mir ja. Hits wie „Existence“ oder „Teardrop“ wurden natürlich lauthals von allen begrüßt. Sehr weit ging es nicht rückwärts in der Bandgeschichte, die ganz alte Klassiker kommen dann vielleicht zur Herbsttour dran. Bei „Steelrose“ (das musste ja sein) setzte man auf die Mitwirkung der Fans und trieb den Lautstärke weiter in die Höhe. (55 Dezibel pro Fan, schätz ich mal... war das nicht die Auflage?) Mittendrin wurde zusätzliches Personal nach vorne beordert um die bedenklich bewegliche Absperrung zum Bühnengraben wieder standfester zu machen. Die Fans hatten einfach zuviel Energie. Nach längerem Beifall und Sprechchören bekam man noch mehr Wunschlieder und somit waren alle nach über zwei Stunden auf das Höchste zufrieden gestellt.

Jetzt lagen alle Hoffnungen auf die Aftershowparty mit DJ Chris Pohl, der Heavens in Motion Crew und DJ Toxicomano. Ich freute mich riesig, endlich wieder in den Genuss des Sets von Chris zu kommen, welches ich nun wirklich lange vermisse. Die Abende im Lime Club und in F-hain waren mir in sehr guter Erinnerung geblieben. Wer spielt schon freiwillig Zeromancer und Orgy? Hier hatte keine Weiberelectro-band einen Chance. Nur ab 3 Gitarren aufwärts! Eine gute Stunde über tanzten Lilith, Steffi und ich mit den übrige gebliebenen Partygästen in dem weiträumigen Saal samt grandioser Lichtanlage und verzogen uns für eine kurze Pause auf die Terrasse als Chris sein Set beendete und an den Nächsten weiter gab. Nach 10 min war Schluss. Steffi und ich betraten ungläubig den dunklen Saal. Oh bitte Nein! Wir hatten uns so fest auf die Openend-Aftershow verlassen, dass wir weder Übernachtung noch motorisierte Rückfahrtgelegenheiten in der Hinterhand hatten. Unser nächster Zug fuhr genau um 5 Uhr morgens. Was alles kein Problem gewesen wäre, wenn wir uns grad nicht in Görlitz aufgehalten hätten. Das Nachtprogramm der Stadt würde wohl nicht existent sein. Und da alle Berlin-Autos bereits bis Oberkante mit Fahrern und Geräten bepackt waren und rote, nach Berlin aufbrechende Busse tabu sind, blieb uns nicht viel übrig als zu warten. Bernd versuchte noch kurz auf eigene Hand die Party wiederzubeleben aber der Strom wurde rasch wieder abgestellt. Andre beschloss spontan und netterweise mit uns zu leiden und wollte sich und Gepäck ebenfalls dem Bahnverkehr anvertrauen. Wieso er dann gegen 03:00 per Handy aus dem Wageninneren von Eschi mitteilte, er würde grad einen leckeren Burger essen, ist mir ein Rätsel. Wir teilten ihm daraufhin umgehen mit, dass Sero.Overdose samt Begleitmusiker gesellschaftlich am Ende seien und wir keinen Fuß mehr zu kommenden Konzertdarbietungen heben würden, Sero.Who? und wir jetzt mal die Kekse aus dem Wald retten gehen. Wir hatten also trotzdem noch genug Spaß bis wir zum Bahnhof aufbrachen. Das selbe Begleitpersonal wie auf der Hinfahrt empfing uns mit breiten Lächeln, diesmal total relaxt, da zwei Wagen angekuppelt wurden, damit alle 16 Leute auch genügend Platz finden. Die deutsche Bahn ist schon lustig. Mit extra starken Kaffee und Käse-Minibaguette machten wir es uns so gemütlich wie es mit Anti-Kopfablage-Frisuren, Beine ausstreck-unmöglich machenden- New Rocks und sich entzündeten Abschürfungen zwischen den Schulterblättern gehen konnte. Gegen halb Neun Uhr hatte Berlin uns wieder. Ich denke, in einer Woche werden wir uns auch nur noch an die schönen Momente erinnern. Also: Thank you for the music!

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Project Pitchfork - Görlitz 16.07.2005
Steelrose Festival - Görlitz 16.07.2005


Der Moment, wenn man nach über 27 Stunden seine Schuhe in die Ecke stellen und sich wieder in seinem eigenen Bett lang machen kann- ist so verdammt gut. Es sei denn, man ist vorher einen steilen westpolnischen Waldabhang Bobfahrer-mäßig hinuntergesaust und hat sich von stabilen Ästen den Rücken zerkratzen lassen. AUA! Nach anderthalb Stunden Fahrt mit der Stadtbahn bis Cottbus und anschließender 90 minütiger Sardinendosen- Wer noch atmen kann, der schummelt doch- Reise, mit der in ihrer Abteilanzahl dem Mitfahreransturm deutlich unterlegenen Bad Lausitzbahn, hatten Steffi, ich und Lilith den Proviant noch lange nicht vollständig geext. Drum deponierten wir die „Cola- und Wasserflaschen“ samt Erdnusskekse hinter einer großen Wurzel im Park vor der Kulturbrauerei bevor wir pünktlich zur ersten Band des Tages das Gelände betraten. Sehr schön zu sehen, der Osten setzt auf neue Einnahmequellen. Man konnte sich für nur 20 Euro einen Fotopass am Einlass kaufen und somit in den Kreis der Pressegraben-Auserwählten aufgenommen werden. Ideen muss man haben!
Die sehr überschaubare Location mit direkter Sonneneinstrahlung bot eine Menge, wie wohlschmeckendes Essen, mehrere Getränkestände mit reichlich Angebotsvielfalt und für jede Band einen eigenen Merchstand. Mit dem schon im Bummelzug zungengepiercten Fernglas-Orcakopf, den ich mir erst kürzlich im Sealife-Berlin zugelegt hatte, inspizierte man cool und erwachsen die Gegend. (http://www.invalid-minds.com/sealife.html) Schnell stellte sich heraus dass die Berliner Partyszene fast vollständig angereist war. Jeden Meter traf man auf ein bekanntes Gesicht mehr, es erinnerte mich extrem an K17-Partys. Besonders freute mich der Besuch von Lizett aus Schweden, die extra wieder eingeflogen war. Natürlich auch dabei: die Jungs von Flying 55, Sound Tesselated samt Schnappi (ha ha) und die Reisegruppe Köpenik. Ebenso Franka und Bernd. Berlin musste wohl heute mit leeren Tanzflächen kämpfen. Und auch Anne lief uns in kürzester Zeit in die Arme, sodass der Spezialsprachkurs in die nächste Runde gehen konnte. Kurt Krömer wäre stolz auf uns, wa? Der Begriff „ganz schlimme Augenwurst“ fiel diesen Abend aber mal nicht.

Mit The Change startete das Kulturangebot. Recht metallmäßige Töne schwebten über den Platz und brachen sich an den Backsteinmauern der umliegenden Gebäuden. Ziemlich schnell war ihr Set aber auch wieder zu Ende aber so recht Beachtung fanden sie nicht. Das Los der ersten Band eben.

Nach ultraschneller Umbauzeit fingen Dual mit ihren Songs an. Aus Solidarität zu Berlin, früheren Konzerterinnerungen wegen und weil einer des Dual-Teams uns mit dem Auto vom Görlitzer Bahnhof bis direkt Toreingang Steelrose-Festival gefahren hatte, traten die Partypuppen aus dem Schatten hervor, stapelten Taschen und Getränke als Sichtschutzversuch hinter sich und los ging das Tanzfest. Anne und Freundinnen links vor der Bühne, Steffi, Caro und icke rechts davor und nach getaner Arbeit im Fotographenauffangbecken gesellte sich auch eine energiegeladenen Lilith dazu. Der Rest des Publikums demonstrierte durch Fan-shirts und Sitzstreik, dass sie eigentlich eher wegen Staubkind hier sind und Synthpop jetzt nicht ihr Ding war. Der Dualfrontman bestach mit seiner Stimme und eleganten Hüftschwung. Vor der Bühne stieg unsere Stimmung mit jedem neuen Song des Duos, vom anfänglichen Mitwippen ging es stufenlos bis hin zu Moshpitversuchen nach Anne-Art über. Und zeitgleich wurden auch die Gesichter der Musiker immer freundlicher.

