Sonntag, 28. Oktober 2007
Wave & Gothic Treffen 2002 Leipzig
Freitag, 17.05.2002

Location: Gänselieschens Appartment, Moritzbastei, Hauptbahnhof und dazwischen

Bericht: Milk & Lilith

Lilith:
Ich hätte nie gedacht, wie schwer diese Tasche doch sein kann... bis zu jenem Freitagnachmittag, an dem ich sie zum Bahnhof schleppen musste um nach Leipzig zu fahren. Und natürlich war der Bahnhof wieder völlig überfüllt (klaro: Pfingsten) und man hatte doch einige Mühe, irgendwo am Gleis seinen Stehplatz zu finden und diesen auch zu verteidigen, wurde man doch permanent von den ebenfalls wohl sehr schweren Artgenossen der Reisetasche abwechselnd frontal, von der Seite oder ganz überraschend aus dem Hinterhalt attackiert.

Als der Zug dann endlich mit einer halben Stunde Verspätung einfuhr, hatte ich mich bereits mit einem Platz auf dem Gang abgefunden, doch oh Wunder, ich fand noch einen freien Sitz. Angekommen in Leipzig zückte ich mein Handy um Chick und Andrea von meinem Touchdown zu berichten, denn die beiden hatten Mitleid mit mir und meinen immer länger werdenden Armen und wollten mich mit dem Auto abholen. Am altbekannten Treffpunkt Pizza-Hut-Schild angekommen konnte ich mir erstmal in Ruhe die schwarze Masse, welche sich vor dem Hbf an der StraBa-Haltestelle breitgemacht hatte, begutachten und fühlte mich sofort wieder heimisch. J

Nach ein paar Minuten trafen dann auch die beiden Mädelz ein, incl. Gänselieschen, welche für das kommende Wochenende unsere QuartierMOTHER sein sollte.

Milk:
20:30 Uhr Bonn- Sputnik lässt sich auf keine großartigen Verzögerungen ein, die Tasche wird in den Kofferraum geschmissen, ich werde auf dem Beifahrersitz angekettet, der Atlas ist in Reichweite, das Handy noch halb aufgeladen, Essen gebunkert und auf geht es in den Osten.

Lilith:
In überschwenglicher Freude wurden wir, angekommen bei Gänselieschen, von Bugsy „the Schlafsack-Stürmer“ begrüßt. Nun hieß es erstmal ausgiebig tratschen und mitgebrachte Fotos gucken, das ganze bei leckerem Dornfelder. Vergeblich hatten wir bis dahin versucht, Milki und Sputnik zu erreichen, die sich wohl noch immer irgendwo zwischen Ruhrpott und Leipzig auf der Autobahn befanden.

Gegen 22:00 Uhr brachen wir dann nach ausgiebigem Styling in Richtung Moritzbastei auf wo wir uns so ganz locker im Vorbeigehen mal unsere Bändchen antackern ließen. (ich erinnere mich mit Schrecken zurück an Zeiten, als man dafür 2 Stunden Wartezeit einplanen musste)

Milk:
22:15 Uhr- wir sind gut durch gekommen, kaum Leute unterwegs, mein Handy hatte ich abgeschalten da ich den Akku etwas schonen wollte Der MC-D wird nur ange-drived, wir sparen Zeit wo wir nur können. In Gedanken gehe ich noch einmal alle Namen durch, die ich im Darkflower zu treffen gedenke. Das dauert gut 3 min. Man, wie ich mich freue auf alle bekannten und neuen Leute!

Lilith:
Nun konnte es weitergehen mit der Alkoholvernichtung und beim Gang zur Bar entdeckten wir auch schon erste bekannte Gesichter: Team BlaBu waren ebenfalls schon da. Gemeinsam beschlagnahmte man so einen Tisch und fing munter an zu erzählen, ab und an mit Unterbrechung zwecks mobilfunktechnischer Kontaktaufnahme zu Milk... vergeblich. Das Handy war immernoch aus. Langsam begannen wir uns echte Sorgen zu machen. Milk hat ihr Handy aus und antwortet auf keine SMS??? Das ist mehr als nur seltsam.

Milk:
23:45 Uhr- Hattenbacher Dreieck, wir stehen, wir stehen schon seit längerem, noch bin ich optimistisch, hey es ist doch Nacht! Wer fährt schon NACHTS? Das ist gleich wieder vorbei und dann treff ich... und ... und ...(3 min Selbstgespräch) Sputnik ist wie immer völlig fertig und versucht nicht zur „Zigarette im Stau“ zu greifen. Das Redbull ist noch zu warm, das hilft nicht wach zu bleiben.

Lilith:
Gegen 1:00 oder 2:00 Uhr entschlossen wir uns, auch mal tanzen zu gehen. Als der DJ dann vertraute Zeromancer-Rhythmen aus den Boxen schallen lies, gabs für Chick und mich kein Halten mehr. J

Btw... immernoch kein Lebenszeichen von Milk und Sputnik.

Milk:
01:00 Uhr- jetzt sollten wir in LE ankommen. Doch wir stehen immer noch, vielleicht sind wir schon 10 km weiter gekommen aber was sind schon 10 km wenn man noch nicht mal Erfurt in Sichtweite hat? Ich werde langsam nervös, Sputnik schreit in Abständen fremde Autos an und erzählt mir wieder von ihrem Traum einmal Sportsitze zu haben.

02:00 Uhr- und 12 km weiter. Ich kann sie langsam verstehen. Ich beginne vorsichtig mit einer höheren Macht zu verhandeln, ich will ins Darkflower!!!! Sputnik schreit jetzt nur noch: WIR WERDEN ALLE STERBEN... dann überlegt sie etwas und schreit: WIR WERDEN ALLE STERBEN... IM OSTEN!!!! Mein Handy lasse ich aus, damit die Mädels das nicht hören und direkt ins Bett gehen, denn wir werden noch ne Weile brauchen....

Lilith:
Gegen 2:30 dann die erste SMS von Milk: haben 5 Stunden im Stau gestanden, sind fix und fertig, werden frühestens um 3:00 Uhr in Leipzig sein.

