Montag, 22. Oktober 2007
KMFDM - 24.11.2005 Berlin
milkland, 04:39h
KMFDM
24.11.2005 K17 Berlin
KMFDM - Berlin
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Der erste richtige Wintereinbruch. Es war klirrendkalt in der Hauptstadt. Da half nur eines: ab in den K17-Club zu KMFDM live on stage. Denn da ist Gruppenkuscheln Programm.
Bereits im ersten Innenhof des K17geländes erwartete einen eine lange Schlange anstehender Gäste. Hatte man diese erste Hürde geduldig ausgestanden, konnte man sich im nächsten Innenhof noch einmal für einige Viertelstunden ein Bild von den Mitstreitern machen, welche die kommenden Stunden mit einem Seite an Seite zubringen werden würden. Der Soundcheck war noch im vollem Gange.
Nach dem Startschuss versammelte sich das Publikum erstenmal im hinteren Teil der Halle um ausgiebig den Merchstand zu plündern. Viele hatten so etwas wie Einkaufslisten parat um ihren Freunden und Bekannten eines der hierzulande begehrten / schwererhältlichen Comicshirts zu beschaffen.
Als Panic Drives Human Herds das Aufwärmprogramm begannen, war es demzufolge noch recht leer vor der Bühne. Und mit den ersten Tönen wurde mir auch schnell klar wieso ich im Vorfeld Earplugs erhalten hatte. Die Druckwelle war gewaltig und schob die Schaumstoffkegel schon fast selbstständig noch ein Stück tiefer in meine Ohren. Mega-satter Industrial Metal übernahm die Hauptrolle im Raum. Der Alec Empire’s Gitarrist Robbie Furze sorgte für knallharte Riffs, schrie seine Texte mit Nachdruck ins Mirko, Kollege Antti Uusimaki tanzte seinen Namen in Electroklängen gehüllt hinter seinen vielen Aufbauten und hielt die Nebelwände komplett auf, was den Fotographen natürlich freies Schussfeld auf Lady Juliet Elliott ermöglichte, die elegant gekleidet in schwarzen Lackpumps mit ihrer Gitarre den beiden Herren im nichts nachstand. Da war ordentlich Spiel-Wut in der Luft.
Urplötzlich wurde es melancholisch auf der Bühne. Fast hätte man denken können, es handele sich um eine zweite Vorband doch Herr Furze war es immer noch selbst, der dort mit freien Oberkörper diese sanfteren Töne anschlug und die bis dato recht verwirrt schauende Menge überraschte. Und dachte man jetzt, najut najut dann nehmen wir mal die Ohrstöpsel wieder raus.... da brach der folgende Song über einem zusammen, wie ne Monsterwelle am Südseestrand.
Das minutenlange Halten der E-Gitarren vor die Verstärker irritierte anschließend wirklich jeden.
Keine zwei Minuten nach dem die Supportband das Ton-Schlachtfeld verlassen hatten, schickten sich die Backstage-Buddies an, das Platzangebot neu aufzuteilen. An zwei Keyboardaufbauten mit ordentlich Kabelsalat drum herum standen kurze Zeit später die Vocal-Protagonisten bei KMFDM: Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli ; und hatten das wie aus dem Nichts zusammenspringende Berliner Publikum die ganze kommende Zeit über fest im Griff. Man tauschte sich regelmäßig und lautstark aus, Schreie von unten kontra Schreie von oben. Mit jeweils einem ihrer begnadeten Gitarristen rechts und links am Bühnenrand und dem, Schneewittchensarg ähnlich, Glasscheiben-versehendem Schlagzeug im Nacken hauten die selbsternannten Father of Industrial Rock einige der Evergreens der langjährigen Bandgeschichte sowie viele Songs ihres neuesten Babys „Hau Ruck“ um die Ohren der begeisterten Fans. Da die meisten Lyrics der neuen Stücke Lucys Machwerk waren übernahm sie des öfteren Ruder und Stimmrecht und heizte mit ihrer aggressiv- lasziven Bodylanguage zusätzlich die Halle an. Nicht selten sah man junge Männer vor ihr der Ohnmacht nahe, einer von ihnen konnte noch schnell ein Herzchen-Zeichen mit den Fingern gen Bühne formen bevor ihm die Sinne schwanden und er in der pogenden Masse nach hinten weitergereicht wurde. Mit den wahnsinns-genialen Gitarrensolo-Einsätzen und der gelungenen Mischung von Metal mit Ultra-EBM-Klängen und den überzeugenden Stimmbändern beider Sänger waren auch die spärlichen Newcomer ( meld! Ich kannte KMFDM wirklich nicht!) zügig eingenommen und hibbelten am Rande der Bühne mit.