Die kommende megakurze Umbaupause krabbelten Steffi und ich wieder durch die Parkvegetation auf Suche nach Stärkung und verpassten beinah den ersten Song der nächsten Band, ebenfalls aus Berlin, Sero.Overdose. Und das bedeutet: weitertanzen! Kein Problem bei diesen wunderschönen Melodien mit genialem Stimmeinsatz von Andre, welche mich ja vor Jahren so sehr an Erasure erinnerte und sofort begeistert hatte. Der riesige natürliche Spot, der sich heute konstant auf die Bühne richtete, wurde wieder mit blauer Sonnenbrille beantwortet, ansonsten blieb man bei der Anzugpflicht für Hauptstadtacts. Im Hintergrund trug man tapfer weiterhin langärmlig und Lederjacke, aber wahre Rockstars, die sonst mit Nadeln gespickte Harcore-Industrial-Screamer begleiten, können damit umgehen. Die Songs der zwei bereits bestehenden Sero.overdose Alben brachten nach und nach mehr Leute in die vorderen Reihen. Das Serotonin wurde in Massen produziert und es hieß zu recht: No time for silence!
Uns heimlich beobachtende Musiker kommender Programmpunkte rechneten sich aufgrund unseres Einsatzes bereits das größtmögliche Stimmungspotential für ihre Show aus und waren später der Meinung, dass wir auch gefälligst bei ihnen in der ersten Reihe zu stehen hätten. Zieh erst mal nach Berlin und dann können wir über eine Aufnahme in die Partypuppen-Absolut-must-dancing-in-front-Kategorie sprechen. Übrigens soll demnächst auch Michael Jackson dieses Jahr Hauptstädtler werden, was ich für glaubhabhafter halte.

Painbastard zogen das Tempo an. Erste Obenohne-Poger besetzten den freien Platz und schreckten auch vor sportlichen Rückwärtshaken nicht zurück. Ich versteh ja meistens nicht wirklich was Sänger Alex so ins Mirko schreit, doch ist allein die Kombination von bekannten Trancetracks mit EBMbeats es wert, ausgiebig honoriert zu werden. Steffi war sofort Feuer und Flamme dafür. Ein Hoch auf Bitterfeld!

Die nächste Umbaupause wurde der Umsatz der Getränkestände gesteigert und ich sah das erstemal die von Lilith hochgelobten head-less in Action. Also die Performance war Klasse. Was kann der Mann auch tanzen. Dafür war es nicht soweit her mit dem was ich hörte. Dazu waren die vorangegangenen Acts zu gut gewesen um darüber hinwegsehen zu können. Es war aber ein Vergnügen zuzusehen.

Jetzt wurden die Umbaupausen länger. Staubkind legen Wert auf sauberen Klang und Qualität ihrer Liveinstrumente. Für alle Kurzsichtigen wurde auch extra das Bandlogo in den Hintergrund gestellt, doch allein ein Blick in den Zuschauerbereich hätte klar gemacht, wer jetzt auftritt. Es wurde eng vor der Bühne und aus den hinteren Reihen konnte ich auf eine Wand aus langen, theatralischen Shirtaufschriften schauen. Louis lenkte sofort in der ersten Sekunde sämtliche Aufmerksamkeiten auf die folgende Performance, denn seine Art des Entertainments mit längeren Ansprachen und der gekonnten Einbeziehung des Publikums machten den Auftritt wie gewohnt zu einem sehr familiären Erlebnis. Bei Staubkind fühlt man sich immer herzlich willkommen. Das überraschte dann auch andere Musiker, welche Sänger Louis zuvor als eher zurückhaltend und schüchtern beschrieben hätten und nun völlig positiv überrascht von dem Wandel waren, zumal die musikalische Darbietung sowie so jeden überzeugen musste. Staubkind sind mit das Beste was sich in letzter Zeit zur Band formiert hat. Pathetische Lyrics hin oder her.

Nik Page tauschte das Bühnenbild aus und stellte neben den bekannten weißen kopflosen Statuen auch mehr Equipment auf. Jedoch fehlte am Keyboard das von mir erwartete Gesicht worauf ich doch etwas enttäuscht drein blickte. Wo war Jamie? Und wo waren schon wieder die Zuschauer hin? Etwas mehr Enthusiasmus bitte, wenn das Festival schon in so kleinen Rahmen abgehalten wird. Man kann sich doch wenigstens näher zur Bühne setzen. So verpasst man nämlich auch nicht eventuelle Gastauftritte oder das obligatorische Fahnenschwingen. Diesmal gab es keine Zusammenstöße von Fahne und Fanköpfen... aber Jamie war ja wie gesagt auch nicht da ;) Musik war wie immer Rock’n Roll hoch zehn und viel in buntes Licht getauchter Nebel. Fotograph zu sein ist in solchen Momenten Schwerstarbeit.

Die Sonne war weg, die Zuschauerzahl gestiegen, die Suchscheinwerfer im hinteren Bühnenteil blendeten auf (im angrenzenden Park sind bestimmt etliche Hasen erstarrt) und Project Pitchfork starteten ihren einzigen ostdeutschen Auftritt diesen Jahres. Das Pitchforkforum war sehr spärlich vertreten. Außer Angeltear und seine kleine Reisegruppe war mir keiner weiter durch Kampfbemalung in Strichform aufgefallen. Wo war Bort? Und Team Blabu? Und Tormi? Und überhaupt, wo war Caro hin? Nach ersten zögerlichen Annäherungsversuchen von rechts gen Gitarristen Seite brachen Anne, Steffi und ich durch die Pubilkumsmassen und erreichten die weniger bevölkerte Keyboarder Seite, wo wir uns dann endgültig von Selbstbeherrschung und Kleidungsbedingten Bewegungseinschränkungen verabschiedeten. Egal wie kurz das Fellkleid oder das Shirt jetzt waren, bei uns hieß es: Händehoch, mitsingen und mitfeiern. Die neue superweiche und absolut warmhaltende Pitchforkjacke (gib dem neuen Logo eine Chance! Mein Silberring mit Stern-Dreieck ist nun endgültig veraltet.) hatte jetzt erst mal keine Einsatzmöglichkeit. Arme in die Luft, Absätze flach tanzen und Stimmbänder überanstrengen war die Devise. Besonders gespannt war ich auf die neusten Songs der aktuellen CD „Kaskade“, denn live wirkt alles anders als bei vorab- CD-Präsentationen. Trotzdem muss ich mir die Tracks noch öfter anhören bevor ich mehr beurteilen kann, typisch für die Musik der Hamburger, was heißt, ich werde mir das Album doch bald kaufen, Live hat überzeugt. Und darum ging es mir ja. Hits wie „Existence“ oder „Teardrop“ wurden natürlich lauthals von allen begrüßt. Sehr weit ging es nicht rückwärts in der Bandgeschichte, die ganz alte Klassiker kommen dann vielleicht zur Herbsttour dran. Bei „Steelrose“ (das musste ja sein) setzte man auf die Mitwirkung der Fans und trieb den Lautstärke weiter in die Höhe. (55 Dezibel pro Fan, schätz ich mal... war das nicht die Auflage?) Mittendrin wurde zusätzliches Personal nach vorne beordert um die bedenklich bewegliche Absperrung zum Bühnengraben wieder standfester zu machen. Die Fans hatten einfach zuviel Energie. Nach längerem Beifall und Sprechchören bekam man noch mehr Wunschlieder und somit waren alle nach über zwei Stunden auf das Höchste zufrieden gestellt.

Jetzt lagen alle Hoffnungen auf die Aftershowparty mit DJ Chris Pohl, der Heavens in Motion Crew und DJ Toxicomano. Ich freute mich riesig, endlich wieder in den Genuss des Sets von Chris zu kommen, welches ich nun wirklich lange vermisse. Die Abende im Lime Club und in F-hain waren mir in sehr guter Erinnerung geblieben. Wer spielt schon freiwillig Zeromancer und Orgy? Hier hatte keine Weiberelectro-band einen Chance. Nur ab 3 Gitarren aufwärts! Eine gute Stunde über tanzten Lilith, Steffi und ich mit den übrige gebliebenen Partygästen in dem weiträumigen Saal samt grandioser Lichtanlage und verzogen uns für eine kurze Pause auf die Terrasse als Chris sein Set beendete und an den Nächsten weiter gab. Nach 10 min war Schluss. Steffi und ich betraten ungläubig den dunklen Saal. Oh bitte Nein! Wir hatten uns so fest auf die Openend-Aftershow verlassen, dass wir weder Übernachtung noch motorisierte Rückfahrtgelegenheiten in der Hinterhand hatten. Unser nächster Zug fuhr genau um 5 Uhr morgens. Was alles kein Problem gewesen wäre, wenn wir uns grad nicht in Görlitz aufgehalten hätten. Das Nachtprogramm der Stadt würde wohl nicht existent sein. Und da alle Berlin-Autos bereits bis Oberkante mit Fahrern und Geräten bepackt waren und rote, nach Berlin aufbrechende Busse tabu sind, blieb uns nicht viel übrig als zu warten. Bernd versuchte noch kurz auf eigene Hand die Party wiederzubeleben aber der Strom wurde rasch wieder abgestellt. Andre beschloss spontan und netterweise mit uns zu leiden und wollte sich und Gepäck ebenfalls dem Bahnverkehr anvertrauen. Wieso er dann gegen 03:00 per Handy aus dem Wageninneren von Eschi mitteilte, er würde grad einen leckeren Burger essen, ist mir ein Rätsel. Wir teilten ihm daraufhin umgehen mit, dass Sero.Overdose samt Begleitmusiker gesellschaftlich am Ende seien und wir keinen Fuß mehr zu kommenden Konzertdarbietungen heben würden, Sero.Who? und wir jetzt mal die Kekse aus dem Wald retten gehen. Wir hatten also trotzdem noch genug Spaß bis wir zum Bahnhof aufbrachen. Das selbe Begleitpersonal wie auf der Hinfahrt empfing uns mit breiten Lächeln, diesmal total relaxt, da zwei Wagen angekuppelt wurden, damit alle 16 Leute auch genügend Platz finden. Die deutsche Bahn ist schon lustig. Mit extra starken Kaffee und Käse-Minibaguette machten wir es uns so gemütlich wie es mit Anti-Kopfablage-Frisuren, Beine ausstreck-unmöglich machenden- New Rocks und sich entzündeten Abschürfungen zwischen den Schulterblättern gehen konnte. Gegen halb Neun Uhr hatte Berlin uns wieder. Ich denke, in einer Woche werden wir uns auch nur noch an die schönen Momente erinnern. Also: Thank you for the music!