Auch wir anderen waren bereits todmüde, machten uns auf den Weg zurück zum Bahnhof, wo Gänselieschen und ich die beiden, die heute schon eine anstrengende Autofahrt hinter sich hatten, ins Bett schickten und uns gemeinsam auf die Treppen pflanzten um auf die beiden Pottler zu warten. Um 3:00 Uhr ein Anruf von Milk: “sind jetzt 60 km vor Leipzig, es rollt! Halbe Stunde noch.”

Milk:
richtig, das sage ich aber wir haben uns schon völlig am Flughafen Skeuditz verfahren und stehen auf einer unbeleuchteten Straße ( Landebahn?) Sputnik beginnt jetzt die Schachtel Zigaretten konstant zu elemenieren aber ist wieder lebhafter als eben noch bei Erfurt hinter dem polnischen LKW den wir wohl ein Leben lang mit geschlossenen Augen beschreiben werden können, bis ins kleinste Detail. Übrigens bremst der gnadenlos aus, die SAU! Wir beschließen dem Licht zu folgen, vielleicht finden wir ne Autobahn.

03:15 Uhr- vielleicht finden wir auch eine Autobahn nach Leipzig, die nach Halle ist falsch.

Lilith:
*gäääähn* okay, warteten wir also weiter. In Zwischenzeit der beiden durften hatten wir dann noch das Vergnügen uns das Stück “Begebenheiten aus dem Leben eines Penners” live anhören zu dürfen.

Endlich, endlich der erlösende Anruf von Milk um 3:30 “sind da, stehen auf Parkplatz soundso.” Nix wie hin da also, die beiden völlig kaputten, sich über nicht vorhandene Sportsitze beklagenden Elendshäufchen begrüßt und ab gins in Richtung Milks home und dann zurück zu Gänselieschen um sich endlich den heißersehnten Schlafsack zu begeben.

Milk:
ich wollte doch ins Darkflower *laaaaangesGesichtmach* jetzt seh ich ... und ... und... und... erst im August wieder... *schnief* Agro erzählt mir am nächsten Tag, das Torben sogar einen Rector Scanner Song gespielt hat... ES GIBT KEINEN GOTT!

Samstag, 18.05.2002

Location: Agra-Hallen

Bericht: Milk

Nun dann will auch ich endlich das 11. WGT beginnen. Den Vormittag verbrachte ich mit Familie und Zugereisten (noch gesunden) Verwandten und pünktlich zum ersten richtigen Essen seit 24 Stunden verschwand ich Richtung AGRA.

Natürlich begann der Sport-Umzug, als ich in der Stadt ankam. Die beiden Karnevalsgruppen zogen langsam aneinander vorbei. Die einen schweigend dem Sinn des Lebens nach sinnend, die anderen auf Bewegungsabläufe konzentriert. Auf der linken Seite fuhr die schwarz-gefüllte Bahn langsam hinter den 5 anderen verspäteten Bahnen her, rechts wirbelten in bunte Ballonseide gekleidete Männer Frisbees, Kegel und Kinder durch die Luft. Frauen im Partnerlook winkten debil lächeln gen Bahn. Keiner winkte zurück. Erst die Hotelzimmer belegen und dann plump anbiedern wollen, nicht mit uns!

Nach endlosen 40 min war ich am Eingang der AGRA und Team1 war so clever direkt an der Haltestelle Corona trinken. (Anmerkung Lilith: Desperados ;) ) Das fand ich sehr nett (sagt schon, ihr habt nur auf mich gewartet) Eine kleine Weile noch genossen wir die Modeanschauungen der anderen Gäste, den ersten Preis erhielt eine Anwohnerin Leipzigs für ihre neogelben Socken.

Vor der Halle sammelte ich noch ein paar meiner Freunde ein und markierte alle mit orange-schwarzen Freundschaftsbändchen mit der Aufschrift: No Angels dressed by Q.S. Gruftiger ging’s nicht. *g* Nicht jeder ließ sich das gefallen, gestandene Männer hatten da so ihre Schwierigkeiten aber nur einer, nämlich der tapfere Markus, besaß den Mut (?) mir das Band wieder zu geben. Der Rest hatte wohl Sorge, ich könnte sie dann nicht mehr leiden. Also ihr seid echt leicht zu beeinflussen, :-).

Lilith, Andrea, Chick, Sputnik und ich besuchten nun erst mal die Verkaufsstände. Und weil die Halle ja so übersichtlich war, teilten wir uns auf, optimistisch wie wir sind, denn wir würden uns ja immer wieder finden. Klappte diesmal sogar, dank Team Blabu, die uns auf anhieb erkannten, in ein Gespräch verwickelten und dadurch den verstreuten Rest-Team1-Mädels die Zeit gaben, aufzuschließen. Etwas später erblickte ich einen jungen blonden Mann mit einer schwarzen ZMR-Jacke und dieser Anblick entlockte mir ein : “ HEY COOL! ZEROMANCER!” Plus obligatorischer Chris-Nachahm-Geste. Der junge blonde Mann verstand mich aber nicht und war verunsichert. “Haste grad HEY COOL oder HEY PUHHH gesagt?” Ach Gottchen.... nicht weinen, bitte ich bin auf deiner Seite!!!! Ich erklärt ihm meine Sympathie zu den norwegischen Rockchicks und er erzählte mir, er habe schon 5! Konzerte besucht. Schon 5... *breitgrins* und er kenne die Mädels auch persönlich. Noch während er das sagte, schaute er genauer zu Lilith und Andrea und fragte dann: “ Seid ihr nicht die von dem Foto von der Homepage? Die in den weißen T-Shirts?” Freudig bestätigten wir dieses. Man kann nicht grade sagen, er wäre Hals über Kopf geflüchtet, immerhin hatter sich noch nett verabschiedet. *g*