Natürlich mussten KMFDM noch mal ran und raus, als das obligatorische Set fertig gespielt war. Wenn Berlin erst mal in Bewegung ist....
Zusammen mit neuer Nachspielzeit-Verpflegung klaren Inhaltest schaltete man den Reservetank an und verlegte die K17- Hochsprungmarke noch ein paar mehr Zentimeter Richtung Decke.
Von den vielerorts bejubelten beißend-ironischen Inhalte der Songs werde ich mir dann wohl mal nachträglich anschauen, dass dürfte dann den gesamten Eindruck eigentlich nur noch verbessern, den diese Live-Show hinterlassen hat. Allein die Setliste, die wir Sekunden nach beenden der letzten Zugabe ohne Rücksicht auf Verluste von den Bühnenbrettern gerissen haben, verspricht viel. In dem Sinne: Free your Mate! Und besorgt euch die neuste Scheibe von KMFDM! Setliste:
01. Hau Ruck
02. Son Of A Gun (Preacher Man)
03. Free Your (M)ate
04. Every Day's A Good day
05. Terror
06. Mini Mini Mini
07. Inane
08. New American Century
09. Real Thing
10. Adios
11. Waste(d)
12. Last Things (till next time)
13. A Drug Against War(ndhal again)
-----------------------------------------------
14. WW III
15. Attack/Reload
16. Megalomaniac
-----------------------------------------------
17. DIY (ist over!)
24.11.2005 K17 Berlin
KMFDM - Berlin
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Der erste richtige Wintereinbruch. Es war klirrendkalt in der Hauptstadt. Da half nur eines: ab in den K17-Club zu KMFDM live on stage. Denn da ist Gruppenkuscheln Programm.
Bereits im ersten Innenhof des K17geländes erwartete einen eine lange Schlange anstehender Gäste. Hatte man diese erste Hürde geduldig ausgestanden, konnte man sich im nächsten Innenhof noch einmal für einige Viertelstunden ein Bild von den Mitstreitern machen, welche die kommenden Stunden mit einem Seite an Seite zubringen werden würden. Der Soundcheck war noch im vollem Gange.
Nach dem Startschuss versammelte sich das Publikum erstenmal im hinteren Teil der Halle um ausgiebig den Merchstand zu plündern. Viele hatten so etwas wie Einkaufslisten parat um ihren Freunden und Bekannten eines der hierzulande begehrten / schwererhältlichen Comicshirts zu beschaffen.
Als Panic Drives Human Herds das Aufwärmprogramm begannen, war es demzufolge noch recht leer vor der Bühne. Und mit den ersten Tönen wurde mir auch schnell klar wieso ich im Vorfeld Earplugs erhalten hatte. Die Druckwelle war gewaltig und schob die Schaumstoffkegel schon fast selbstständig noch ein Stück tiefer in meine Ohren. Mega-satter Industrial Metal übernahm die Hauptrolle im Raum. Der Alec Empire’s Gitarrist Robbie Furze sorgte für knallharte Riffs, schrie seine Texte mit Nachdruck ins Mirko, Kollege Antti Uusimaki tanzte seinen Namen in Electroklängen gehüllt hinter seinen vielen Aufbauten und hielt die Nebelwände komplett auf, was den Fotographen natürlich freies Schussfeld auf Lady Juliet Elliott ermöglichte, die elegant gekleidet in schwarzen Lackpumps mit ihrer Gitarre den beiden Herren im nichts nachstand. Da war ordentlich Spiel-Wut in der Luft.