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Glauchau Filmdreh 2002
Voulez vous coucher avec moi?
oder
Das genialste Project-Pitchfork-Konzert überhaupt
Bonjour mes ami! `eute isch möschte berischten von die geilste Pitschfork-Konzert, die isch je erlebt `abe.

Bericht Grit:
‚Wie jetzt... französisch?!‘ wird sich der werte (unwissende) Leser fragen. Das kam daher, dass dieses Konzert kein reeguläres war, sondern eins, bei dem Szenen für einen französischen Kinofilm mit dem klangvollen (Arbeits)-Titel ”Mic Dans Tous Ses Etats”(...wir haben immer noch niemand gefunden, der uns das so übersetzen konnte, dass was vernünftiges bei rauskommt :o) ) gedreht wurden.Um bei der ganzen Sache dabei sein zu können, mussten vorerst noch ein paar Hürden genommen werden, auf die jetzt näher einzugehen den Rahmen sprengen würde (Insider lächeln jetzt und nicken). :o)
In Glauchau angekommen, nachdem ich die Umleitung gemeistert hatte, OHNE mich zu verfahren, erfolgte zuerst einmal die mobilfunktechnische Kontaktaufnahme zu Carina und Sabine, die sich noch irgendwo im Glauchauer Kaufland rumtrieben. Allerdings dauerte es dann nicht mehr lange, bis sie da waren.
Nach herzlicher Begrüßung- sowie gegenseitiger Klamotten-begutachtungs-und-für-cool-befindungs-Zeremonie, gings im Fußmarsch Richtung Spinnerei.

Unterwegs trafen wir auf Andrea, die Carina aus dem Pitchfork-Forum kennt.
So ließen wir vier Mädels uns dann also im Schatten eines großen Baumes direkt vor dem Eingang der Spinnerei nieder, und als dann Scheubi kurz rauskam und über den Parkplatz latschte, konnte ich sogar noch ein hübsches Foto von ihm machen... obwohl es mir eigentlich ein bisschen peinlich war, danach zu fragen.

Dann wurden erstmal französische Namen verteilt... der von Sabine erinnerte mich irgendwie immer an’s auf’s Klo gehen :o) Anschließend vertrieben wir uns die Zeit bis zum Einlass mit erzählen und Rotweintrinken... und hatten so eine Menge Spaß... die einen, je höher der Alkoholpegel stieg und die anderen (also ich, weil ich nix trinken konnte, da ich nach dem Konzert wieder nach hause fahren wollte) beim dabei zuschauen. Ich muss sagen, eine angetüdelte Carina ist echt ein Erlebnis: Der Alkoholgehalt des Blutes verhält sich bei ihr proportional zum Sarkasmusgehalt ihrer Aussagen. So waren wir wohl letztendlich die lustigsten 4 in der ganzen Warteschlange am Einlass und zogen schon einige skeptische Blicke auf uns. Hey Leute nicht so bierernst, wo steht, dass Grufties keinen Spaß haben dürfen?? :o)Der Einlass begann übrigens ca. 1 Stunde später als die angekündigte Uhrzeit. Als es dann ENDLICH reinging, stellte sich ein kleines Problem: Wohin mit der Flasche Weißwein, die noch übrig war und die wir hätten bestimmt nicht mit reinnehmen dürfen. So entschied man sich, besagte Flasche in einer der da so rumstehenden Mülltonnen (Plastik-Müll und so) zu parken. *igitt* In dem Moment war ich dann doch ganz froh, heut eine plausible Ausrede zu haben, nichts trinken zu können. :o)
Es folgten dann ein paar Sekunden des Bangens, ob ich nun meine Spiegelreflexkamera - trotz positiver Aussagen vorab - doch nicht mit reinnehmen darf... aber es ging alles glatt und es wurden noch nicht mal eine Taschenkontrollen gemacht.
Drinnen angekommen, gings natürlich erstmal zur Toilette, wohin auch sonst :o) und der übliche Weiberkram wie kämmen und nachschminken wurde erledigt. UND ICH BIN SCHON WIEDER AUF DER HERRENTOILETTE GELANDET!!! Déjavu!
Dann hieß es, sich erstmal einen gemütlichen Platz zu suchen, irgendwo zwischen Bühne und Bar. Da die Menschenmenge im Saal gerade mal Hannoveraner Ausmaße angenommen hatte, war dies auch überhaupt kein Problem. (Insgesamt waren 400 Leute angemeldet...letztendlich dürften es aber nicht mehr als 250 gewesen sein.) Nach anderthalb Stunden Verspätung ging es dann endlich los.
Vorab sagte Peter durch, was wir tun und nicht tun sollten (z. B. nicht in die Kamera winken und so *grins*)
Zuerst gab es dann eine halbe Stunde Warmup (und ich hab fotografiert ohne Ende). Was diese kleine Einlage dieser einen Zöpfchen-Tussi sollte, die sich auf einmal mitten im Konzert auf die Bühne Peter zu Füßen legte, darüber rätsle ich jetzt noch. Auch Peter war dies wohl etwas schleierhaft, seinem fragenden Gesichtsausdruck nach zu urteilen. :o) ...so hat halt jeder Sänger seine ganz eigene Angie...


Danach folgte eine Pause, in der ich Peter mit den 2 Grazien, die neben mir standen, ein Foto machen sah. Natürlich schnappte ich mir sofort meine Kamera... so eine Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. :o) Als er das sah, kam er zu mir rüber, fragte erstmal, wo ich herkomme und erklärte mir detailliert den weiteren Ablauf des Abends und dass er jetzt gleich weiterspielen müsse und wir die Sache mit dem Foto auf eine der nächsten Pausen verschieben müssen.
Ich wundere mich irgendwie immernoch, dass ich bei diesem 45-Sekunden-Gespräch (in der Zeit hätte man mind. 5 Fotos machen können, aber egal :o) ) so cool geblieben bin und auch irgendwie hinterher erst richtig realisiert habe, WER da gerade mit mir gesprochen hatte.
Es folgte dann der erste Song - Timekiller - bei dem regulär gefilmt wurde. Er wurde dann noch 2 x wiederholt, in anderen Kameraperspektiven. Danach passierte das selbe noch mit Existence, Conjure, und Rescue Me. Die Pausen dazwischen waren alles andere als lanweilig. Mal gab Drummer Achim eine kleine Extra-Einlage, Peter stellte dem Publikum Manager Kai Lotze vor, später setzte sich Peter an den Bühnenrand und schrieb Autogramme, Scheubi fing auf einmal an zu singen ”Voulez vous coucher avec moi?” und der Rest der Band freestylte mit, später als er so verlassen an seinem Keyboard rumstand meinte er dann: ”ich komm jetzt mal zu Euch” und setzte sich ebenfalls an den Bühnenrand um mit den Leuten zu plaudern. Und in wiederum einer anderen Pause meinte Peter dann: ”So ich hab gerade gehört, wir haben jetzt ein bisschen Zeit um was zu spielen... was möchtet Ihr denn gern hören?” Nach einigen Rufen aus der Menge las er dann einfach mal vor, was für’ne Songs die Band für den Abend denn so im petto hatte. Man entschied sich für ”En Garde!” ...”Orange Moon” hätt ich auch nicht schlecht gefunden :o)