Nach einigen Runden wurde es uns zu viel, den berliner Stand fanden wir einfach nicht aber dafür hatten wir Hunger. Und da ich nur wegen Funker Vogt und die anderen wegen Hocico zur Agra gefahren sind und die Jungs aller erst in 2 Stunden spielten sollten, hatten wir ja noch genug Zeit das kulinarische Desaster vor der Halle zu besichtigen. Im Angebot waren: Nudeln in Fett oder Fett in Pizzaform oder Fett vom Grill oder Kuchen von Oma. Drei Runden später entschieden wir uns dann für warmes Fett mit Nudeln. Mehr als die Hälfte der Köstlichkeit landete jedoch bald auf dem Müll. Wie wir da so auf den abgenutzten Treppen hockten, mit Insekten kämpften und uns die vorbeigehenden Menschen besahen (Mode ist manchmal nicht sehr komfortabel aber Hauptsache teuer), lief ein junger Mensch an uns vorbei, der Andrea wohl schon des öfteren aufgefallen war, diesmal rief sie: “Achtung, Prominenz!” Mr. Page lächelte nett und drehte sich zu uns um, ging aber für’s erste weiter. Nach einer halben Stunde hatten Sputti und ich doch wieder Hunger und so entschieden wir uns, warmes Fett in Dreiecksform zu testen. Der Rest holte sich lieber Wein. Dabei muss ihnen schon wieder der blonde Mann begegnet sein, diesmal überreichte er Pressekarten für seine kommende Show in Berlin. Danach entschwand er.

Endlich war’s mal Zeit für meine erste Band des diesjährigen WGT’s. Ein bisschen Suicide Comando lief noch und ich begab mich, allein, vor in die ersten Reihen. Dort schaute ich mich nach bekannten Gesichtern um. Während der anschließenden Pause gesellten sich kurze Zeit Rölfchen dazu sowie Martina und Andreas. Wobei Andreas Kopf immer nur mal in der vordersten Front auftauchte. Auch Lilith und Andrea wollten sich mal Funker Vogt live ansehen, allerdings hielt nur Lilith durch. :-) Andrea flüchtete bereits nach den ersten Klängen. Ebenso Rölfchen. Lilith und ich sprangen die gute halbe Stunde anmutig im Takt mit und machten Fotos, so gut es eben ging. Durch und durch verschwitzt waren wir uns am Ende der Funker-Show einig: JEDER ZEIT WIEDER!

Nun folgten die kleinen Jungs von Hocico. Lilith schob sich noch etwas näher an die Bühne um wieder Fotos zu machen. Meine Kamera funktionierte sogar noch mit dem eingedrückten Glas vor dem Blitz, denn während des Funker Fliegt-Konzertes war meine Tasche ab und zu unter viele Füße geraten.
Diesmal waren jedoch noch mehr Leute vor der Bühne und wir gingen kurze Zeit später lieber weiter in den hinteren Teil der Halle. Dort konnte man immer noch gut sehen und tanzen.

Ich holte mir im 20 min Abstand neue Wodka-Redbull und fand es immer wieder faszinierend wie zielsicher andere Leute Gläser umwerfen können, wenn man diese auf den Boden stellt. Frontline Assämbly ignorierten wir mal eben und machten uns lieber etwas frisch. Dann wieder was trinken während man die Verkaufsstände weiter begutachtete und am Ende war ich ordentlich betrunken (Anmerkung Lilith: hmmm, ich nicht... bei mir wirkte heut irgendwie kein Alk...) als wir uns alle, und damit meine ich das halbe Danone-Gästebuch, viele Pitchfork-Forumsmitglieder und ganz Team1 (ohne Tormi aber der macht ja auch nie mit ;) ) an der Bar trafen.

Jetzt warteten wir noch auf Soft Cell. Sputti war völlig aus dem Häuschen. Marc Almond ist einer ihrer Helden. Sie eilte schnell in der ersten Reihe, ein pinker Fleck zwischen vielen dunklen Schatten. :-)
Nach Soft Cell machte sich Müdigkeit breit und Team 1 begab sich auf den Weg zur Haltestelle Richtung Innenstadt. Da wir aber an der Disco-Halle vorbei kamen, wurde ich wieder munter. Dort erklangen gerade bekannte Töne eines beliebten Clubhites und ich wollte wirklich gern noch bleiben. Aber die Vernunft siegte, na ja zu mindest bis sich meine Vorhersage “ die Bahn kommt doch eh erst in 2 Stunden” erfüllte. Andrea, Lilith und Gänselieschen nahmen sich ein Taxi (Anmerkung Lilith: ...bis zum Bf. wo wir dann wieder eeeewig auf den Nachtbus warteten, der netterweise voll von besoffenen, gröhlenden "Sportlern" (Disziplin 'Kampftrinken') war... I hate Public Transport!!!) während Sputnik, Chick und ich wieder zurück eilten und noch bis weit nach 04:00 Uhr zu viel Weiberelctro tanzten. Zusammen mit Agro von Rector Scanner fuhren wir dann durch den Sonnenaufgang heim.

Sonntag, 19.05.2002

Location: Gänselieschens Wohnung

Bericht: Chick

Ausschlafen, aufwachen, mit sich selbst klarkommen... manchmal gar nicht so einfach. Vor allem nicht, wenn man vor der Schlafsackstürmung so manchen Barmann mit hoher Zahlungsbereitschaft erfreut hat (an der Cocktail-Bar war nun mal nie ne Schlange... *unschuldigguck*). Oder das Portjuche mit round about 30 Afro wegwirft. Oder auch Leipzigs Öffis bei Helligkeit auf Schlaftauglichkeit getestet hat. Einigermaßen aussehen dauert dann auch was länger an so nem Tag.


Bericht: Andrea

Also ich schreibe jetzt mal was zum Mittelaltermarkt. Nein, Moment! Ich schreibe jetzt mal was zu diesem bemitleidenswerten Versuch eines Mittelaltermarktes – denn mehr war es leider nicht. :( Doch das Trübsal begann schon zuvor.

Der Sonntag unseres bisher doch so sonnig verlaufenen Wochenendes begann mit einem verregneten Vormittag. eine graue Wolkendecke befahl uns eigentlich, den ganzen Tag mit Hundi im Schlafsack zu verbringen, Musi zu hören und sinnlos Wodka-O in uns hineinzuschütten und dazu Ost-Schoki zu vertilgen. Doch wir schafften es dennoch uns aufzurappeln...

