Montag, 22. Oktober 2007
Project Pitchfork - Kaskade Tour - 06.10.2005 Magdeburg
Magdeburg – Factory, 06.10.2005

Bericht Leipzig 24.09.2005

Es sind 9 Stunden nach Tourende vergangen.
Meine rechte Hand sieht immer noch aus, als hätte ich sie nicht rechtzeitig aus einem Tattooshop gekriegt... wie groß können zwei Club-Einlassstempel eigentlich sein?! Nächstens mal doch gleich über den kompletten Arm, wa? Leicht größenwahnsinnig diese Hamburger...
Ich werde dieses Jahr auch nie mehr jammern, ich wäre nicht in den Genuss des Zeltens auf großen Festivals gekommen – rein Körpergefühltechnisch hätte ich grad für immer unter der Dusche stehen können. Mein Gott was kann man verdrecken auf einem Konzert. Sänger üben sich als Springbrunnen und verpassen der willigen ersten Reihe ne kostenlose Munddusche (Seitenblick zu Bort...) von rechts kriegt man gutgefüllte Bierbecher über die Schulter, beim anschließenden Touchdownmarathon- es hatte mich mindestens zweimal zu Boden gerissen (noch ein Seitenblick auf Bort...) saß man in was weiß ich für einstige Glasinhalte um sich dann anschließend dank beginnender Koffein-Über- und Schlaf-Unterversorgung die Pommes samt Ketchup Mikadolike auf die Jeans zu stapeln.... Aber das war es ja wert!
Nie hätte ich gedacht, dass nach Magdeburg noch ein annähernd so mitreißendes Konzert abgehen würde. Und sicher nicht im Sleepy Hollow des Nordens.
Aber erst einmal zu Magdeburg 06.10.2005
Wieder einmal war die Gothicnews-Reisegruppe recht orientierungslos wenn’s drum geht nach Burg zu kommen. Diesmal kein Umweg über Wismar doch irgendwas ist immer. Drum waren Milu bereits fertig als das große HALLO in der Factory begann. Magdeburg = Pitchfork-Forumstreffen. Den Gastauftritt von Carsten Klatte bei der ersten Supportband hätte ich schon gern vernommen, neugierig auf das sattere Klangbild der doppelten Gitarrenunterstützung wegen doch daraus wurde leider nichts. Ja selbst Altera Forma hatten diesmal nur Hintergrundbeschallungsfunktion für uns.... wir waren mit Freunde begrüßen und Namen erraten voll ausgelastet. Dazu übernahmen wir auch nur zu bereitwillig die Aufgabe, dem Cocktailbarkeeper seinen Job zu erklären. Lieber Barkeeper-Azubi, es gibt einen Unterschied zwischen einem einfachen Tequilla und Tequilla Sunrise und nein eine Zitronenscheibe reicht da nicht als Sonnenaufgangssymbol. O.K. man kann auch Long Island Ice Tea ohne Eis trinken, aber das gibt Minuspunkte fürs Mitdenken.Die einzigen verfügbaren White Russians im Club hatten derweil leichte Technikprobleme on Stage aber meisterten es mit Bravour, die bringt ja so schnell nichts aus der Ruhe. Drummer Sergey hatte man in den vergangenen Off-days optisch seinen Kollegen angepasst, auf dieser Tour war eindeutig Oben Ohne Trumpf! Alexei wurde auch mehrmals einen Schritt weit vom Mirkrophon Ständer gesichtet. Hey, neue Tanzschritte gelernt? ;)
Mittlerweile ließ man dem Publikum auch deutlichere Pausen zwischen den Tracks quasi als Beifall-Start-Hinweis und blendete nicht mehr wie in Berlin sicherheitshalber nahtlos von einem zum nächsten Song.

Als Project Pitchfork sich durch grelle Lichtmorsezeichen ankündigten- verdammt wir hatten die Sonnenbrillen vergessen- verdonnerte ich Team 1, Team Blabu sowie Lea, Rat41, Marius samt Begleitung sich gefälligst in den vorderen Publikumssektor zu stellen und sich der Akustik-Opposition anzuschließen. Wie im Kindertheater wurde laut vernehmbar nach dem Kasper verlangt und der kam prompt. Scheubi for Oscar in der Kategorie “best Publikum-Warmup“.Während es dann wie im ersten Teil der Kaskade-Tour planmäßig durch die Setliste ging, überraschte Sänger Peter Spilles mit einer doch recht ungewohnten Redseligkeit. Nicht mehr ganz aktuell war der Aufruf zum Szeneunterstützenden CD-Kauf statt downloaden welcher mit den Worten: „Ihr wisst was ihr mit der Szene macht, denn ihr seid die Szene!“ noch einmal in die Köpfe gehämmert wurde. Allerdings mit einem abschwächendem“ ach bin ja nur ich!“ hinterher. Und ja nicht vergessen nur Kosmetika zu kaufen, welche eindeutig nicht an Tieren erprobt wurde. Das nenn ich doch mal Zielgruppenorientiert waren doch die erste Reihen bislang in der Mehrzahl im Angesicht blau gestreift.Die Stimmung die diesmal von der Bühne ausging war ausgelassen, zusammengehörend und hochgradig ansteckend. Und wenn auch, Zitat: „ es mit den Interessen der Band kollidiert, aber ich finde es sind genau ausreichend genug Leute zum Konzert gekommen!“ Es hatte in der Tat viel von Clubatmosphäre mit Familienanschluss. Meiner Meinung nach waren diesmal auch wirklich nur die Fans der Band gekommen (sofern sie es an einem Donnerstag ermöglichen konnten) und die Stimmung wie Tanzbewegungen wurde nicht von „Zufalls“Gästen behindert, welche vielleicht mit dem Fernsehprogramm des Abends nichts anfangen konnten und sich grad mal in der Nähe der Location befanden.Mit „the Future is now“ und vielen glücklich ausgepowerten Leuten im Publikum wie auch auf der Bühne wurde Magdburg in den kühlen Abend entlassen. Dank der netten Securitypolitik war noch mind. eine Stunde zeit, sich mit allen Freunden des Forums über diese außerordentlich positiv angekommene Show auszutauschen bevor sich die Wege fürs erste wieder trennten. Allgemeiner Tenor: die nächste Tour sind wir alle wieder dabei!

... comment