(Einzig und allein die Fragen, wo die Schamhaare in Peters Mikro herkamen, welche Farbe sie hatten und wer das gute Stück denn zuletzt gehabt hatte konnte an dem Abend wohl nicht mehr so richtig geklärt werden :o) )
Bei Conjure sah man dann auch endlich mal die Hauptdarsteller des Films, die sich vorher recht gut versteckt gehalten hatten. Jetzt weiß ich dann auch, warum ich in Paris keine Gothics gesehen habe! Es gibt sie, ich hab sie nur nicht erkannt... wie auch, wenn sie mit nacktem Oberkörper, halboffener 2-Streifen-Hose aus der eine karrierte Boxershort rauskuckt und Sneakers rumlaufen (so wie der Hauptdarsteller)?! Okay, die Mädels waren besser gestylt. Jedenfalls sollten die dann von der Bühne stagediven während Peter runter in die Menge geht und von dort aus singt. Ich fand das echt realistisch, muss ich sagen... und wir stellten schon Mutmaßungen an, dass wohl beim nächsten Pitchies-Konzert, nachdem der Film draußen ist, viele Leute geben könnte, die auch mal von der Bühne stagediven wollen... weil, ”die im Film, die durften das ja auch!”... Die eine Darstellerin zog sich dazu dann auch noch ihr T-Shirt aus... hätte sie nicht tun müssen, zu sehen gabs eh nix... so bei 60a (wohlgemerkt klein a!) *grins*Noch authentischer allerdings war dann allerdings die Szene, in der der Hauptdarsteller zusammen mit Peter ”Rescue Me” sang... Die PP-Konzerte, in denen irgendein Fan das getan hat, muss ich wohl alle verpasst haben.Tja, und dann kam noch, was ich nie erwartet hätte: Ich hatte mich im Vorab noch für eine Statistenrolle "beworben", für Szenen, die nachmittags bereits gedreht werden sollten... in der Bar oder im Vorraum. Leider haben sie mich nicht genommen und ich war doch etwas enttäuscht. Dann waren die “Bewerbungs-Fotos” halt doch nicht gruftig genug...In einer der besagten Pausen saß ich dann so ganz arglos auf dem Bühnenrand und hab mit Carina, Sabine und Andrea geplaudert, als plötzlich die eine Produzentin mir gestikulierte, dass ich von der Bühne runter soll. Gut, dachte ich, dann werden die wohl jetzt gleich weiterspielen wollen. Sie hörte allerdings nicht mit winken auf, als ich wieder auf dem Boden stand und aus ihrem gebrochenen Englisch (war 'ne Französin) hörte ich heraus, dass ich doch bitte mal mitkommen soll. Mit fragendem Blick zu meinen Mädels bin ich ihr dann gefolgt... bis in die Mitte des Saals vor der Bühne... da hatten die sich also ein paar richtig aufwendig aufgestylte Leute (und das war ich wohl... zumindest so sehr, dass mich meine Mutter geschockt angeschaut hat und mein Bruder nur noch "oh scheiße! " meinte, als ich daheim losgefahren bin :o) ) rausgepickt, die da um die 2 der Hauptdarsteller, die sich während des Konzertes auf dem Boden wälzten und wild rumknutschten, drum herumstellen und tanzen sollten (wir sollten sehr nahe um die beiden rumstehen, nur drauftreten durften wir nicht *g*). Auch wieder eine von den realistischen Szenen...


Allerdings: sollte diese Knutschszene vollständig auf dem Film sein, bin ich da wohl so ca. 3 Minuten lang zu sehen. Ich dachte echt, ich schnalls nicht... der Wahnsinn. Auch als die Szene dann abgedreht war und ich wieder zurück zu meinen Mädels gegangen war (wir standen ganz rechts vor/neben der Bühne), durfte ich bei der nächsten Klappe nicht auf diesem Platz bleiben, sondern wurde von dem anderen Produzenten wieder in Richtung Bühnenmitte geschickt... mannomann. Da dann beim folgenden Song aber keiner mehr auf dem Boden lag, somit auch kein Springverbot mehr herrschte und Peter die “Massen” anfeuerte, nochmal ALLES zu geben, wurde es mir dann echt heftig. Zu allem Übel blieb der Typ vor mir mit seinem T-Shirt an meinem Bauchnabel-Piercing hängen und ich bekam mit voller Wucht zu spüren, was für spitze Beinchen die kleine Silberspinne doch hat. Heilfroh war ich, dass es mir das Teil wenigstens nicht rausgerissen hat. ... `eiter wird’s auf jeden Fall noch werden!Danach reichte es mir und ich trat den Rückzug nach hinten an. Meinen Bauchnabel verstümmeln und meine geliebten Lackschuhe zertrampeln lass ich mir nämlich für keinen Kinofilm der Welt! So! :o)
Nachdem alles abgedreht war, legten Pitchfork, die nicht minder fix und fertig waren als das Publikum, noch mal 2 Songs nach. Dann allerdings wars das. Immerhin war es bereits 1:30 Uhr und Peter erzählte den nach Zugaben Schreienden was von bestehenden Gesetzen hier usw. Okay, 1:30 reicht ja dann irgendwie auch.
Danach gings dann für mich wieder heimwärts. Todmüde bin ich gegen 3:30 in mein Bettchen gefallen und hab auch erst am nächsten Tag so langsam realisieren können, WO ich eigentlich gewesen war. Jedenfalls war das echt das beste Pitchfork-Konzert was ich bisher erleben durfte, einfach was ganz besonderes. Ein riesengroßes Danke an Peter, Scheubi, Jürgen und Achim... und nicht zuletzt Kai. ;o)
ENDE
Milk - ein paar Anmerkungen:
Der Tag begann mit einem Fahrrad namens Ville, dass vor der Bäckerei stand. Gutes Ohmen, dachten wir.
Ein schwarzes Fahrrad namens Ville... das macht munter und heiter am frühen Morgen (nach nur 4 Stunden Schlaf). ((und Rauschmitteln verschiedenster Konsistenz))


Nach einer Stunde Frühstück ging's dann endlich los: Willkommen in der Wirklichkeit, nach 14 km schon wollte Sabine uns mal locker in die Leitplanken setzen. Also wieder anhalten und Wasser, Süßigkeiten und weiteren Nervenkram holen.
Auf der butterweich geschmolzenen Nordrheinwestphälischen Autobahn durften wir uns entscheiden zwischen Hitzetod oder fehlende Musik wegen geöffneten Fenstern, wir entschieden immer 50:50 . Sobald Sabine wieder die Leitplanke ansteuerte, wurde das Fenster geöffnet...




Hier hab ich mal ein paar Landschaftsaufnahmen aus Sachsen und Thüringen... und dank eines Vogels kann man wohl behaupten: Ich fotografiere Sch...e! ja ja haa haa ... also am Freitag war der Witz ein Running Gag... muss man wohl dabei gewesen sein.




Dann waren wir noch eine Stunde in der Weimarer Medien-Uni und bestaunten Roboterkonstruktionen. Als wir endlich in Glauchau ankamen, blieb nur noch die dringende Entscheidung zu klären, wo wir uns umziehen sollten. Die Wahl fiel auf "Kaufland". Und diese Idee hatten noch andere, stimmt`s Andre und Simone? :)
Die Umkleidekabinen wurden für eine halbe Stunde besetzt, als Alibi hingen grässlich grüne Stoffhosen raus ... falls doch mal einer Zweifel an unseren Kaufabsichten hegen würde... dann noch schnell den Vorglüh-Wein geholt und ab zur Spinnerei.
Wein und direkte Sonnenbestrahlung ergaben eine wunderbare Mischung:
Der Beweis!!!! Lulu, Celeste und Chantal... und Yvette ( nicht im Bild), wir waren wohl ne zeitlang für die Unterhaltung des kompletten Geländes zuständig, egal ob gewünscht oder nicht.


Ungeduldig warten wir nun auf den Beginn des Warm up. Warm war uns ja schon reichlich, nur noch nicht ums Herz.

Und dann endlich gaben sich noch mehr Leute zu erkennen.
Wie man es gewohnt ist, gab es eine super Show...
...unterbrochen von einigen Umbaupausen, die Zeit ließen zum reden und andere-besser-kennen-lernen.

Nachdem sich nun alle verausgabt hatten und die Gesetze Glauchaus eingehalten wurden,
gab es noch einige Obdachlose die sich bis früh in den Tag hinein wach hielten und den vorbei kommenden Autos zuwinkten. Ich darf die Filmcrew zitieren: You are fantastic, thank you so much for this evening... und ein langgezogenes BYE!

Der Morgen brach an, ich brach fast durch auf dem Autositz und Sabine brachte mich etwas aus der Fassung, weil egal wie laut ich war und wie oft ich die Autotüren zu schmiss... sie schlief tief und fest und träumte ( so ihre Angaben dann um 08:00) von Autounfällen. Ah ja.... Andrea war dafür sofort bereit mit mir zusammen wach zu bleiben. Das war richtig nett von ihr ... isse ja sonst nicht, weiß man ja. ;)

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Zeromancer - 29.03.2002 Hannover
29.03.2002 Hannover- Capitol

Milk
Hannover... diese Stadt bleibt mir wohl lange im Gedächtnis. Allein der Bahnhof!
Wann hab ich mich das letzte mal soooo doof angestellt, um den Weg zur S-bahn zu finden??? Dreimal ruff aufs Gleis 4 und wieder runter, dann raus, einmal über die Straße, zurück, einen einheimischen Heranwachsenden gefragt, wieder rein, runter in den Underground ( huch da waren ja Schwarze Läden) und wieder rauf...


Lilith
Nach einigem Hin- und Herlaufen - das Kilometergeld dafür werden wir noch bei der Stadt Hannover einklagen - entschlossen wir uns dann doch für ein Taxi... vielleicht wollten die das ja nur so...


Milk
Nach dem üblichen Weiberkram im Zimmer des Postwohnheimes ( wer ist eigentlich für die Innendeko verantwortlich zu machen [Lilith] ...und zu erschießen?) sind wir sehr zeitig losgefahren ( Taxi.... immer wieder das Taxi).