Eigentlich war an diesem Vormittag (oder besser gesagt für den bescheidenen Rest des Vormittages) unsere Foto-Posing-Session in nettem Ambiente geplant, welche wir dann aber aufgrund der meteorologischen Missstände auf den Folgetag verschoben.

Mir ging es alles andere als prickelnd. Ich war ständig am Niesen und fühlte mich, als hätte Lilith mich die ganze nacht verprügelt (ich sach nur stille wasser *fg*). (Anmerkung Lilith: WÜRD ICH NIE TUN!!! Hatte ja auch keinen Grund, denn weder schnarchst Du noch haste versucht, mir meinen Schlafsack, wegzuziehen. *g*) Ich tippte auf ne Überdosis Pollen vom Vortag auf’er Agra oder 'nen bösen Killer-Virus, der mir den Spaß verderben wollte. Ich jammerte obligatorisch, empfing etwas Mitleid und hielt mich tapfer.


Location: Mittelaltermarkt (MB)

Bericht: Andrea

Gegen ... ähm... naja irgendwann Nachmittag zogen wir Richtung MB. Nachdem wir aus der StraBa raus waren, kämpften wir uns durch eine Horde greisenalter Touris und blaubejackter Triangel-Schläger. Bei der MB angekommen vernahmen wir noch den Rest der dort aufspielenden Kapelle, deren Name mir gerade entfallen ist. Ein Teil von uns stürmte die ansässigen Geldinstitute – der andere Teil machte sich auf, die nächste Futterkrippe zu erkunden. Die Location war übersichtlich und alles andere als überfüllt. Es roch wohl gut, wie die mit Nasen-Atmung gesegneten mir berichteten. Wir rannten einmal quer über den Markt und warfen der Höflichkeit halber auf jeden Warentisch einen kurzen Blick, erspähten jedoch nichts wirklich aufregendes. Uns gelüstete es auch vornehmlich nach etwas essbarem...

Der Team-Teil blieb dann bei Fladenbrot mit Fetakäse mit lecka Tunke hängen, welche wiederum an diversen Team-Teilen hängenblieb *g*

Nun stießen auch unsere Neureichen zu uns und wir spähten – wie immer – nach neuem Opfergut um unserer Lästerhaftigkeit Befriedigung zuzuführen. So wirklich lange hielten wir es auf diesem Mittelaltermarktverschnitt nicht aus, so dass wir uns alsbald trennten, um zu neuen Gefilden aufzubrechen. die einen in Richtung Haus Leipzig (wo hässliche Menschen schöne Lieder singen) und die anderen in Richtung Agra. Ich weinerliches Mädchen setzte mich jedoch in die nächste Bahn und düste Richtung Asyllager, wo ich dann mit Hundi das Bettlager teilte...


Location: Agra-Hallen

Bericht: Chick

Sputnik und ich landeten zu The Fall gegen 18.00 Uhr auf dem Agra-Gelände. Lustige Szenen spielten sich während eines Käffchens ab. Drei Kerle und eine Frau malten sich gegenseitig die Gesichter mit nem stumpfen Kajal evil. Wer’s braucht... ;) Dann ein bißchen Batcavern beim Ausdruckstanz zugucken. Aber soo spannend war das auch wieder nicht. Also bummeln. Keine Ahnung, ob uns mal wieder Gambit über den Weg gelaufen ist. Bestimmt. *lach* Dann wurde noch kurz ein Elite-Mercher penetriert, Aldiletten und mexikanische Schrumpfgnome begutachtet und die neusten Pohlemann-Projekte mit einem Schulterzucken bedacht.

Aber wollten wir nicht eigentlich Konzerte gucken? Wieder rein da... Die Crüxshadows legten ne lustige Show hin. Waren das Gogos? Egal, wir saßen und waren zufrieden. Wären da nicht immer diese PP-Forums-User (diesmal in Gestalt von Eon), die einfach immer und überall sind... ;) Irgendwann dann 18 Summers. Aber nur kurz – Totalausfall. Einige Erklärungen, die aufgrund der katastrophalen Akustik in der Agra nicht verständlich waren mündeten in 20 min Pause. Na wenigsten kamen sie dann mit nem Akustik-Set zurück. Zwischenzeitlich erholten sich wohl auch die Elektrik wieder vom Schock und die Band konnte noch so einiges vom regulären Set spielen. Warum sie dann jedoch ohne ein Tschüß abrupt das Weite suchten? Die Orga war wohl schuld. *schulterzuck* Alles in allem nicht wirklich der erhoffte Bringer. Keine Ahnung, aber ich glaube, The Mission haben wir uns gar nicht mehr angesehen und sind gleich Richtung Moritzbastei aufgebrochen, wo wir auf den Rest stoßen wollten. Rumhängen, Runden drehen, wieder rumhängen.


Location: Haus Leipzig

Bericht: Lilith

Gänselieschen, Junior und ich hatten also für heute einen Weiberelectro-Tag eingeplant. Hieß: Haus Leipzig und dort Angels & Agony und Absurd Minds gucken ...und hoffen, auf dem Weg dahin nicht vom Regen überrascht zu werden. Trotz der langen Schlange vor der Location kamen wir doch relativ zügig und trocken rein. Als erstes wurde nun (obligatorisch) die Bar gestürmt... allerdings konnten einem die Preise gehörig den Spaß daran verderben. In der Halle trafen wir dann auf den Plescha-Män sowie Guste und noch einige andere aus dem Danone-Forum, mit denen wir kurz laberten bevor ich mich dann aufmachte in Richtung Bühne.

Hier erlebte ich dann die freudigste Überraschung des WGT’s: Jede Band schien sich heute ihr eigenes Publikum mitzubringen. Da vorne war es wie leergefegt, selbst in der begehrten ersten Reihe waren noch Plätzchen frei. Ich konnte mein Glück kaum fassen und stand so mal ganz easy 1. Reihe Mitte direkt vorm Micro, Handtasche und Getränk waren bequem auf der Absperrung abstellbar und hatte auch um mich herum noch genügend Platz zum austoben. So lass ich mir das gefallen! Auch für Evilboyjunior konnte noch ein Platz ganz vorne freigemacht werden, als er mir wenig später folgte.