Urplötzlich wurde es melancholisch auf der Bühne. Fast hätte man denken können, es handele sich um eine zweite Vorband doch Herr Furze war es immer noch selbst, der dort mit freien Oberkörper diese sanfteren Töne anschlug und die bis dato recht verwirrt schauende Menge überraschte. Und dachte man jetzt, najut najut dann nehmen wir mal die Ohrstöpsel wieder raus.... da brach der folgende Song über einem zusammen, wie ne Monsterwelle am Südseestrand.
Das minutenlange Halten der E-Gitarren vor die Verstärker irritierte anschließend wirklich jeden.
Keine zwei Minuten nach dem die Supportband das Ton-Schlachtfeld verlassen hatten, schickten sich die Backstage-Buddies an, das Platzangebot neu aufzuteilen. An zwei Keyboardaufbauten mit ordentlich Kabelsalat drum herum standen kurze Zeit später die Vocal-Protagonisten bei KMFDM: Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli ; und hatten das wie aus dem Nichts zusammenspringende Berliner Publikum die ganze kommende Zeit über fest im Griff. Man tauschte sich regelmäßig und lautstark aus, Schreie von unten kontra Schreie von oben. Mit jeweils einem ihrer begnadeten Gitarristen rechts und links am Bühnenrand und dem, Schneewittchensarg ähnlich, Glasscheiben-versehendem Schlagzeug im Nacken hauten die selbsternannten Father of Industrial Rock einige der Evergreens der langjährigen Bandgeschichte sowie viele Songs ihres neuesten Babys „Hau Ruck“ um die Ohren der begeisterten Fans. Da die meisten Lyrics der neuen Stücke Lucys Machwerk waren übernahm sie des öfteren Ruder und Stimmrecht und heizte mit ihrer aggressiv- lasziven Bodylanguage zusätzlich die Halle an. Nicht selten sah man junge Männer vor ihr der Ohnmacht nahe, einer von ihnen konnte noch schnell ein Herzchen-Zeichen mit den Fingern gen Bühne formen bevor ihm die Sinne schwanden und er in der pogenden Masse nach hinten weitergereicht wurde. Mit den wahnsinns-genialen Gitarrensolo-Einsätzen und der gelungenen Mischung von Metal mit Ultra-EBM-Klängen und den überzeugenden Stimmbändern beider Sänger waren auch die spärlichen Newcomer ( meld! Ich kannte KMFDM wirklich nicht!) zügig eingenommen und hibbelten am Rande der Bühne mit.
Natürlich mussten KMFDM noch mal ran und raus, als das obligatorische Set fertig gespielt war. Wenn Berlin erst mal in Bewegung ist....
Zusammen mit neuer Nachspielzeit-Verpflegung klaren Inhaltest schaltete man den Reservetank an und verlegte die K17- Hochsprungmarke noch ein paar mehr Zentimeter Richtung Decke.
Von den vielerorts bejubelten beißend-ironischen Inhalte der Songs werde ich mir dann wohl mal nachträglich anschauen, dass dürfte dann den gesamten Eindruck eigentlich nur noch verbessern, den diese Live-Show hinterlassen hat. Allein die Setliste, die wir Sekunden nach beenden der letzten Zugabe ohne Rücksicht auf Verluste von den Bühnenbrettern gerissen haben, verspricht viel. In dem Sinne: Free your Mate! Und besorgt euch die neuste Scheibe von KMFDM! Setliste:
01. Hau Ruck
02. Son Of A Gun (Preacher Man)
03. Free Your (M)ate
04. Every Day's A Good day
05. Terror
06. Mini Mini Mini
07. Inane
08. New American Century
09. Real Thing
10. Adios
11. Waste(d)
12. Last Things (till next time)
13. A Drug Against War(ndhal again)
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14. WW III
15. Attack/Reload
16. Megalomaniac
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17. DIY (ist over!)
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