Lilith
ja, aber die kennen sich wenigstens in Hannover aus ;o)...


Milk
Ich war ja der Meinung, es wird so wie in Köln: schon Stunden vorher Schlange-stehen und drängeln aber wir waren dort noch unter der magischen Zehner-Grenze und das bis kurz vor 19 Uhr!!!!
Und ich weiß ja, man soll nicht über das Äußere lästern... aber wirklich, DAS war nicht aufbauend!!! 4 K.n.k.a.-Shirts leuchteten mir schon von weitem entgegen, die Turnschuhe... die ausgewaschenen Jeans...Gürteltaschen in neongrüüüün... bis auf zwei, drei Ausnahmen dacht ich , ich werde jetzt Joachim Witts Interpretation von Alpha Omega hören.


Lilith
...Du hast den Tschibo-Fleece-Pullover und die extrem raushüpfgefährdeten Bälle vergessen... wenn die Hannoveraner Szene SO aussieht, dann möchte ich in dem Nest nicht mal begraben sein!!!


Milk
Nun ja, dafür konnten wir noch ein paar Fußball-Spielzüge im TV vom Zeromancer-
Bus sehen und auch der froschige Pitchfork-Bus war gut besucht.
Krieg ich ein Autogramm??? Nö! *lachmichimmernochweg*


Lilith
...und ich schäm mich immer noch, dass ich Peter nicht mal erkannt habe, als er da lang lief... das darf man eigentlich gar keinem erzählen.


Milk
Was mir noch zu Hannover einfällt: es hing nicht EIN Pitchfork-Plakat aus,
ich hab echt überall geschaut wo wir vorbeifuhren... und wir kamen ziemlich viel rum, DJ Bobo führte vor DM aber nicht ein Schmetterling zu sehen. *staun*
Im Capitol erwartete uns gleich noch ein suuuper Tiefschlag: Lilith's Fotoapparat wurde nicht zugelassen .. in Köln hat man sogar digitale Aufnahmen machen können und nun dass...


Lilith
*wutschnaub* ich könnte die Security-Tussi jetzt noch erwürgen!!!
Mir mein Baby wegzunehmen!!!!! Von wegen, ich könnte mit den Bildern "Scheiße" anstellen? Hä?
Will die mich verarschen??? Und seh ich vielleicht aus wie jemand, der mit Peter&Scheubi-Bildern Sch... anstellt??? (was auch immer...) *aaaaaaarrrrrrggggghhhhh*!!!!!!!!! *schrei&kreisch*


Milk
Dann das nächste: an der Bar, den obligatorischen Ballentines-drink bestellt, bekam ich nen supersüßen winzigen Becher mit etwas Cola, ein klein bisschen Whisky und viel Eis,... halb voll/leer, aber 7.50 DM..


Lilith
...Ladies and Gentlemen! Holen Sie sich einen kleinen Schwipps:
Mit nur 100 DM sind Sie dabei! *evilgrien*


Milk
Nun standen wir vor der Bühne, die Halle füllt sich , die Galerie auch und mehr K.n.k.a.-Shirts sammelten sich an.


Lilith
...und lustige Stachelhalsband-Kreuz-Schlüssel-wasauchimmer-Eigenkreationen, Verkleidete Popper, weitere weiße Turnschuhe usw... ach Lästern ist soooo schön... noch nie ist mir die Wartezeit vorm Konzert im Publikum vor der Bühne so kurz vorgekommen... Irgendwo hört halt auch die größte Toleranz mal auf... und diese Grenze war in Hannover echt meilenweit überschritten!


Milk
Als Zeromancer dann begannen, hatte ich allerdings noch ein Problemchen mehr.
Den Super-Zeromancer-Fan! Ein Girl ( sprach englisch) nehmst Freundin.
Sie hatte blonde Kunsthaarsträhnen eingeflochten, dick wie Schnürsenkel, sahen eigentlich wirklich wie Schnürsenkel aus, fassten sich auch so an...egal.


Lilith
das WAREN Schnürsenkel, glaubs mir!!! Super-Sonderangebot beim
heimischen Frisör oder bei Aldi!!!


Milk
Diese Strähnen konnten wirklich weh tun, wenn sie ihren Kopf euphorisch schwang und sich total der Klängen der Band hingab... sie war auch größer als ich,
also ihr Hintern war etwa auf meiner Hüfthöhe... ich weiß dass sie nen Tanga anhatte.. das spürt man, also wenn sie jetzt von mir schwanger ist nennen wir das Baby KIM ( da iss es ja egal was es wird ) *lach*
Oft hatte sie auch ne Zigarette an, die dann Zentimeter vor meinem linken Auge stehen blieb... es war also ein sehr aufregendes Konzert.


Lilith
Tja, dieses ständige vor-der-Zigarette-Ausweichen - ich hatte mit
dem gleichen Problem zu kämpfen - trainiert ungemein das Reaktionsvermögen.
Außerdem frag ich mich immernoch, wieso man bei 'nem Konzert 2 mindestens
5-Kilo-Taschen über der Schulter hängen haben muss... aber gut, als Rammbock
sind sie jedenfalls sehr nützlich... wie die blauen Flecken an meiner Hüfte bestätigen.


Milk
Lilith hatte die Aufgabe ein Foto von Alexs Rückentattoo zu schießen ...


Lilith
Milk-Zitat: "Drück ab!!!! Drück ab!!!!" Zitat Ende.


Milk
sowie endlich mal den Drummer zu knipsen ( wie ich an den Fotos sehe, hat er sich darüber echt gefreut). Das Zeromancer diesmal ne Zugabe geben mussten war nur gerecht! *immernochfreu*


Milk
So nun kamen Project Pitchfork dran. Mittlerweile standen wir zweite Reihe und da ja der blonde Engel fort war, konnte ich wieder mehr Aufmerksamkeit der Bühne widmen. Die Leute traten einen Schritt nach vorn, ich hatte ein paar Minuten einen menschlichen Rucksack, bis ich die Ellenbogen benutzte (ich bin ja soooo evil) und dann war Ruhe ;)
Ab Mitte des Konzertes wurde es allerdings sehr anstrengend. Hinter uns tobten die Hardcore-poger sich aus und einer hinter mir hatte ein Stachelarmband das er mir beim Applausgeben auf den Kopf donnerte...
außerdem ist es hart wenn die Wasserflaschen am Bühnenrand begehrenswerter werden als die Band. Lieber Peter, bitte nicht erst am Ende die Massen wässern, bitte schon etwas eher!
Und was noch schön ist, wenn Peter sich an den Bühnenrand setzt, stellt oder wie auch immer, dann drängt es die Weiber blitzschnell in die Mitte und ich kann wieder atmen. Bitte auch öfters machen, ok? :)


Lilith
Pitchfork spielten dann auch länger als die von uns anhand der Begutachtung des Publikums prophezeite halbe Stunde (anderthalb Stunden waren es, glaub ich). Wenigstens waren "Orange Moon" und "Alpha/Omega" mit dabei gewesen... wenn wir auch auf "Souls" vergeblich warten mussten
*einekleineTräneausdemAugenwinkelwisch*

Milk
Wir? Ich komm damit klar... schön war ja das ich bei K.n.k.a. den Text quasi bildlich vor Augen hatte... mehrmals... oh man diese T-shirts....


Lilith
Nach dem Konzert gelang es mir noch, eine Flasche Wasser aufzufangen, die die Security ins Publikum warf. Nie habe ich mich so sehr über ein Getränk gefreut und auch das dankbare Leuchten in Milks Augen werde ich nie vergessen ;o)


Lilith
Später stand dann noch die Frage "After-Show-Party" oder nicht... tja, und Kai wollte ja EIGENTLICH
noch mal wiederkommen... leider durften wir aber vorher schon die Location verlassen "wir schließen!" und so wurde uns die Entscheidung sozusagen abgenommen.
Das Taxi kam glücklicherweise recht schnell. (schon mal mit klatschnass geschwitzten Lackhosen bei
0°C im Freien gestanden?? Nette Sache.)

...und es soll da in Hannover ja auch Ampeln geben, die einfach partout nicht grün werden wollen auch nicht nach 5 Minuten... (bestimmt von'ner SPD *g*). Glücklicherweise konnte sich unser Chauffeur dann doch dazu entschließen, mal ausnahmsweise bei Rot loszufahren. :o)

Wieder angekommen im Postwohnheim... die Füße schmerzten, die Augen auch ;o)... waren wir froh, als wir endlich im Bett lagen. Eigentlich müsste man mal die Nachbarn fragen, ob wir nachts dann Timekiller-trällernd über den Hof geschlafwandelt sind... dieser Song ging uns beiden nämlich absolut nicht mehr aus dem Kopf.

Am nächsten Tag dann mussten wir feststellen, dass solche Postwohnheime ihrem Ruf (zumindest übernachtungsentgelt-technisch) gar nicht gerecht wurden und dann sahen wir unseren Zug, den wir eigentlich nach Berlin nehmen wollten, auch nur noch von hinten... obwohl wir noch genüüüügend Zeit hatten. Aber so richtig schocken konnte uns das dann auch schon nicht mehr, nicht nach DIESEM
Konzert.