Nach der halbstündiger Umbaupause incl. Lächeln-hin-und-her-werfen mit einem der netten Securitys gings dann auch los. Die Angels enterten die Bühne (natürlich geschmückt mit der unvermeidlichen blauen Kriegsbemalung...) und powerten sofort von null auf hundert. Leider übertrug sich diese Stimmung nicht so recht auf das etwas lahme Publikum, obwohl die Jungs auf der Bühne sich wirklich alle Mühe gaben und zumindest der verbleibende Team-1-Rest versuchte, die umstehenden zur Bewegung zu animieren.

Das ganze funktionierte dann etwas besser als das Drops, auch Ronan Harris genannt, Mitleid zeigte und eingriff um den Massen in gewohnt-mitreißender Art einzuheizen, in dem er zusammen mit den Angels „Darkness“ performte.

Abschließend bleibt zu diesem Konzert zu sagen: goil!!! (bis aufs verschlafene Publikum) Und in Anbetracht der neuen Stücke freu ich mich schon tierisch auf die nächsten Veröffentlichungen der Jung aus Rotterdam.

Nach erneuter Umbaupause war es dann soweit: ENDLICH Absurd Minds live! Nachdem ich auf dem letzten WGT nur noch die Schlussakkorde mitbekommen hatte und 2 Berliner Konzerte abgesagt wurden hätt ich das ja schon fast nicht mehr für möglich gehalten... und dann auch noch aus erster Reihe! Ja, das war ein gerechter Ausgleich für das vorangegangene Pech. Also: abtanzen, jumpen, klatschen und einfach genießen (...das ganze am besten mit geschlossenen Augen *eg*)

Hier gabs ebenfalls ein paar neue Sachen auf die Ohren. Nicht übel! Insgesamt war nun auch die Publikumsmasse etwas munterer geworden (...ach nee... war ja ein ganz neues Publikum) und schunkelte fleißig im Takt. Natürlich musste eine Zugabe gegeben werden und glücklicherweise durfte man auch.

Als AM fertig hatten und sich das Publikumsknäuel erneut komplett auflöste (kann das nicht auch mal auf der Agra so sein???), kämpfte ich mich zum Ausgang durch, wo ich dann wieder auf Gänselieschen und Evilboy stieß. Letzterer konnte sich kaum noch vor Begeisterung über Absurd Minds einbekommen, nun ja, er ist ja auch kein Mädel... *fg*

Nun wurde erst einmal beratschlagt, was man mit dem angebrochenen Abend noch so anstellen könnte und der weitere Schlachtplan sah wie folgt aus: Junior machte sich auf den Weg zur Agra, um sich Oswald & Co. anzusehen, ich verkniff mir das, wenn auch schweren Herzens, da die Entscheidung zwischen „Goethes Erben gucken“ und „ohne 3 Stunden Wartezeit nach Haus kommen“ nach den vergangenen lustigen Bekanntschaften mit den Eigenheiten der Leipziger Verkehrsbetriebe ziemlich leicht fiel.

Gänselieschen und ich steuerten also die MB an, wo wir uns mit Chick und Sputnik wiedertreffen wollten. Doch der Weg führte an einem McDonalds vorbei... das heißt, eigentlich nicht vorbei sondern rein: erstmal sit-in und cool-down bei Eis und O-Saft, in netter Gesellschaft von Plescha-Män („Dich werden wir wohl nie los.“) und Begleitung.

In der MB dann freudiges Wiedersehen mit den anderen beiden Teamies incl. Auswertung des getrennt voneinander erlebtem. Tja, und nun? Eigentlich waren wir alle ziemlich geschafft, also auf zur StraBa-Haltestelle, die nächste (und letzte) Tram sollte um kurz nach 1:00 Uhr fahren, allerdings gabs – wiedermal – eine böse Überraschung als wie die Haltestelle erreichten. Diese Bahn sollte nur bis zum Hauptbahnhof fahren... nächster Nachtbus um 2.22 Uhr. *aaarrrggghhh*

Doch alles Fluchen und Haareraufen half nichts, irgendwie mussten wir nun noch die Zeit bis zum 1. Nachbus rumkriegen. So sind wir dann noch im Dunkelblümchen gelandet, wo irgendein DJ aus TelAviv heute auflegte. Von dem ganzen hab ich allerdings kaum noch was mitbekommen, denn kaum hatte ich mich auf eine Bank niedergelassen, knackte ich auch schon weg. Glücklicherweise waren die anderen ein bisschen munterer und weckten mich, als es Zeit zum Gehen war. Auf dem Rückzug trafen wir dann noch auf die BlaBu’s, denen man wohl ebenfalls nicht entrinnen konnte an diesem Wochenende.

Den 2.22er Bus erwischt (der mal wieder voll mit gröhlenden Sport-(oder Sauf-?)festlern war) konnten wir uns heute schon mal etwas früher als sonst in den Schlafsack kuscheln.

Als wir am nächsten Morgen dann erfuhren, dass Junior erst irgendwann gegen 8:00 Uhr heimgekommen sein soll, fühlten wir uns richtig alt.

Montag, 20.05.2002

Location: Agra-Hallen

Bericht: Chick

Wir brauchen natürlich mal wieder ewig zum Fertigmachen. Und damit fällt für mich die geplante Posingsession in der Eisfabrik ins Wasser. Denn ich habe nun schon mehr als eine Band verpaßt, die eigentlich fest anvisiert war. Bei Schock sollte mir das nicht wieder so gehen. Lokal-Matadoren (die kommen auch aus Thüringen *erklärbrilleaufsetz*) wollen schließlich unterstützt werden! Dachten sich wohl auch einige bekannte Gesichter in den Reihen. Immer die gleichen Leute. ;) Michel und seine Jungs haben jedenfalls mal wieder tierisch gerockt. Auch wenn sie nun schon zum dritten Mal so früh spielen mußten. Vielleicht wird sich das ja nach der nächsten Platte ändern? Einen kleinen Leckerbissen von Longplayer zwei konnten wir immerhin schon begutachten. Nach 20 oder 25 Minuten war leider Schluß. Aber richtig traurig konnte ich deshalb in Anbetracht der Vorfreude über Zeraphine nicht werden. Auf ins Werk II!

Location: Ice-Factory

Bericht: Milk

Gegen 11 Uhr fragte ich vorsichtig telefonisch an, ob denn jemand vom Team1 oder deren Pflegefamilie wach wäre. Es wurde ausgemacht, 12:45 Uhr, fertig bepackt für den letzten Tag, an der Tür auf Abholung zu warten.

13:50 klingelte es dann auch. (Ich sag dazu mal nichts ;) )

Im Auto saßen Andrea, Lilith und Junior, unser neustes Team1-Ehren-Mitglied und auch mit No-Angels-Band - Sputnik sei Dank :-) Dieselbige hatte man an einer Kreuzung, nahe einer Bank stehen lassen, warum weiß ich nicht. Wir sammelten sie ein, wobei Lilith erstaunt bemerkte, dass es ja ganz unnötig war, eben 15 Seitenstraßen zu befahren. YES! Endlich verfahren sich auch mal andere ! ;) (Anmerkung Lilith: ich will ehrlich sein, das waren nicht nur 15 Seitenstraßen sondern ein halbstündiger Umweg durch's Stadtzentrum war nötig um herauszufinden, dass Gänselieschen nur wenige Meter entfernt von Milks LE-Domizil wohnt.... Ich hab nie auch nur ansatzweise behauptet, einen Orientierungssinn zu haben! *g*)

Nach dem Sputti vor auskunftssuchenden, dialektsprechenden Sportlern gerettet worden war, ließen wir uns von Junior den Weg zum Fotoshootingsplatz zeigen. Gleich in der Nähe meines alten Gymnasiums befand sich eine ehemalige Eisverpackungsfabrik, die, dem äußeren Anschein nach, im Jahre 3 vor Chr. gebaut sein musste. Ich fragte mich schon seit langem, wieso alte verlassene Werkhallen immer aussehen, wie nach einem Blitzkrieg? Zerstörte Türen, zerschlagene Fenster, im Inneren kein Maschinenteil mehr auf dem anderen... überall Dreck, noch mehr Dreck und Dreck der da gar nichts zu suchen hat.

Das Auto wurde in einer Seitenstraße unauffällig geparkt, auffällig verlassen und die Halle von außen begutachtet. Davor saßen zwei Jungen, ungefähr im beginnenden Teenyalter, also jetzt nur keine schnellen Bewegungen machen... Es waren aber Freunde von Junior. Er stellte sie uns freundlich vor, sie sagten brav Hallo und dann gingen wir alle in den Innenhof, bevor ein Anwohner oder eine Rentnerin auf uns aufmerksam wurde. Andrea und Lilith begannen auch sogleich nach geeigneten Hintergründen zu schauen. Die Jungs schwärmten aus und schleppten nacheinander diverses Gerümpel an, welches sie für fotographierenswert hielten: alte Reifen, einen Schuh, rostige Eisenteile, eine Spritze (ohne Nadel)... ??? Sputnik schritt sofort ein, (unsere Drogenbeauftragte im Einsatz) und hielt einen Vortrag über gefährliche Fundsachen in solch einem strengen Ton, dass der Kleine die Spritze kaum noch loslassen konnte, aus Angst sich zu verletzen. In Zeitlupe ging er in die Knie und legte die Plastehülse auf den Boden. Ich war sehr stolz auf Sputnik.

Danach liefen die Jungs mit Junior ins Innere des Hauses um aufs Dach zu gelangen und uns zu zeigen wie mutig sie sind. *VerzweifelteBlickemachtendieRunde* Andrea und ich fotographierten die Supermänner und sagten: “hoho wie mutig!” damit sie endlich da runter kommen.

Dann begannen wir zu posieren. Jeder durfte mal alleine stehen, unsere besonders fotogenen Mitglieder gern auch länger. Da wurden Hilfsmittel heran geschafft, sich auf Leitern gekrallt und Graffitis entschlüsselt. Was man leider nicht richtig sieht, hinter den meisten Fotos mit Sputnik steht : STAATSFEIND.

Auch das Werkhalleninnere interessierte uns. Lauten Geräuschen folgend, tasteten wir uns durch dunkle Flure und über schuttbeladene, halbdurchgebrochene Treppen. Junior wollte mir unbedingt den Aktenraum zeigen, wusste er doch von meiner Abneigung gegen selbige. Ich würde begeistert sein.
Immer wieder krachte es im oberen Stockwerk. Team 1 hielt kurz im 1. Stock an und nutzte zerborstene Glasscheiben und Lichteinstrahlungen für neue Kunstfotos. Sputti posierte vor aufgebrochenen Stromverteilern und auf hohen Podesten (trotz Höhenangst!).
Wieder erklag ein lautes Klirren. Ich schaute nach und fand Juniors Freunde, welche systematisch die Zimmer abgingen und dann mit großen Eisenspulen noch intakte Fensterscheiben einwarfen. War das ein Lärm! Da ich keine ausgeprägte pädagogische Ader besitze, sagte ich nur, sie sollen uns bitte nicht treffen, wenn wir wieder im Hof stehen und ging mit Junior zum Aktenzimmer. Hunderte von kaputten Ordnern lagen auf dem Boden. In der Ecke türmten sich die Papierstapel und ich sah meinem Tagtraum vieler Kopierstunden bei der Telekom wahrhaftig vor mir. Junior stellte sich zwecks Beweisfoto in Position.