Eins steht für uns jedenfalls fest:
NIE WIEDER PITCHFORK IN HANNOVER!!! ...NIE WIEDER IRGENDEIN ANDERES KONZERT IRGENDEINER ANDEREN SCHWARZEN BAND IN HANNOVER!!!!!! (obwohl ich ja in ein paar Wochen
bei Subway gerne mal Mäuschen spielen möchte... vielleicht kommen ja auch Leuchtgrün-Bauchtasche und Fleecepulover-Omi wieder aus ihrem Loch gekrochen...)


Milk
Ähm.. ich noch mal.... wenn Pitchfork in Hannover spielen und ich nur dahin gehen kann ( als ob das je passieren würde) dann geh ich doch noch mal nach Hannover. ;)

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erstes Project Pitchfork-Fantreffen - 01.12.2001 Hannover
Stop searching...Hasi is already here
SAAATAAAAAAAAANsjünger überfallen Sportlerheim

Lilith
Lange, lange heiß und inbrünstig herbeigesehnt war er von uns, der 01.12.2001 und der Grund dafür war viel besser als die Schoki, die man ab dem Tag aus dem Adventskalender pulen darf:
Auf nach Hannover zum Chaotentreffen.
Manche Leute sind ja auch schon früher angereist, zum Vorglühen sozusagen. Und so kam es, dass sich ein Teil von Team 1 bereits am Freitag bei Chick traf.

Chick
Abholung vom Bahnhof: Ich möchte hiermit darauf hinweisen, daß Milk vor der Post die Briefkasten nicht findet (was einige verärgerte Gesten aus anderen Autos aufgrund meiner Blockade nach sich zog) und Lilith mit gutem Orientierungssinn und engelsgleicher Geduld gesegnet ist. :)

Milk
Darf ich Hannover zu der besten Regine Hildebrand-look-alike Kassiererin im Getränkemarkt (wo war das?) Kasse 3 gratulieren? In ihrer Freizeit ist sie bestimmt Lehrerin für Pantomime, Fortgeschrittenen Kurs II.

Chick
Bei Marktkauf! Da wo Du Dich schon wie zu Hause gefühlt hast. Vergiß bitte nicht Ihren unverwechselbaren trockenen Humor: "Ich hätte gern noch drei Tüten, wenn das geht." - "Und wenn's nicht geht?" *böseschmunzel*

Lilith
Bei lecker Rotwein wurden erstmal Konzert- und Festival-Fotos angeschaut sowie ausgiebig getratscht.
Danach und nach 2 mehr als doppelten Feiglingen auf ex (weil sonst Kellyfan) schwankten wir ins Base, wo wir uns noch so 1 bis 2 Stunden austobten und letztendlich von 7 DJ's unterhalten wurden. Nochmal ein großes Sorry an Milk, weil Du immerzu meine Tasche schleppen musstest. ;o)

Milk

Erstaunlicherweise war es echt geil im Base, die Leute sahen gut aus, tanzten, Musik war in Ordnung, nur das Krischi die Tel. Nummer von dem Typen bekommen hat, traf mich etwas. Nun ja... iss ja quasi eine Familie ;)

Chick
Rossi, er heißt Rossi. tztz tz

Lilith
Irgendwann gegen 4 Uhr muss es dann gewesen sein, als wir ins Bett fielen.
Punkt 9:00 Uhr wurden wir dann ziemlich unsanft von einem fiesen Klingeln an der Tür geweckt hinter dem allerdings eine ganz liebe Sputnik steckte, die uns sogar frische Brötchen mitgebracht hatte.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten sich Chick, Sputnik und ich auf den Weg zu Rossmann, wo noch ein paar von Chicks Bildern (In Extreeeeeeeeeeeeeeeeeeemoooooooo *träller*) auf Abholung warteten.

Chick

In der Apotheke nebenan, in der Lilith sich etwas gegen die Nachwirkungen des Dornfelders vom Vorabend besorgen wollte, gab es für die "drei Damen" (*schüttel*) Präsente in Form von geschmacklose Kalendarien für 2002.

Lilith

Milk erwies sich derweil als wahre Hausfrau und kochte Mittagessen. Glatte 2 Stunden hat sie sich in der Küche geplagt um uns ein ungarisches Gulasch mit Nudeln zu servieren. Nur ich olles Vegi musste dieses Festmahl leider verschmähen, aber Tomatensoße ist ja auch ganz lecker. :o)

Sputnik

Ich möchte hiermit festhalten, dass Milk nicht allein der ganze Dank für das köstliche Festmahl auszusprechen ist! Wie ihr undankbaren Ossis sicherlich zu verschweigen plant habe ICH, jawohl ICH die Zwiebeln geschnitten und Milki todesmutig vor dem Angriff der Killertomaten gerettet!

Lilith

Danach beschlossen Chick und ich, uns noch die halbe Stunde bis der Fön... äh... Andrea da ist, auf's Ohr zu hauen, nachdem selbige uns mitgeteilt hatte, dass sie gerade 50 km vor Hannover ist.

Andrea
Mein Gott, was war ich stolz...
Bis dato keine Komplikationen: Mein Schätzchen schnurrte mit kontinuierlichen 160 Sachen auf den Überholspuren der Autobahn Nummer 2, aus den Boxen hämmerte mit gnadenloser Unbarmherzigkeit ein Weiberelectrotm Stück nach dem anderen und das Ziel sooooo nah *zeig* vor Augen... Zufriedenes Nicken.

Lilith

Allerdings wurden wir schon nach 15 Minuten wieder aus dem Halbschlaf gerissen durch eine aufgeregte Andrea, die sich irgendwie total verfahren hatte, so dass es sicher noch mal eine dreiviertel Stunde dauern würde.

Andrea

Wisst Ihr, was das Gute an diesen Sachen ist. Man lernt unwahrscheinlich viel von der jeweiligen Stadt kennen, durch die man gerade völlig planlos irrt. Nein wirklich...man stelle sich vor, mir wäre dieses Stahlkonstrukt von Messe-Turm entgangen - nicht auszudenken...

Chick
Und das alles nur, weil Andrea zu mißtrauisch war. Wenn ich sage, man muß bis Ausfahrt Hannover Nord, dann wird es die wohl auch geben! ;)

Sputnik

Ich möchte Andrea an dieser Stelle aber in Schutz nehmen! So spöttisch ich am Anfang noch war, auf dem Rückweg sind Milki und ich auch in den Höllenschlund (A 38?) gekommen! Diese Autobahn ist wahrscheinlich der Zusammenfluß aller schlechten Energien aus ganz Deutschland, das Portal zur Hölle sozusagen....der Straßenplaner ist wahrscheinlich auch ein Satansjünger!

Lilith


Da wir dann irgendwie doch nicht mehr so richtig schlafen konnten, unterhielten wir uns ein bisschen, über Bands, Mythen, Illusionen und angerostete Betten in Kellern.
Derweil wurde im Wohnzimmer klammheimlich der Restinhalt der Feiglingflasche niedergemacht und das IO-Video eingelegt. Fortan amüsierte man sich - angeregt vom Ethanolgehalt des Getränks - köstlich über Kai's Aussehen und Scheubi's Auftritt als Kreuzung aus Curt Cobain und Dieter Bohlen.

Milk

Wayen's World!!! wir haben uns auf Wayne's World geeinigt und die MC Hammer-Hosen waren auch zum schießen... und BASTARD-T-Shirts machen aus jedem nen ganz anderen Typ... *lach*

Sputnik

Der Feigling stand provokativ vor unseren Näschen...da werden angeborene Instinkte zu Forschungszwecken einfach so ausgenutzt! Wir erwiesen der Wissenschaft sozusagen einen großen Dienst! Außerdem konnte man den Bon Jovi und Wayne's Worls lookalike-Wettbewerb ja nur mit genügend Drogen ertragen!

Lilith

Endlich kam auch unsere Andrea an, Milk konnte den heißersehnten Fön in die Arme schließen und plötzlich standen 5 Flaschen Wein mehr auf dem Tisch (und eine Packung echtes Burger Knäcke)

Sputnik
Mir war der Fön egal, ich hab mich auf dich gefreut...

Lilith
Während Milk ins Bad stürmte um dort besagten Fön ausgiebig zu quälen, setzte sich der Rest des Weiberclans auf die Couch, und lachte sich weiter eins über das Video.

Sputnik

Du hast ein ganz entscheidendes Detail vergessen: Als Quotenwessi wurde ich mal wieder auf's übelste gemobbt: Erstens haben diese Ex-Stasiisten ununterbrochen russisch geredet und wahrscheinlich übelste Verschwörungspläne geschmiedet, dann wurde mir als intelligenter, reicher, kapitalistischer Wessi vorgeworfen, daß meine Aussprache "breit" wäre ("Wuaaarst"....das heißt "Wurscht"! Oder nicht "Maaaaaaagddeburg" sondern Ma.....keine Ahnung wie man das schreibt!)