Die beiden Freunde von ihm waren immer noch mit Glasarbeiten beschäftig aber wie gesagt, solange die uns nicht treffen... Wieder im Hof allerdings berichteten mir die Mädels, dass einige Scherben ziemlich nah zu Boden gegangen waren, also pfiffen wir die angehenden Realschulabgänger zu uns und erteilten “Wurfverbot bis auf weiteres”. Wenn man so was erteilt, fühlt man sich mit jedem Wort 3 Jahre älter...
Aber wir wollten nicht riskieren, das wirkliche Erwachsene plötzlich ihrer Aufsichtspflicht nachkommend, im Hof auftauchen und nach den Randaliern suchten. Stellt man sich das mal vor, dann hätten wir Lack-Leder-Armee-Industrial gekleideten Gruftis gegenüber unschuldig drein blickenden Kindern ja nun wirklich ganz schlechte Karten gehabt.


Location: Werk II

Bericht: Lilith

Als alle Aufnahmen im Kasten waren, trennten sich unsere Wege. Sputti, Milk und Andrea düsten in Richtung Haus Auensee davon, um sich die volle Breitseite fetten Industrial auf die Gehörgänge zu geben. Für Chick und mich war heute Mittelalter-Tag mit vorher einem Abstecher zu Zeraphine. Also schnappte ich mir die nächste StraBa und auf gings zum Werk 2, wo ich mich mit Chick verabredet hatte. Da wir noch genügend Zeit hatten, beschlossen wir, dem nahegelegenen Cafe einen Besuch abzustatten. Dort trafen wir dann, wie so oft an diesem Wochenende, auf bekannte Gesichter: Rölfchen, Katrin und Birgit hatten wohl die gleiche Idee wie wir. Also zusammengesetzt und geplauscht. (also entweder ist die Besucherzahl so klein dieses Jahr oder wir kennen nur so viele Leute *g*)

Nach einer gemütlichen halben Stunde hieß es dann wieder „auf ins Getümmel“ und so schlenderten wir rüber ins Werk, passierten ohne anzustehen den Einlass und freuten uns, dass noch gar nichts los war und wir uns ganz easy in die 2. Reihe stellen konnten mit fantastischem Blick auf die niedrige Bühne. Da wir immernoch ziemlich zeitig dran waren, sahen wir so auch noch die Band, die vor Zeraphine auftrat: Mainpoint (JETZT erinnere ich mich an den Namen, nach dem ich Chick während des Konzertes mindestens 10 Mal fragte *lach*).

Aber die Musik war klasse. Rock hard!!! Richtig geil. Ungefähr so wie 69 Eyes bevor sie wie Wilhelm Krawallo klangen. Nur leider schien die komplette rechte Seite der 1. Reihe aus absolut ignoranten Idioten zu bestehen. Nein, man muss sich nun wirklich nicht einfach während des Konzerts mit dem Rücken zur Bühne auf den Boden setzen. So richtig voll wurde es auch nicht, aber zumindest rockte Team ½.

In der nächsten Umbaupause machte meine Schulter Bekanntschaft mit 2 Zahnreihen. Begründung: nur, damit ein gewisser Hintern selbige nicht machen muss *g*
Schlagartig hatte sich nun die Halle gefüllt und dann gings auch schon los, Sven Friedrich und seine Mannen betraten unter frenetischem Applaus die Bühne, der Pressegraben, in welchem sich bei Mainpoint ein einziger einsamer Fotograf tummelte war plötzlich zum Bersten gefüllt und auch für mich hieß es draufhalten mit dem Fotoapparat und viele, viele Bilder von Sveni schießen, wenn Andrea schon nicht selber mitkommen konnte.
Ich muss gestehen, Zeraphine haben mir richtig doll gefallen (und das nicht nur optisch *g*). Und wenn micht hier noch mal einer wegen Illuminate auslacht, muss ich jetzt mal sagen: gebt denen Gitarren und die klingen genauso!!! *lol*

Danach gings runter auf die Agra, Rölfchen spielte netterweise unseren Chauffeur.


Location: Haus Auensee

Bericht: Andrea

Von den historischen Produktionshallen des VEB „Softeis? Ham wa nich! Das mit 90% Wasseranteil tut’s auch“ zurück im Asyli-Heim trennten sich unsere Wege auch schon wieder. Die einen zogen los dem Mittelalter zu frönen. ich entschloss mich kurzfristig mich Milk und Sputnik anzuschließen, die es ins Haus Auensee zog. Dort war eine Veranstaltung namens „Stahlträger trifft Kreissäge“ anberaumt – vermutlich eine Verkupplungs-Veranstaltung für Alleinstehende.

Ich habe ja generell keinen Plan von illegalen Industriehallen-Mitschnitten (Von Industriehallen mit Schnitten dagegen schon *g*) und so begab ich mich sodann vertrauensvoll in die Hände unserer Frau vom Fach: Mama Sputnik.

Der Japaner brachte uns zügig und zielsicher bis zum am Auensee gelegenen öffentlichen Parkgelände. Noch ein paar Meter zu Fuß und schon waren wir pünktlich an Ort und Stelle um schon die ersten harmonischen Klänge zu vernehmen.

Die halle, die früher mal der züchtigung Halstuch- und Blauhemdentragender Jungend zu dienen schien, war alles andere als gut gefüllt. Mir sollte es recht sein. Ich habs nich so mit fremden Stachelhalsbändern in meiner Aorta.

Sputnik führte mich alsbald in die Geheimnisse des Tunnelsystems von Oberhausen, die Vereinszugehörigkeit auf der Bühne anwesender Informatikstudenten sowie über die Kriterien zur Vergabe des Prädikates „Super Fickmusik“ ein.

In den Umbauphasen lümmelten wir in der Sonne und zogen in Erwägung die Pioniereisenbahn mittels Blockierung der Schienen durch unsere Luxuskörper entgleisen zu lassen. Es waren wohl zu viele von diesen lebensbejahenden Gothics in der Nähe... doch wir sahen ein, der Welt diesen herben Verlust nicht zumuten zu können und hielten unsere Leiber unversehrt. (ihr könnt ausatmen!)

Milki düste zwischendurch mal von dannen, um familiären Pflichten nachzukommen. Sputti und ich zappelten derweil auf dem in der Halle ausgelegten Perser herum, der jedes mal etwas streng roch, wenn man eine Kippe nicht schnell genug auf ihm austrat. (Pfui! Böser Perser!) Die Wasserpreise waren ok – nicht so spektakulär wie in Bielefeld, aber ok. Altbekannte Schmeißfliegen summten obligatorisch um bedauernswerte Sahneschnitten *g*, die Herre-Notdurftbereiche waren unter aller Sau und die Mucke war viel zu laut – es war also alles wie immer...

Der Hunger kam und Milki (wieder eingetroffen) lockte uns mit „um die Ecke ist ein McDoof“. Nach einem halbstündigen Fußmarsch, welcher stets von den Worten Milks „es muss gleich kommen“ begleitet wurde, fanden wir die Ecke und stopften erst mal Nährstoffarmes in uns hinein. Und nein, zurück geht’s nicht immer schneller.

Wir haben es aber trotzdem irgendwie geschafft und uns noch bei Winterkälte warm gehüpft. Sputti mit edlem Disco-Fox.

Fazit: *wiehonigkuchenpferdgrins*

Location: Agra-Hallen

Bericht: Lilith

Als Chick und ich in der Agra-Halle ankamen, spielten Schandmaul schon (huch! Gitarren???) und es war bereits brechend voll. Somit schwanden unsere Hoffnungen etwas, Einzelheiten des Bühnengeschehens mitbekommen zu können. Doch wir ließen uns nicht entmutigen, bewaffneten uns mit Getränken versuchten es von der anderen Seite. Und siehe da, hier war es leerer. So konnten wir noch ein Plätzchen in der 1. Reihe an der Seite erhaschen... leider direkt vor den Boxen deshalb wollte da wohl keiner stehen, aber sind wir Mädchen oder was?! Der Blick auf die Bühne war von da aus allerdings recht in Ordnung.

Als die Dudelsäcke von In Extremo dann endlich erklangen, flippten Chick und ich erwartungsgemäß aus und tanzten wie die Irren. Interessierte bis fassungslose Blicke der Security sowie Sanitäter im Pressegraben vor uns wurden konsequent ignoriert. *lach*
Hinterher fragte mich sogar einer der Sani’s wie denn die Band von gerade eben hieße und was das letzte Album sei. Nachdem ich ihn aufgeklärt hatte, meinte er, dass es ziemlich genial geklungen habe und er sich wohl die CD holen werde. J

In der Umbaupause vor Subway To Sally machte sich Chick ersteinmal auf die Suche nach Getränkenachschub während ich heldenhaft unsere Plätze verteidigte. Mit „beim Bier haben die so lange angestanden, was das ist, weiß ich allerdings auch nicht, aber es ist Alkohol drin“ kam sie wieder. Nun konntes endlich losgehen... und Subway waren laut, VERDAMMT LAUT!!! ...besonders die Pyroeffekte, und seit wann dürfen eigentlich Feuerwerkskörper der Klasse 3 in geschlossenen Räumen gezündet werden??? ...fragte sich mein Trommelfell bevor es kollabierte.

Aber trotz allem, geiles Konzert und die Zugabe bestehend aus der acustic Version von „Kleid aus Rosen“ musste einfach noch gebracht werden, auch wenn der Lichttechniker wohl schon Feierabend gemacht zu haben schien.

Tja, und das war es nun, das letzte Konzert des 11. WGT.

Wieder vor der Halle hieß es erst einmal Hungerstillung. Schwesterlich teilten Chick und ich uns eine Portion „lecker“ Nudeln, glücklicherweise vorerst zum letzten Mal. Egal, der Hunger triebs rein. J

Dann hieß es Milki antelefonieren, die schon auf dem Heimweg war aber eigentlich noch keine Lust auf schlafengehen hatte und es wurde sich an der MB verabredet. Der Weg dort hin gestaltete sich für uns allerdings wieder einmal etwas schwierig. Heisst: wir kamen an die Haltestelle und die letzte Bahn war gerade abgefahren, nächste Bahn in mehr als einer Stunde. Da wir die Nase gestrichen voll hatten, entschieden wir uns (nach ausgiebigem Schimpfen und Fluchen) letztlich doch für ein Taxi und es fand sich sogar noch jemand, der sich dieses mit uns teilen wollte. Und was passiert? Wir sitzen gerade in dem beigefarbigen Auto mit der gelben Leuchtschrift, da fährt auf einmal eine Straßenbahn vor, VÖLLIG unplanmäßig... und fährt auch total leer wieder weiter. Wir konnten allerdings nur von ferne zugucken und hatten mal wieder Extra-Beförderungsentgelt zu löhnen. *grrrr*
Ich kanns echt nur immer wieder sagen: I HATE PUBLIC TRANSPORT!!!

In der MB auf Milki getroffen lauschten und hörten wir erst eine Weile Kramm zu ohne zu wissen, dass er es war, da wir ihn mit seiner neuen Frisur absolut nicht erkannt haben. Nein, kein Läusewohnblock mit Abenteuer-Freizeitangebot mehr, sondern Modell Kahlschlag bis auf 2 knallrot eingefärbte Hörner Marke „Legende“. Wie man(n) sich doch positiv verändern kann. Ich hätt’s nicht für möglich halten wollen.

Einen Abstecher ins Dunkelblümchen gab in der Nacht dann auch noch. Allerdings hatten die da kein Zeromancer. Ja, isses denn die Möglichkeit?!?!? Groooooßer Minuspunkt!!! Okay, wenigstens Wumpscut gabs und so kamen Milki und ich auch noch mal zum tanzen, bevor wir uns mit dem Nachtbus auf den Heimweg machten.

Nun, das wars dann, das 11. Wave Gotik Treffen, und das erste gemeinsame fürs Team.

Für mich das genialste und vor allem entspannteste WGT bisher. Ich hoffe auf Wiederholung im nächsten Jahr, natürlich wieder im Kreise meiner lieben Mit-Teamies sowie Gänselieschen und Evilboy Junior.

Und last but not least: Unser ewigwährender Dank gilt Gänselieschen, die uns so selbstlos und großherzig ihre Wohnung als Wochenend-Asyl zur Verfügung gestellt hat.

ENDE

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