Lilith

So langsam begann dann auch das In-Schale-Werfen für den Abend. Es folgten die allgemeinen weibertypischen Sätze, wie "Was zieh ich bloß an?", "Geht das so oder soll ich was anderes anziehen?" und "Wie um alles in der Welt bekomme ich nur diesen klatschnassen Pullover noch trocken?"
Glücklicherweise verfügt Chicks Wohnung über drei Spiegel, sonst wären wir wohl vor Mitternacht nicht losgekommen.

Milk

... was Chick aber nicht hat, sind Gardinen an den großen Fenstern. Die gegenüberliegenden Nachbarwohnungen werden den Abend des Jahres gefeiert haben!

Andrea

Ich bin ja immer noch dafür, dass wir die Gebühren nachträglich beitreiben.
Hey, wenn ich ins Kino gehe, muss ich schließlich auch löhnen!

Sputnik

Die Idee mit den Gebühren find ich gut, unsere Luxuskörper gibt es schließlich nicht umsonst!

Chick

Kinnas! 1. Gardinen sind HÄSSLICH und extrem durchsichtig. 2. Meine Vorhänge sind schön und nur ein bißchen durchsichtig. 3. Das was Ihr gebraucht hättet, nennt sich Rollo oder Jalousie. 4. Und die brauchen Krischi und ich auch nicht - also habt Euch nicht so! *fg*

Lilith

Nachdem wir fast einstimmig beschlossen hatten, dass eine Rickschah wohl nichts für diese Temperaturen wäre ging es ans Taxi-Anrufen, was nach mehreren Versuchen auch fuktionierte.

Milk
Versteh doch, Rick - Schah, das sprang mir förmlich ins Auge!

Sputnik
Ich versteh dich doch.....driving with my darling, Milki....

Lilith


Um ca. 19.20 Uhr standen wir dann nach einem kleinen Hochgeschwindigkeits-Sprint durch den frisurschädlichen Regen in der HSC-Sportgaststätte (...mit Kegelbahn... geil, oder?!) und mussten uns erstmal über die absolut unfreundliche Bedienung wundern. Die Gründe dafür wurden schnell bekannt. Nein, die haben da nichts gegen "Gruftis"... nur gegen Leute, die Gläser für Selbstmitgebrachtes verlangen...
Glücklicherweise konnte unser Sonnenscheinchen das klären und den Rest des Abends war die Bedienung dann auch richtig nett.
Nach der Begrüßungszeremonie (außer 5 Leute kannte ich dort noch keinen) ließen wir uns erstmal nieder und bestellten was zu trinken. Dabei musste ich dann feststellen, dass ich mich schlechter mit Wein auskenne, als ich bisher dachte, denn erstens wusste ich nicht, dass Chianti weiß ist und zweitens war mir ebenfalls unbekannt, dass die rote Variante zuckersüß schmeckt...
Dafür war das Essen um so leckerer und tierisch viel. Deshalb wurde Milk verdonnert, mir gefälligst bei der Vernichtung zu helfen während Sputnik händeringend einen Abnehmer für die verhassten Kiwi-Scheiben auf ihrem Gemüsesalat suchte.
Und die Kellnerin war verdammt hart im Nehmen, muss ich sagen, hätten wir doch vom logischen Standpunkt aus eigentlich erwartet, dass sie schreiend das Weite sucht, wenn da jemand auf die Frage, für wen denn jetzt der Teller sei, markerschütternd "SAAAAAAAAAAAATAAAAAAAAAAAAAAAN!!!!!" durch den Raum brüllt.

Andrea

*lach* Nein, war das geil. Diese abrupte Stille im Raum. Die fragenden Augen dieser Bedienung. Das anschließende Gefeixe - köstlich.

Chick

Ich hab doch nur meinen Job getan! Der übrigens darin bestand, alle Leute auszuhorchen, welches Essen sie bestellt haben oder noch bestellen möchten und vor allem, wer sie sind (manchmal 3x, weil die 5 Gläser Vorglüh-Wein sich langsam bemerkbar machten... *g*). Seeeehr aufschlußreich das alles. Eigentlich hab ich ja auch nur so getan, als hätte ich meine Liste vergessen. Die mir und diversen Tischnachbarn eigene Neugierde mußte schließlich befriedigt werden.

Lilith


Wir stellten ja schon Vermutungen an, dass es in der Sportlergaststätte in spätestens 10 Minuten von Bild- und Blitz-Reportern nur so wimmeln wird, die über eine schwarze Messe berichten. Und wenn der Sohn vom Wirt dann am nächsten Tag eine schwarze Jeans trägt, dann sind WIR schuld. *g*
Es war 21:30, als dann die Band (plus Laura, plus Kai, minus Achim) erschien und erstmal von allen völlig ignoriert wurde. Cool bleiben war angesagt, Sternchenaugen und rotfleckige Wangen sowie plötzliche Appetitlosigkeit allerdings absolut erlaubt. (Punkt für Milk!)

Milk
Call me Nostradamus!

Lilith
Die CD war glücklicherweise genau zum richtigen Zeitpunkt gewechselt worden, DANKE Chick!!!

Chick

Gern geschehen! Meinen Argumenten konnte der selbsternannte Chef-DJ Träne nichts entgegensetzen! "Ey, wechselst Du CD nüsch Alda, hol isch meine grrroße Brrruder! Isch geb Dir auch Banane."

Lilith

Nach ein paar Minuten entwickelte sich dann eine kleine Autogrammstunde. Viele hatten Stücke aus ihrer PP-CD-Sammlung mitgebracht... einige sogar die ganze Sammlung. ;o)
Da mir sowas eigentlich immer a....peinlich ist, ich aber unbedingt ein Autogramm auf meinem Dark-Deko-Rucksack haben wollte, mischte ich mich mit unters Volk, in der Hoffnung, in der Menge nicht aufzufallen.
Ein paar Fotos vom Filmdreh-Konzert in Glauchau hatte ich natürlich auch dabei. Als ich eins davon Peter zum Unterschreiben gab, waren er und seine Laura sich einig, dass das ja richtig genial aussieht. Scheubi allerdings hab ich mit seinem Bild wohl etwas in Depressionen gestürzt (SORRY! :o) ). Meinte er doch sofort, als er einen Blick drauf warf: "Oh nein, ich muss abnehmen!" (diesen Satz wiederholte er noch mehrere Male an dem Abend und er wollte sich partout nicht von uns vom Gegenteil überzeugen lassen) Die anderen Glauchau-Fotos hat er sich dann aber trotzdem auch noch anschauen wollen und auf manchen gefiel er sich sogar. Da soll noch mal jemand behaupten, nur wir Frauen wären eitel.

Sputnik

Nachdem mir dann erstmal erklärt wurde wer da wer ist, wurde mir ein Foto in die Hand gedrückt mit dem Befehl: "Los hol Autogramm von Hasi, für Markus mit K"! Zu Befehl! Also hin zu dem Heinz und Auftrag ausgeführt.....war ich nervös *schlotterhicks*

Milk

Andere wollen wenn schon denn schon Diät-Kekse, ich hab ihm dann mal zugestimmt. Iss auch echt notwendig Kai, dass du ja nicht zunimmst... *kopfschüttel*

Lilith

Über die Kai-Fotos wurde übrigens gemeinsam mit Peter arg gefeixt. :o)
Warum allerdings gewisse Leute sich wirklich doppelt ganz sicher sind, ebenfalls ein Autogramm von Laura haben zu müssen, konnte sie ja absolut gar nicht fassen. (ich übrigens auch nicht) Da half auch ihre Original-Aussage nichts, dass sie ja gar nicht in der Band sei.

Milk
Peters Liebe ist auch seine Liebe!

Lilith
Irgendwann kam dann Kai auf die Idee, dass sich doch alle mal vorstellen sollten, es wäre ein Wunsch der Band.
Ich liebe solche Spiele, ehrlich... (Milk, das war schon der zweite Punkt!)

Milk

Sowas lernt man auf der Manager-Hochschule gleich am Anfang.

Sputnik

Wer bin ich? wäre aber noch lustischer gewesen....

Lilith


Natürlich begann die nette Vorstellungsrunde bei Team 1 und als sich dann Alpha666 als Cenobit vorstellte (*harrharr*), haben bestimmt einige, die ihn noch nicht kannten, ziemlich komisch geschaut.
Ein Gruppenfoto gab's später auch noch. (Und der 3. Punkt für Milk!)

Milk

Tja, was soll ich sagen, ich kenn doch meine kleinen Freunde (gefiedert hätte ich jetzt beinahe gesagt)

Lilith

Die Tür wurde von Kai geschlossen und somit war jede Fluchtmöglichkeit versperrt. Auf mein wiederholtes heftiges Protestieren, dass es in der Ecke da viel zu dunkel für ein Foto sei, durfte ich aber noch mal raus und die Bedienung bitten, das Licht anzuschalten. ...ich hätte die Chance nutzen sollen...
Sicher, man wird sich am Ende nur durch Abzählen auf dem Foto wiederfinden können. Aber weil wir nicht so gut im Zählen sind *g* ließen sich Andrea und ich was anderes einfallen und kletterten einfach auf einen Tisch, womit wir dann mindestens doppelt so groß wie die anderen waren. *lach*

Milk
Wir sind Borg! 4 von 5, Reihe 2. Widerstand zwecklos...

Lilith
Nach der Aktion gabs dann noch diverse Gesprächsrunden. Angeltear und Weoun wichen Peter nicht mehr von der Seite und in verbalen Erklärungsnotsituationen wurden sogar die Tischdecken bemalt, um das ganze bildlich darzustellen... ohne Worte...
Andrea

Na, Wortbilder eben. Lieste nich im Philli-Forum, oder wat?! Da kann man vielmehr mit ausdrücken!!!!! Verstehst du mich????? Aber, ist schon o.k.!!!!!!!!! *feix*

Sputnik

Genau, nachdem ich direkt am Anfang (Ca. 30 sek. Nach Ankunftszeit) von Angeltear überfallen wurde, und der mich über mein Unverständnis für die höheren Themen und meine schlechten Manieren aufklärte und wir danach wieder dicke Freunde waren, sage ich nur "Masken, Masken.....überall nur Masken".....gelernt im Philli-Forum!

Lilith

Ein Foto gemeinsam mit Peter musste natürlich auch noch sein. Das hatten Andrea und ich uns ganz fest vorgenommen. :o)
Also bekam Milk die Kamera in die Hand gedrückt und wir sprachen Peter an. Hätte er gewusst, worauf er sich da einlässt, er wäre vermutlich eiligsten Schrittes geflüchtet. Denn so'n verkrampftes Hinstellen und Arme verschränken geht ja schon mal gar nicht und überhaupt tut es uns ja nun wirklich leid, dass Peter der kleinste auf dem Bild ist ...usw. (O-Ton Andrea). Armer Peter. Zu insgesamt 4 Fotos wurde er genötigt. Aber er hat's ganz humorvoll aufgenommen.

Andrea

Hey, ich wollte ein Foto mit Peter und nicht mit nem Pappaufsteller! *fg*

Sputnik
Da war ich schon hacke, hab ich nämlich gar nicht mitgekriegt!

Lilith
Scheubi posiert da schon professioneller. Auch wenn er mich dabei fast zerdrückt hätte. ;o)
Sputnik

Oh doch, das hab ich gesehen...schleuder, quetsch....Ausdruck: 10 Punkte!

Lilith


Und wo wir gerade bei Fotos sind... eine Team-1-Fotosession musste NATÜRLICH auch noch gemacht werden. Bloß wo??? Vor der komischen braunen Wand im Saal... nee, sieht nicht gut aus. Hmmm... wie wärs vor den Klo's da ist es wenigstens hell. Na, und wenn wir schon VORM Klo stehen, dann können wir auch gleich reingehen zum Fotografieren, aber nicht aufs Damen- sondern aufs Herrenklo, wennschon, dennschon!!!
An die Becken, Mädelz!!!

Milk

1-2-3 Oberkörper frei! *brüll*

Chick

Lobend erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang unseren Starfotografen Satan (da isser wieder). Du kommst drüber hinweg, da bin ich mir ganz sicher! *übernkoppstreichel*

Sputnik

Ja, Satan der Held, immer da, wenn man ihn braucht! So schlimm kann's aber auch nicht gewesen sein, der Spiegel aufm Herrenklo is ja auch nicht zersprungen! Da frag ich mich doch, warum haben Männer einen Spiegel direkt an den Pinkelbecken?!

Lilith

Milk und Sputnik diskutierten dann fast eine Stunde lang mit Kai über Cenobit und Kampfhunde. (Euch fällt allen die Ähnlichkeit der Themen auf, ja?!) Chick und ich haben uns kaum noch einbekommen vor Erschütterung: Nicht mal die Eurotrash konnte unsere beiden Mitstreiter aus dem Redefluss reißen. Dann eben nicht.

Sputnik

Das war wichtig: Das sind Themen, die die weltpolitische Lage verändern! In Zeiten von Terroranschlägen und Bartträgern sollte auch die Gefahr Cenobit nicht unterschätzt werden! Laut des großen Meisters kann der ganze Restaurants zerstören....oder so ähnlich....scheiß Allohol!

Lilith

Wir gingen jedenfalls tanzen ...wenn schon mal "Need you like a drug" läuft. Und, oh siehe... blitzten da nicht plötzlich einige Fotoapparate in unsere Richtung auf??? Sollte Team 1 etwa schon seinen eigenen Fanclub haben???
Irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr wollte sich Scheubi nun verabschieden, weil er hundemüde war. Aber er kam nicht sehr weit, da ihn sein Manager bat, doch den Witz zuende zu erzählen, den er nicht mehr auf die Reihe bekam. Also ließ sich Scheubi dann doch noch mal nieder und aus dem einen Witz wurden mehrere und letztendlich eine Diskussion über Musik, Internet und Lebenseinstellungen.

Milk

Blau, seine Augen sind blau. Keine Chance zu entkommen, er war sicher mal ne Schlange im früheren Leben.

Sputnik

Oh ja, da war's schon zu spät....was hat der nochmal alles erzählt, in seiner anderthalbstündigen Abschiedszeremonie?

Lilith
Gegen 3 Uhr mussten wir die Location dann leider verlassen, da die Kellnerin auch irgendwann mal Feierabend machen wollte und um 6:00 Uhr da auch schon das nächste Event vorbereitet werden sollte.
Eigentlich sollte es danach noch in "Bad" oder "Bath" (ohne Wasser) gehen. Aber da sich keiner so recht entschließen konnte, wann und wie und überhaupt wurden diese Pläne wieder über den Haufen geworfen.
Team 1 plus Andrea machte sich auf in Richtung Hühnerhaus und schlummerte dort gegen 4:00 zufrieden und glücklich auf der Stange... ähm.. in ihren Bettchen bzw. Schlafsäckchen ein. :o)
Fazit der ganzen Veranstaltung:

1.Chick bekommt Team-1-Gold für die nette und vorbildliche Unterbringung der Rest-Hühner

2.Milk bekommt zu ihrem nächsten Geburtstag eine Kristallkugel geschenkt,

3.Andrea eine Karte von Hannover.

4.Lilith KLEBT sich demnächst die vollen Filme in die Tasche.

5.Sputnik wird Pitchfork-Fan.

6. "5. " war gelogen.

E N D E

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De/Vision - 03.09.2004 Döbeln (Tag der Sachsen)
Gunter Schmäche & Band
Novaspace
Captain Jack
Achim Menzel
und zahllose Tanzvereine

Dann eine belgisch-afrikanische RnB "künstlerin"

und dann endlich De/Vision.

Noch nie hab ich mich soooo anders gefühlt wie bei diesem Musikmix.
Anyway. Als die bis dato nur nervige Freddy-Frau von NRJ mal nicht von Schnappi dem kleinen Krokodil sprach und tanzte sondern meinte, mit ihrer Bekundung: "De/Vision wären ja ihre Lieblingsband!" hart an einer Klage wegen Rufschädigung vorbeischrammte, begannen die etwa 20 D/V Fans in der ersten Reihe laut ihrer Freude über den Beginn der langersehnten Show zu jubeln. Die anderen 200 zufällig da stehen geblieben Sachsentag-Besucher fielen nicht ins Gewicht. ---- freitag---- in döbeln----kurzfristige bekanntgabe----nrj bühne---- nach mitternacht wo alle Busse schon weg sind----

Ungünstigerweise konnte nicht "Unputdownable" gespielt werden. Gerade die Single mit der sie nun auch bei NRJ routieren. Hm... Technische Probs... das Mikro machte ja auch ab und an Pause.
Im Pressegraben, in dem nicht ein einziges Pressewesen zu sehen war, standen die mit Spremium-kappe versehenen Geburtstagskinder des Tages und waren schon sehr weit weg von allem. Solange sie mir nicht vor die Kamera liefen, war mir das egal. Ich hab dann so etwa 4 Filme verknipst, bevor einer noch auf die Idee kommt, ich wäre als Fan in der ersten Reihen (hinter der Kamera sieht mich ja keiner mitsingen)
Nach der Zugabe (schon längst nach eigentlichen Ende der erlaubten Zeit aber wer nimmt das schon ernst) waren alle 24 Mann glücklich. Also die Band und die Fans. Und vielleicht auch die Freddy-Frau. Denn die durfte wieder tanzen und hier ist es:
Schnappi das Krokodil, gespielt mind. 8 mal als ich völlig genervt auf 0:20 gewartet habe:

Schappi lied

Ich bin Schnappi das kleine Krokodil,
komm aus Ägypten das liegt direkt am Nil;
zuerst lag ich in einem Ei,
dann schni schna schnappte ich mich frei.

Refrain
schni schna schnappi schnappi schnappi schnapp
schni schna schnappi schnappi schnappi schnapp

Ich verlange einen VNVmix davon!

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